Hypos am Anfang der Therapie

  • Zitat von Hubi;384968

    ...das würde ja heißen, wenn ich im Sommer das selbstproduzierte Obst vom Biohof um die Ecke nehme, würde es stärker auf den BZ schlagen als das Winterzeugs

    Naja, man muss aufpassen, manche der Effekte sind gegenläufig. Im Sommer gibt's ggf. reife Früchte, die allerdings noch alles Wasser besitzen, was sie aufgenommen haben. Im Winter sind (im Sommer) reif gepflückte Früchte ggf. dehydriert, also KH-reicher! Ein gutes Beispiel sind Rosinen und getrocknete Feigen. Im Winter findet man allerdings auch frische, aber unreif gepflückte (vor allem fremdländische) Früchte, Mangos, Kiwis, Bananen, Ananas, d.h. solche mit dann vergleichsweise wenig Zucker, weniger als sie im Erzeugerland reif gepflückt haben würden. Es hängt stark von der Frucht selbst ab und wo sie herkommt. Drum gibt es ja auch Schwankungen und man kann sich letztendlich nicht gut auf irgendwas verlassen.


    Ich bemühe mich deshalb, die Menge zu beschränken, d.h. ggf. einen grösseren Apfel zu halbieren und während zweier Mahlzeiten zu essen. (Ich sach's immer wieder: wer eine grosse Menge von etwas isst, das er nicht einschätzen kann, hat möglicherweise auch ein grosses Problem. Halbe Menge -> halbes Problem.) Man kann zur Not auch mehrere Früchte kombinieren, dann streut es und die Schwankungen kompensieren sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit.

  • Zitat von Zerschmetterling;384940

    Was meinst du denn mit spezifischen KH? :confused:


    Klar, wenn ich nen Apfel den halben Winter über im Keller lagere, dann verliert er Wasser. Wenn er vor dem Winter (in reifem Zustand) eine BE hatte, dann hat er das aber nach dem Winter immer noch, auch wenn er dann nur noch die Hälfte wiegt. Zucker verdunstet ziemlich schlecht ;)

    Ja, drum rede ich nicht von KH, sondern von spezifischen KH, d.h. KH pro 100g. Und 100g Apfel haben weniger KH als 100g Schrumpelapfel oder gar 100g getrocknete Apfelringe. Der spezifische KH-Gehalt steigt mit dem Wasserverlust ganz beträchtlich, auch wenn der absolute KH-Gehalt konstant bleibt.

    Zitat

    Die Variabilität der Zusammensetzung verschiedener Apfelsorten wird gemeinhin überschätzt. Der Kohlenhydrat-Anteil reifer Früchte schwankt dabei üblicherweise nur um wenige Prozent.

    Mag sein. Aber ein Boskoop ist schon etwas anderes als ein Golden Delicious. Das kann man leicht messen.

  • Zitat von Serpentine;384630

    Hallo,


    mir geht es jetzt nicht direkt um eine Frage eher Erfahrungen anderer, wie es bei Euch am Anfang der Therapie war nach der Manifestation des DM.



    Ja, ich war eine Woche im KH und dann wieder arbeiten und hatte dann fast täglich vormittags Hypos. Der BZ ist relativ schnell normal bis zu niedrig gewesen. Hba1c war vorher 14 oder 10 (es wurden diese 2 werte gemessen, aber an 2 verschiedene Labore).


    Bei der ersten Hypo habe ich gedacht: "aha so ist das also" ... naja, wenn es nicht schlimmer wird kann ich damitleben...
    (im KH wollten die mir keine Hypo verpassen ;)... dabei habe ich extra gefragt....)


    LG Wildrose


    P.S. Ich hasse Äpfel, dieses Knirschen ist die Hölle....

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • So, jetzt reicht es langsam...

    War heute mal mutig und habe morgens tatsächlich nur 1 IE gespritzt.

    Morgens hatte ich nüchtern 63.
    0,5 TZ gegessen. Nach einer Weile 1 IE gespritzt

    Dann 3,2 BE gegessen. Ergebnis nach 2 Stunden: 78! Dann die restlichen 0,8 BE gegessen.
    Schau mer mal, wie "er" Mittags ist......

    Nach meinen Berechnungen wären das wirklich jetzt ca. 0,25 pro BE, wenn nicht noch weniger.

    So, mache jetzt gleich mal an Termin beim Doc aus.

    Es kann ja wohl nicht sein, dass ich jetzt schon nachts essen muss, um mir nicht eine Hypo einzufangen (hatte nachts wohl eine bei einem Nüchternwert von 63).
    Esse ja eh schon vorm Schlafengehen noch 1,0 BE ohne zu Spritzen.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Guten Morgen, Stefferl15!


