Niedrige Werte...

  • Hallo zusammen!


    Mein Diabetes hat sich nach der Erstmanifestation am 05.08.11 ganz gut eingespielt.
    Musste fast 14 Tage im Krankenhaus (auch über meinen 34igsten Geburtstag mit Blick vom Balkon auf meine Wohnung) bleiben, nachdem ich am 5.8.11 nüchtern 400 und einen HbA1c-Wert von 16,0 % hatte.
    Gute 11 Wochen später war ich bei 6,6 %.


    Ich komme eigentlich ganz gut zurecht, nur ist es so, dass ich seit gut 2 Wochen sehr niedrige Werte habe.


    Morgens immer so zwischen 73 und 85 , mittags zwischen 65 und 85 und abends auch gerne mal bei 55.
    Esse aber immer das, was ich auch gespritzt habe, so dass mich das wundert.
    Da bin ich wirklich genau.


    Spritze 0,5 IE pro BE (Actrapid) und um 22 Uhr 6 IE Lantus.


    Habe eigentlich keine Lust, dass ich demnächst umfalle.
    Weniger spritzen dürfte rein rechnerisch nicht hinhauen, da ich keine halben Einheiten spritzen kann.
    Esse morgens so 6 BE, mittags 4 und abend wieder 6.


    Mehr essen will ich auch nicht.


    Heute abned waren es um 17 Uhr wieder nur 63.


    Wie wäre es mit 5 IE Lantus? Bringt das was? Soll ich das meinem Doc mal am Telefon vorschlagen?
    Habe leider erst in 3 Wo. wieder einen Termin, kann ihn aber jederzeit anrufen, was ich auch morgen machen werde.


    Wäre für ein paar Tipps dankbar.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Hallo Stefferl,
    das was Du erlebst nennt man Remission. Die Betazellen haben sich ein bißchen erholt und produzieren wieder ein bißchen mehr Insulin.
    Es ist normal, das man in dieser Situation Insulin reduzieren muß.
    Ob das Lantus reduziert werden muß, kannst Du an Deinen nächtlichen BZ erkennen und den morgenlichen Nüchternwerten - zwischen 70-90 wäre bei Remission perfekt später um die 100 bis 120 natürlich auch.


    Rufe Deinen Doc. bitte bald an deswegen. Den Bolus wirst Du auch reduzieren müssen, denke ich. Wegen des Umfallens würde ich mir nicht soviel Sorgen machen, ist in den ersten Diabetesjahren eher unwahrscheinlich.


    Die Remission kann zwischen Wochen , Monaten aber auch Jahren anhalten, je nachdem wie schwer Deine Betazellen vorher geschädigt waren aber auch wie gut jetzt Deine BZ-Einstellung ist. Eine gute Remission ist wie ein Guthabenkonto für später.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Sprich doch Deinen Doc. an von Actrapid auf ein Analoginsulin zu wechseln z.B. Novorapid - da ist die Wirkzeit günstiger und die Hypogefahr geringer (besonders am Vormittag!) - es gibt auch Pen mit halben Einheiten.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich bin selbst noch in Remission und verwende Humaninsulin. Bis auf den längeren Spritz-Ess-Abstand ist es recht komfortabel. Meine Faktoren sind 0,45/0,3/0,6 - sie sind auch noch etwas von der Kh-Menge abhängig.


    Ich stand dann auch vor dem Problem, dass ich mit den Fertig-Pen nur in 2-I.E.-Schritten dosieren konnte. Mittags 70 g Kh wollte ich auch nicht immer essen. Ich habe dann zum Glück einen 0,5er Pen bekommen. Bei den geringen Mengen sind bei mir keine Zwischenmahlzeiten nötig, 2h pp bin ich meist knapp unter 100 mg/dL, und falls sich mein 30 min. SEA um 15 min. verlängert, passiert mir auch nichts. Im Gegensatz dazu war in meiner Schulung auch jemand, der direkt Analoginsulin bekommen hat und der ist dadurch oft unterzuckert, teilweise während des Essens. Und gegessen hat er keine FPE-Bombe.


    Ich als Anfänger würde erst einmal bei Humaninsulin beiben.


    Ach ja, ich habe meine Faktoren geringfügig selbst angepasst. Vorgeschrieben bekam ich 0,5/0,25/0,5. Vor dem Mittagessen war ich etwas zu tief, nach dem Mittagessen etwas zu tief. Und abends war ich wieder etwas zu hoch. Ich habe sie dann auf die o.g. Werte geändert. Wenn du immer so tief landest, dann könntest du ja einmal probieren, etwas Kohlenhydrate (5 g oder 10 g) mehr zu essen und sehen, wo du dann landest.

    LG, Carsten
    --
    Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.

  • Zitat von Jogi;377539

    Einfach weniger spritzen ;)


    Bei einem 0,5er-Faktor und einem Pen mit 1I.E.-Schritten? Ich denke Kohlenhydrate lassen sich einfacher in kleineren Schritten als 20 g dosieren.

    LG, Carsten
    --
    Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.

  • Zitat von Stefferl15;377496

    Spritze 0,5 IE pro BE (Actrapid) und um 22 Uhr 6 IE Lantus.

