Penetrante "Höhenangst"

  • Ich habe den Diabetes jetzt seit 2008. Ich habe immer viel Sport getrieben und hatte mit Höhen nie große Probleme. Bin überall raufgeklettert, drübergelaufen..... etc.
    Seitdem der DM bei mir eingezogen ist, scheine ich plötzlich Höhenangst zu haben. Nicht im Sinne von:" Oh Gott ist das hoch!" Sobald ich über Flächen (z.B. Gitter) laufe, bei denen die Höhe nach unten sichtbar ist, sacken meine Beine plötzlich weg und es geht nichts mehr. Wir sind vor ein paar Wochen mit der Familie auf einem Aussichsturm gewesen, den ich seit meiner Kindheit kenne, auf dem ich x-Mal gewesen bin, plötzlich kann ich die Treppen zwar hochgehen, aber kaum oben angekommen kann ich nicht mal über die Aussichtsfläche laufen sondern, "krieche" hilfesuchend zur nächsten Innenbank. Wie früher ganz normal zur Aussichtsmauer zu gehen und runterzuschauen war überhaupt nicht möglich.
    Wir reden hier nicht vom Berliner Fernsehturm, sondern von einem stabilen, gemauerten seit mehreren Jahrhunderten existenten, historischen Aussichtsturm (27m hoch).
    Ich ignoriere diese "Aussetzer" bisher, denn ich kann auch nicht sagen, dass ich Angst oder Panik vor Höhe habe. Es geht dann plötzlich einfach nur nichts mehr von Null auf gleich.
    Geht das noch jemandem so?


    Nane

    "Disziplin wiegt ein paar Gramm, Bedauern eine Tonne." Tony Robbins

  • Hallo Nane,


    mir geht es genauso. Ich bin nicht in der Lage über Gitterroste/Glas/weit auseinanderliegende Bohlen zu gehen, auch wenn diese lediglich einige cm hoch sind oder Treppen hinauf zu steigen, bei denen ich durch die Stufen sehen kann. Hatte bereits interessante Erlebnisse in Museen und so.... Was mir hilft ist, Augen zu und drüber. Lasse mich dann von meiner Begleitperson leiten. Dann gehts einigermaßen.
    Was mir aber nichts ausmacht, auf einen Aussichtsturm/Hochhaus o.ä. zu stehen und über die Brüstung nach unten zu schauen. Voraussetzung ist jedoch, dass der Boden auf dem ich stehe zu ist.
    Das hat bei mir aber nichts mit dem Diabetes zu tun, sondern ist irgendwann einfach aufgetreten. Hatte auch noch nie ein negatives Erlebnis o.ä..


    Grüße
    Frau Maus

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Hab auch Angst vor Höhen. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, als wir abends, als es schon dunkel war, noch in die Stadt wollten und quer durch die Wallachei gelaufen sind. Dabei mussten wir auch eine ziemlich hohe Brücke überqueren. Ich hatte echt Angst, obwohl da echt nichts passieren hätte können, das war eine massive Teerstraße, über die auch Autos fuhren. Aber das versuch mal, dem inneren Schweinehund klar zu machen.
    Was allerdings komisch ist, dass ich gerne fliege. Also ich hab keine Angst, wenn der Flieger in die Luft steigt. Als Kind hab ich mich auch ohne Weiteres getraut, eine hohe Treppe im Hallenbad (die zur Wasserrutsche führte), durch die man durchgucken konnte, hoch zu laufen. Keine Ahnung, was damals den Ausschlag gegeben hat, dass ich mich so etwas nicht mehr traue. Ist aber bestimmt schon fast 20 Jahre so.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Hallo, also Höhenangst habe ich schon ewig und auch schon lange vor meinem diab bekommen. Von daher kann ich dir nicht weiterhelfen.


    Als kind bin ich immer auf die höchsten bäume und hatte auch in den bergen keine probleme. woher das auf einmal kam weiß ich auch nicht. allerdings ist das so ein psychoding- sprich bei jedem gibt es einen auslöser, fragt sich nur welchen. Ich versuche immer wieder meinen schweinehund zu ärgern, indem ich (augen zu und durch) immer wieder in die höhe gehe. bei der feuerwehr habe ich in der ausbildung mehrfach nach“oben“ gemusst. das war nicht nur nicht witzig. beim abseilen aus 6m höhe habe ich vorher das essen ausfallen lassen, zur sicherheit. netterweise war ich dann als erste dran, weil alle wussten, dass ich son schiss habe. uff, dreimal hintereinander- hölle wenn ich daran denke. aber ich hab es geschafft auch wenn die angaben über meine gesichtsfarbe echt gruselig waren.