    Das sieht gut nach Honeymoon aus... da kann man sich dran gewöhnen ;-))


  • Ja, das ist echt mal ein süßer BE-Faktor! :)


    Aber klar, für dich ist es natürlich nervig. Gut, dass du einen Termin beim DiaDoc machst. Es kommt öfters schon mal vor, dass jemand in der Remi eigentlich gar kein Fremdinsulin benötigen würde. Allerdings solltest du trotzdem immer etwas spritzen, um die Beta-Zellen zu entlasten und damit die Remi zu verlängern.


    Ich hatte damals in der Schulung auch jemanden, der eine ganz starke Remi hatte. Mein DiaDoc meinte dann, dass er sich aussuchen könne, was er spritzen will, Basal oder Bolus.
    Basal hat den Vorteil, dass man es nur ein- oder zweimal am Tag spritzen muss und immer die gleichen Mengen spritzt. Mit Bolus ist man aber flexibler was Sport angeht. Dafür muss man BEs ausrechnen und öfters am Tag spritzen. Da man das aber sowieso irgendwann machen muss, ist die Remi aber eigentlich ne gute Übung, da sich Fehler bei der Berechnung da noch nicht so extrem auswirken.


    Berichte doch mal, was dein Doc dir empfiehlt! :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;385016

    J


    Berichte doch mal, was dein Doc dir empfiehlt! :)



    So als "Mitbetroffener" mache ich da mit ;-))


    Bolus gibt es 1 Einheit bei
    a) über 5 BEs wenn sie schnell sind
    b) über 8 BEs nach 1 Stunde bei Pizza & Co.


    Basal war am Anfang 0,5 (!) I.E. Levemir am Abend, was zu Hypos führte...


    Sport verlangt nach Stütz-BEs.



    Die "ausgeprägte Remission" läuft – wie alles andere auch - wohl auch nicht nach Plan.
    Da sollte man schon mit dem Doc Kontakt halten.

  • Zitat von Stefferl15;385007

    So, jetzt reicht es langsam...
    Morgens hatte ich nüchtern 63.


    Es kann ja wohl nicht sein, dass ich jetzt schon nachts essen muss, um mir nicht eine Hypo einzufangen (hatte nachts wohl eine bei einem Nüchternwert von 63).
    Esse ja eh schon vorm Schlafengehen noch 1,0 BE ohne zu Spritzen.


    Neben einer überschießenden Eigenproduktion gibt es auch noch eine andere Möglichkeit. Nämlich die, dass dein Körper einen ziemlich niedrigen "Sollwert" für den Nüchtern-BZ hat. Nur weil es meistens heißt, der Nüchternnormalwert eines Gesunden läge bei ca. 80 mg/dl und darunter würde der Körper kein Insulin ausschütten, muss das ja nicht bei jedem gleich sein, zumindest vermute ich das (Disclaimer ...auf meinem laienhaften Mist gewachsen... ;)).


    Ich habe erst kürzlich beim Herumprobieren a la "wie geht das tagsüber ohne Basalinsulin" die Erfahrung gemacht, dass bei mir das Absinken den BZ auf Eigeninsulin erst bei 65 mg/dl aufhört (per Basaltest abends). Das wird ein Gesunder vermutlich kaum merken, für frische Diabetiker ist es allerdings blöd, weil die Hypowahrnehmungsschwelle ja meistens deutlich weiter oben liegt. (Und sobald man natürlich Fremdinsulin intus hat, fehlt der nötige Sicherheitsabstand zur ausgeprägten Hypo.)


    Lg, Hubi


    PS: Aber bitte jetzt nicht einfach so herumtesten, ohne mit dem Diabetologen zu reden. :eek:

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • *hüstel* Ich hoffe, ich nerve Euch nicht schon...


    Habe doch ein bißchen selbst rumprobiert.;)
    Habe heute nur 0,25 IE pro BE gespritzt.


    Morgens: 63 (TZ und dann 3,2 BE)
    2 Stunden später: 78 (dann restl. 0,8 BE gegessen)


    Mittags: 82 (3,1 BE), ohne SEA
    2 Stunden später: 132 (dann 0,9 BE)


    Abends 18:30 Uhr: 64 (3,5 BE), ohne SEA, ganz wenig TZ vorab
    2 Stunden später: 143 (dann 0,5 BE)


    22:00 Uhr: 81, dann 1,0 BE ungespritzt


    Wenn ich einen SEA einhalten hätte können, wäre der pp-Wert wohl auch niedriger ausgefallen.


    Um 1.30 Uhr stelle ich mir nochmal den Wecker, nachdem ich gestern um ca. 2 Uhr eine Hypo hatte.


