Probetragen des Glukosesensors

  • Tach ihr lieben !


    So, heut Mittag hab ich dann mal den Glukosesensor zur kontinuirlichen Glukosemessung angelegt bekommen. Das Anlegen funktioniert genauso wie das Anlegen eines Teflonkatheders. Eine Teflonnadel wird im 45 Grad winkel ins Unterhautfettgewebe mit einer Einführhilfe gesetzt. Daran wird der Sensor aufgesteckt. Er ist etwas größer und minimal schwerer als der Katheder. Für mich aber kaum spürbar. Es hat ungefähr zwei Stunden gedauert bis die Pumpe ein Signal vom Sensor bekommt.


    Interessant finde ich, das man ständigen Überblick über die Werte hat. Der Verlauf des 'BZ' wird in Kurvenform dargestellt. Alle fünf Minuten werden die 'BZ' - Werte aktualisiert. Es wird auch angezeigt, ob der 'BZ' gerade steigt oder fällt. Auch die Alarmfunktion ist ganz gut. Ich habe jetzt in meiner Pumpe die Grenzwerte 80 mg/dl und 200 mg/dl eingegeben. D.h., misst der Sensor Werte über 200 oder unter 80, so schlägt die Pumpe Alarm.


    Trotz allem muss man natürlich noch seinen 'BZ' mit dem Messgerät kontrollieren. Mindestvoraussetzung für den Sensor sind 4x am Tag zwecks Kalibrierung. Mit dem Contour Link ist das aber kein Problem. Aber auch wenn die Pumpe mal Alarm schlägt muss der 'BZ' kontrolliert werden, da man nur mit Blut den genauesten Wert des 'BZ' hat. Man hat mir das so erklärt, das im Unterhautfettgewebe erst 10 - 15 minuten später der 'BZ' Wert erreicht ist, den man vorher im Blut gemessen hatte. Deswegen auch die Kalibrierung, damit diese Werte nicht allzu stark abweichen.


    Bis jetzt bin ich schon ganz zufrieden mit dem Sensor. Das ein oder andere interessante kommt bestimmt noch, da ich ihn ja bis jetzt nur ein paar Stunden trage. Mal sehen, was die nächsten zwei Tage noch bringen.

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes:

  • Sabine, ich glaube ihr redet da von verschiedenen Glucosensoren, aus Cordulas Thread schließe ich das sie den von Pradigm hat, der die Werte sogar an die Pumpe schickt. Sabine meinst du den auch, oder hattest du mal diesen schwarzen Kasten vom Diadoc?

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Sabine, ich glaube ihr redet da von verschiedenen Glucosensoren, aus Cordulas Thread schließe ich das sie den von Pradigm hat, der die Werte sogar an die Pumpe schickt. Sabine meinst du den auch, oder hattest du mal diesen schwarzen Kasten vom Diadoc?


    Hi !


    Oh, sorry, war wohl mein Fehler. Aber Du liegst mit Deiner Vermutung schon ganz richtig Chris. Ich hab die Paradigm von Medtronic. Hab ich gestern wohl vergessen mit reinzuschreiben.

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes:

  • Ich bin in Sachen REAL-Time ein bisschen skeptisch. Sind die Werte denn genau? Also ich meine vergleichbar genau wie die Messung aus der Fingerbeere/direkt aus dem Blut?


    Und ist das wirklich so rentabel, wenn man dennoch 4 Messungen pro Tag mit dem Blutzuckermessgerät
    machen muss?


    Liebe Grüße

    Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

  • Cordula, kannst Du mal 'n Fotot reinstellen, wie das Ding aussieht? Und unter welchen Bedingungenen hast Du es verschrieben bekommen?

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ja, ich hoffe das auch. Es wird sicher noch dauern, bis das ganze ausgereift ist, aber der richtige Weg ist es ssicherlich. Aber immerhin fällt für mich bald das tägliche spritzen weg, und das ist für mich immerhin schon eine tolle Verbesserung. Und vielleicht wird es bald auch ein Gerät geben, welches nur mit einer Nadel misst und Insulin abgibt.


    Liebe Grüße

    Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

  • Mal ein paar kurze Impressionen vom FreeStyle Navigator zum Thema.

