Neuerkrankungsraten von Typ 1 Diabetes im Ländervergleich

  • Deutliche Unterschiede zwischen Finnland und Deutschland

    Die Neuerkrankungsrate von Typ 1 Diabetes steigt jährlich um 3-5 Prozent an. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede, wenn man zum Beispiel die Länder USA, Finnland, Schweden und Deutschland vergleicht. Bei Kindern bis vierzehn Jahren liegen folgende Neuerkrankungsraten vor:

    In Finnland findet sich die höchste Rate der einbezogenen Länder: Dort entwickeln jährlich von 100.000 Menschen zirka 60 einen Typ 1 Diabetes. Danach folgt das zweite skandinavische Land: In Schweden erkanken jährlich pro 100.000 Menschen etwa 40 an einem Typ 1 Diabetes. In den USA ist die Rate etwas geringer. Von 100.000 Menschen gibt es dort zirka 25 neu entdeckte Typ 1 Diabetiker. Am wenigsten Neuerkrankungen gibt es in Deutschland. Hier entwickeln etwa 15 Personen pro 100.000 einen Typ 1 Diabetes.

    Warum diese Unterschiede von Land zu Land vorhanden sind, ist noch unklar. In Finnland oder Schweden treten Diabetes-Risikogene, die die Entstehung von Typ 1 Diabetes begünstigen, nicht häufiger auf als in Deutschland. Auf dieses Ergebnis stieß die internationale TEDDY (The Environmental Determinants of Diabetes in the Young) Studie, die die umweltbedingten Ursachen des Typ 1 Diabetes bei Kindern aufdecken möchte. Die Wissenschaftler der TEDDY Studie vermuten deshalb Umwelteinflüsse, die sich je nach Land unterscheiden und zu unterschiedlichen Neuerkrankungsraten führen.


    Neugeborene für TEDDY Studie gesucht

    Um die Ursachen von Typ 1 Diabetes erforschen zu können, sucht TEDDY Neugeborene, die ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ 1 Diabetes aufweisen. Der große Vorteil für Eltern und ihr Neugeborenes: Als Eingangstest wird das individuelle Typ 1 Diabetesrisiko des Babys kostenlos festgestellt, indem es auf Diabetes-Risikogene untersucht wird. Damit sind die Eltern informiert, inwieweit Typ 1 Diabetes ihr Kind gefährden kann. Für die meisten Kinder ist hier die TEDDY Studie schon beendet, da sie kein erhöhtes genetisches Risiko aufweisen. Doch gerade für Kinder von Typ 1 Diabetikern ist die Untersuchung sinnvoll, da sie von vorneherein ein höheres Risiko haben als andere Kinder. Sind dazu noch Risikogene vorhanden, sollten die Eltern zumindest darüber Bescheid wissen, um einen möglichen Beginn der Krankheit zu erkennen.

    Die Teilnahme an der TEDDY Studie ist ganz einfach und natürlich völlig freiwillig:
    Kurz nach der Entbindung nimmt der Geburtshelfer zirka zwei Milliliter Nabelschnurblut ab. Anschließend wird das Blut mit der Einverständniserklärung der Eltern an die Forschergruppe Diabetes geschickt. Nach etwa sechs bis acht Wochen liegt das Ergebnis vor. Bis drei Monate nach der Geburt kann die Untersuchung nachgeholt werden.

    Interessierte Eltern melden sich bei der
    Forschergruppe Diabetes,
    Kölner Platz 1, 80804 München, Tel. 0800 33 83 339 oder per
    Mail: teddy.germany@lrz.uni-muenchen.de
    Weitere Informationen im Internet auf http://www.teddystudy.org


    Weitere Informationen:
    http://www.teddystudy.org



    ______________________________________________________
    Quelle: Pressemitteilung www.teddystudy.org -> auf www.http://idw-online.de

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Habe meinen Sohn (3 Jahre) vor zwei Wochen mal mitgeschleppt zum DiaDoc und etwas Blut abnehmen lassen.

    Guckt mal unter TrialNet Natural History Study zur Entstehung des Typ 1 Diabetes

    Institut für Diabetesforschung in München.

    http://www.ifdf.de/trialnet.html

    Wir hatten das Thema ja neulich schon mal. Ich weiß, es gibt da die unterschiedlichsten Meinungen zu. Ich bin aber einfach neugierig, wie das so bei meinem Lütten aussieht und wollte die Forschung etwas unterstützen.

    Mal sehen, wann ich ein Ergebnis bekomme.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Hallo,

    ich habe diese Studien auch gelesen, aber die scheinen mir als altem Physiker auf sehr instabilen Beinen zu stehen:

    60 von 100.000, das sind 0,06 pro mille !!

    Und die haben vielleicht Daten von 1.000 bis 5.000 Probanden !

    Varianz und Vertrauensintervall habe ich auch nirgends gefunden.

    Da halte ich es doch lieber mit Churchill." Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe !"

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Na ja, ich denke, es ist vielleicht auch nicht ganz so einfach, an die entsprechenden "Forschungsobjekte" heranzu kommen. Ich find's halt gut, wenn ich einen kleinen Beitrag dazu leisten kann....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ich sage jetzt mal so Provokant:


    Viele, ich betone das jetzt mal : _Also nicht alle!_, lassen sich lieber in der Fruchtblase herumstochern als das Nabelschnurblut einzuschicken.
    Über die Gründe kann und will ich mich nicht auslassen.
    Ich Stimme auch zu, das die Protokolle und das ganze Nachhalten ein mühsames Brot ist.
    Und wenn man bedenkt, wie klein die Zahl der Neuerkrankungen tatsächlich ist, ist das einfach ein suchen nach der Nadel im Heuhaufen.
    Und je weniger sich unterucshen lassen, dasto geringer ist nun mal die Chance die Nadel zu finden.
    Über den Wert kann ich nichts sagen, aber ich hoffe das es irgendwann irgendwie hilft. Nur sollte man nicht einfach den Frauen die Schuld geben, weil sie nicht lang genug Stillen, zu Früh wieder arbeiten gehen und den Haushalt zu ordentlich halten... :9engel_3:
    ( Aaaaachtung das war Ironie )

  • tja und wenn die Referenzwerte alle paar Jahre ein Stück niedriger gesetzt werden dann haben wir natürlich mehr Neuerkrankungen denn alle die vor dem jeweiliegen Referenzwertupdate noch gesund waren die sind jetzt bereits krank. Nähmen wir die Referenzwerte von vor 20 Jahren sagen wir mal und die Patientendaten von heute dann wären die Ergebnisse wahrscheinlich so wie dazumahl und umgekehrt. Sowas ist immer mit Vorsicht zu genießen denke ich.

  • Ich habe einen interessanten Artikel gefunden, der ganz gut zu dem Thema paßt:


    http://de.euronews.net/2012/01…loestes-raetsel-diabetes/


    Hier geht u.a. darum warum in Finnland soviele Kinder an Diabetes erkranken. Im Vergleich dazu hat das angrenzende Karelien (?) deutlich weniger Fälle . Diesmal wird untersucht ob zuviel Hygiene bzw. zuwenig Baktieren im Säuglingsalter eine Ursache für die Entwicklung des Typ1 darstellen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg