TBR wie macht eure Pumpe das?

  • Da Jana in der Zwischenzeit den Basalratenrechner für eine Veo "aufpoliert" hat, setzte ich mal hier einen Link zu der neuesten Version des Excel-Sheet's rein. Dank an Jana!


    TBR-Rechner Veo


    Das sieht dann so aus:



    Unter Basal ist (orange Spalte) wird die tatsächliche Basalrate eingetragen.
    Oben in das orange Feld hinter Prozent = wird die vorgesehene Änderung der BR in Prozent eingegeben. Der Rest erklärt sich wohl von selbst. ;)
    Die Berechnungen prüfen auch, ob die aktuelle Stunden-BR 1 IE oder größer ist. Dann erfolgt der Änderungsschritt, wie bei der Pumpe, in 0,05 IE-Schrittweite. Darunter sind es Schritte von 0,025 IE.


    Ich habe das Sheet auch auf dem Handy (Android) und schau schon gelegentlich mal drauf vor einer TBR-Änderung. :)


    Ist nicht die Welt bei meinen Raten von 0,5 bis 1 IE aber macht auch da schon kleine Unterschiede.


    Wildrose: Hast Du denn unterdessen rausbekommen, wie es der Pod nun tatsächlich mit den TBR-Rundungen macht?
    Da gab es ja offenbar unterschiedliche Informationen von einerseits Herrn Pod selbst, andererseits seiner Frau, die die technische Hotline bei DiaExpert pflegte.


    Gruß
    Joa

  • Verlinkst du den für die Paradigm auch noch? Ich brauch den auch immer wieder und hab den ständig dabei. :) Hab Schatzi grad mal gefragt ob er mir dafür ne App bastelt. :)


    lg

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Zitat von Joa;408300

    Wildrose: Hast Du denn unterdessen rausbekommen, wie es der Pod nun tatsächlich mit den TBR-Rundungen macht?


    Also für mich ist das maßgeblich was der PDM sagt;).
    Siehe auch Ausschnitt aus den BR-Daten (Vorlage aus Sidairy) vom 24.4.12 mit 10% TBR.




    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich wärme das Thema noch mal auf:

    Zitat von Wildrose;239061

    Also für mich ist das maßgeblich was der PDM sagt.


    Und zwar mit der Frage, was denn beim Pod der kleinste, einstellbare Basalratenschritt ist?


    Gruß
    Joa

  • Ich habe den Thread gerade mit großem Interesse durchgelesen, wenn auch ehr technischem Interesse...
    Wenn jetzt über Insulinmengen von 0,05 I.E. und weniger geredet wird, dann reden wir da immerhin von 0,0000005 Litern Insulinlösung (U100).


    Alleine schon Temperaturschwankungen um 1°C oder Aufzugfahrten sollten druckbedingte Insulinausschüttungen in vielfacher Menge bewirken!


    Leider konnte ich jetzt im www keinen Ausdehnungskoeffizienten von m-Kresol finden, wäre er aber ähnlich als der von Benzol (naja, immerhin einigermaßen ähnlich von der Struktur her), nämlich bei ca. 0,00115 /K
    und wären 2 mL Insulin im System (Ampulle+Schlauch),
    würde eine Temperaturdifferenz von 1 K (1°C wärmer oder kälter, wobei kältere Temoeraturen keine Ausschüttung, sondern eine Fehlmenge beim nächsten Bolus ausmachen würde)
    einen ungewollten Bolus von 0,0023 mL (=0,23 I.E.) bewirken würde!


    Sind Pumpen gegen Druckschwankungen geschützt??? Gibt es technische Ausgleichsvorrichtungen?

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Ich sage dazu nichts mehr:rolleyes:.
    Nach Deiner Theorie dürfte wohl bei einer BR von 0,3 je h und +10% TBR - kein zusätzliches Insulin ankommen?
    Die Motorschritte sind eine Sache, was Du nicht bedenkst ist die zeitliche Steuerung und damit ist meiner Meinung nach eine anteilige Dosierung möglich. Die Daten im PDM und in Sidiary sagen zumindest nichts gegenteiliges.
    Die 0,05 sind das Knacken der kleinen Männchen im Pod bzw. die Zahnradabstände.
    http://www.springerimages.com/….1007_s13300-010-0004-6-1


    Um dazu exakte Bestätigungen zu bekommen, müßte man wohl Insulet befragen und nicht den Vertrieb.
    Oder Du machst endlich mal einen Selbstversuch:p


    LG Wildrose

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  • Zitat von max_stuggi;268174


    Wenn jetzt über Insulinmengen von 0,05 I.E. und weniger geredet wird, dann reden wir da immerhin von 0,0000005 Litern Insulinlösung (U100).


