Weshalb nicht die aktuell kleinste und leichteste Pumpe (Dana) nehmen?

  • Ja, Neuerungen schön und gut, aber die müssen eben auch einen besonderen Nutzen für mich haben. Und ein integriertes Messsystem ist für mich deshalb auch uninteressant, weil ich meine Pumpe zumeist im BH verpackt trage und sie nicht zum messen immer auspacken wollen würde. Klar, in manchen Situationen wäre es praktisch, z.B. beim Sport, aber da nützt mir das integrierte Messsystem auch nichts, weil ich eh immer noch Streifen und Stechhilfe mittragen muss, da kommt es auf mein kleines Freestyle auch nicht mehr drauf an.

    Ansonsten hat die Pumpe nix für mich besonderes zu bieten, was mich animieren könnte, zu einem unbekannten kleinen Hersteller zu wechseln.

    Alexandra

  • Zitat von Alexandra;221156

    Lass doch einfach "Dana" durch die Suche laufen und dir Beiträge zeigen. Oder schau mal hier: http://www.insulinclub.de/show…hp?t=12436&highlight=dana .



    Das Suchen funktioniert bei mir nicht immer. Hier aber noch zwei weitere Links mit Stellungnahmen zur Dana:

    http://www.insulinclub.de/show…hp?t=11178&highlight=Dana

    http://www.insulinclub.de/show…hp?t=11442&highlight=Dana

    Wenn ich auch diese und die obigen Kommentare berücksichtige, gibt sich folgender Zwischenstand in der Bewertung der Dana (in Klammer jeweils Relativierung):

    Modell IIS/IISG (allgemein, ob mit oder ohne BZ-Messgerät):
    + klein, leicht (ist einzelnen unwichtig)
    - hässlich (Geschmacksache; wird sowieso nicht rumgezeigt; keine Pumpe ist schön)
    - wirkt wie ein Kinderspielzeug (subjektiv)
    - koreanischer Hersteller, evtl. problematisch bei Garantiefällen (vieles stammt aus Asien)
    - Basalrate muss anders programmiert werden als gewohnt (muss sowieso gelernt werden; für Pumpen-Neulinge irrelevant, wie es bei andern geht)
    - Nicht für hiesige Bedürfnisse programmiert, sondern für asiatisch-russische
    - Akustischer Alarm schlecht hörbar, Vibration schlecht spürbar
    - Service?
    - Bisher nur wenige Kunden; wenig Erfahrung im deutschsprachigen Raum; unbekannter kleiner Hersteller (weshalb nicht etwas Neues wagen?)
    - Bisher keine Fernbedienung
    - Kein Express-Button wie z.B. die Cozmo, mit der ich mir blind / durch die Kleider einen Zusatzschub geben kann

    Zusätzlich beim Modell IISG (Vor- und Nachteile des integrierten BZ-Messgeräts):
    + muss ein Gerät weniger mitschleppen (Aber Teststreifen + Stechhilfe braucht es dennoch;
    +/- bei längeren Ausflügen muss ich sowieso zusätzlich Ersatzbatterie, Ersatzkanüle etc. mitnehmen, aber nicht für unterwegs)
    + bequem, die BZ-Werte nicht eintippen zu müssen (auch bei andern Geräten möglich)
    - BZ-Gerät an Pumpe unpraktisch, wenn Pumpe (am BH) versteckt bleiben soll
    (bei mir relativiert dadurch, dass ich beim Test der Cozmo und Paradigm sowieso meist die Pumpe aus dem Hosensack ziehe, um mir vom Computer aufgrund BZ und KH die ideale Insulinmenge berechnen zu lassen oder um Dual- oder verzögerter Bolus abgeben zu können. Dies ist auch mit der Paradigm-Fernbedienung nicht möglich)
    - unergonomische Anordnung des Teststreifen-Slots
    - nicht mehr wasserdicht
    - unsicher, wenn sie Wasserspritzer bekommt oder Schmutz den Teststreifen-Slot verstopft
    - was, wenn das BZ-Gerät aussteigt?! Muss die ganze Pumpe ersetzt werden?
    (2 Nachteile gegenüber der Cozmo mit abklickbarem, abnehmbarem BZ-Messer, der aber inoffiziell in USA beschafft werden müsste)

    Entgegen obiger Vermutung gibt es doch jemand in diesem Forum mit einer Dana ... vgl.

