Remissionsphase

  • Hallo Zusammen,


    ich befinde mich nun wohl in einer sehr ausgeprägten 'Remissionsphase'. Ich kann fast machen was ich will und hab trotzdem eigentlich immer super Werte.


    Mein Doc hat mir sogar vorerst die BE-Faktoren wieder weggenommen, soll heissen ich spritze zum Essen einen festen Wert (6 IE mittags z.B.) uns esse dann was ich will. Wenn es mal besonders viel zum Essen gibt, geb ich nach Gefühl noch etwas zu.


    Die Injektion ist also quasi nur eine Unterstützung für die BSD, den Rest macht sie selber. Ich hab zur Zeit selten mal Werte über 100 mg/dl.


    Ein weiterer toller Nebeneffekt ist, das ich auch nicht mehr unterzuckere. Dadurch dass ich so wenig spritze kann wohl die BSD durch runterfahren der Produktion nahezu immer verhindern, das ich in einen 'Unterzucker' rutsche.


    'Basal' spritze ich auch nur nachts als Unterstützung.


    Insgesamt ist es also im Moment äusserst angenehm für mich.


    Wie war das bei Euch? Hattet Ihr eine Remissionsphase? Wenn ja, wie stark ausgeprägt und wie lange?


    Kann man etwas tun um sie länger zu erhalten oder ist das Zufall? Was meint ihr?


    Viele Grüße


    Tobias


  • Nee kann man nichts machen, ist irgendwann weg. Aber das mit den festen IEs macht im Prinzip keinen Sinn. Was passiert denn wenn du mal besonders wenig isst?

  • Nee kann man nichts machen, ist irgendwann weg. Aber das mit den festen IEs macht im Prinzip keinen Sinn. Was passiert denn wenn du mal besonders wenig isst?


    Dann würde ich eben noch weniger spritzen. Allerdings kam es jetzt noch nich vor das ich sooo wenig gegessen hätte.


    Ich weiss aber auch nicht ob das mit den festen Faktoren lang bleibt. Mein Doc wollte das mal testen, weil meine 'Remission' wohl recht stark ist. Ich hab den Verdacht, dass es sogar nich funktionieren würde, wenn ich gar nichts spritze. Aber das will ich nicht ausprobieren, da die Injektion ja die BSD entlasten soll.

  • Dann würde ich eben noch weniger spritzen. Allerdings kam es jetzt noch nich vor das ich sooo wenig gegessen hätte.


    Ich weiss aber auch nicht ob das mit den festen Faktoren lang bleibt. Mein Doc wollte das mal testen, weil meine Remission wohl recht stark ist. Ich hab den Verdacht, dass es sogar nich funktionieren würde, wenn ich gar nichts spritze. Aber das will ich nicht ausprobieren, da die Injektion ja die BSD entlasten soll.


    Du wirst aber trotzdem den Rest verlieren, Diabetes ist ja keine Überlastung der Bauchspeicheldrüse sondern die wird ja von den Antikörpern zerstört, also nicht die Drüse sondern die produzierenden Zellen... den Antikörpern ist dein Insulin egal..

  • Du wirst aber trotzdem den Rest verlieren, Diabetes ist ja keine Überlastung der Bauchspeicheldrüse sondern die wird ja von den Antikörpern zerstört, also nicht die Drüse sondern die produzierenden Zellen... den Antikörpern ist dein Insulin egal..


    Das das ganze nicht für ewig ist weiss ich. Nur ist es scheinbar so, dass evtl. (genau weiss man es nicht) die Restproduktion etwas länger bleibt, wenn die BSD etwas geschont wird. Denn auch die Überlastung schädigt die Zellen, dass ist der Grund, warum auch die Typ2-er irgendwann spritzen müssen.


    Das irgendwann Schluß ist ist mir klar, auch wenns schade ist ;-) Von den Antikörpern hab ich leider massig ;-)


  • Das das ganze nicht für ewig ist weiss ich. Nur ist es scheinbar so, dass evtl. (genau weiss man es nicht) die Restproduktion etwas länger bleibt, wenn die BSD etwas geschont wird. Denn auch die Überlastung schädigt die Zellen, dass ist der Grund, warum auch die Typ2-er irgendwann spritzen müssen.


    Das irgendwann Schluß ist ist mir klar, auch wenns schade ist ;-) Von den Antikörpern hab ich leider massig ;-)


    Wie wir alle...

  • Hallo Sabine,


    Ja, Du solltest Deine BSD weiterhin fleissig unterstützen, dann kannst Du die Eigenproduktion bis zu einigen Jahren erhalten.


    Dem stimme ich grundsätzlich zu.
    Wie auch beim Typ 2 Diabetiker zu verfolgen ist, geben dauerhaft überforderte/gestresste Betazellen irgendwann von sich aus den Geist auf.
    Vielleicht sowas, wie das das Prinzip "Tennisarm", also auch eine Art von Überbeanspruchunssyndrom.


