So, ich schreib Euch mal, wie meine Erfahrungen mit dem Sensor sind.
Letztes Jahr hab ich meinen DiaDoc gewechselt. Beim zweiten Termin fragte ich einfach mal nach dem Sensor und hatte auch gleich einen zum Ausprobieren mitbekommen.
Ich bin privat versichert und meine Krankenkasse genehmigte mir den Sensor ohne Probleme auf Dauer.
Das Setzen mit der Setzhilfe find ich ne ziemliche Überwindung. Ich bin nicht zimperlich, aber die Setzhilfe hat was von einem Bolzenschussgerät.
Hat aber alles geklappt und los ging es.
Die erste Nacht war erst mal sehr unruhig, weil man ja die Pumpe auch sinnvoll einstellen muss, dass sie nicht alle paar Minuten piepst und brummt.
Sprich, man muss die Grenzwerte nach oben und unten so einstellen, weil die Pumpe bei Anstieg und Abfall des BZ Alarm gibt.
Erstaunt war ich, dass der Sensor gleich mal 6 Tage hielt. bin
Allerdings stand ich dann schon vor dem Problem: Wann korrigier ich einen Wert?
Seit Montag bin ich im Krankenhaus. Zum einen, um neu eingestellt zu werden und den Umgang mit dem Sensor zu lernen.
Mein Doc meinte, dass man lernen muss, nicht mehr in einzelnen Werten zu denken, sondern in "Trends". Ich hab ne vage Vorstellung, was das bedeutet, aber hab darum gebeten, dass mir das noch genauer erklärt wird.
In der Nacht, wenn der BZ unter einen bestimmten Wert fällt, schaltet sich die Pumpe für 2 Stunden ab. Llaut Forschung ist das der Zeitraum, um schwere Hypos in der Nacht zu vermeiden und auf ein Risiko unter 1: 2000 zu senken.
Das hört sich gut an. Mein Grauen ist halt, dass ich irgendwann aufwache und dem Notarzt in die Augen schau. Das würde für mich bedeuten, dass ich immer jemanden bräuchte, der mich retten kann. Der Sensor bedeutet für mich da schon eine Unabhängigkeit.
Bis jetzt hatte ich keine schwere Hypo in 23 Jahren, aber Angst hab ich davor immer gehabt, weil das für mich eine riesen Einschränkung (auch psychisch) bedeuten würde.
Aber mit dem Sensor ist das kein Thema mehr.
Auch am Tag gibt die Pumpe Alarm, wenn der BZ zu schnell sinkt oder steigt, man kann also rechtzeitig reagieren, bei einem drohenden Hypo die Pumpe unterbrechen und sich somit auch das Futtern von Traubenzucker und unnötigen Kohlenhydraten sparen.
Mal ganz davon abgesehen, stressen mich Hypos dahingehend, dass sie mich bisher zu jedem Zeitpunkt erwischen konnten und auch in jeder Situation ausbremsen konnten. So muss ich halt keine Angst mehr haben, dass ich während der Arbeit auf einmal Pause machen muss. Macht einen doch leistungsfähiger und man muss nicht mehr während einer Hypo Kollegen fragen, ob sie kurz mal einspringen, wenn man selber gerade mal wieder außer Gefecht ist.
Leider ist der Sensor nicht geeignet, in die Sauna zu gehen. Also heisst es wieder mal im Voraus planen, dass man nicht den Sensor nach 2 Tagen rausmachen muss, nur weil man mal Wellness machen möchte. Das finde ich schade als Saunafan.
Nicht so toll sind auch die Probleme, die es teilweise bei der Übertragung zwischen Sensor und Pumpe gibt. Wenn man die Pumpe in der hinteren Hosentasche trägt und den Sensor am Bauch, dann wird die Übertragung schwach. Scheint daran zu liegen, wenn etwas (wie der Körper) dazwischen ist. Aber ich hoffe mal, dass die von Medtronic das noch in den Griff bekommen.
Der Sensor selber stört mich gar nicht. Ich hab ihn am Bauch und dann noch mit einem Fixierplaster festgeklebt. Ich hab damit Sport gemacht, Schwimmen kann man damit auch ohne Probleme......
Er ist flach, man bleibt damit auch nirgends hängen, die Nadel bzw eigentlich nur die Platine spür ich gar nicht.
Die Nadel wird, wie beim Teflonkatheter, nach dem Setzen wieder rausgezogen.
Erstes Fazit ist somit sehr positiv. Vor allem genieß ich es, dass ich nicht dauernd pieksen muss. Nur noch zweimal am Tag zum Kalibieren des Sensors. Das Messgerät ist trotzdem immer noch in der Nähe......ohne fühl ich mich noch a bisserl nackig. Grins.
Wenns noch Fragen gibt, raus damit!!!
Katrin