    Ich habe die Nullen jetzt nicht nachgerechnet. :o


    Aber wenn Du in einem anderen Thread von Jana (TGD rd. 30 IE) die experimentelle Erfahrung, angeregt aus dem Teupe Buch liest, dass eine BR-Erhöhung um 0,15 IE über insgesamt 3 Stunden zu einer Bolusfaktorenabsenkung auf fast die Hälfte für das Frühstück führte, dann bekommst Du eine Idee von


    a) der Wirksamkeit auch kleinster Insulinmengen (die überhaupt erst durch den Einsatz von Insulinpumpen realisiert wurde).
    b) von der Bedeutung der Insulinmengendefinition bei kleinen Kindern, wenn Du IE-Bedarf in ein Verhältnis zu kg-Körpergewicht setzt (bei Kids sieht man schon mal nächtliche Basalratten in der Stundengröße von 0,1 bis 0,025.
    c) von der Grobheit der Mengendefinitionen mit Pen oder Spritze.


    Zitat

    Alleine schon Temperaturschwankungen um 1°C oder Aufzugfahrten sollten druckbedingte Insulinausschüttungen in vielfacher Menge bewirken!


    Ja, schon, oder noch mehr, die Frage, in welcher Position und Haltung sich die Pumpe zur Infusionsstelle befindet. Abgesehen von Druckaufbau oder Druckverlusten beim An- oder Abkoppeln von Kathetern. Erst recht wenn die insuffizient gefertigt sind und eh lecken können.
    Und auch beim Pen bekommst Du eine andere Dosis wenn Du den Pen waagerecht oder von unten stichtst, als wenn er senkrecht über der Injektionsstelle steht.

    Zitat

    Sind Pumpen gegen Druckschwankungen geschützt??? Gibt es technische Ausgleichsvorrichtungen?


    Na ja. Früher hat Disetronic (heute Roche) mal neue Lueradapter für die H-Trons, mit Löchern zum Druckausgleich rausgebracht, weil fliegende Pumpenuser zu Monsterhypos kamen, wenn nach dem Flug die Pumpe plötzlich, druckausgleichsbedingt, eine sehr große Insulindosis gratis spendierte.
    Das sollte zumindst jetzt Standard sein, der Druckausgleich.

    Zitat von Wildrose;268175

    Ich sage dazu nichts mehr:rolleyes:.


    Also ich nehme Deine eingehende Antwort mal als Bestätigung, dass der kleinste Basalratenschritt bei 0,05 IE liegt.
    Was ja noch nicht heißt, dass der kleinste Motorschritt nicht kleiner sein kann. Der kleinste BR-Schritt der Spirit ist 0,01 ab 0,05IE.
    Der kleinste Motorschritt laut Technikabteilung liegt bei 0,0025 IE.


    Wenn ich allerdings die von Dir aufgezeigte Grafik sehe, halte ich 0,05 auch für den kleinsten Motorschritt? :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Max_Struggi wieso rechnest du mit Cresol? Ich würd ja eher mit Wasser rechnen und da sind wir bei 0,206*10^-3/K also fast Faktor 10 weniger. Damit komme ich auf 0,04IE Unterschied, das klingt schon eher plausibel. Würde aber bei Pumpe am Körper getragen (rund 30°C da sie sowieso nicht wirklich Körpertemperatur hat) und Insulin vorher auf 20°C gehabt, auch 0,4IE ausmachen. Das ist ne ganze Menge, bei mir fast der Basalbedarf einer ganzen Stunde.
    Damit sind wir aber nicht mehr bei Rundung sondern bei der Frage: warum soll ich meine Pumpe, gerade im Winter, nicht am Hosenbund tragen.


    lg Jana

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    Oscar Wilde

  • Zitat von Lilith;268190

    Max_Struggi wieso rechnest du mit Cresol? Ich würd ja eher mit Wasser rechnen


    Du hast völlig recht. Ich bin gestern Abend im Halbschlaf dem Irrtum aufgesessen, dass es bei Medikamenten so ist, wie bei Lebensmitteln, und der anteilig größte Bestandteil auf der Liste ganz oben steht. Fail.


    Betrachten wir einen für den Winter typischen Temperaturwechsel von, sagen wir 20 K. Wir kommen von draußen (kalt, Pumpe körpernah, Insulintemperatur 10°C) nach drinnen (Heizung voll an, Pumpe Körpernah, 30°C). Dann sind das 0,04 I.E. /K = 0,8 I.E. Das können im Einzelfall recht viel sein. Und ich glaube nicht so recht dran, dass der Druckausgleicher der Pumpe das kompensiert, der macht ja schließlich die Temperaturveränderung auch mit und ändert seine Größe etc...

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  • Zitat von max_stuggi;268193

    Betrachten wir einen für den Winter typischen Temperaturwechsel von, sagen wir 20 K. Wir kommen von draußen (kalt, Pumpe körpernah, Insulintemperatur 10°C) nach drinnen (Heizung voll an, Pumpe Körpernah, 30°C). Dann sind das 0,04 I.E. /K = 0,8 I.E.