    Niemand hindert Dich daran, sowohl einen krummeren Faktor wie auch andere (nicht ganze BE) an KH zu verwenden. Du kannst unter gleichzeitiger Benutzung beider Einstellmöglichkeiten - KH-Menge im Essen und Insulin - durchaus präzise und nicht nur in groben Stufen arbeiten, auch wenn Du am Ende nur ganze IE spritzen kannst. Das ist Übungssache, macht Dich aber wirklich flexibel.

    Zitat

    Esse morgens so 6 BE, mittags 4 und abend wieder 6. Mehr essen will ich auch nicht.

    Du hast dann beispielsweise die Möglichkeit, KH-reicheres zu essen, wenn Dir wirklich noch KH fehlen. Die meisten werden allerdings eher die Insulinmenge flexibel reduzieren. Wieviel Du spritzt, ist Deine Sache, und die Menge nach dem persönlichen Bedarf anzupassen ist das Prinzip der ICT.

    Zitat

    Wie wäre es mit 5 IE Lantus? Bringt das was? Soll ich das meinem Doc mal am Telefon vorschlagen?

    Das kann in der Remission notwendig werden. Ich musste auch eine Zeitlang deutlich reduzieren. Es ist gut, wenn Du Dich mit ihm berätst, solange Dir noch die Praxis fehlt.

  • Zitat von stormeye;377525

    I


    Ich als Anfänger würde erst einmal bei Humaninsulin beiben.


    Warum?


    Humaninsulin hat einen wesentlich späteren Wirkeintritt, welches bei schnellen KH extrem ungünstig ist - nicht nur das der pp überschießt, nein bei Restfunktion der BSD wird diese auch noch durch der erhöhten BZ zum Ausschütten angeregt, man kann dann nach dem Essen mit einer "hausgemachten" Hypo rechnen - durch Eigeninsulin und Wirkung des Actrapid (welches bis zu 5-6 h nachzieht!)


    Wer viel Vollkornbrot ißt für den ist es natürlich ok, da dort die Wirkverläufe besser passen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • hallo,ich hab z.z.auch solche probleme.
    hab seit 14 jahren dm und bin gut eingestellt.
    basal spritz ich abends 8 e.dann ists morgens zu niedrig.
    gestern abend hatte ich 185, habe nur 6 e. gespritzt, noch 3 spekulatius draufgelegt. heute früh war ich bei 90 und 9 uhr bei 75.(ich hab frei,noch nichts gespritzt)
    eigeninsulin gibt es nicht,wurde schon getestet.
    woher das kommt,keine ahnung. habe ein geregeltes leben ,keine frauenbeschwerden.
    der arzt kann mir auch nicht weiter helfen.
    also reduzier ich die e. und esse noch was nettes. aber doof ist das schon.


  • Zitat von stormeye;377525


    Ich als Anfänger würde erst einmal bei Humaninsulin beiben.


    Kann mich da Wildrose nur voll anschließen! Du solltest auf jeden Fall ein Analoga ausprobieren. Am Anfang hatte ich auch Actrapid und damit ca. 2-3 Hypos pro Tag. Dann habe ich Novorapid bekommen und alles super geklappt! :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;377571

    Kann mich da Wildrose nur voll anschließen! Du solltest auf jeden Fall ein Analoga ausprobieren. Am Anfang hatte ich auch Actrapid und damit ca. 2-3 Hypos pro Tag. Dann habe ich Novorapid bekommen und alles super geklappt! :)


    Ich hatte bisher keine Hypo und einen HbA1c von 5,0. Meine pp-Werte liegen im Schnitt bei ca. 100 mg/dL. So lange sich das nicht ändert, habe ich mit Humaninsulin kein Problem. Ich finde es praktischer, mich im Büro zu spritzen und dann in die Mensa zu gehen (ja, ich weiß dann schon, was es für mich zu Essen gibt, wie viel KH das Essen hat und wenn ich dann doch was anderes esse, bleibt eben was übrig oder es gibt einen Nachtisch). Ich muss auch keine Zwischenmahlzeiten zu mir nehmen.


    Ich sag mal so, der lange SEA sorgt dafür, dass ich meist nur esse, wenn ich Hunger habe und wenig zwischendurch. Das wirkt sich auch positiv auf mein Gewicht aus. Das könnte sich mit einem Analogon wieder ändern.

    LG, Carsten
    --
    Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.

  • Wie geht das denn bei Dir?
    Bei uns landen mal ein paar mehr oder weniger Kartoffeln auf dem Teller, die Pizza ist auch mal sehr groß, weil es das letzte Stück vor dem Feierabend ist, mal gibt es eine Quarkspeise oder eine Karamellcreme oder Rote Grütze. Wird das vorher alles ausgewogen?
    Durch solche Schwankungen spritze ich lieber beim Erhalt des Essens. Will ja auch ungern was in die Biotonne kloppen.


    Zu Hause spitze ich ab und an mal beim Kochen, wenn das Essen in absehbarer Zeit fetrtig ist, aber in der Firma kann es sein, daß da was dazwischen kommt. Da will ich mich nicht drauf verlassen, daß ich mich dann richtig verhalte.