    Zitat von Jutta;200029

    Hallo miteinander,
    ich bin neu hier und wollte meine Erfahrungen zwecks einer neuen Insulinpumpe niederschreiben. Aufgrund der letzten Insuliner Ausgabe habe ich mit der Firma IME-DC Kontakt aufgenommen. Bei der netten Beratung wurde mit mitgeteilt, dass ab sofort auch die Weltneuheit Dana IISG zur Verfügung stehen würde. Die erste Pumpe mit eingebauten BZM hat natürlich mein Interesse geweckt. Die Pumpe habe ich 1 Woche ohne Probleme probegetragen, die Blutzuckermessfunktion funktionierte einwandfrei und ist eine große Erleichterung bei der täglichen Blutzuckermessung. Ich habe mich für diese Pumpe entschieden und zwar in der knalligen Farbe pink.
    Gruß Jutta


    Ich wäre froh, Jutta wenn du deine inzwischen längeren Erfahrungen damit mitteilen könntest und wie du obige Beurteilungen siehst.
    Danke

  • Zitat von Mungg;221266



    Provokativ gefragt (allgemein gemeint, nicht (nur) auf die Dana bezogen):
    Sind alle so skeptisch gegenüber Neuem (im Stil von: "lieber ein bewährter Walkman als ein neuer, kleiner iPod"*)?
    Wie wollen wir Diabetiker/innen da vom technischen Fortschritt profitieren, wenn es Innovatives* so schwer hat?
    * Damit will ich keineswegs suggerieren, die kleinste Pumpe sei die innovativste ...


    Ein Walkman kostet auch bei weitem nicht soviel wie eine Insulinpumpe (ca. 3680 € zuzüglich die laufenden Kosten für Katheter u. Reservoire). Da vertraue ich persönlich lieber einem etablierten MedTech-Konzern, der bereits jahrzehntelange Erfahrung mit Pumpentechnik und Produktsupport hat. Ich finde es z. B. wesentlich innovativer, eine Sensortechnologie in eine Pumpe zu integrieren (vgl. "Paradigm" von Medtronic) als ein BZ-Messgerät (finde ich eher unpraktisch... :7no:).


    Ich weiß zwar nicht, wie es sich in der Schweiz verhält, hier in Deutschland endet die Verfügbarkeit der Sensortechnologie (für mich eine echte Innovation!) für den Versicherten der GKV an den Kosten. Das es Innovationen hier schwer haben, liegt also nicht unbedingt an den Patienten. ;)


    Gruß


    Thomas

  • Zitat von SabineS;221282

    Hallo Mungg, was willst Du eigentlich? Erst fragst Du uns, was wir von der DANA halten. Du bekommst dann einige Statements, mit handfesten Argumenten, die leider gegen diese Pumpe sprechen, aber Du willst uns trotzdem ... diese Pumpe schmackhaft machen.
    Warum? Brauchst Du Vorreiter, weil Du selber nicht den Mut zu Innovationen hast? Besorg Dir halt die DANA, wenn sie für Dich das Non-Plus-Ultra ist. Du kannst uns ja dann von Deinen Erfahrungen berichten. Viele Grüße Sabine



    Hallo Sabine
    Du fragst, was ich überhaupt will und forderst mich auf, die Dana selbst auszuprobieren. Ob sie wirklich das Non-Plus-Ultra ist (ich habe im obigen Beitrag Vor- und Nachteile zusammengetragen und beide relativiert, nicht nur aus eigener Optik, sondern auch aufgrund Statements in diesem Forum), wollte ich eben gerade euch fragen. Denn als ich im Internet auf die Beschreibung der Dana gestossen war, erschien sie mir v.a. aufgrund der Kompaktheit und dem integrierten BZG wirklich attraktiver als der Rest und ich fragte mich, weshalb in jenen Ländern (wie D), wo sie erhältich ist, nicht viel mehr diese Pumpe nehmen.

