Ein dickes DANKE und...

  • ...eine weitere Frage vom DM-Rebellen... ;o) Ihr kennt mich ja inzwischen als denjenigen, der den DM als Teil seines Lebens akzeptiert - aber sich davon nicht großartig in seinem Lebensstil beeinflussen oder einschränken lässt...


    Also, habe eben hier den Teupe-Artikel überflogen und dabei ist mir die Frage gekommen: Regelmässige Schulungen - muss das eigentlich wirklich sein?!


    Ich meine, ich weiß, wie ich Kohlehydrate zähle, welche BE-Werte ich dafür umsetze und wie viel Insulin ich dafür nehmen muss. Meine Basalrate hab ich mir in Selbstversuchen ganz allein optimal eingestellt und auch sonst hat sich mein Blutzucker bis auf hin und wieder vom Dawn beeinflusste Spitzen ganz gut eingeschossen.


    Wozu müsste ich also regelmässig geschult werden bzw. sogar in ein Schulungscamp, wenn sich doch eigentlich an meinen Lebensgewohnheiten nicht sonderlich viel ändert. Ich esse immer irgendwie die gleichen Sachen, ich weiß, wann ich wie die Spritze ansetze und hab mich selbst bei außergewöhnlichen Umständen einigermaßen im Griff, weil ich aus der Historie weiß, was schief gelaufen ist.


    Was also sollte ich auffrischen, wenn ich doch das, was für mich lebenswichtig ist, sowieso tagtäglich kontrolliere und beachte?


    Hintergrund meiner Frage ist der, dass die Sprechstundenhilfe meines DiaDocs mir beim letzten Rezept-Abholen einen Zettel hingeschoben hat mit den Worten "Das müssen Sie hier noch unterschreiben..." Es war morgens, ich war müde, hatte noch nichts gegessen und hab meinen Willy druntergesetzt...


    Und schwupp war ich im Diabetes-Programm meiner Krankenkasse - deren entsprechende Werbesendungen ich vorher immer gekonnt ignoriert habe!


    Letzte Woche hab ich dann das Startpaket gekriegt und die Info, dass ich ab sofort immer von der Krankenkatze an Schulungen, Bluttests etc. erinnert werde. Aber ganz ehrlich: Ich hab da echt keinen Bock drauf - und in meinem Job eh nicht die Zeit, mich regelmässig auszuklinken, um den ganzen Kram mitzumachen, zumal ich eh vom DiaDoc selbst die Erinnerungsschreiben kriege...


    Wie denkt ihr darüber? Sind wir so vergesslich, dass wir immer wieder alles neu lernen müssen?


    Übrigens: Das dicke Danke gilt allen und dem Forum insgesamt. Ich bin froh, dass ich euch gefunden habe, und dass es hier Menschen gibt, mit denen man wirklich alles in jeder Form diskutieren kann ohne gleich immer ins Medizinische zu verfallen.


    By the way: Gibt's hier eigentlich Musiker aus dem HH Raum?! ;o)

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Moin,

    als ehemaliges Nordlicht hab ich mal eine passende Begrüßung gewählt. Ich finde, Du hast ein spannendes Thema oder besser Fass aufgemacht.

    Ich habe mich jahrelange gegen jede Art der Schulung gewehrt und geweigert. Ich war immer der Meinung, dass ich alles weiß und alles kann. Habe mich dann letztes oder vorletztes Jahr von meinem Doc zum Teilnahme am DMP überreden lassen und die Einladung zur Schulung bekommen. Aus den ersten Terminen konnte ich mich noch rausreden aber irgendwann saß ich dann im Keller der Praxis mit 5 oder 6 anderen.
    Es waren 3 Abende a 2 oder 3 Stunden. Der erste Abend war echt für den A***** da die Gruppe zu sehr gemischt war. Ich habe die Dia-Beraterin drauf angesprochen und ihr gesagt, das sich nicht weiter kommen werde. Ich finde es unsinnig wenn mir jemand Bilder von Essen zeigt und ich die BEs schätzen muss. Daraufhin brach eine Diskussion über Sinn und Unsinn zwischen den Teilnehmern aus. Wir haben die Gruppe dann geteilt. Ich war zusammen mit 2 weiteren jüngeren Typ 1ern zusammen.

