Lernen/Geistige Arbeit und Blutzuckerverbrauch

  • Hallo!


    Was ich im letzten Jahr als Student so festgestellt habe, ist das Lernen bzw. Geistige Arbeit den
    Blutzucker bei mir ohne wirkenden Bolus sehr stark senken kann. Das kommt teilweise schon an
    körperliche Bewegung ran.


    Zum Beispiel wenn ich vor einer 90minütigen Vorlesung einen Blutzucker von 200 habe, kann es
    sehr gut sein, dass der Zucker nach den 90min bei 100 liegt. Und das obwohl ein wirkender 'Bolus'
    nicht mehr vorhanden ist.


    Da Frage ich mich, ob das jetzt wirklich an der geistigen Arbeit liegt oder eher an persönlichen
    Blutzuckereinstellungen bei mir wie z.B. falsche Basalrate?
    Denn ohne solch eine Vorlesung oder ganz normales Lernen habe ich solche Blutzuckersprünge natürlich
    auch schon beobachtet, aber eben auch vorallem beim Lernen.


    Verbraucht das Gehirn bei starker Beanspruchung wirklich annähernd soviel Zucker wie z.B. die Muskeln
    bei körperlicher Arbeit?


    Gruß
    Ben

  • Ich glaub, das ist sehr individuell und vielleicht auch Gesamtsituationsabhängig? In der letzten Woche meiner Diplomausbildung hatte ich das auch, dass ich nur am unterzuckern war. Und da war nur Stress im Kopf, ansonsten extremes "rumsitzen", nämlich von morgens bis abends Ausbildung und abends dann noch gemeinsames lernen für die Diplomprüfung am Ende der Woche. Also null Zeit, sich zu bewegen. Die ganze Anspannung hat meinen 'BZ' gar nicht mehr aus dem Keller hochkommen lassen.


    Alexandra

  • Hallo!
    Verbraucht das Gehirn bei starker Beanspruchung wirklich annähernd soviel Zucker wie z.B. die Muskeln
    bei körperlicher Arbeit?


    Schau mal:
    http://www.diabetesgesellschaft.ch/index.php?id=98
    und auch mal wieder da:
    http://www.uni-duesseldorf.de/…npage/subpage/physiol.htm


    Eine erhöhte Gehirnaktivität verbraucht sicherlich auch ein Mehr an Glukose, wenn Gehirnteile anhaltend "unter Strom" gehalten sind.
    Allerding schlägt das sicher bei weitem nicht so durch, wie körperliche Arbeit.
    Ach ja, wieviel Seiten schreibst Du mit, rutscht auf dem Stuhl vor und zurück, raufst Dir die Haare, wackelst mit dem Bein, wenn das Vorlesungsthema haarig wird?


    Gruß
    Joa

  • Ich habe diese Momente auch als Studentin einige Male gehabt - immer dann wenn ich hochgradig nervös bin wegen einer mir sehr wichtigen Prüfung, und das Gefühl habe, ich habe rein gar nichts kapiert und bin kurz vorm Versagen. Dann ist mein 'BZ' regelmäßig unter 70 und ich werde noch zittriger. :thumbdown:


    Es ist schon vorgekommen, daß ich während einer Klausur den TZ und andere Kohlenhydrate in mich reingeschaufelt habe, und dann mit einem Wert von 80 oder 90 rausgekommen bin - obwohl der 'Bolus' längst nicht mehr wirkt! Daher spritze ich mittlerweile vor mir besonders wichtigen Klausuren etwa ein Drittel weniger Bolus, damit ich nicht mitten in der Klausur zusammenklappe. Meine Professoren wissen Bescheid und akzeptieren mein Arsenal an Fruchtsaft u.ä. auf dem Tisch. 8)

  • Ich habe diese Momente auch als Studentin einige Male gehabt - immer dann wenn ich hochgradig nervös bin


    Das kenn ich auch, bei Streß und Nervosität rauscht es bei mir auch recht krass nach unten.
    Ist für mich aber echt schwer zu sagen, ob das nun von verschärfter Gehirnwachsamkeit oder von Muskelarbeit bewirkt wird.


    Gruß
    Joa

  • Nabend!

    Ach ja, wieviel Seiten schreibst Du mit, rutscht auf dem Stuhl vor und zurück, raufst Dir die Haare, wackelst mit dem Bein, wenn das Vorlesungsthema haarig wird?

    In 90min kommen da in gewissen Vorlesungen schon mal 5-10 DIN-A4 Seiten handgeschriebenes zustande.
    Und bei solch einem Tempo kommt da schon so nen kleiner Tennisarm zustande. 8|

    Ich habe diese Momente auch als Studentin einige Male gehabt - immer dann wenn ich hochgradig nervös bin wegen einer mir sehr wichtigen Prüfung, und das Gefühl habe, ich habe rein gar nichts kapiert und bin kurz vorm Versagen. Dann ist mein 'BZ' regelmäßig unter 70 und ich werde noch zittriger. :thumbdown:

    Da hab ich dann komischerweise eher mit erhöhten Werten zu kämpfen, was mir dann aber für
    die 2-3 Klausurstunden dann auch relativ egal ist. Da hab ich dann nun wirklich andere Sachen im Kopf
    als meinen Blutzucker. Solange ich natürlich nicht am UZ bin.



    Ganz allgemein kann das dann wohl eher nicht an der geistigen Arbeit liegen, sondern eher an meinen
    allgemeinen Einstellungsproblemen.


    Vielen Dank für die Antworten :thumbsup:

  • Zum Beispiel wenn ich vor einer 90minütigen Vorlesung einen Blutzucker von 200 habe, kann es
    sehr gut sein, dass der Zucker nach den 90min bei 100 liegt. Und das obwohl ein wirkender Bolus
    nicht mehr vorhanden ist.

    Hallo - habe genau das gleiche Problem und gehe zum Teil noch tiefer runter. Wenn Arbeiten anstehen oder Stoff abgefragt wird - habe ich immer meinen Traubenzucker auf dem Tisch oder aber ein zuckerhaltiges Getränk. Und ich kann Dir versichern, dass hier kein Bolusinsulin am Werken war. Zur Sicherheit reduziere ich auch schon mal die Basalrate, damit ich nicht in den 'Unterzucker' rutsche. Und sonst muss ich während der Schulzeit schon engmaschig fast stündlich, aber mindestens alle 2 Stunden den 'BZ' kontrollieren - damit ich eben nicht abrutsche. C´est la vie.


    Wenn das kein Beweis ist, dass Denken ;) mit Arbeit zu tun hat.

  • Hi Ben, rein zur physiologischen Basis: die Nerven, und da ist ja das Gehirn ein grosser Teil von, verbrauchen ca ein drittel des Glucoseumsatzes des Körpers; in Ruhestellung. Das kann sich bei Phasen erhöhter "Hirnleistung" wie Vorlesungen oder Übungen natürlich noch erhöhen. Das kann so gar nicht mit Arbeit verglichen werden, wo ja oft der Stressfaktor dagegenspielt, der den 'BZ' wieder hebt.
    Viel Spass (und Erfolg) :thumbup: noch beim Studium, Jürgen