Schreck am Mittagstisch

hamelenser · 6. Mai 2009

Hi,

seit ein paar Wochen habe ich ja nun meine Pumpe und bin bislang damit sehr zufrieden, wenn ich auch des nächtens noch nicht die endgültige Einstellung gefunden habe, aber immerhin auf dem besten Weg dahin bin und meine Tageswerte sind - wo sie vorher in Ordnung waren - i. d. R. jetzt absolut topp und meist im oberen zweistelligen Bereich. Insgesamt also bislang schonmal ein gutes Ergebnis.

Nun, heute morgen nach der Dusche habe ich einen neuen Katheter gelegt (inklusive neuem Reservoir). Zum Mittag hatte ich dann auch mit 85 den erwarteten normalen Wert und bin mit den Kollegen in die Kantine gegangen. Da es nicht so wirklich etwas tolles gab, musste heute die Pizza herhalten - nun ja, ab und an darf ja auch das mal sein. Also meine Einheiten eingestellt, wegen des hohen Fettanteils habe ich mich für den Dualbolus entschieden und mit dem Essen angefangen.

Während des Essens piept die Pumpe auf einmal, dem habe ich aber noch keine Beachtung geschenkt, da ich es gewohnt bin, dass sie das Ende der Bolusgabe bzw. dem Übergang vom Sofort- auf den Verzögerungsbolus mit einem kleinen Ton quittiert. Nach schätzungsweise einer Minute fängt sie dann aber auf einmal an, wild rumzupiepen und der Vibrationsalarm ging auch noch an. Was war geschehen? Nach 3,4 Einheiten blieb die Pumpe mit einer Fehlermeldung stehen: Keine Abgabe des Bolus möglich (ich habe die Fehlermeldung gerade nicht im Kopf). Da ich auf Arbeit keine Ersatzinfusionssets usw. habe [1], beschloss ich, dass der Alarm ignoriert werden solle und habe den Bolus nochmal eingegeben (um die zuvor angezeigten 3,4 IE gekürzt), in der Hoffnung, dass es jetzt klappen wird.

Nun ja, eben hatte ich mit 254 :eek: einen extrem hohen Wert, nur weiß ich jetzt halt nicht, ob die Probleme bei der Pumpe geblieben sind, oder ob ich mich einfach nur mit der Insulinmenge verschätzt und zuwenig "gedrückt" habe. Also jetzt nochmal nachgewählt und beobachten.

Nun meine Frage: Sollte man bei einem solchen Fehler immer den Katheter wechseln, oder es wirklich einmal ausprobieren, wie ich es gemacht habe, auch auf die Gefahr hin, dass der Wert steigen könnte? Ich bin davon ausgegangen, dass einfach nur der Schlauch ungünstig lag und ich ihn beim Sitzen am Tisch abgeknickt hatte. Flüssigkeit ist übrigens auch nirgends ausgetreten.

[1] Bevor jetzt Fragen o. ä. kommen: Ich wohne keine zwei Kilometer von meiner Arbeitsstelle entfernt, kann also im Fall der Fälle auch mal schnell die Arbeit unterbrechen und nach Hause radeln. Auf Dienstreisen habe ich natürlich immer ein Notfallpaket dabei.

mrblack19 · 6. Mai 2009

Bei der Spirit kann man die letzten fehlermeldungen angucken.
Kann man das bei der Paradigm nicht?
Ich würde mir die Fehlermeldung angucken und dann je nach Fehler vorgehen. Wenn der Katheter verstopft ist musst du ihn tauschen.

Typ1er · 6. Mai 2009

für mich klingt das wie ein verstopfter KT. Jedenfalls Beim Fehler "Keine Abgabe" wechsle ich meist alles. Habe immer egal wo ich hingehe einen Ersatz KT/Ampulle bei und auch Insulin.

wiedtaler · 6. Mai 2009

Hi Hamelenser,

die gleiche Meldung hatte ich bei Mäc Doof. Habe genauso gehandelt wie du.

Mit deiner Vermutung mit dem abgeknickten Schlauch bzw. Reservoir nicht richtig verschraubt
mit Katheter (so wurde mir die Fehlermeldung erklärt) liegst du richtig. Allerdings weiß ich nicht,
ab welchem Zeitpunkt die Pumpe die Fehlermeldung gibt bzw tätsachlich 3,4 IE abgegeben wurden sind.
Meine Werte waren anschließend auch nicht berauschend.
Denke daher, dass die angezeigte Angabe nicht der tatsächlichen Abgabe entspricht.

Seit dem Debakel habe ich mittlerweile auch Reservoir und Katheter auf der Arbeit deponiert.