    Ich habe im Rahmen der Schulung zum ersten Mal das System zur kont. Blutzuckermessung in den Händen gehalten und konnte mit einer Pumpe spielen, inkl. Probekatheter und Kochsalz. Das war der Auslöser mich danach für eine Pumpe zu entscheiden. Dies wäre ohne Schulung so nicht möglich gewesen.
    Wir haben die Zeit für recht offene Diskussionen über den Umgang und die Probleme mit dem Diabetes genutzt. Dadurch konnte ich einige meiner Sichtweise in Frage stellen.

    Meine Meinung über Schulungsmaßnahmen ist daher zwiespältig. Teupe kenne ich nicht und kann daher nichts sagen. Die klassische Schulung beim Arzt finde ich inhaltlich eher überflüssig, Themen wie Diabetes und Sport, BE-Schätzen und Diabetes und Alkohol kenne ich selber und komme damit gut klar. Positiv fand ich die Möglichkeit neue Ansätze wie Pumpe und kontnuierliche Messung interessant.
    Was wirklich super war, waren die offenen Diskussionen mit den anderen. Aber das lag eher an der Gruppen und lässt nicht planen.

    Viele Grüße
    Der Tee

    PS: Bin zwar kein Nordlich (mehr) aber trotzdem Musiker. Vielleicht gibt es ja auch ein paar aus dem Süden....

  • Zitat von Fünfuhrtee;231579

    Ich habe im Rahmen der Schulung zum ersten Mal das System zur kont. Blutzuckermessung in den Händen gehalten und konnte mit einer Pumpe spielen, inkl. Probekatheter und Kochsalz. Das war der Auslöser mich danach für eine Pumpe zu entscheiden. Dies wäre ohne Schulung so nicht möglich gewesen.


    Moin Du Südländer,


    schön zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der das Thema so kritisch sieht. Wenn es um Pumpen etc. geht, ist das Ganze sicherlich hilfreich und unbedingt notwendig - aber da ich für mich entschieden habe, dass ich ein Fixer bleibe bis die Nadeln knicken, betrachte ich die Auffrischungskurse zum sowieso bereits alltäglichen Handeln und Umgang mit dem DM weiterhin als irgendwie "och nööööö...."


    Und was die Mucke angeht: Ich will nach ewigen Zeiten mal wieder Musik machen - und die Idee ist einfach, eine Kapelle namens "Insulin-Junkies" zu gründen... ;o)))

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Also die Idee mit der Kapelle finde ich gut. Ich wohne leidder zu weit von HH weg.


    Zum Thema Schulungen finde ich, daß es jeder für sich Entscheiden muss, ob er Schulungne braucht oder nicht.
    Ich habe am ANfang meiner Krankheit an Schulungen teilgenommen. Mittlerweile brauche ich das nicht mehr. Ich kann selber auch ganz gut einschätzen, wieviel BE / KE etwas hat.


    Schaden können Schulungen aber bestimmt nicht.
    Von daher werde ich, wenn es mal ein Interessantes Thema geben sollte vielleicht wieder mal teilnehmen.


    Zum Thema Schulungen bei der Insulinpumpe: Das ist auch nicht unbedingt notwendig. Mir wurde meine Pumpe erklärt. Den Rest habe ich dann selber rausbekommen. Man hat mir eine Pumpenschulung angeboten.
    Dann haben die vom Diabetesschulungsteam aber auch gemerkt, daß ich gut alleine mit der Pumpe klarkomme.

