Paradigm 512/522/712/722

  • Schade dass es zu der Pumpe gar keinen Bericht gibt. Eigentlich ist sie von den Funktionen wohl die fortschrittlichste, leider etwas kostspielig im Betrieb (und keine Humalog-Patronen, die man direkt verwenden kann wie bei der D-Tron).

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Zitat von linus;222692

    Schade dass es zu der Pumpe gar keinen Bericht gibt. Eigentlich ist sie von den Funktionen wohl die fortschrittlichste, leider etwas kostspielig im Betrieb



    Weiß ich nicht. Ein paar Schachteln Reservoire gab es auf Rezept und die sind bei einer 722 schnell aufgezogen. Das geht sogar zur Not mit einer Hand dank blauem Paradigm Adapter.
    Sie läuft seit Monaten ohne Störung und ich kann mir aussuchen ob ich BE oder IE eingeben möchte. Duschen geht auch. Reservoire können gut auch liegend gut mitgenommen werden wegen der Gummidichtung die LUER nicht hat. Ich bin ganz zufrieden.

    Clarence

  • Zitat von Clarence;222704

    Weiß ich nicht.


    Um mal eine gewisse Schwäche der Forensoftware zu outen antworte ich einfach auf Deine Replik:
    Dass die Paradigm die fortschrittlichste Pumpe sei ist Ansichtssache. Nett ist sie schon. ;)

    Zitat

    Reservoire können gut auch liegend gut mitgenommen werden wegen der Gummidichtung die LUER nicht hat.

    :confused::confused::confused:


    Also soweit ich das überblicken kann, haben sowohl die Reservoire der Spirits, als auch die der Cozmo Dichtungen, so dass ich die auch kopfüber transportiere. Und selbst ohne diese Dichtungen sehe ich da keine Gefahr des Auslaufens.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;222706


    Dass die Paradigm die fortschrittlichste Pumpe sei ist Ansichtssache.


    Nun, über Details kann man streiten. Aber welche Pumpe versucht außer der Paradigm den geschlossenen Regelkreis zu realisieren? Und mich würde eben interessieren, ob das nur ein Versuch ist, oder ob es auch annähernd in der Praxis gelingt (so dass man sich wirklich nicht nur das BZ Messen sparen kann, sondern auch die Therapie verbessert, weil die Pumpe auf BZ Schwankungen reagiert!).??

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Das wird nie funtkonieren. Die Fuzzy-Logic die da benötigt wird, muß der Mensch selber machen, das kann die Maschine nicht.
    Die Tops könnten gekappt werden, daber die Downs nicht.
    Als Beispiel immer gerne Sport. Woher soll das Regelsystem wissen, das ich gleich Sport machen will?
    Der Mensch muß in diesem Regelkreis immer die führende Kraft bleiben.

  • Zitat von linus;222711

    Nun, über Details kann man streiten. Aber welche Pumpe versucht außer der Paradigm den geschlossenen Regelkreis zu realisieren?


    OK, da meinst Du die Doppelfunktion der Paradigm x22er Pumpen, die einerseits als Pumpe arbeiten, andererseits als Monitor für einen Glukosesensor funktionieren können.


    Das ist sicherlich ein Pluspunkt, zumindest für Nutzer der CGMS-Funktion, weil es ein zweites Kästchen spart. Das hatte ich aber bei meiner Bemerkung nicht berücksichtigt, weil es mit der reinen Pumpenfunktion nicht gekoppelt ist, und mit dieser erst mal eigentlich nix zu tun hat. Aber natürlich waren die Medtronic-Pumpen auch die ersten, die die Werte von einem Messgerät per Funk übernommen haben.

    Zitat


    Und mich würde eben interessieren, ob das nur ein Versuch ist, oder ob es auch annähernd in der Praxis gelingt

    Welchen Versuch meinst Du da? :confused:
    Wie schon André bemerkte, ist ein funktionsfähiges Closed-Loop-System noch ziemlich utopisch.
    Da müsste die Pumpe ja auch noch, wie von André erwähnt, auf sinkende BZ-Spiegel reagieren können. D.h. es müsste über eine zweiten oder einen Doppelleitungskatheter zumindest noch Glukagon zugeführt werden können.
    Ich glaub, die sogenannten Bolus-Experten sind derzeit das Closeste an Loop, was der Markt hergibt.