    81 und 1,0 BE reichen mir nicht über Nacht...


    Ich denke ich spritze mal weiterhin 6 IE Lantus.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • In dem Thread hat sich ja schon einige Tage nichts mehr getan, hoffe also, dass es überhaupt noch aktuell ist.
    Wie geht's Euch denn inzwischen mit der Remi?
    (@ Stefferl: Jetzt versteh ich auch Deine Frage zu meiner Vorstellung gestern.)


    Bei mir hat der honeymoon direkt nach dem Krankenhaus reingekickt, ich bin die erste Woche immer mit einer Hypoglykämie aufgewacht, niedrigster Wert 37 mg/dl (2.1 mmol/l). War auch ziemlich erschrocken und ratlos (kann das gut verstehen!), hab's aber wie gesagt so nach ein bis zwei Wochen gut in den Griff gekriegt mit drastischer Reduktion. Wurde aus dem Krankenhaus entlassen mit einem Basisinsulin von 20IE (Lantus), bin auf 6IE runter; der BE-Faktor von 0,4 ist allerdings geblieben. Inzwischen spritz ich wieder ein bisschen mehr (7IE Lantus, BE-Faktor 0,5).


    Wünsche Euch alles Gute! :schild0015:

  • So, war grad beim Diadoc.

    Es passt alles soweit. Soll so weitermachen und weiter 0,25/BE spritzen.

    Die paar Ausreißer der letzten 14 Tage passen schon, habe mein Insulin ohnehin bereits reduziert.

    Mein Hba1c-Wert ist nach 16 % im August, 6,6 % im Oktober auf jetzt 5,8 % gefallen.

    Freue mich wahnsinnig, auch wenn die niedrigen Werte der letzen 2-3 Wochen schon ein wenig dazu beigetragen haben dürften.:)

    Nachdem ich in den nächsten Wochen viel Stress haben werde, soll ich auf mich aufpassen.

    Zufallsfund beim Urintest: Habe eine ordentliche Blasenentzündung....:7no:
    Muss 5 Tage Antibiotika schlucken.

    Lieben Dank nochmal für Eure Tipps!

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Hey,


    hab es grad durch Zufall gelesen, obwohl ich nun seit (*denk*) Juli vorletzten Jahres dabei bin, hat sich bei mir anscheinend ne Remission durchgesetzt, die schon seit Oktober letzten Jahres anhält.


    Ich habe mich entschieden, kein Insulin mehr zu spritzen (bis auf die 2 IE nachts ..) , da das ganze recht schlecht berechenbar ist. Schon kleinste Belastungen lassen meinen BZ recht rasch sinken.


    Kann halt auch mal passieren (wenn ich zur falschen Uhrzeit das falsche Esse), dass er auf 200 hochwandert, aber dementsprechend schnell ist er auch wieder unten.


    Dachte erst an eine organische Sache, aber alles negativ.


    Ich bin anscheinend nicht allein :P


    Grüße

  • @ Stefferl: Das klingt doch gut! Dann alles Gute weiterhin!

  • @Stefferl...hattest du nicht öfter morgens ziemlich niedrige Werte? Ist das jetzt wieder weg? Mich wundert, dass jetzt doch alles passt. ;)


    Lg Hubi


    PS: Habe gerade mein kleines Privaträtsel. Der Frühstücks-pp schwankt beim selbem Müsli zur selben Uhrzeit um stolze 100. :eek: Bewegungsunterschied fällt auch aus. Bleiben Wirkunterschiede von 2IE Lantus abends oder die Eigenproduktion als Schuldige. (Sorry für OT)

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Die letzen Tage waren die Morgen-Werte wieder ganz ok (um die 80), so dass wir das ganze jetzt ersteinmal so lassen.


    Wenn sich wieder was ändert, dann soll ich sofort einen weiteren Termin ausmachen. Dann müssen wir auch das Lantus reduzieren.


    Die Hypos sind weg, nur ist halt die Blasenentzündung dazugekommen.:rolleyes:


    Schau ma mal....

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Hi Stefferl15,

    mir geht es auch so mit den niedriegen Werten. Bin auch in der Remission und komme auch oft unter Tag nicht über einen 90ziger Wert. Ich habe von Lantus umgestellt auf Levimir :6yes:4IE abends und dadurch Nachts keine Probleme mehr das die Werte sinken. So wie ich schlafen gehe komme ich morgens auch an. Kommt Bewegung dazu wird's bei mir auch schwierig das zu berechnen.


    Gruss

    Alle angenehmen Dinge des Lebens sind entweder illegal, unmoralisch, teuer oder machen dick!