War jemand von euch schon mal zur Kur?

  • Hilfe und Unterstützung geht nur wenn die Hilfe auch ankommt. Wenn jemand aber eine gewisse Resistenz (und damit meine ich die mit dem Insulin) gegen alle Hilfe hat, wird es schwer bis unmöglich. Was sollen wir also tun?

    Natürlich können wir den allgemeinen Gruppenkuschelkurs anschlagen und eine rosa Welt malen. Ich sehe es aber auch wie Niederreihner, dass man/wir nicht mehr mit weiterkommt.

    Viele Grüße
    Der Teeemmanuelle.rolle@orange.fr

  • Ich wollte ja erst nichts hierzu schreiben, kann es mir jetzt aber nicht mehr verkneifen: Jasmindas ursprüngliches Posting lautete:



    Sie hat niemanden darum gebeten, sich zu ihrem Vorgehen mit ihrem Mann zu äußern, sondern dazu, wer Erfahrungen mit Kuren gesammelt hat. Einige scheinen sich eher mit ihrem eigenen Elend bei der Erstmanifestation zu identifizieren, als mitzulesen, dass ihr Mann und sie sich miteinander nach harter Eingewöhnungszeit arrangiert haben und sie nun eine simple Auskunft über Kurkliniken wollte.
    Das trägt nicht gerade zum Klima in einem Forum bei. Es erinnert mich vielmehr an ein "Schau halt selber wie Du klarkommst" und "Selbst schuld, wenn Du fragst, ich antworte Dir jetzt zwar nicht direkt auf Deine Frage aber erteile Dir stattdessen gerne ein paar andere Ratschläge" als an ein hilfsbereites, AN DER GESTELLTEN FRAGE ORIENTIERTES ANTWORTEN.


    Was jetzt die Beratung über den Kopf des Partners hinweg betrifft:
    (Sehr drastisches) Beispiel: Mein Partner öffnet seine Post nicht mehr, zahlt Rechnungen erst, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und setzt gerade seine (und meine) Zukunft auf's Spiel - soll ich das dann lieber mit mir rumschleppen, bis er sich die Pistole an die Schläfe setzt (und mir vielleicht auch noch) als mich vielleicht mal in einem Forum für Betroffene oder bei einem Experten beraten lassen? Denn wenn ihr Mann das weiß und toleriert und wir ihn nicht mal kennen, dann finde ich die Anonymität des Internets eine große Chance, sich Anregungen und Hilfe zu suchen.


    Wichtigste Parallele: In einer Partnerschaft leidet der Partner automatisch mit, wenn der andere Partner sich gehen lässt oder sich gar autoaggressiv verhält. Die andere Person muss es irgendwie mit sich ausmachen, dass sie an der Krankheit MITleiden muss, und wenn sie sich dabei Hilfe sucht, finde ich es daher unfair, sie dafür von der Seite anzumachen und noch nicht mal auf ihre Frage einzugehen. Das Thema war: Wer hat Erfahrungen mit Kuraufenthalten?


    Und was ist eigentlich das Gegenteil von Gruppenkuscheln? Und vielleicht gibt es ja Leute, die weder das eine noch das andere wollen? *Grübelgrübel*


    Beste Grüße
    Regina

  • AMEN!

    Grosses Danke Regina!

    Ich war früher in Kinderkuren/Kinderrehas und es war immer schön, dort auf Gleichgesinnte zu treffen. Dabei hab ich gesehen, dass andere genauso sind wie ich, trotz ihres Diabetes und dass sich die Erde weiterdreht und alles ganz genau so normal ist wie vorher auch.

    In meinem Erwachsenenleben mit Diabetes war ich nicht mehr zur Kur oder Reha, nur zweimal zur Schulung, welches für mich aber weder Kur noch Reha war. Aber auch da tat es gut, unter anderen Diabetikern zu sein, zu erleben, dass sie das Gleiche durchmachen wie ich, genau die gleichen Gefühle haben wie ich und dass ich nicht alleine bin.

    Das geniesse ich immer noch sehr auf mehrtägigen Diabetikertreffen oder -Freizeiten.

    Ich denke auf jeden Fall auch, dass es Deinem Mann gut tun würde, in eine Kur bzw auf eine Reha zu fahren. Ob zum Thema Diabetes oder zum Thema Psyche bleibt dahingestellt.

    Alles Gute für euch Beide
    Surferin

  • @ regline

    Vielen Dank für deinen Beitrag.

    Und auch danke an die anderen, die mir so nett geantwortet haben.

    :16danke:

    Ich hatte mir gestern Abend vorgenommen, hier nicht mehr zu schreiben. Doch nun sehe ich, dass ich mehr Zuspruch als Nackenschläge bekomme und dafür bedanke ich mich sehr bei euch.

    Wie ich Anfangs erwähnte, habe ich damals viele und hilfreiche Tipps von euch bekommen. Ich weiß nicht, wo mein Mann und ich heute wären, wenn ich euch nicht gehabt hätte.

    Wo, wenn nicht bei Betroffenen soll ich mir Meinungen und Erfahrungen holen?

    lg Jasminda

  • @ Phil_1

    Danke für deinen Erfahrungsbericht von der Klinik.

    Passau liegt nun auch nicht gerade bei uns um die Ecke, aber die Homepage der Klinik sieht gut aus.

    Nun sagt man ja, wenn man eine Reha macht, soll man so weit wie möglich von zu Hause weg sein, damit man sich ordentlich erholen kann.

    Mein Mann hatte vor dem DM 90 kg bei einer Größe von 1,90 m. Letzten September, wo es festgestellt wurde, hatte er 68 kg. Im Krankenhaus hatte er in einer Woche 7 kg zugenommen, war also bei 75 kg. Doch nun wiegt er nur 73 kg, also wieder abgenommen. Obwohl seine Ärztin ihm dringend dazu geraten hat, bis diesem Sommer auf 80 kg zu kommen, nimmt er weiter ab. :eek:

    Meine Frage zu der Klinik: Wie alt sind die Patienten dort im Durchschnitt? Und wie sind die Ärzte?

    lg Jasminda

  • @ Petrus-Maria

    "ICH finde es lobenswert wie jasminda versucht ihre ehe zu retten"

    Danke schön. :6yes:

    Zu deiner Frage bzgl. dem Blutzucker. Mein Mann hat im Allgemeinen noch im Großen und Ganzen Probleme mit dem Essen. Er isst zwar seine Hauptmahlzeiten, aber Zwischendurch eben nicht.

    Die Werte schwanken ziemlich. Abends, wenn er von der Arbeit Heim kommt, liegt er oft bei unter 50. Doch Abends um 22 Uhr ist er öfters bei 180 bis 200. Es schwankt also ziemlich heftig. Ich muss dazu sagen, dass er sich zur Zeit in der Remissionsphase befindet.

    lg Jasminda.

  • @ Jamuna

    Natürlich will mein Mann keine Kur machen, denn er benötigt keine Hilfe. Es ist alles quatsch und er braucht sich auch nicht mit anderen Betroffenen auszutauschen. Er kommt mit allen allein klar und alles andere was wir/ich sage ist "Ballerkacke". O-Ton mein Mann. :7no:

    Ich denke aber, wir also sein Arzt und ich, müssen ihm die Pistole auf die Brust setzen. Entweder zur Kur oder ab in die Klinik. Wir müssen ihn halt zu seinem Glück "zwingen". ;)

    Deswegen muss ich eine Superklinik finden. Nicht, dass er in der schlimmsten Klinik landet, die es gibt. Na dann kann ich mir aber etwas anhören. :D

    lg Jasminda.

  • @ Angeja

    Danke für deinen Beitrag.

    Auch dir stelle ich mal die gleiche Frage wie schon zuvor: Wie ist das Alter der Patienten im Durchschnitt dort?

  • Ich denke, wenn ich meinen Mann zu einer Kur überreden kann, dann würde er nur zur Nordsee fahren.

    Er liebt die See, darum denke ich, dass ich ihn mit Berge nicht locken könnte. ;)

  • Zitat von Jasminda;295001

    Meine Frage zu der Klinik: Wie alt sind die Patienten dort im Durchschnitt? Und wie sind die Ärzte?


    lg Jasminda


    Also die Ärzte und DiaBeraterinnen, auch die Therapeuten für Sport und so, waren stets freundlich und hilfsbereit, hatten immer ein offenes Ohr wenn man fragen hatte. Sei es jetzt über DM oder Sportarten und Traningsmethoden.
    Die Stationsärzte machen auch jede Woche mal eine Zimmervisite, ob alles in Ordnung ist usw.
    Hab mit denen sehr gute Erfahrungen gemacht. Einige hatten zwar ein paar kleinere Probleme mit der DiaBeraterin am Essensbuffet, zwecks BE-Schätzen, da sie mehr auf dem Teller hatten, als sie eigtl durften, aber das betraf mich nicht :D


    Die Patienten dort sind 35-40++, sowohl Typ 1er als auch 2er und noch andere Patienten (z.B. mit Essstörungen). Als ich unten war, war lediglich einer dabei, der 2-3 Jahre jünger war als ich.
    Allerdings muss ich dazu sagen, das die Typ 1er und 2er getrennte Schulungen und Termine (z.B. Zuckervistite, da kann man die Werte vom Wochenende mit der ganzen Gruppe besprechen, da am Wochenende weiter keine DiaBeraterin da ist) haben, bei allgemeinen Vorträge sind meistens alle zusammen.

  • Zitat von Jasminda;295011

    Ich denke, wenn ich meinen Mann zu einer Kur überreden kann, dann würde er nur zur Nordsee fahren.

    Er liebt die See, darum denke ich, dass ich ihn mit Berge nicht locken könnte. ;)




    Ich denke nicht, dass die RV oder KK da ein Wunschkonzert veranstaltet.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • >>Ich denke nicht, dass die RV oder KK da ein Wunschkonzert veranstaltet.<<

    Das ist mir schon klar, ich schlafe ja schließlich nicht auf´m Baum. :rolleyes:

    Nur habe ich 2008 bei meinem Antrag zur Reha meine Wunschklinik angegeben und ich bin dort hingekommen. Wieso sollte mein Mann da kein Glück haben?

    Und da er auch Asthmatiker ist, hätte er sicherlich gute Chancen an die See zu kommen.

  • Hallo Jasminda, die Leute dort waren zwischen 30 und 70. Das Alter des Personals war jung, ich schätze mal so +- 30J.
    Gute Kliniken kenne ich eigentlich wenige, mir fällt jetzt nur das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen (normale KH Einweisung reicht), Diabetesklinik Klotzbücher Str. in Bad Mergentheim und das Dia Dorf Althausen in Bad Mergentheim. Über das letztere wirst Du sicher einiges im Forum finden. Über Kliniken an Nord- oder Ostsee müßtest Du Dich im Internet schlau machen.
    Liebe Grüße Angelika

  • Hallo Jasminda,

    darf ich mal einen gänzlich anderen Aspekt mit einbringen?!?!

    Unabhängig von der medzinischen Seite ist auch mal eine gewisse räumliche und zeitliche Trennung, egal in welcher Beziehung, nicht schlecht und "säubert" das Klima !

    Wenn der Partner zur Reha geht würde ich auch nicht unbedingt dabei sein, vielleicht ab und zu mal besuchen oder telefonieren! ich weiß, Frauen denken da oft bzw. immer anders !

    Aus meiner Sicht kann ich einen Kur/Rehaaufenthalt nur befürworten.
    Geb Deinem Mann einfach mal eine zeitlang "Ehefreiheit" ! Ich bin davon überzeugt, daß dies Euch beiden guttun wird!auch wenn es Dir vielleicht verständlicherweise schwerfällt !

  • Ach Hage,

    Zitat von Hage;295103

    ... ich weiß, Frauen denken da oft bzw. immer anders !


    wir Männer können ja sooo blauäugig sein... :D


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;295110

    wir Männer können ja sooo blauäugig sein... :D



    :D:D
    Also ich gehe immer von dem Guten im Menschen aus !

    Mais, on'y soit qui mal y pense !!


    Ähm, Jasminda, das hat absolut nichts mit Dir zu tun und war selbstverständlich O.T. und zur allgemeinen Erheiterung !
    Aber das weiß Du ja selber !!

  • @ Hage

    Ich denke, die Trennung die du ansprichtst während der Reha ist das Größte Problem, aber nicht für mich, sondern für meinen Mann.

    Als ich 2008 erst im KH und dann zur Reha war hat mein Mann eher unter der Trennung gelitten. Ich weniger. Dies ist also noch ein Aspekt, der es schwierig macht, meinen Mann von einer Kur zu überzeugen.

    Ich für meinen Teil fände es gut, wenn er zur Kur gehen würde, da ich ja weiß, dass er dort Erholung und Hilfe bekommt.

    Es ist ja auch nicht so, dass wir eine mega Ehekrise haben und unbedingt Trennung brauchen, es ist einfach sein DM der unsere Beziehung auf eine harte Probe stellt. Ich würde ihn niemals! wg. der Erkrankung verlassen, genauso wenig wie er mich wg. meiner Erkrankung verlassen hat.

    Unsere Ehe hat harte Zeiten und Rückschläge erlebt, darum wäre es einfach nur "lächerlich" wenn der DM unsere Ehe gefährden würde.

    Das Einzigste was mich lediglich stört, ist, dass mein Mann keine Hilfe annehmen will und sich immer als cool und gelassen darstellt. Er ist (scheinbar) zu stolz Hilfe anzunehmen, warum auch immer.

    lg Jasminda

  • Hallo Jasminda,


    Zitat von Jasminda;295180


    Das Einzigste was mich lediglich stört, ist, dass mein Mann keine Hilfe annehmen will und sich immer als cool und gelassen darstellt. Er ist (scheinbar) zu stolz Hilfe anzunehmen, warum auch immer.
    lg Jasminda


    Seufz...typisch...ich sach's jetzt mal nicht. :rolleyes:


    Irgendwie wird er verstehen müssen, dass DM zwar keine Katastrophe ist (oder werden muss), aber auch keine Kleinigkeit.
    Immerhin machen Leute lange Ausbildungen bzw. studieren, um als DIabetes-Fachleute anderen helfen zu können. Vielleicht geht das hinter seine Stirn, dass er nicht von sich erwarten sollte, sofort der Superexperte zu sein, der niemanden fragen muss. Und deshalb auch der eine oder andere miese Wert nicht gleich eine persönliche Niederlage darstellt. Und sich selbst am Ende noch eine Essstörung anzugewöhnen, wird das Leben auch nicht schöner machen.


    Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Glück,
    Gruss, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • @ Hubi

    "Und sich selbst am Ende noch eine Essstörung anzugewöhnen"

    Mit diesen Worten hast du meine Gedanken auf den Punkt gebracht. :11weinen2:

    Er sieht aus wie jemand mit Magersucht, auch wenn es sich im Moment krass anhört. Aber er ist einfach zu dünn.

    Und die Gedanken mit der Essstörung hatte ich schon öfters.

    lg