    Gruß
    Joa

  • Ja? Ist das wirklich so kompliziert? Aber ich habe beispielsweise immer wieder Probleme mit absurden Spitzen (vor allem auch nachts), da wäre es zumindest eine Hilfe, geweckt zu werden, wenn der BZ ohne Grund plötzlich auf 250 geht.


    Wie auch immer: Das ständige Testen mit BZ-Streifen finde ich einfach veraltet, zudem diskutiere ich immer mit allen möglichen Leuten (von Arzt bis Kasse), wieviele Tests jetzt sinnvoll sind usw.


    Nach zwei Jahren Pumpentherapie scheint mir die Rückkopplung der Werte auf die Insulinzufuhr einfach nach wie vor die größte Schwachstelle.


    Danke für deine/eure Meinung. ;)

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  • Hallo linus,

    einen geschlossenen Regelkreis zwischen Dauer-BZ-Messen am Körper, Meldung auf Pumpe und die Pumpe regelt dann den hohen oder tiefen Wert von alleine mit Hilfe von Glucagon oder Insulin, das wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Das werden bis auf weiteres Träume von Diabetikern und Diabetologen bleiben.

    Ich kenn jemanden, der das Paradigm RT Pumpe - BZ-Messsystem in Dauerbetrieb nutzt. Trotz allem bleibt demjenigen aber nicht das BZ-Testen erspart, denn man muss ab und zu testen, um das System zu eichen, Minimum 1 - 2 Mal am Tag, und Tests bleiben auch nicht aus, wenn der BZ zum Beispiel schnell absinkt.
    Das BZ-Messsystem am Körper misst nicht den Blutzuckergehalt im Blut, sondern den Glucosegehalt im Zwischenzellwasser. Dieser Glucosegehalt fällt aber langsamer ab als der Blutglucosegehalt. Das heisst, das Messen mit dem üblichen BZ-Gerät bleibt wohl keinem derzeit erspart, ob nun mit diesem kontinuierlichen BZ-Messsystem oder ohne.

    Ich messe oft 8 - 12 Mal am Tag, bekomme 700 Teststreifen pro Quartal und kriege meinen BZ doch nicht ganz so regelmässig hin, wie ich es gern hätte. Das liegt aber nicht daran, dass ich mich nicht bemühe, alles dafür zu tun, dass ich es einigermassen schaffe einen gleichmässigen BZ hinzukriegen, sondern weil da noch so Dinge wie meine Hashimoto Thyreoditis, Neigung zu schweren Hypoglykämien mit Bewusstlosigkeit und Krampfanfällen und nach mancher Hypo auch noch eine posthypoglykämische Insulinresistenz für ca. 3 Tage mit reinspielen.
    Trotz allem würde ich mir im Moment kein CGMS dranhängen.

    Sprich: es ist nicht ganz einfach, trotz allem geht es irgendwie.

    Ausserdem bin ich der festen Überzeugung: es gibt so gut wie für jeden hohen oder tiefen Wert eine Erklärung. Und damit meist auch die Möglichkeit, diese Werte zu verhindern, auch wenn es manchesmal schwer fällt.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Danke für deine Stellungnahme, leuchtet mir ein, war auch der Eindruck den ich hatte, als ich die Paradigm von 3 Jahren mal aus der Nähe gesehen habe. Schien mir so, dass es ein Riesenaufwand (auch finanziell) ist, der dann doch letztlich nicht das Gelbe vom Ei darstellt.


    Zitat von Surferin;222722


    Ausserdem bin ich der festen Überzeugung: es gibt so gut wie für jeden hohen oder tiefen Wert eine Erklärung. Und damit meist auch die Möglichkeit, diese Werte zu verhindern, auch wenn es manchesmal schwer fällt.


    Ja nun, das mag schon sein, aber man muss halt darauf reagieren. Und per BZ Messung (während man schläft) geht es logischerweise nicht.


    Glücklicherweise bin ich nach über 30 Jahren noch von jeglichen Schäden verschont geblieben. Trotzdem werde ich die tägliche Angst, dass es irgendwann doch kommt, nicht los, das geht wohl vielen hier so.


    Und von daher werde ich mit steigendem Alter eben immer weniger phlegmatisch, was die Reaktion auf Spitzen angeht.