Gruß
Christoffer

Surferin · 6. Mai 2009

Ich hatte noch nie verstopfte oder abgeknickte Katheter und damit keine Probleme bei der Abgabe von Boli.
Ich benutze aber auch nichtabkoppelbare Stahlkatheter. Keine Ahnung, ob es daran liegt.
Den Stahlkatheter wechsel ich regelmässig, alle 2-3 Tage.
Zusätzlich habe ich immer Katheter, Reservoir und Insulin als auch Zusatz-U-100 Spritzen, 2. BZ-Messgerät und zusätzliche Teststreifen dabei, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin.
Wenns nur ein par Stunden sind, die ich ausser Haus bin, nehm ich auch mal nur meine BZ-Messgerätetasche mit, wo aber meine Zusatz-U-100 Spritzen drin sind und Zusatz-Insulin

Ich denke, Reserve sollte man immer dabei haben, um sich auch mal Insulin per normaler Spritze geben zu können, wenn ein Notfall eintreten sollte ohne erst lang wohin rennen oder fahren zu müssen.

Sorry, dass ich in der Beziehung leider überhaupt nicht weiterhelfen kann.

Liebe Grüsse,
Surferin

Typ1er · 6. Mai 2009

Der Fehler keine Abgabe muss innerhalb von 5ie kommen wenn der Schlauch verstopft ist, man sollte aber beachten das auch die BR vorher, schon ein Teil verschluckt haben könnte.

hamelenser · 6. Mai 2009

Vielen Dank für Eure Kommentare und Meinungen!

Ich glaube, ich habe es soweit richtig gemacht. Da ich heute abend mit einem Wert von 60 eher schon etwas niedrig gelandet bin (80 - 100 ist mein Zielbereich), war es wohl wirklich nur ein abgeknickter Schlauch.

(BTW: Was ist eigentlich der Katheter: Der Schlauch, die Nadel, oder die Gesamtheit aus Schlauch und Nadel? Sorry, wenn die Frage doof erscheint, ich weiß es wirklich nicht)

KiM · 6. Mai 2009

Katheter ist für mich das Teil mit Nadel, der Schlauch ist extra! Unter dem Punkt "Zusatzfunktionen" findet man bei "Alarm" auch den Alarmspeicher.

Ich habe selber seit September auch die Paradigm und in der gesamten Zeit erst 2x diesen Alarm mit Verstopfung gehabt. Allerdings lag es beide Male daran, daß ich den Schlauch eingeklemmt hatte. In diesen Fällen habe ich natürlich erstmal geprüft, ob der Katheter noch gut saß bzw. nix ausgelaufen war. Dann habe ich probeweise eine halbe Einheit durch den Schlauch laufen lassen, um zu überprüfen, ob eine Verstopfung vorlag. Wenn es problemlos ging, habe ich dann den vorher berechneten Bolus minus die Menge abgegeben, die bereits vor der Verstopfung abgegeben worden ist. Jedoch überprüfe ich dann etwa eine Std. danach die BZ-Werte, um sicherzugehen, daß sie in Ordnung sind.

Allerdings ist es so, daß bei der Paradigm eine solche Fehlermeldung erst nach einer gewissenen Weile kommt - es können da bis zu 1 IE verloren gegangen sein, bevor das Ding sich endlich meldet. Diese eine fehlende IE habe ich dann später auch beim BZ gemerkt. Ich weiß nicht, wie empfindlich die anderen Pumpenmodelle da sind - es soll ja welche geben, die es bereits nach etwa 0,4 IE melden, andere eher später.

Aber du hast es schon richtig gemacht, und einmal einen 200er Wert kann man auch noch verschmerzen, finde ich.

Joa · 7. Mai 2009

Zitat von KiM;235361

Allerdings ist es so, daß bei der Paradigm eine solche Fehlermeldung erst nach einer gewissenen Weile kommt - es können da bis zu 1 IE verloren gegangen sein, bevor das Ding sich endlich meldet.

Lt. Handbuch erfolgt der Verstopfungsalarm (Okklusionsalarm) wenn durchschnittlich 2,77 IE nicht abgegeben worden sind.

Würde der Sensor bereits auf den Druckwiderstand von 1 IE ansprechen, würde die Pumpe wohl alle naselang einen Alarm ausspucken, wenn z.B. der Reservoirkolben mal etwas hakelt beim Vortrieb.

lg
amoll

KiM · 8. Mai 2009

Zitat von amoll;235368

Lt. Handbuch erfolgt der Verstopfungsalarm (Okklusionsalarm) wenn durchschnittlich 2,77 IE nicht abgegeben worden sind.

Würde der Sensor bereits auf den Druckwiderstand von 1 IE ansprechen, würde die Pumpe wohl alle naselang einen Alarm ausspucken, wenn z.B. der Reservoirkolben mal etwas hakelt beim Vortrieb.

lg
amoll

Danke für die Info - so genau wußte ich es auch nicht, und bei mir hatte ich das Gefühl, daß es nach etwas mehr als einer IE war. Aber gut zu wissen, wann genau es "hakt", ich hätte mir das Handbuch doch mal genauer durchlesen sollen....

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