    Mit freundlichen Grüßen

  • hi,
    du kommst gut klar?
    du hast passable werte, mit denen du zufrieden bist?
    du hast kein bedürfnis ein neues insulin auszuprobieren?
    du fühlst dich in nichts eingeschränkt? (schlafrythmus, essen, sport, alkohol, berufliche belastungen)
    du hast keine schweren hypos oder herabgesetzte awareness?
    gute fett/chol.werte, blutdruck ok, keine spätschäden?
    wenn du BZ-spitzen hast, weißt du zu 90% auch warum?
    dein hba1c liegt immer unter 7,5%?
    du denkst nicht über pumpe/ sensor / reise zum mond whatever nach?


    warum schulung ...


    wenn sich an einem punkt was ändern sollte, oder du einfach neugierig auf mehr wissen/ hintergründe sein solltest oder du dich irgendwie überfordert fühlst, dich flexibilisieren magst - ab zu einer guten schulung ...


    ich kenne herrn teupe nicht, aber z.b. howorka in wien (FIT), das kann schon sinn machen. bei bedarf. vielleicht auch bei motivationsproblemen. sonst ... have fun.


    lg k

  • Zitat


    Zum Thema Schulungen bei der Insulinpumpe: Das ist auch nicht unbedingt notwendig. Mir wurde meine Pumpe erklärt. Den Rest habe ich dann selber rausbekommen. Man hat mir eine Pumpenschulung angeboten.
    Dann haben die vom Diabetesschulungsteam aber auch gemerkt, daß ich gut alleine mit der Pumpe klarkomme.

    Ich hatte auch nur eine Einführung in die Technik und keine direkte Pumpenschulung. Den Rest hab ich über austesten gelernt. Die Beste Schulung ist der tägliche Alltag denke ich.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Hallo,

    ja, sicherlich, ich bin bei Teupe in Behandlung und war bis jetzt 2 Mal in seiner Schulung. Aber ich muss sagen: ich würde noch ein drittes Mal teilnehmen. Dass ich bis jetzt schon 2 Mal teilgenommen habe, heisst nicht, dass ich beim ersten Mal nicht alles begriffen habe oder das, was ich gelernt hatte, nicht anwenden konnte oder nicht angewendet habe.
    Vielmehr habe ich gemerkt, dass ich immer wieder etwas Neues hinzulernen kann und sich altes Wissen wieder auffrischen lässt. Nach ein paar Jahren ist das Gelernte durch die Routine im Alltag auch wieder vergessen worden oder es ist gar nicht mehr so im Gedächtnis präsent oder ich möchte es einfach nochmal von A bis Z erklärt bekommen. Dass bei der Schulung die Einstellung gleich noch wieder neu korrigiert wird von Grund auf - zumindest in Althausen - ist ein weiterer Pluspunkt.
    Schulung heisst nicht nur, BE/KE zählen lernen, zu lernen, wie man testet und spritzt, wie die Insuline wirken oder welche Einheiten wie und wann gespritzt werden müssen.
    Nein, Schulung heisst für mich, das Hintergrundwissen zu lernen, die Medizin, wie mein Körper funktioniert. Das ist meine Basis, die ich brauche, um das Handwerkszeug, die Regelwerke und Schemata, richtig verstehen und damit auch richtig anwenden zu können.
    Ich versuche, auf allen Gebieten immer Schülerin zu bleiben. Ich lerne immer wieder Neues dazu von anderen, Andere lernen von mir. Es ist ein stetes Nehmen und Geben. Keiner weiss plötzlich alles.
    Während meiner 18-jährigen Pennerzeit war ich bei ein paar Schulungen, viele waren es nicht. Gelernt habe ich bei denen nichts, ich kannte nämlich alles schon aus dem Alltag.
    Dann nach Althausen - das war irgendwie die Erleuchtung des Himmels. Mir wurde damals klar, dass ich meinen Diabetes bis dahin noch nie richtig verstanden hatte. Mir wurden die Augen geöffnet. Mir ist damals auch klar geworden, dass die Schulung sich nicht nur auf die Pumpentherapie bezieht, sondern auch auf die ICT.
    Ich sag jetzt nicht, dass jeder nach Althausen soll, um Gottes Willen, das muss jeder für sich entscheden. Für mich war und ist es der richtige Ort, andere finden irgendwo anders gute Schulungen

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Wie schon geschrieben muss jeder für sich entscheiden ob er/sie zu einer Schulung geht oder nicht. Die einfache Typ1er Schulung ist schon langweilig, aber irgendwie find ich das auch immer wieder lustig. Es werden manchmal Fragen gestellt wo man einfach nur den Kopf schütteln kann. :D
    Auch diese Scheiben mit Essen drauf wo man schätzen soll wieviel man dafür rechnet, die Dinger finde ich teilweise albern, weil es eh jeder anders schätzt, ist halt so. Sehe ich ja bei mir und Christian wenn wir essen. Er rechnet die KE anders wie ich, aber nachher haben wir beide trotzdem einen guten Wert. Das kann einem aber keine Schulung dann wirklich erklären.