    Und ich kann auch ein Lied davon singen: Bin mittlerweile bei ca. 250 Tests pro Monat, und die Spitzen kommen doch immer und immer wieder. Ex post facto Erklärungen helfen einem ja nicht viel.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Zitat von linus;22272

    Ja nun, das mag schon sein, aber man muss halt darauf reagieren. Und per BZ Messung (während man schläft) geht es logischerweise nicht.



    Da hilft nur: entweder zu schauen, ob evtl. da Fett oder Eiweiss vom Abendessen mit reinspielen (ab ca. 200 kcal mit Insulin abzudecken, aber über 8 - 9 Stunden) oder zu sehen, ob der hohe Wert evtl. durch zuviele BE's bei einer Hypo kommt, Hypo verschlafen, BE's falsch abgedeckt, Basalrate stimmt derzeit nicht und muss angepasst werden, BE-Faktoren stimmen nicht mehr etc etc. Es gibt doch so viele Möglichkeiten, wo man Erklärungen dafür finden kann!
    Eine andere Möglichkeit ist, den Wecker auf 3 Uhr zu stellen, testen und falls nötig zu korrigieren...........

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Als ich mich vor nunmehr 4 Jahren in der Diabklinik Bad Oeynhausen nach meiner Dahedi (Tragezeit: 8 Jahre) für ein neues Pumpenmodell zu entscheiden hatte, war die Sache schnell klar: In Frage kam nur die Paradigm 712. Diese wurde mir auch nachträglich von der Pumpenberaterin empfohlen. Ich kann nur positve Erfahrungen mitteilen, sowohl bezüglich Funktionalität, Zuverlässigkeit und Service. Mittlerweile trage ich das zweite Modell, nachdem Nr. 1 nach 3 Jahren zu Sylvester "schlapp" machte.

    Der Hit wäre jetzt noch ein externes non-invasives BZ-Messystem in kleiner Ausführung, welches zuverlässige Werte liefert. M. E. muß und kann es nicht Aufgabe einer Insulinpumpe sein, den BZ zu kontrollieren und dann nach Bedarf eventuell noch Zucker zu verabreichen... :rolleyes:

    Ein wenig Verantwortung muß und darf ich schon noch selbst tragen. :9engel_3:

    LG

    Thomas

  • @surferin: Ich schätze deine Ratschläge sehr, verstehe mich nicht falsch. Aber das herumdoktern an Symptomen, die immer wieder von speziellen Situationen geprägt sind, das mache ich ja seit weit über 30 jahren, sogar ganz erfolgreich, wenn man mal die 0 Spätschäden sieht, klopf auf Holz sicher auch Glück im Spiel.


    Aber Sinn der Technik soll ja sein, dass man in dieser letztendlichen Sysiphus-Arbeit wenigstens entlastet wird, was ja teilweise auch der Fall ist.


    @thomasB: Ich will natürlich die letztliche Verantwortung haben, die Vernunft, die aber nie schläft gebiert Monster, sagt Michel Foucault. Spaß beiseite: Ich will auch ruhig schlafen können nachts, und nicht aufwachen und denken: Mann schnell mal messen, vielleicht stimmt der BZ nicht. Freilich, es gibt Schlimmeres, aber das wäre eben für mich ein Fortschritt, wenn ich einen zuverlässigen BZ-Alarm hätte, und sowohl für Hypos als auch Hypers, tags wie nachts. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Hallo linus,

    hm, ich kann eigentlich nicht sagen, dass ich herumdoktoriere, ich habe einfach nur das nötige erworbene Wissen (eher nicht Erfahrung, davonspielt weniger mit rein!), wie ich in welcher Situation am besten damit umgehe und wie ich es anwenden muss und auch mache. Wir sind ja nie gleich und jeder Tag ist anders von der Bewegung, vom Essen, von der Stimmung, den Emotionen, der Psyche her. Alles können wir nicht beachten, aber einen gewissen Anteil schon. Deshalb meine ich: auch die Therapie verändert sich, sie bleibt nicht einmal eingestellt gleich. Da können nicht nur Anpassungen vorgenommen werden - nein, sie müssen vorgenommen werden. Und auf Essen und Bewegung kann man auch relativ gut reagieren, dafür gibt es gute Tipps und Hinweise. Bloss würde ich mich schon fragen, wo die ab und zu hohen Werte nachts herkommen, manchmal gibt es doch eine Erklärung für, wie zB vom Abendessen.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Linus, die schlafende Vernunft braucht keine Insulinpumpe, der schlafende Körper ohne Insulin braucht hingegen ein vernünftiges Therapiemanagement. Bei niedrigen oder höheren Nacht- bzw. Nüchternwerten frage ich mich (nach dem karmischen Gesetz von Ursache und Wirkung) nach der Ursache und versuche diese zu ergründen. Die Ursache liegt meistens nach kurzer Überlegung auf der Hand - vorausgesetzt, die Basalrate ist in sich stimmig. Meist ist dann am folgenden oder übernächsten Tag der Wert deutlich besser - ob nun mit oder ohne Pumpe. ;)

