Urteil - Behörde darf Diabetiker den Führerschein abnehmen

  • Wie ist das denn, wenn ich jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fahren muss, ich sag jetzt einfach mal 30 km hin, 30 km zurück.
    Wenn ich aber dann einen Unfall wegen einer Hypoglykämie einen Unfall baue und mir der Führerschein entzogen wird, dann kann ich nur noch mit den Öffentl. Verkehrsmitteln fahren, die aber täglich Verspätung haben, oder auch gar nicht kommen.
    Hat man dann in so einem Fall eine höhere Chance den Führerschein jemals zurückzubekommen??
    (Bin erst 15 und hab seit 14 Jahren DM, deshalb diese Frage für mein späteres Berufsleben



    Wie siehts aus wenn ich Berufsfähig bin, jeden Tag 30 km hin und 30km zurückfahren muss, ich aber den Führerschein wegen eines Unfalls mit einer Hypoglykämie den Lappen entzogen gekriegt hab.
    Dann bleiben mir, wenn überhaupt nur die öffentl. Verkehrsmittel, die aber jeden Tag Verspätungen haben oder gar nicht kommen.
    Habe ich in so einem Fall eine größere Chance den Führerschein wieder zu bekommen??
    (Bin jetzt 15 und habe seit über 14 Jahren DM, und merke jede Unterzuckerung eigentlich schon ab einem Wert unter 70.)

  • Hallo Rh,

    aus meiner Sicht spielt das keine Rolle. Ansonsten könnten sich auch Raser oder Alkoholsünder damit rausreden.

    Sollte ein solcher Fall bei Dir eingetreten sein, such Dir einen Anwalt der auf dem Gebiet Erfahrung hat.

    Viele Grüße
    Der Tee

    PS: Lösch doch ein Posting von Dir....bei Doppelpostings fällt das Lesen immer so schwer.

  • Ich als Kraftfahrer muss vor Fahrtantritt mein BZ messen und protokollieren, dann jährlich bei der Führerscheinstelle mit dem ärztlichen Attest abgegeben. Das erste was der freundliche Beamte vom Amt meinte, wenn ich ein Unfall mal hätte dann söllte ich auf jeden Fall immer einen Anwalt einschalten. Selbst bei einen Unfall "muss" ich sagen dass ich Diabetiker bin...:o Wenn ich jetzt einen Unfall verursachen würde bei einer Unterzuckerung würde mir der Führerschein auf jeden Fall abgenommen... aber wenn ich angetrunken währe dann nicht. :confused::eek:


    Wenn wir mal erlich sind, man merkt doch wenn man unterzuckert.. sowas kommt nicht spontan.


    Gruss Joe

  • Zitat von Chilikoch;266119


    Wenn wir mal erlich sind, man merkt doch wenn man unterzuckert.. sowas kommt nicht spontan.Gruss Joe



    Das kommt aber auch vor. Nicht jeder bemerkt eine UZ rechtzeitig und früh.
    Im Strassenverkehr kann ein Moment zuviel schon zulange sein.
    Hattest du noch nie einen niedrigen BZ ohne Symptome?

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Ich bin einer von diesen Personen, die ihre UZ nicht immer rechtzeitig genug merken, messe allerdings vor jedem Fahrtantritt. Fahre auch nicht wirklich oft und viel, sprich keine langen Strecken. Aber diese Leute gibt es, ich glaub, gar nicht mal so selten, die eine Hypo nicht frühzeitig genug merken.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von huf1976;266122

    Das kommt aber auch vor. Nicht jeder bemerkt eine UZ rechtzeitig und früh.
    Im Strassenverkehr kann ein Moment zuviel schon zulange sein.
    Hattest du noch nie einen niedrigen BZ ohne Symptome?


    Doch merke ich.. bzw. wenn sich Anzeichen ergeben messe ich sofort und reagiere dem entsprechend. Wo ich eigentlich nix merke ist im Schlaf.. kam jetzt 3x vor. Meine Frau hat mich geweckt weil ich unruhig war, gezittert und extreme Schweissausbrüche hatte... BZ Werte von 35 bis 20 hatte ich.


  • Meiner Meinung nach spielt das sehr wohl eine Rolle. Im Wege der Ermessensausübung der Behörde ist so etwas zu berücksichtigen. Das Ermessen kann sich auch auf Null reduzieren. Aber man sollte bei einem Unfall den Diabetes gar nicht angeben, man muss sich auch gegenüber der Polizei nicht äußern... und belasten muss man sich schon gar nicht.

  • 1. sorry das ich 2 mal fast das selbe geschrieben habe, hab nicht gemerkt das es schon beim 1. mal gesendet hat :D


    2. ich finde das total komisch, das man den führerschein abgenommen kriegt wenn man wegen einer UZ einen unfall baut, aber wenn man einen wegen alkohol verursacht nicht.
    eine UZ bemerke ich schon früh zwischen 60-70 mg/dl auch nachts werde ich wach wenn es kritisch wird

  • Zitat von Chilikoch;266119



    Wenn wir mal erlich sind, man merkt doch wenn man unterzuckert.. sowas kommt nicht spontan.