    Als ich meinen DM bekam hab ich nen Buch gelesen und meinte das würde reichen. Mein HA meinte der HbA1c von 5,4/5,6/5,2 usw wäre gut. Wenn ich heute so überlege was ich damals für Hypos hatte, naja, war dann doch nicht so wirklich gut also zum Diabetolgen und da erstmal Schulung (wollte ja auch gleich die Pumpe haben). Ich fand die Schulung langweilig, es waren welche dabei die nicht mal wussten das es verschiedene Insuline gibt und diese Leute hatten seit über 20 Jahren DM, von denen kamen dann aber auch die dümmsten Fragen, ok, für sie waren die Fragen nicht dumm. Das lag aber auch daran das sie die letzte Schulung vor über 20 Jahren hatte und danach keine mehr. Denke schon das man öfter mal ne Schulung machen sollte, vielleicht nicht einmal im Jahr, da wäre übertrieben. Alle zwei Jahre steht einem ja ne Schulung zu, ok, muss auch nicht so ganz sein, aber so alle 5 Jahre wäre schon gut.
    Ich hatte vor zwei Jahren einen Pumpenkurs, nicht so nen Kurs für diejenigen die grad Pumpe bekommen sondern für die, die schon nen bissl Pumpe tragen und das war sau lustig mit den Leuten. Jetzt mach ich wieder so einen Pumpenkurs, viel lernen kann ich nicht aber es macht einfach nur Spaß, zu hören wie andere mit Pumpe klar kommen, ihnen bei Problemen evtl. helfen usw. Für mich ist ne Schulung nicht immer nur lernen, sondern auch helfen, Spaß haben, Erfahrungen austauschen. Und diesmal bin ich nicht die Jüngste im Kurs, das find ich das Beste!

  • Zitat von KatharinaVienna;231588

    wenn sich an einem punkt was ändern sollte, oder du einfach neugierig auf mehr wissen/ hintergründe sein solltest oder du dich irgendwie überfordert fühlst, dich flexibilisieren magst - ab zu einer guten schulung


    Das ist es ja gerade: Mehr Wissen, Hintergründe etc. All die Fragen, die mir auf der Zunge brennen und wegen denen ich nicht extra einen Arzttermin machen will, sind und werden hier von euch genialen Mitmenschen zu meiner vollsten Zufriedenheit beantwortet. Selbst auf Fragen, die ich nicht stelle, finde ich hier Antworten.


    Und all die übrigen Lebensumstände - dafür brauch ich eigentlich keine Schulung. Aufs Leben hat uns ja auch keiner vorbereitet und wir kriegen's trotzdem hin... ;o)


    @Surferin
    Dass keiner plötzlich alles weiß, ist klar. Aber ich frage mich: Wie viel muss bzw. will ich wissen. Muss ich mich den ganzen Tag mit dem Drumherum, dem Background, der Ursache meines DM beschäftigen? Oder reicht es, wenn ich weiß, was zu tun ist - und warum das zu tun ist, ohne dass ich gleich zum Mediziner werde? Wenn ich den Fernseher einschalte, will ich doch auch nicht wissen, warum da jetzt ein Bild ist. Nur dass da ein Bild ist, ist für mich interessant.


    Aber: Jeder Mensch ist anders und das ist gut so, sonst könnten wir nicht von einander lernen, wie Du so schön sagst.

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Jeder ist seines Glückes Schmied. Da ist was dran. Wenn Du meinst, daß Du mit Deinem bisherigen Wissen so ganz gut klar kommst, ist das doch okay. Mir geht es ähnlich wie Dir.

    Schulungen sind für mich wie ein Werkzeug das einem gegeben wird. Mal hat man welche von schlechter QUalität und mal welche von guter. Es liegt an Dir zu entscheiden, welches dieser Werkzeuge Du benutzen möchtest (oder auch erst besorgen mußt), um für Dich das optimale Ergebnis rauszuholen.