    Gruß, Thomas

  • Zitat von ThomasB;222734

    Meist ist dann am folgenden oder übernächsten Tag der Wert deutlich besser - ob nun mit oder ohne Pumpe. ;)


    Ja klar, völlig richtig, daher sind eben auch weiterreichende Umstellungen meist total unaangebracht, es geht um das Abfangen individueller, mehr oder wenig starker und schwer prognostizierbarer Entgleisungen. Wenn's wieder stimmt ist gut, als der hohe Wert auftrat, hätte man gleich was tun sollen, konnte man aber nicht, weil man hat geschlafen oder für mehrere Stunden einfach nicht gedacht, man müsste mal den BZ checken (und oft stimmt das ja, manchmal nicht!). Es geht um die singulären Fälle, nicht um die insgesamt gute Einstellung, die ja vom HBA1 ziemlich gut dokumentiert wird.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Mal abgesehen davon, das ein HbA1c unter 6 nicht auf eine gute Einstellung des Diabetes hinweisen muß, willst du auf ein Gerät hinaus, welches am besten in eine Pumpe integriert ist und dich bepiept, wenn dein BZ in den Keller/in die Höhe geht und du vergessen hast/verhindert warst, deinen Wert zu messen? Dabei "rennst" du deinen Werten auch nur nach und hast nichts dafür getan, um dies zu verhindern!

  • Zitat von Glatzkopf;222744

    Mal abgesehen davon, das ein HbA1c unter 6 nicht auf eine gute Einstellung des Diabetes hinweisen muß


    guter Punkt, muss nicht, ist aber ein gutes Indiz, dass es so ist.


    Zitat von Glatzkopf;222744

    willst du auf ein Gerät hinaus, welches am besten in eine Pumpe integriert ist und dich bepiept, wenn dein BZ in den Keller/in die Höhe geht und du vergessen hast/verhindert warst, deinen Wert zu messen? Dabei "rennst" du deinen Werten auch nur nach und hast nichts dafür getan, um dies zu verhindern!


    Ganz im Gegenteil. Jeder weiß doch, dass man sehr viel tun kann und sich verrückt machen kann und eben trotzdem mit den gelegentlichen Hypos und Hypers konfrontiert wird. Die Technik kann wie gesagt immer nur eine Unterstützung für die umfassende Therapie sein.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Sehr interessante Diskussion habt ihr hier!


    Und auch wenn linus hier mit seinen Wünschen, dass es mal ein funktionsfähiges Closed Loop-System geben wird auf distanz gehalten wird, so muss ich sagen: Täumen ist doch erlaubt!


    Ich bin kein Informatiker oä. aber ich glaube mit diesen Rechenleistungen wäre sogar mein PC zuhause masslos überfordert. Daher wird es wohl eher in einigen Jahrzehnten (?) aus der biologischen und nicht technischen Ecke der Wissenschaft eine universelle Lösung für unser Problem geben :9engel_3:


    Das die real-Time Mess-systeme auch einen akkustischen Ton geben, wenn man den angegeben Normbereich verlässt, dachte ich irgendwo gelesen zu haben! Womit linus Problem ja schonmal oberflächlich gelöst wäre. Also dass zwar nicht ein Closes Loop-System, sondern er/ Du eingreifen kann/st und so das problem eindämmen kann.
    Ich hatte das richtig verstanden, dass diese nächtlichen Überzuckerungen nicht regelmäßig auftreten? ALso kein Problem der Basalrate öä. ist?!



    Grüße Sebastian