    Dank euren Statements kann ich dies nun besser nachvollziehen. Eben weil ich unsicher bin, ob sich der Aufwand für die Beschaffung dieser Pumpe lohnt, habe ich nachgefragt und bei fragwürdigen Argumenten auch nachgebohrt.
    Aber du hast recht: am besten lasse ich ein Testgerät kommen und urteile dann selber. Danke

    @ Thomas
    Natürlich wäre auch für mich ein bedeutender Innovationsschritt erst die künstliche Pankreas. Für diese Innovation ist Kompaktheit (à la Dana) wohl der kleinste Schritt; es bräuchte v.a. kontinuierliche BZ-Messung à la REAL Time (in der CH trägt die Krankenkasse auch nichts an die hohen Kosten bei) und zusätzlich ein Programm, das die Pumpe steuert und vielleicht ein integriertes Glukagon-Reservoir, um bei sehr tiefem BZ automatisch reagieren zu können ... .

  • Zitat von Mungg;221150


    Da diese Pumpe in der Schweiz nicht vertrieben wird, müsste ich sie aus D importieren und diverse Abklärungen vornehmen. Wenn sie soviel angenehmer ist als die übrigen, würde sich das evtl. lohnen. Deshalb bin ich gespannt auf eure Einschätzungen.



    Die Entscheidung für oder gegen eine Pumpe ist sehr individuell.

    Mir wäre der Service sehr wichtig, falls dochmal etwas ist oder man einfach nur gute Unterstützung benötigt weil man eine Frage hat oder so.

    Da wäre ich mir bei dieser Pumpe nicht ganz so sicher, da man von der Pumpe wenn überhaupt nur sehr wenig gelesen hat.

    Was das aussehen anbelangt da würde ich weniger Wert drauf legen, wichtig ist die Handhabung und das sie alle derzeitigen Standards hat (abgesehen von CGMS).

    Ich würde mir ausreichend Prospektmaterial von den Herstellern schicken lassen, vergelichen und ggf. mal bei einer Messe o.ä. vorbeischauen wo man die Pumpe auchmal in die Hand nehmen kann.

    Wenn ich dann zwei/drei Favouriten gefunden habe würde ich die Firma mal direkt auf ein Probetragen ansprechen und mich danach entscheiden.
    Und nicht vergessen der Arzt sollte auch mit einbezogen werden ;)

  • Zitat von Mungg;22133

    es bräuchte v.a. kontinuierliche BZ-Messung à la REAL Time (in der CH trägt die Krankenkasse auch nichts an die hohen Kosten bei) und zusätzlich ein Programm, das die Pumpe steuert und vielleicht ein integriertes Glukagon-Reservoir, um bei sehr tiefem BZ automatisch reagieren zu können ... .



    Mungg, das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal! :D Ich für meinen Teil wäre schon zufrieden, wenn das derzeitige recht hohe Behandlungsniveau erhalten bleiben könnte, vor allem bezüglich der BZ-Teststreifen. Ich bin nicht mal sicher, ob ich mir eine doppelte Verkabelung wirklich wünschen soll. Käme mir vor wie ein halber Cyborg (vgl. "Terminator") :rolleyes:. Aber für eine Woche wäre es kein Problem und auch finanziell tragbar.


    Gruß


    Thomas

  • Ich glaube mal, sich für irgend etwas zu entscheiden, hat doch wohl nur etwas
    mit der Person, die entscheiden muss, zu tun und nur ganz am Rand mit den
    Erfahrungen anderer. Ist für mich wie beim Autokauf (lässt man mal den
    finanziellen Teil weg) - mir muss es gefallen, was andere denken ist mir
    sehr egal. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass Mungg regelrecht um
    negative Meinungen bettelt. Fast keiner (wieviel Promille sind 45 aus 82 Mio?)
    hat Erfahrungen damit, ausser, dass er sie mal gesehen hat, aber jeder hat 'ne
    Meinung. Warum nicht? Ist halt subjektiv. Für mich wäre (so ich sie bräuchte)
    das Gewicht und die Grösse sehr interessant, über den Service muss man sich
    bei deutscher Vertretung und Austauschgerät wohl keine Gedanken machen.
    Mir haben sich schon die Nackenhaare aufgestellt, dass einer mit defekter
    Paradigm 722 "nur" 13 Stunden auf eine Austauschpumpe warten musste -
    ich hatte immer eine Zweit-Pumpe (die allerdings nie zum Einsatz kam).
    Letzendlich soll jeder für sich entscheiden, was gut und richtig ist (sicher
    auch mittels Ratschlägen/Hinweisen anderer), aber nicht erwarten, dass
    Andere ihm eine Entscheidung abnehmen. "Selbst ist der Mann!"
    Weitere Bemerkungen zu 'ner neuen Pumpe findest du im Schweizer
    Club (wo du ja auch User bist). Gruss Hammy

  • Zitat von Mungg;221330

    ... am besten lasse ich ein Testgerät kommen und urteile dann selber ...