    Wenn man mal ehrlich ist, merkt man häufig nicht, dass man unterzuckert ist, wie die anderen ja auch schon geschrieben haben. Die Dauer des Diabetes verändert die Symptome und bei dem ein oder anderen die Schwelle, bei der Symptome auftreten. Häufiges Messen ist unumgänglich, zumindest für mich :o.

    Grüße

  • Hallo zusammen,

    das Tückische ist, daß mit zunehmender Diabetesdauer die Hypowahrnehmbarkeit häufig nachlässt... Was heute noch gut ist, kann morgen schon anders sein - that's life.. :-(
    Und zum Thema "Unfallstatistik bei Diabetes" sage ich lieber nichts... ;-)

    Aber ich kann beruhigen: die Führerscheinbehörde ist eher selten das Problem. Wenn man nicht gerade schwere Unfälle verursacht hat, kann man dort fast immer einen Fahrerlaubnisentzug vermeiden. Manchmal ging das sogar auch in Fällen, bei denen ich das eigentlich selber nicht mehr für vertretbar hielt.. ;-)

    Schlimmer ist es mit der strafrechtlichen Seite, der in meinem Ausgangspost beschriebenen Situation:

    Wird der Führerschein durch die Polizei erstmal weggenommen (zB nach einem Unfall), dann ist der solange weg, bis die Beschlagnahme wieder aufgehoben wird - was man in der Regel nicht vor regulärem Verfahrensende hinbekommt.
    Man kann zwar in den meisten Fällen einen Freispruch bzw. eine Verfahrenseinstellung erreichen - vorausgesetzt, man verteidigt sich kompetent und macht keine Fehler.

    Wenn es aber dumm läuft, kann sich das Verfahren über ein Jahr (oder noch länger) hinziehen - man ist dann zwar unschuldig, durfte in der Zeit aber dennoch nicht fahren.

    Und die paar Euro Entschädigung, die man (theoretisch) bekommen kann, sind kein wirklicher Trost...

    VG
    Oli

  • Also halte ich es weiterhin so, wie es mir mein Fahrlehrer vor 21 Jahren gesagt hat:

    "Den Diabetes bei der Anmeldung nicht angeben und keine schlafenden Hunde wecken. Gib den DM auch bloß nie bei einem Unfall an..."

    Das waren die Worte meines Fahrlehrers und damit bin ich bis heute super hingekommen.

    Die Behörde weiß es bis heute nicht

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Bei mir ebenso.


    Wobei wir uns aber schon darüber im Klaren sein müssen, dass das grob fahrlässig ist, sprich, dass, wenn es wirklich mal rappelt, wir bzw. unser Diabetes nachweisbar schuld daran ist und er dabei auffliegt, uns die Versicherung höchstwahrscheinlich in Regress nehmen wird, sprich: Wir den verursachten Schaden selbst zahlen müssen.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat von olivere;266198


    Und zum Thema "Unfallstatistik bei Diabetes" sage ich lieber nichts... ;-)
    VG
    Oli



    Hey Oli,

    könntest Du vielleicht doch was dazu sagen? Hab mich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt, würd mich schon interessieren...:rolleyes:....

    Grüße,

    Zoé

  • Keine Ahnung ob das so stimmt...


    Also von meinen Schwager der Neffe hatte vor drei Jahren einen tödlichen Autounfall wegen eines Hypos..
    Also weiss ich nicht ob die Statistik so recht hat:confused:




    Schönen Abend wünscht euch Anita:D

    "Jede Agression gegen andere
    ist eine Agression gegen dich selbst,
    die Du auf Kosten anderer abreagieren willst.


    :12zeter:

  • --Tja dann haste nun ne Ahnung...die Anzahl der Unfälle die durch Diabetiker entstehen,ist sehr gering..:)...übrigens der Sohn meines Onkels...also mein Cousin...sprich mein Vaters Neffe hat auch Dm und mißt vor jeder Fahrt...:6yes:

    LG: Christian...:rolleyes:

  • Naaaaa, ein tödlicher Unfall (auch wenn das natürlich schlimm und bedauernswert ist) macht noch keine Statistik.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von Edett;266283

    Bei mir ebenso.


    Wobei wir uns aber schon darüber im Klaren sein müssen, dass das grob fahrlässig ist, sprich, dass, wenn es wirklich mal rappelt, wir bzw. unser Diabetes nachweisbar schuld daran ist und er dabei auffliegt, uns die Versicherung höchstwahrscheinlich in Regress nehmen wird, sprich: Wir den verursachten Schaden selbst zahlen müssen.


    Der Haftpflichtversicherung dürfte das vollkommen egal sein, darüber hinaus ist die gesetzliche Regelung so, dass der Schaden dann geteilt wird. Und zwar nach der Höhe des Verschuldens. Außerdem wird sich die Kausalität schwer nachweisen lassen, wie wollen die denn glaubhaft machen, dass der Unfall ohne Unterzuckerung nicht entstanden wäre?


    In der Regel endet sowas durch Vergleich, man bietet denen etwas an und dann ist die Sache vom Tisch.