Hypos am Anfang der Therapie

  • Hallo,


    mir geht es jetzt nicht direkt um eine Frage eher Erfahrungen anderer, wie es bei Euch am Anfang der Therapie war nach der Manifestation des DM.


    Ich bin jetzt 4 Wochen dabei, habe am Anfang sehr viele Einheiten Insulin gebraucht und nun wird schrittweise reduziert. Im Moment habe ich vorallem bei Stress oder spontanen Touren durch die Stadt immer eine Hypo. Gestern waren es z.b. 4 (stressiger Tag trotz Krankschreibung), heute hab ich auch schon wieder eine weg.


    Meine Diabetologe meinte nur das dies in den ersten Wochen normal ist, da mein Körper auf den Honeymoon zusteuert.


    Kennt Ihr das auch so vom Anfang Eurer DM Karriere oder hatte jemand gar keine Probleme mit Hypos.


    Freu mich auf Eure Antworten!

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Zitat von Serpentine;384630

    Im Moment habe ich vorallem bei Stress oder spontanen Touren durch die Stadt immer eine Hypo. Gestern waren es z.b. 4 (stressiger Tag trotz Krankschreibung), heute hab ich auch schon wieder eine weg.

    Was heisst denn das? Wie weit geht das runter? Oder meinst Du nur, Du habest Hypo-Symptome gehabt?


    In der Remission müsstest Du feststellen, dass praktisch sämtliche Messwerte zu tief liegen. Du kannst dann Dein Basisinsulin drastisch reduzieren, vielleicht sogar ganz weglassen. Damit müssten dann auch in dieser Phase Hypos vermeidbar sein.

  • Das Basal haben wir diese Woche von Montag 24 auf heute Abend 16 Einheiten reduziert und Montag wird dann weiter geschaut. Ich denke mein Doc weiß was er da tut.


    Es sind schon richtige Hypos bei Werten von 2,8 bis der höchste war bei Symptomen 3,5.

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Hallo!


    Beim "Start" im Februar 2011 waren die Faktoren um 5, kontinuierlich gings runter bis aktuell 0 !


    Da waren natürlich auch Werte um 60 dabei... schau öfters die letzten Tage im Tagebuch an, da sieht man gut den sinkenden Insulinbedarf.



    Das ganze habe ich dann irgendwann wieder in die andere Richtung vor mir...


    Aktuell gibt's kein Insulin von außen, dafür rappel ich bei viel Bewegung auch in den BZ-Keller
    – 39 mg ist nach 1 Stunde Holzhacken echt zuwenig.
    Der Doc staunt, weil O-Ton "Die Hypogefahr ist jetzt gering" – Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Hallo Serpentine,

    bin jetzt knapp ein halbes Jahr dabei, richtige Hypos (Werte um oder unter 50) habe ich erst bei mir 3 x gemessen, aber mir machen auch schon Werte unter 70 sehr zu schaffen, bin dann meist den ganzen Tag noch sehr abgeschlagen. Ich versuche doch jetzt immer mehr nicht in den Bereich unter 75 zu kommen. Also, wenn ich weiß, ich bin viel in Bewegung sei es in der Stadt, mit dem Hund, dann reduziere ich einfach meine Insulineinheiten oder spritze auch gar nicht, und wenns wieder ruhiger wird, mess ich und korrigiere dann eben, falls der Wert zu hoch ist, habe aber in diesem Fall auch äußert selten Werte über 180. Klappt eigentlich zur Zeit ganz gut, muss aber auch sagen, dass ich nur sehr wenig Insulin benötige... Basal 10 Einheiten pro Tag....und dann tagsüber 1 Einheit pro BE, die ich dann gegebenfalls noch reduziere.

    Gruß
    Kolibri

  • Hallo,


    Neulich morgens auf dem Weg zum Auto konnte ich kaum geradeaus laufen.
    Dort angekommen hab ich erst mal gemessen - 20mg/dl :eek:
    Ich hatte nach dem Aufstehen gemessen 107mg/dl und wie üblich Gupf und Basalrate gespritzt.
    ..und dann 40 Minuten später diese Hypo. Ich hing den Rest des Tages in den Seilen!
    Meistens kommen bei mir die Hypos bei Stress oder kurz vor Mitternacht.
    Aber 4 am Tag find ich schon heftig. Da bist du ja zu nix mehr zu gebrauchen...


    LG Anna

    Genießen Sie das Leben. Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurücksehnen werden.
    -- Peter Ustinov :6yes:

  • Zitat von AnnaK;384644


    Meistens kommen bei mir die Hypos bei Stress oder kurz vor Mitternacht.
    Aber 4 am Tag find ich schon heftig. Da bist du ja zu nix mehr zu gebrauchen...