    Inzwischen habe ich ein Testgerät erhalten (Dana IIS, d.h. ohne integriertes BZ-Gerät), mich durch die Bedienungsanleitung gearbeitet, die Grundeinstellungen vorgenommen und die Pumpe die ersten Stunden in Betrieb.

    Meine ersten Eindrücke:
    + Aussagekräftige graphische Symbole (z.B. auch für drei unterschiedliche Bolustypen)
    + Basalrateneinstellung: in einem Säulendiagramm wird die pro Stunde gewählte Menge angezeigt. Dies gibt einen guten Überblick und man merkt sofort, falls eine Zeitperiode ausreisst.
    + dünner als die Cozmo, kleiner als andere --> trägt auf dem Körper weniger auf.
    + leise Motorengeräusche

    - kein eindeutiger "Escape"-Button, d.h. die Tasten sind je nach Menü mit unterschiedlichen Funktionen belegt.
    - kein Extra-Button für Express-Bolus wie bei der Cozmo
    - entweder Ton ein oder aus; kein Vibrationsalarm
    - Reservoir muss zuerst mit zweitem Gerät eingestellt werden, bevor es eingelgt wird.
    - bei abgestellter Pumpe wechselt der Bildschirm auf "normal", d.h. hohes Risiko, dass bei Bedienungsunsicherheit die Pumpe unbeabsichtigt kein Insulin abgibt ... .

    * Die Bedienung ist anders, d.h. weder besser noch schlechter als bei andern. Ich habe den Eindruck, dass sie auf Personen ausgerichtet ist, welche die Bedienungsanleitung genau studiert und sich eingeprägt haben oder schon lange Erfahrung damit haben, weniger für Typen, die einmal ausprobieren und dann halt auch ab und zu korrigieren ...
    * Aufgrund BZ-Wert und Kohlenhydraten wird (wie bei einigen andern Pumpen) aufgrund Korrekturfaktor und Essens-Faktor die Insulinmenge vorgeschlagen. Diese beiden Faktoren können nicht pro Tageszeit variiert werden, aber bei jeder Berechnung neu und einfach angepasst werden.
    * Für Frühstück, Mittag- und Abendessen wird eine Standard-Insulineinheit vorgeschlagen, die noch angepasst werden kann. Ideal für Diabetiker/innen, die (fast) immer dasselbe essen, für mich aber unnötig, weil meine KH-Menge beim Mittagessen stark variiert.
    * Service: In der Schweiz ist es üblich, dass ein Pumpenvertreter die Testpumpe bringt und instruiert (keine allgemeinen Pumpeneinführungstage in einer Klinik oder so, wie das in D offenbar üblich ist). Die Dana wurde zugesandt, aber die Kontaktperson hat sich vorbildlich per Telefon meinen Fragen angenommen.

    Soweit meine ersten Eindrücke. Einige eurer Bemerkungen kann ich nun besser nachvollziehen, da selbst erlebt.
    Zwischenbeurteilung: interessant, aber halt auch eine Pumpe mit all ihren Nachteilen ... . Ich weiss noch nicht, ob sie meinen Pen ablöst ...

  • Zitat von SabineS;221282

    Besorg Dir halt die DANA, wenn sie für Dich das Non-Plus-Ultra ist. Du kannst uns ja dann von Deinen Erfahrungen berichten.
    Sabine



    Inzwischen konnte ich eine Dana IIS 2 Wochen lang testen. Sie ist zugegebenermassen nicht das ultimative "Non-Plus-Ultra", hat aber einige Vorteile, die je nach Gewichtung stärker ins Gewicht fallen können, siehe http://www.insulinclub.de/showthread.php?p=222357#post222357.

    Danke an jene, die auf meine Eingangsfrage konstruktiv geantwortet haben -
    Entschuldigung an jene, die meine Eingangsfrage genervt hat ... .