    ... Sind die Werte denn genau? Also ich meine vergleichbar genau wie die Messung aus der Fingerbeere/direkt aus dem Blut?


    Die interstitiellen Werte können recht erheblich von den Werten aus Kapillarblut abweichen. Grade bei schnellen Änderungen der BG (Blutklukose) dauert es ca. 15 (und nach Aussagen anderer auch mal bis zu 20 Minuten) bis ein Ausgleich der Werte erreicht ist.
    Abgesehen davon gibt es beim Sensor wohl höhere Messtoleranzen, besonders bei hohen Blutzuckerwerten werden die Sensormessungen streuender.


    Mal ein paar Beispiele:


    'BZ' Tendenz* - - - - - CGMS - - - - -FreeStyle - -- - -OTU 2 - -- - - -Contour


    0 - - - - - - - - - - 95 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 80
    0 - - - - - - - - - - 86 - - - - - - - - 66 - - - - - - 73 - - - - - - - 71
    0 - - - - - - - - - - 58 - - - - - - - - - - - - - - - - 53
    0 - - - - - - - - - - 65 - - - - - - - - 57
    0 - - - - - - - - - - 65 - -- - - - - -110
    ?- - - - - - - - - - 178- - - - - - - - -- - - - - - - - -- - - - -- - - -168
    ?- - - - - - - - -- -176- - - - - - - -281 - -- - - - - - - - - - - -- -270


    *) 'BZ' Tendenz ist die Trendanzeige des Navigators. 0 steht für konstante BG. Das im Navigator eingebaute Freestyle und das OTU 2 messen plasmakalibriert. Das Contour misst vollblutkalibriert. Dabei ist der plasmakalibrierte Wert um etwa 12 bis 13% höher liegend zu erwarten.


    Da der Probesensor bereits nach 2 Tagen ausstieg, warte ich jetzt erst mal auf Ersatz und werde das denn noch ein wenig systematischer verfolgen.


    Ich fand die Werte des Navigator in sich sehr plausibel. Man muss allerdings die zeitlichen Abweichungen zwischen interstitiell/kapillar in Relation zur aktuellen BG-Tendenz setzen. Auch beim Einstellen der Alarmgrenzen oder der Empfindlichkeit der Vorarlarme "hypo in 10, 20 oder 30 Minuten" bei gleichbleibender Sinkgeschwindigkeit, sind wohl erst mal Erfahrungswerte zu sammeln.


    Aber auch die Messung aus kapillarem Blut (Fingerbeere) bietet keine letztendlich genaue Aussage über den aktuellen Stand der arteriellen Blutglukose. Und nur die ist der Hypoparameter. Ab 50 mg/dl arteriell ist man definitiv in einer cerebral wirksamen 'Hypoglykämie' gelandet.


    Leute mit Hypowahrnehmungsstörung sollten jedenfalls die Alarmgrenzen auch bei einem CGMS ein Stück höher legen.


    Gruß
    Joa

  • Hi @ all !


    Also, meine Pumpe hat mich heut nacht auch ziemlich auf Trab gehalten. Zweimal hat sie Alarm geschlagen wegen hypo, welche aber keine waren. Ich fühlte mich nicht so und mein Messgerät zeigte mir auch normale Werte an. Nun muss ich dazu sagen, das wir die Untergrenze schon bei 80 angelegt hatten, was ja noch keine 'hypo' ist. Und wie schon gesagt, "hinkt" der Sensor teilweise 10 - 15 Minuten der 'BZ' Messung aus der Fingerbeere hinter her. Dann war auch ein paar mal Alarm, das der Abstand zwischen Pumpe und Sensor zu groß wäre. Das lag aber nicht an der Entfernung, sondern daran, dass ich auf dem Sensor auf der Seite lag. Die Technik ist sicherlich noch nicht ausgereift, aber ich denke auf nem guten Weg dorthin. Ich finde das einfach faszinierend, das man so viel Technik in ein so kleines Ding stecken kann. Und in ein paar Jahren wird das mit Sicherheit auch ausgereifter sein.