    Wenn beim Typ 1 die Blutzuckerwerte einen Diabetes diagnostizieren lassen, bedeutet das, dass etwa > 80% der Betas der BSD bereits über den Jordan gegangen sind.
    Sei es durch autoimmune Schübe, sei es durch daraus folgende Überlastungen der verbliebenen Restmenge an 'Betazellen'.


    Ich neige zu der Annahme, wie Du, dass eine möglichst optimale Entlastung der restlichen Betazellen nach der Diagnosestellung die Chance verbessert, dass diese möglichst lange noch funktionieren.
    Zumindest solange wie nicht irgendwelche sonstigen Faktoren weitere autoimmune Schübe des Massakers an den 'Betazellen' nach sich ziehen.
    Also mit der Prognose "jahrelang" wäre ich vorsichtig. Grundsätzlich gilt wohl, dass die Chancen einer langen Remission, also eines langsamen autoimmunen Verlaufes, mit dem Manifestationsalter steigen.


    Gruß
    Joa

  • Wieviel spritzt du denn so durchschnittlich?
    Wenn du sagst, dass du als festen Wert 6 IE zum Mittag spritzt, ist das ja schon ne Menge, oder ist du da so 12-15 BEs?

  • Und 'Basal' brauchst du noch gar keins?

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Wieviel spritzt du denn so durchschnittlich?
    Wenn du sagst, dass du als festen Wert 6 IE zum Mittag spritzt, ist das ja schon ne Menge, oder ist du da so 12-15 BEs?




    Naja das wären ja dann nur 0,3-0,5 IE pro BE was ja doch extrem wenig wäre, oder? Ich hab zu letzt Mittags 1,5 IE pro 'BE' gespritzt, was bei 6 IE 4 BE gewesen wären, das ist ein nicht mal voller Teller Spaghetti, da ess ich dann doch mehr ;-)


    Generell rechnet man ja mit ca. 0,5 IE pro kg Körpergewicht pro Tag, was bei 90 kg etwa 45 IE wären. ich spritze im Schnitt mit dem Nacht-basal 24 IE am Tag.





    Und Basal brauchst du noch gar keins?


    Ich würde vermutlich kein Basal brauchen, aber da ja meine BSD entlastet werden soll spritze ich vor dem Schlafen gehen 8 IE 'Basal'. Tagsüber deckt mein Mahlzeiteninsulin den Basalbedarf mit ab, da ich im Moment noch Humaninsulin benutze, dass ja dann doch ne Weile wirkt.


    Grüße


    Tobias

  • 1.5 pro 'BE' ist dafür, dass du extrem wenig 'Basal' spritzt meines Erachtens schon extrem viel. Aber ich kenn mich mit der Remi nicht gut aus, hatte nie eine, kann gut sein, dass du damit zurecht kommst, kommt mir nur komische vor.

  • 1.5 pro BE ist dafür, dass du extrem wenig 'Basal' spritzt meines Erachtens schon extrem viel. Aber ich kenn mich mit der Remi nicht gut aus, hatte nie eine, kann gut sein, dass du damit zurecht kommst, kommt mir nur komische vor.


    Im Großteil des Tages habe ich viel viel weniger als 1,5 IE/BE.

  • 1.5 pro BE ist dafür, dass du extrem wenig 'Basal' spritzt meines Erachtens schon extrem viel. Aber ich kenn mich mit der Remi nicht gut aus, hatte nie eine, kann gut sein, dass du damit zurecht kommst, kommt mir nur komische vor.




    Tu ich ja auch gar nicht mehr, das war ganz am Anfang als meine Eigenproduktion sicherlich deutlich niedriger war als jetzt. Im Moment is es ja nicht genau fest, aber so in etwa zwischen 0,5 und 1 IE pro BE


    Ausserdem ist es ja so, dass in der Remissionsphase häufig die BSD einen guten Teil zur Basalversorgung beiträgt, aber zu den Spitzen nach den Mahlzeiten dann eben nicht mehr aufdrehen kann. Ich denke daher das es nicht ungewöhnlich ist fast schon normale BE-Faktoren zu haben aber noch einen sehr geringen Basalbedarf.





    Im Großteil des Tages habe ich viel viel weniger als 1,5 IE/BE.


    Ich im Moment ja auch! WIe gesagt, das wären die Werte vom Anfang mit denen die Einstellungen begonnen wurde.


    Ich hab grad mal meinen Durschnittsswert der letzten 30 Tage angeschaut: 104 mg /dl und ich messe relativ oft recht bald nach den Mahlzeiten (1 bis 1 1/2 Stunden danach), von daher denke ich das passt im Moment ganz gut so, ich werd nur noch mal mit meinem Doc bereden obs nich sinnvoller wäre es doch wieder stärker von der tatsächlichen Nahrungsaufnahem abhängig zu machen.


    Danke schon mal für die rege Beteiligung!