    Teupe ist ein Werkzeug davon, aber ich denke, es "führen viele Wege nach Rom".

    Wenn Du so ganz gut klar kommst, ist das doch gut so :).

    Mein Doc hat mich auch zu dem DMP überredet. Ich hatte aber gleich gesagt, daß ich aber keine Schulungen mehr bei ihm haben möchte. Hat er auch ohne zu meckern und zu murren so hingenommen und das Kreuz dann an der entsprechenden Stelle gemacht. Also gehe ich vierteljährlich zum Blutabnehmen, einmal im Jahr zum Augenarzt und größeren Blut- und Fußkontrolle und das war's für mich zum DMP. Genau das selbe hätte ich aber auch ohne das Einschreiben ins DMP gemacht. Also für mich keine Bevormundung oder Vorgabe von irgendwelchen Dingen, die ich selbst für überflüssig halte.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Moin moin,


    also ein wirklich interessantes Thema. Zu aller erst, ich war nie bei Teupe, und hatte nur einmal in meinem Leben eine Schulung, nämlich bei meiner Manifestation. War zwar schonmal auf einer Kur wegen dem DM aber der Arzt hat mich nach einiger Zeit einfach machen lassen, weil der mir auch nix neues erzählen konnte. Vor ca. nem Jahr hat mich mein DiaDoc überredet mit seiner Ernährungsberaterin zu sprechen, das war wirklich rausgeschmissene Zeit!


    ABER: Auch wenn es sich nun so anhört, als wäre ich gegen Schulungen, ich denke nicht. Zu glauben man wisse alles ist sehr trügerisch. Bevor ich in dieses Forum gekommen bin, dachte ich auch ich hätte den totalen Durchblick und konnte mein Wissen dennoch rapide vergrößern. Jedoch sind mir extra Schulungen einfach zu aufwendig, da ich denke, dass ich schon ziemlich viel weiß und alle Problemchen die ich mit dem DM habe, lassen sich nur in der Praxis verbessern. Meine Zeitist mir einfach zu schade.
    Wenn ich aber sowieso gezwungen bin (hoffentlich weil ich bald ne Pumpe bekomme) eine Schulung zu machen, dann würde ich tatsächlich die Gelegenheit nutzen mal zu Teupe zu fahren. Den für seine Schulungen sprechen, dass einige Teupe-"fanatiker";), tatsächlich ein sehr fundiertes Wissen haben und ich wenn ich schon meine Zeit für sowas (Pumpeneinstellung) hergeben muss, dann würde ich auch noch gerne noch eine Expertenscuhulung mitnehmen um meine Zeit nicht ganz gestohlen zu bekommen.

    Grüße Sebastian

  • Zitat von sebastian83;231594

    Zu glauben man wisse alles ist sehr trügerisch.


    Versteht mich nicht falsch. DAS denke ich ganz sicher nicht. Ich weiß, dass ich trotz guter Werte die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe - und nie ein totaler DM-Durchblicker werde.


    Aber so, wie es gerade jetzt ist, läuft es gut und lässt mich ein zufriedenes Leben führen. Ich will einfach dem DM nicht zu viel Raum und Wichtigkeit in meinem Alltag einräumen - und dazu zählt eben auch, dass ich mich nicht den vielleicht üblichen Doktrinen unterwerfe, die damit einher gehen.


    "Ich beschäftige mich jetzt nicht allzu sehr damit - vielleicht trage ich irgendwann mal die Konsequenzen. Aber das kommt dann später", so ähnlich hat sich Bret Michaels von Poison mal in den 80ern zu seinem DM geäußert. Und jetzt mit fast 50 lebt er immer noch, wie man auf MTV sehen kann... ;o)

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Zitat von Rotzrocker;231596


    "Ich beschäftige mich jetzt nicht allzu sehr damit - vielleicht trage ich irgendwann mal die Konsequenzen. Aber das kommt dann später", so ähnlich hat sich Bret Michaels von Poison mal in den 80ern zu seinem DM geäußert. Und jetzt mit fast 50 lebt er immer noch, wie man auf MTV sehen kann... ;o)



    Da kann ich nur eins zu sagen: Glück gehabt... wie viele haben diese Einstellung nicht überlebt? :cool:

  • Hallo,

    verstehe mich hier bitte keiner falsch: bloss, weil ich eine sehr fundierte Schulung bekommen habe, ist es nicht so, dass ich bei jedem Wert gleich hinterfrage, warum der jetzt so ist, sollte er zu tief, gut oder hoch sein. Ich verstehe nur einige meiner BZ-Verläufe besser und schneller als früher und kann deshalb besser drauf reagieren. Deshalb bin ich noch lang keine Medizinerin.
    Gerade durch dieses fundierte Wissen fühle ich mich freier, nicht eingeengter, kann Probleme schneller lösen als wenn ich lange rumprobieren müsste, bis die Werte wieder passen.

    Dass ich zu Teupe gegangen bin, war wahrscheinlich auch deshalb ein Glücksfall für mich, weil ich an so manchen Tagen einen instabilen BZ-Verlauf habe und dies aus gegebenen Umständen sich leider nicht ändern lässt. Den instabilen BZ-Verlauf aber verstehe und kann ich jetzt besser interpretieren als früher.

    Wer einen leichter einzustellenden BZ hat, keine BZ-Probleme, bei jemandem, dem es leicht fällt, seinen BZ im Griff zu haben, warum muss derjenige sich rumplagen mit einer umfangreichen Schulung, wenn er nicht will? NEIN, er muss es nicht! Keiner wird gezwungen!!! Wer diese umfangreiche Schulung macht, macht sie FREIWILLIG! Wer eine andere Schulung macht, macht sie ebenfalls FREIWILLIG!!!

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Also ich hatte auch am Anfang eine Schulung..und die war auch sehr nötig..denn wusste man ja noch nichts..aber ok..warum man solche Schulung (meine ging eine Woche lang tägl. 7 Stunden) nochmal bräuchte wüsste ich auch nicht..also das würde mich ja auch ziemlich langweilen wenn ich mir das geliche nochmal anhören müsste..aber ich sag mal so..man kann ja nicht ausschliessen das es in 10 Jahren vielleicht aúfgrund irgendwelcher Neuerungen oder ENtwicklungen doch mal interessant ist ..wieder eine Schulung mitzumachen. Man sollte sich das einfach "offen" lassen denke ich..

  • ja, der bret michaels ...


    ich finde allerdings auch: es geht ums wohlfühlen. was bringt mir ein hba1c von 6,0, wenn ich mich nicht wohlfühle. ich persönlich empfinde das als oberste priorität, nicht spätschäden-angst-vermeidung, bzw. falscher ehrgeiz. mit angst ist noch niemand glücklich geworden.


    jeder ist da anders gestrickt und jeder DM verläuft anders. ich als insulinsensitive, mit instabilem verlauf, muss meiner meinung nach mehr wissen. auch, weil ich sehr unregelmäßig lebe, esse, schlafe, mich bewege, mich stressen lasse ... dabei geht es, wie surferin sagt, nicht nur darum, alles perfekt in den griff zu kriegen (das ist bei mir auch nicht wirklich möglich), aber mehr zu wissen, dann stresst es mich auch nicht so. die unterscheidung zwischen "was kann ich ändern" und "was nicht" kann man besser treffen, wenn man mehr info hat, auch über med. hintergründe. aber wer nix ändern will oder muss ...


    ich lege immer wieder phasen ein, in denen ich mich mehr konzentriere, mehr auswerte, mehr ausprobiere (bei normalem lebenschaos, also keine "disziplinierung"), um diese erkenntnisse dann zu vergessen - die gehen nämlich ins unterbewustsein über, ins gefühl, da muss man nicht jedes mal nachdenken und "geschult" reagieren ... :rolleyes:.


    muss jeder selber entscheiden, vor allem: WAS für eine schulung. auch ein awareness training ist eine schulung. toll wären auch gesonderte sport-schulungen. finde bei FIT/howorka gut, dass es updates gibt, wo nur über neue kisten und individ. gesprochen wird, man aber nicht mit frischlingen unterwegs ist ... nervt doch meistens beidseitig ... was nach meiner erfahrung in ösiland häufiger gemacht wird: hypertonie-schulung, find ich ganz sinnig. oder: seitdem mir haferflocken/-kleie empfohlen wurden sind meine HDL-werte ganz prima, wusst ich vorher auch nicht ... lecker.