    @ Anja: Ich habe letzte Woche meine Pumpe von Medtronic bekommen, und man hat mir angeboten den Sensor mal für drei Tage zu testen.
    -berlin-.jpg

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes:

  • Hi Sabine !


    Die Kosten für den Sensor wird nicht von der KK übernommen. Ich teste den Sensor umsonst von der Firma Medtronic aus. Ein Sensor kostet ca. 50 Euro. Der kann dann 72 Stunden getragen werden und muss dann gewechselt werden. Also bräuchte man im Monat ca. 10 - 12 Sensoren. Das wären dann schon mal 500 - 600 Euro. Das auf ein Jahr gerechnet kommt bei 6000 - 7000 Euro im Jahr an. Ein ziemlicher Batzen. Ich weiss jetzt allerdings nicht, was die Teflonnadel kostet. Aber die Kosten kämen dann ja auch noch dazu.

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes:

  • @all,


    die Messgeräte welche heute auf dem Markt sind messen ja kein Blutzucker sondern die "Zucker"konzentration im Zwischenzellwasser. Da gibt es (fast) immer eine zeitliche Differenz zur Blutzuckerkonzentration.
    Nach meiner Meinung ist von den Geräten die Veränderung (Tendenz) interessant. Also Mathematisch die erste Ableitung der Zuckerkonzentration.


    Eine künstliche Bauchspeicheldrüse mit Messung und Abgabe von Insulin wird es mit der heutigen Technik nicht geben da diese nicht realisierbar ist. Denn bei der Abgabe von 'Insulin' in Subcutane Fettgewebe und die anschließende Verteilung im Körper gibt es auch Zeitkomponenten die einen automatischen Regelkreis nicht möglich machen.


    Grüßle


    Norbert


  • Nun muss ich dazu sagen, das wir die Untergrenze schon bei 80 angelegt hatten, was ja noch keine hypo ist.


    Nö, die Hypogrenze ist eher suboptimal hoch gewählt.
    Da nach meiner Kenntnis aber das RT-Sys keine Vorwarnung, Hypogrenze in x Minuten erreicht, bietet, wäre ein höherer Wert der Hypogrenze ein Sicherheitspuffer. Der allerdings dann Nachts nerven könnte.


    Zitat


    Dann war auch ein paar mal Alarm, das der Abstand zwischen Pumpe und Sensor zu groß wäre. Das lag aber nicht an der Entfernung, sondern daran, dass ich auf dem Sensor auf der Seite lag.


    Der Alarm besagte, dass der Funkkontakt zwischen Transmitter und Pumpe unterbrochen war.
    Das Paradigm-RT System soll recht geringe Leistungen der Übertragung haben. Es reicht ggf. auch, wenn Dein Alabastserkörper zwischen den Sender (Transmitter) und den Empfänger (Pumpe) zu liegen kommt.


    Der Navigator von Abbott sendet deutlich leistungsstärker. Spezifiert ist eine Entfernung von 3 Metern, er schafft aber einiges mehr. Empfänger, also den Monitor, in der Küche und Duschen im Bad nebenan bleibt bei mir ununterbrochen verbunden. Egal ob ich linksrum oder rechtsrum unter der Dusche stehe.


    Gruß
    Joa

  • Nachdem ich die zweite Nacht mit dem Sensor verbracht habe, läuft es ein wenig besser. Es scheint so, als ob es länger braucht, die Funkverbindung zur Pumpe richtig aufzubauen. Obwohl ich auf dem Sensor lag, gabs diesmal keine Alarme. Auch die Differenz zwischen 'BZ' aus Fingerbeere und Sensor ist nicht mehr so groß. Im Durchschnitt liegt die jetzt bei 10mg/dl. Einerseits finde ich die Technik ganz toll, aber andererseits bin ich auch froh, morgen den Sensor wieder runter zu nehmen. Ich weiss ja nicht, wie das bei anderen ist, die den Sensor tragen, aber ich guck bestimmt 100 mal mehr aufs Display der Pumpe, als vorher. Das geht mir schon selber auf den Keks. Ausserdem sehe ich da auch die Gefahr mal schnell nachzuspritzen, und man nicht dran denkt, das man noch Insulinwirkung hat.

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes: