Macht hier jemand Triathlon???

  • Ich trainiere seit en paar Wochen für einen kleinen Triathlon (400m schwimmen, 13km Rad fahren und 5km Laufen)
    Für alles zusammen brauche ich etwa 90 Minuten und lasse den Bolus entfallen und esse 15BE. Zu Beginn habe ich meist 70-80 BZ und am Ende 40-70. Auch danach lasse ich das Abendessen mit etwa 6 BE und viel Eiweiss (Quark oder Fisch) üppig aus fallen und lasse den Bolus weg.
    Kann das so sein???
    Ich bin jedesmal völlig vollgegessen und denke ich kan ja auch keine echte Leistung bringen mit so viel im Bauch.
    Habt ihr Erfahrungen?
    Ich überlege schon mein Glukagon zu benutzen, um mal keine Hypo zu bekommen:eek:
    Freue mich wenn ich hier jemand finde des das kennt oder bessern kann

  • Hi,


    Zitat

    Ich trainiere seit en paar Wochen für einen kleinen Triathlon (400m schwimmen, 13km Rad fahren und 5km Laufen)

    :6yes:



    Zitat

    und esse 15BE

    Hui. Das ist aber eine Menge.
    Wenn ich hochrechne, komme ich bei der Distanz auf 3 BE :D
    (Ohne wirkendes Bolus, rein auf Basal)
    Aber jeder ist anders. Und das ist gut so.;)



    Zitat

    Kann das so sein???

    Natürlich. Das läuft bei mir auch so.
    Nach ausgiebigen Ausritten , gibt es schonmal eine 9 BE Pizza und ein oder zwei Erdinger Alkoholfrei.
    (ohne Insulin)



    Was isst / trinkst Du vorher und während des Triahtlons?


    Wann hattest Du den letzten Bolus?


    Stimmt Deine Basalversorgung?


    Wie ist Deine sonstige körperliche Verfassung / Kondition?



    Dein Start-BZ ist ein bissl wenig.



    Ich vermute mal, Du hast gerade mit dem Sporteln angefangen?
    Dein Verbrauch wird sich, wenn Du dran bleibst, rapide nach unten gehen.


    Ich gehe nur mit Basal los.
    Und mind. 2h - 3h Wartezeit nach dem letzten Bolus.
    Evtl. eine halbe IE zum "wachwerden"



    Zitat

    Ich überlege schon mein Glukagon zu benutzen, um mal keine Hypo zu bekommen

    Ganz blöde Idee:eek:

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Ohne genauere Infos zu haben (siehe sascha2) würde ich einen Teil der gegessenen 15 BE in flüssiger Form, evtl auch während des Sports zu mir nehmen. Mit 15BE im Magen würde ich beim Schwimmen untergehen.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Zitat von physioeric;302643

    Bin auch seit diesem Jahr stabil von 5,8 bis nun 5,1:):)


    Ein Langzeitwert von 5,1 und Sport passen meiner Meinung nach nicht gut zusammen.


    Du scheints recht stramm eingestellt zu sein?
    Mittlerwert bei ca. 85 - 90 mg?



    Triathleten oder sonstige Ausdauersportler liegen i.d.R bei 6,0 - 7,0.



    Gerade beim schwimmen solltest Du eine gewisse Reserve nach unten haben.


    Bei radfahren oder laufen umkippen, gibt nur ein paar Kratzer im Lack.
    Eine ordentliche Bewusstlosigkeit beim schwimmen, kann böse enden.


    Wies sieht Deine Hypo-Wahrnehmung aus?

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hallo,
    ist ja sehr spannend. Also ich trainiere gerade auf einen Halbmarathon knapp 22 KM.
    Mein Trainingsplan sieht lange Läufe bis zu 20 KM an eienm Tag vor und in der Summe laufe ich circa 50 KM.
    Es gibt einige interessante Links zu dem Thema und auch einiges an Literatur.
    Ich hab mir aus all dem meinen eigenen Plan gestrickt und ihn mit meinem Arzt besprochen.
    - ich verwende kein Basal mehr
    - spritze vor dem Lauf circa 1-2 Stunden davor 1- bis max 2 einheiten Bolus.
    - vor dem Lauf esse ich zwei toast mit ordentlich Honig und einem Glas O-saft
    - in den Lauf gehe ich dann mit werten um die 10 (also circa 160) rein und lauf den Wert dann langsam runter. Unterwegs nach 40 Minuten nehme ich dann das erste mal Cola (ohne Kohlensäure in mich auf)
    - nach 70 minuten esse ich einen power riegel und trinke in intervallen zu 10 minuten Cola
    ich komme dann mit 4.9 (also knapp 80) nach 18 Kilometern an
    was nicht funktioniert sind sehr schnelle Läufe über 10 KM/H da ist mein Körper noch nicht fit.


    An deiner Stelle würde ich vom Triathlon aufs reine Laufen umsteigen. Schwimmen wäre mir echt zu riskant, vorallem auf längere Strecken. Beim Radfahren und Laufen kannst du einfach aufhören, wenn es nicht mehr geht.
    Gruss
    Aus der Schweiz

  • Also zum Thema wie fich bin. Ich bin bis Januar 2010 etwa 3-5 Mal / Woche im Fitnessstudio gewesen und arbeite körperlich.
    Bin dann ab und an mal mit dem Rad zur Arbeit gefahren (15km einfach) und habe das auch noch geschafft ohne was extra zuessen oder den Bols zusenken.
    Naja jetzt geht das nicht mehr.
    Heute morgen habe ich ohne Bolus 4BE Joguhrt und 2BE Mlchkaffe getrunken und alles "verraddelt":)

    Meine Basalversorgung besteht schon seit 2009 aus 5 I.E. Basal zur Nacht und sonst nichts Das kann auch nicht das Problem sein. Und ich schaue immer dass ich nicht im Zeitfenster der etwa 3 Stunden meines Humalogs bin. Demnach sollte nichts mehr meinen BZ senken ausser der Sport.

    Zum Training esse ich meist Bananen und Vollkornbrot am Anfang und dann noch mal Banane und Müsliriegel

  • Ich weiss dass ich an der Untergrenze bin mit meinen Werten, aber ich habe eine super Angst vor Folgeschäden:7no:
    Meine Werte sind wirklich fast nie über 120mg/dl
    Und ich weiss auch dass Schwimmen den BZ sehr purzeln lässt. Deshalb esse ich ja auch so viel.
    Da ich selbst auch mit "DiabetesPatienten" arbeite als Physio sehe ich auch was daraus wird wenn man sich nicht so dran hällt und will eben super Werte auch wenn es dann mal zu niedrig werden kann.
    Selbst bin ich sicher ein Patient der es sich selbst nicht Recht machen kann und härtere Grenzen des BZ für mich setzte als für meine Patienten:11weinen2:
    Ich versuche mich zu bessern:)

  • Danke für deine Reaktion:)
    Das Insulin kann aber nicht zu hoch sei, denn ich mache die Ausdauersachen immer mindestens 3 Stunden nach dem Letzten Bolus und habe tagsüber kein Basalinsulin:confused:

  • Ich verwendeauch kein Basal tagsüber und keinen Bolus wenn ich Sport mache. Ausnahme ist Gerätetraining.
    Trainiere immer mindestens 3 Stunden nach dem letzen Bolus und Esse Bananen, Volkornbrot und Müsliriegel
    An Cola traue ich mich irgendwie nicht so dran.
    Ich habe jetzt aber noch mal nen Termin bei einer Diabetologin, die Sportler betreut und hoffe die kann mir noch was raten:)

  • @ physioeric,


    reife Leistung, da ziehe ich voll den Hut vor;)
    Wollte aber mal nur kurz anmerken, die Pat. die wir heute vielleicht mit Diabetesschäden sehen,
    hatten aber zum Teil auch nicht die Möglichkeiten wie heute gehabt, selbst wenn sie gewollt hätten.
    Also mal locker bleiben ;)


    Viel Erfolg Mathes

  • Hallo Eric,
    (Darf ich Dich so ansprechen? Physioeric als Anrede zu schreiben klingt gelesen irgendwie doof);)

    ich erzähle mal ein wenig von mir:

    Ich habe eine Halbseitenlähmung seit Geburt, mit der ich aber gut zurecht komme. Ich lebe alleine, versorge mich alleine - hab dadurch zwar schon Einschränkungen, aber mich hindern sie nicht.
    1983 begann meine Diabetiker-Laufbahn. Zunächst mit CT (2 Spritzen am Tag, genau abgewogene Mahlzeiten zu genau festgelegten Zeiten), ab 1985 dann ICT.
    Zunächst haben meine Eltern meine Therapie in die Hand genommen und immer versucht, dass ich gute Werte hatte.
    Trotz allem bin ich sehr oft umgekippt, sprich ich hatte oft schwere Hypos mit Bewusstlosigkeit, die dann mit Notarzt, Rettungswagen und Blaulicht im Krankenhaus endeten.
    Trotzdem - es ging doch irgendwie immer.
    Irgendwann wurde mir das Spritzen zu blöd und ich hab mich 2001 auf Pumpe umstellen lassen.
    2002 schliesslich hab ich mich umfassend neu einstellen und schulen lassen. Gott sei Dank haben die schweren Hypos seitdem abgenommen und ich fühle mich sicherer seither.

    Trotz Pumpe läuft auch mein BZ nicht immer optimal, ich habe nicht immer BZ-Werte im Bereich eines Normalgesunden. Wollte ich die erreichen, hätte ich meinen Beruf verfehlt, dann hätte ich als Beruf Diabetikerin wählen müssen.:rolleyes::rolleyes:

    Meine HbA1c-Werte liegen zwischen 6,6 - 7 und damit bin ich zufrieden. Es gibt Tage, da läuft es bestens und an anderen ist der Wurm drin, da geht gar nichts.
    ABER: ich kenne es doch nicht anders, gegen diese Tage mit Hund kann ich nichts machen.

    Nach über 27 Jahren mit Diabetes habe ich bis heute keine Folgeschäden und die will ich auch nicht bekommen.
    Mit der Halbseitenlähmung, dem Diabetes und der Schilddrüsenunterfunktion (Hashimoto Thyreoditis) hab ich schon genug am Hals, mehr brauch ich nicht.

    Ich denke mir, es liegt auch an den Genen, ob und wenn ja wann, man als Diabetiker Folgeschäden bekommt oder nicht. Auf die Gene aber haben wir wohl keinen Einfluss und das ist auch gut so! Ich möchte heute noch nicht wissen, was in den nächsten Jahren auf mich zukommt.
    Lieber geniesse ich das Leben jetzt.:6yes:

    Ich denke, Du bist noch in der Remissionsphase (oder bist evtl sogar ein LADA-Diabetiker?) und hast es dadurch wahrscheinlich manchmal einfacher, gute Werte zu erreichen bzw musst auch manchmal mit den Werten kämpfen, wie zB beim Sport.

    Gruss,
    Surferin

  • Hallo physioeric,


    die Antwort hier kommt schon ein wenig spät (wenn ich richtig liege, erst nach dem Wettkampf), aber deine Feststellungen bzgl. der Kohlenhydrate während/nach dem Sport decken sich mit meinen Erfahrungen. Ich konnte das ganze über eine Absenkung des Basal ein wenig in den Griff bekommen.


    Leider ist noch anzumerken, das diese Wettkämpfe häufig sehr früh morgens stattfinden, und der (also zumindest mein) Körper darauf völlig anders reagiert, als wenn man (ich) abends trainiert. Ich denke aber, das du bei der Ärztin mit Sicherheit auch ein paar Sinnvolle Tipps erhälst, denn (wenn ich richtig liege), hat die ja Erfahrung insbesondere mit Triathleten.


    Kleine Anmerkung, auch ich bin bei diesem Wettkampf gestartet und bin derzeit bei der selben Ärztin in Behandlung.


    Gruß und weiterhin viel Erfolg

    Take it easy - but take it ;-)