    das nächste mal musste ich im dunkeln eine 8m- leiter hoch. das war noch viel schlimmer, weil es draußen sehr windig war. mir stand es schon bis zum hals als meine freundin mich an beiden schultern packte, ansah und mir befahl da hoch zu gehen- naja es hat geholfen. mir wurde gesagt, dass noch nie jemand die leiter so schnell oben gewesen sei- kein wunder ich hab die letzten 2 stufen ausgelassen...


    ich habe immer noch höhenangst und werde sie wohl auch behalten. aber ich versuche es einfach immer wieder. bei mir hört es irgendwo bei 12 m auf, dann sieht alles aus wie im film und ich find es nicht mehr schlimm- doof ist nur, wenn es wackelt.


    also ich glaube , es muss nicht am diab liegen- kann auch zufällig zur gleichen zeit aufgetreten sein. ich drücke die daumen, dass es wieder besser wird.

    lg katysch



    Angesichts von Hindernissen mag die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten die krumme sein. (B. Brecht)

  • Hallo,

    ich habe auch eine ziemliche Höhenangst entwickelt (insbesondere bei Gittertreppen, aber auch in Hochhäusern mit bodentiefen Fenstern etc.), außerdem übertrage ich meine Höheangst auf meine Kinder und verbiete ihnen, z. B. Fallschirmspringen. D.h. wenn sie jemals so etwas machen sollten, darf ich es in keinem Fall vorher wissen, sonst drehe ich durch.

    Was ich aber jährlich mache, damit es nicht immer schlimmer wird: Ich gehe in Hochseilgärten. Allerdings brauche ich für die erste Runde immer Ewigkeiten, so eine entsetzliche Angst habe ich. Die zweite Runde geht meistens besser und ich kann auch die Höhe steigern. Aber mir schlottern immer die Knie und ich muss mich auf jeder Brücke zwingen, sie zu überqueren.

    Ich bilde mir ein, dass die Konfrontation mit der Höhe hilft - jedenfalls für ein paar Wochen. Aber wenn ich unvermutet auf Glasdecken stehe oder mit außenliegenden Glasaufzügen in den 15. Stock fahren muss, sterbe ich immer halbe Tode.

    Mein Eindruck ist, dass es im Laufe meines Lebens (bin jetzt 43) immer schlimmer geworden ist. Auch wenn mein Verstand weiß, es kann nichts passieren, rastet mein Körper immer extremer aus.

    Liebe Grüße
    und viel Erfolg beim "Bekämpfen" der Höhenangst

    Steffi *die kein DM hat und auch da keinen Zusammenhang sieht"

  • Hallo,

    auch ich hab mit der Höhenangst meine Probleme. Bin zwar ein Eingeborener mitten in den Bergen - das hilft mir allerdings auch nichts. Ich hatte als Jugendlicher einmal ein schlimmes Erlebnis beim Klettern.
    Ich hatte eigentlich keine Erfahrung mit dem Klettern, sondern war lediglich öfters Bergsteigen oder Wandern. Bin damals einfach mit ein paar Freunden (welche schon öfters geklettert sind) mitgegangen und irgenwann war ich in einer senkrechten Wand und konnte plötzlich nicht mehr vor und zurück.
    Ich war dermaßen verkrampft und glaubte wirklich jeden Moment abzustürzen.
    Wie ich da wieder runterkam (ohne Hubschrauber) weiß ich nicht mehr genau, irgendwie hat es aber geklappt.
    Seit damals stand für mich fest, daß ich Höhenangst habe - zumindest habe ich das quasi für mich beschlossen. Vor 2 Jahren (fast 25 Jahre später) hab ich begonnen mich meiner Höhenangst zu stellen. Ich begann auch zuerst in einem Hochseilgarten, nahm dann an einem Klettersteigkurs teil und seit über einem Jahr bin ich beim Sportklettern.
    Und es geht mir immer besser mit der Angst und der Höhe. Die Höhen werden immer größer wo ich (vor Angst) zu schwitzen beginn und selbst das Sturztraining beim Sportklettern ist kein Problem für mich.
    Ich werd auf jeden Fall beim gesicherten Klettern bleiben und versuchen immer ein Stück weiter, höher zu kommen - und ich kann es jeden nur empfehlen um die Höhenangst zu bekämpfen.
    Ich hoff ihr findet auch einen Weg.
    Lieben Gruß
    Manfred