    Diese 0,8IE würden bei mir je nach tageszeit 50-70mg/dl senken, Hypo vorprogrammiert. Deswegen trage ich seit Althausen meine Pumpe direkt am Körper unter den Klamotten, genauer am BH, dort hab ich nur einmalig die Erhöhung von 20°C auf Körpernähe und danach eigentlich kaum Schwankungen. Wechseln tu ich morgens oder abends, früh kann ich mehr Insulin immer brauchen und abends bin ich beim Bolus vorsichtig. Über sowas denkt aber Ottonormalpumpi nicht nach, selbst Naturwissenschaftlerpumpi ;) verdrängt das gerne mal, nachdem der Dorfarzt nochmal drauf hinwies und ich mir das mal ausrechnete, war ich überzeugt die Pumpe undercover zu tragen.


    Also Männers BH tragen angesagt. :D:D:D
    lg Jana

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  • Zitat von Lilith;268197

    Diese 0,8IE würden bei mir je nach tageszeit 50-70mg/dl senken, Hypo vorprogrammiert. Deswegen trage ich seit Althausen meine Pumpe direkt am Körper unter den Klamotten, genauer am BH, dort hab ich nur einmalig die Erhöhung von 20°C auf Körpernähe und danach eigentlich kaum Schwankungen. Wechseln tu ich morgens oder abends, früh kann ich mehr Insulin immer brauchen und abends bin ich beim Bolus vorsichtig. Über sowas denkt aber Ottonormalpumpi nicht nach, selbst Naturwissenschaftlerpumpi ;) verdrängt das gerne mal, nachdem der Dorfarzt nochmal drauf hinwies und ich mir das mal ausrechnete, war ich überzeugt die Pumpe undercover zu tragen.


    Also Männers BH tragen angesagt. :D:D:D
    lg Jana


    BH-tragen ist erst dann angesagt, wenn man auch Naturwissenschaftler ist und das ganze versteht :D Ich hab wenigstens passend zum BH auch lange Haare *kichert*


    Jedenfalls ein interessantes Thema, Hosentasche fällt im Winter also auch einigermaßen flach, wenn man sehr Insulinempfindlich ist.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Zitat von Joa;268179

    Ja, schon, oder noch mehr, die Frage, in welcher Position und Haltung sich die Pumpe zur Infusionsstelle befindet. Abgesehen von Druckaufbau oder Druckverlusten beim An- oder Abkoppeln von Kathetern. Erst recht wenn die insuffizient gefertigt sind und eh lecken können.


    Da gabe es ja mal eine nette Untersuchung, wie groß die Abweichung allein durch berg-auf-bergab pumpen sind - nämlich von a. 85 -115% - dagegen fallen Eure "Rundungsdifferenzen" geradezu in den Peanutsbereich.
    (ich gucke mal, ob ich das wiederfinde)




    Zitat


    Wenn ich allerdings die von Dir aufgezeigte Grafik sehe, halte ich 0,05 auch für den kleinsten Motorschritt? :rolleyes:


    Wenn wir mal annehmen, das es so ist und uns der PDM die Tasche volllügt, wenn er z.B. von abgegebenen 0,77 IE spricht;), gäbe es immer noch die Alternative bei kleinen BR´s - z.B. 0,3IE /Stunde diese von % auf IE umzustellen und dann entweder 0,25 oder 0,35 zu wählen. Damit wäre zumindest Abrunden auf keine +TBR unmöglich.


    Bei BR´s unter 0,3 wäre aber aus o.g. Gründen aus meiner Sicht immer verdünntes Insulin die bessere Wahl, selbst wenn die Pumpe kleinere Incremente kann - denn dort spielen "berg-auf-berg -ab pumpen" ein verhältnismäßig große Rolle, außerdem wirken sich kleine Lufteinschlüsse erheblich aus, außerdem der Zeittakt der Abgabe. Und wie Lilith so schön schreibt, ist das Tragen am Körper bei Außentemperaturdifferenzen wohl nicht unerheblich für die Genauigkeit der Abgabe.


    Aber es ist immerhin ein ernstzunehmender Faktor den Insulinsensitive in die Pumpenauswahl mit einbeziehen sollten.


    LG Wildrose

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  • Ist ja schon interessant! Finds nur schade, dass die für die Studie aus 2010 relativ alte Schlauchpumpen genommen haben und nicht aktuelle Modelle (außer die Omnipod natürlich).

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;268308

    Ist ja schon interessant! Finds nur schade, dass die für die Studie aus 2010 relativ alte Schlauchpumpen genommen haben und nicht aktuelle Modelle (außer die Omnipod natürlich).


    Nun ich vermute mal ein bißchen, das das Hautproblem der Schlauch ist (im Test stehen 80-110cm) und daher ist es vermutlich "wurscht" welche Pumpen genommen werden, es sei denn, das Problem ist nach der Studie von einem Hersteller angegangen und gelöst worden.
    Vermutlich ist das Problem aber nur dann erheblich, wenn man häufig zwischen der Lage der Einstichstelle und des Trageort der Pumpe wechselt.


    LG Wildrose

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