    lg k

  • Ich hab auch gleich zu Beginn, noch innerhalb der ersten 6 Wochen, eine gründliche Schulung über mehrere Abende und Stunden mitgemacht. Damals sicher gut, dass es gleich so früh war. Allerdings wurde mir da vieles erzählt, wo ich erst im Laufe der Zeit das Verständnis für entwickelt habe.


    Im Übrigen händele ich es wie viele andere auch: ich selbst bin mein bester Arzt, probiere aus, wenn die Werte plötzlich, scheinbar unerklärlich, holprig werden, und finde die passende Einstellung.
    Nichts desto trotz wäre ich einer neuerlichen Schulung nicht abgeneigt, ganz einfach auch, um die eigene Sensibilität für manche Sachen wieder etwas zu forcieren.

    Red ruhig weiter - irgendwann wird schon was Sinnvolles dabei sein :D

  • Moinsen !

    Ich hab 29 Jahre lang gar keine Schulung gehabt, war nur ambulant im KH, alle drei Monate für HbA1c und den Kram. Das was ich damals über Dia wusste habe ich bei den ambulanten Besuchen erfahren. Die erste "Schulung" war dann mit fast 30, als ich Augenprobleme bekam und dann im KH eine Woche "geschult" wurde und auf ICT mit Pens umgestellt wurde (wo mir keiner gesagt hat wie oft ich die verdammten Nadeln wechseln muss). Wirklich neues gabs da auch nicht, BE's und Kohlehydrate wurden immernoch gleich berechnet, die Dosisanpassung war zum Kotzen (in 5er Schritten), sodas mein Zellen- äh, Zimmergenosse und ich die Anpassung in die eigenen Hände genommen haben weil der Stationsvizedrösel Dr. Eisenbart dazu nicht fähig war. Das war ja alles gut uns schön, nur eben unter "klinischen Bedingungen", die halt leider den Alltag so überhaupt nicht widerspiegeln...:rolleyes:

    Meine Pumpe hab ich vor 1 1/2 Jahren in der Dia-Schwerpunktpraxis bekommen, ambulante Schulung, eine Woche lang, jeweils nen halben Tag. War prima, zumal mein Diabetesberater selber ein Pumpi ist und das alles vom eigenen Leib kennt. Widerum hat sich an BE's und Konsorten nix geändert gehabt, nur der Umgang mit der Pumpe war halt neu. Wir sind aber auch gleích richtig eingestiegen, Pumpe dran am ersten Tag, nix mit Kochsalzlösung sondern scharf geladen mit Apridra. Ich fands gut...:6yes: In den folgenden Wochen hat man halt Basalratentests gemacht und die Anpassung gemacht, überwiegend nach eigenem Ermessen, aber der Support war jederzeit persönlich oder Telefonisch (24 Stunden !) verfügbar. So konnte ich das Ding im Alltag auf mich abstimmen, nicht im Krankenhaus unter klinischen Bedingungen.

    Ob normale Schulungen unbedingt notwendig sind... Für Neu-Diabetiker ja, die wissen ja noch nicht worauf sie sich da eingelassen haben und müssen die BE-Berechnungsgeschichten noch lernen. :p
    Ich will jetzt nicht grosskotzig sein, aber ich wüsste nicht was ich auf einer Schulung noch grossartig lernen sollte, ich informiere mich über das Internet, lese die neusten Forschungsergebnisse und Ansätze aus den USA, bekomme Muster von neuen Technologien bevor meine Schwerpunktpraxis überhaupt davon weiss und tausche mich mit anderen Dias aus.

    In meinen Augen macht eine Schulung irgendwo in einem Diabetesdorf oder Krankenhaus für mich also keinen Sinn, aber das muss jeder für sich entscheiden. Für Leute die jetzt nicht so nah an den neuesten Informationen dran sind mag es durchaus sinnvoll sein.

    Life's too short not to live it as a Texan...

  • Hi Rotzrocker !

    Da hast Du ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. Wenn ich die Leute in den Schulungen immer so betrachte, dann kann ich mit bestem Gewissen sagen: Ja, natürlich sind diese Schulungen wichtig. Denn 2/3 dieser Patienten wissen auch nach 10 oder 20 Jahren Diabetes noch nicht, dass ein mittelgroßer Apfel 1 BE hat. Wahrscheinlich wissen sie es dann nach der Schulung auch noch nicht, aber ein Versuch wars wert :p.

    Ich habe nun schon lange Diabetes und habe schon viele Schulungen hinter mir, auch spezielle Typ1-Schulungen und Pumpenschulungen. Früher gab es nämlich noch keine Schwerpunktpraxen, d.h. immer wenn ich an der Einstellung etwas ändern musste ging es ab ins Krankenhaus. Mehr als BE-Berechnung, Unterscheidungen der Insuline, Basalrate und Bolus war aber bisher nicht drin. Meist vorgetragen von Diabetesberaterinnen und Diätassistentinnen die noch nie mehr gewußt haben als ich selbst. Diese Schulungen kann man fachlich gesehen in die Tonne klopfen.

    Aber ich sehe noch andere Aspekte: Mir tut der Austausch unter Gleichbetroffenen gut, ich habe immer wieder mal nette Leute kennengelernt und habe auch Motivation tanken können. Ich finde es nicht schlecht, wenn man sich einfach mal Zeit NUR für seinen Diabetes nimmt.

    Ann-Kathrin

  • Zitat von Rotzrocker;231577

    ...Regelmässige Schulungen - muss das eigentlich wirklich sein?!


    Kann eine gute Sache sein. Wobei "regelmäßig" relativ ist. Ich hatte meine erste Schulung nach meiner Manifestation und hörte exakt Dasselbe 10 Jahre später im selben Krankenhaus. Trotzdem hatte es eine andere Qualität. In jeder Lebensphase ist was anderes wichtig, was das Diabetesmanagement angeht. Obwohl ich zum Teil schmunzeln musste, dass sich so wenig tut bei dieser Schulung und ich fast exakt die selben Formulierungen hörte, musste ich feststellen, dass vieles beim 1. Mal einfach runterfiel. Oder, dass ich mit vielem schlampig umging wie Lanzetten bis zum Stumpf-Sein nie wechselte und so Scherze. Mich haben nach der Manifestation manche Inhalte der Schulung wie Albumin und Co auch nicht interessiert.
    Dann fand ich es schön endlich andere junge Diabetiker kennen zu lernen und sich auszutauschen.


    Zitat von Rotzrocker;231577

    Ich meine, ich weiß, wie ich Kohlehydrate zähle, welche BE-Werte ich dafür umsetze und wie viel Insulin ich dafür nehmen muss. Meine Basalrate hab ich mir in Selbstversuchen ganz allein optimal eingestellt und auch sonst hat sich mein Blutzucker bis auf hin und wieder vom Dawn beeinflusste Spitzen ganz gut eingeschossen.


    Herzlichen Glückwunsch. Mir gelingt das nicht immer.


    Zitat von Rotzrocker;231577

    Hintergrund meiner Frage ist der, dass die Sprechstundenhilfe meines DiaDocs mir beim letzten Rezept-Abholen einen Zettel hingeschoben hat mit den Worten "Das müssen Sie hier noch unterschreiben..." Es war morgens, ich war müde, hatte noch nichts gegessen und hab meinen Willy druntergesetzt...


    Das ist ja mal krass. Ich würde erwarten, dass mein Arzt mit mir über diese Möglichkeit spricht und sich Zeit nimmt die Pro und Contras zu erörtern damit ich mich dann entscheiden kann.


    Zitat von Rotzrocker;231577

    Übrigens: Das dicke Danke gilt allen und dem Forum insgesamt. Ich bin froh, dass ich euch gefunden habe, und dass es hier Menschen gibt, mit denen man wirklich alles in jeder Form diskutieren kann ohne gleich immer ins Medizinische zu verfallen.

    Find' ich auch super hier.

    Easy come, easy go.