    Kein Wunder! Bei 4 Hypos am Tag wird es ganz dringend Zeit, sein Insulin anzupassen. Ich weiß nicht wie lange du schon Diabetes hast, aber wenn du es selbst noch nicht kannst/willst, solltest du dir ganz schnell nen Termin bei deinem DiaDoc oder deiner Diabetesberaterin machen!


    Serpentine: Ja, ich kenne das auch. Die ersten Wochen war ich ständig zu niedrig und musste mein Insulin dauernd nach unten anpassen. Ist glaube ich ganz normal, wenn man in die Remi kommt. Wichtig ist nur, dass man dann auch reagiert und das Insulin anpasst und nicht einfach mit den alten Mengen weitermacht!


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Moin Serpentine,

    bin jetzt knapp 2,5 Monaten dabei und dein Verlauf deckt sich ziemlich mit meinen Erfahrungen. Im Krankenhaus waren meine BE-Faktoren 1,5 1 und 1 und als ich nach zehn Tagen rauskam sind sie dann recht zügig innerhalb von 1 bis 2 Wochen gefallen und ich hab ständig angepasst und bin auf jetzt konstant seit ca. 6 Wochen 0,5 0,4 und 0,6.

    Aber bis die dann da stehen geblieben sind, waren da auch häufiger Hypos mit Werten bis runter auf 36, deren Vorkommen sich danach aber trotz häufigem Schätzen der BE-Mengen drastisch verringert haben, also Kopf hoch:).

    Hatte in den letzten 6 Wochen genau einen Wert bei 60 und Symptomen und sonst bin ich gottlob verschont geblieben und mein Messgerät zeigt einen Durchschnitt von 115 für die letzten 30 Tage an mit recht vielen pp-Werten, also nicht so, das ich jetzt nur noch mit sehr hohen Werten rumlaufe.

  • @TraHarderFish
    ...du die vier am Tag waren nicht von mir sondern von Serpentine.
    Ich hatte bisher höchstens mal zwei am Tag - und da war ich echt krank.
    Ich hab übrigens seit 2001 insulinpflichtigen Diabetes - erst Typ 2, seit letztem Jahr Typ1.
    So kann´s gehen.:o


    LG Anna

    Genießen Sie das Leben. Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurücksehnen werden.
    -- Peter Ustinov :6yes:

  • Serpentine:
    Das mit dem "zu tief sein", wenn die Remi einsetzt, habe ich wie wohl viele (jeder?) andere auch gehabt. Ich kaum aus dem Krankenhaus raus als es die letzten Tage zuvor konstant runter ging mit dem Insulinbedarf, den ich spritzen mußte.

    In der Phase war ich dann recht froh, daß ich halt ein paar Wochen krank geschrieben war. Da habe ich dann einfach körperlich erst mal kaum was gemacht. Nach dem Aufstehen war das Messen dran, Frühstück, nach 3 Stunden (nachdem das NovoRapid nicht mehr wirksam war) noch mal messen. Ich habe gesessen und was gelesen, fern gesehen oder am Computer gehangen und dann zum Mittagessen nochmal gemessen. Also über den Tag gesehen im Prinzip alle 3 Stunden.


    Wenn man auch nach dem Aussetzen der Rapid-Wirkung relativ weit absinkst, dann muß das Basalinsulin runter. Die haben bei der Entlassung aus dem KH dann auch gesagt, daß ich ungefähr so kürzen soll, wie es in den letzten Tagen zuvor gemacht worden ist. Wie stark das bei Dir war, weiß ich natürlich nicht. Fragst am sichersten Deinen Arzt, wenn Du nichts an die Hand bekommen hast.


    Durch die Messung nach dem Essen sieht man dann, ob man den richtigen Faktor zum Essen hat -- sofern die Werten ordentlich waren, mit denen man aus dem Bett gekommen ist und nicht korrigiert hat, was bei der Remi eigentlich gegeben sein sollte. Und das Basalinsulin sollte passen - sonst bringen Vergleiche natürlich nicht so viel.
    Am Anfang fand ich es übrigens hilfreich, das gleiche Essen und das in gleicher Menge zu mir zu nehmen, damit ich wirklich Vergleichswerte hatte, in die nichts anderes rein spielte.


    Als das stabil war, habe mit leichten Spaziergängen angefangen, vor-/nachher gemessen, in den Garten und das dann gesteigert. Dabei war mir teilweise aber schon bei 90 mulmig und abends ging mir bei falschen Faktoren zum Essen auch mal die Düse, wenn es dann mal unter 60 ging. Da half es mir dann aber auch, daß ich wußte, daß nach 180 Minuten der "Spuk" vorbei war. Das war für die Nacht sehr beruhigend.


    Durch das viele Messen lernt man sich auch relativ gut selber einzuschätzen, was ich nur als positiv empfunden habe - so kann man das Messen dann auch später ohne schlechtes Gewissen reduzieren oder z.B. bei Bewegung weglassen.
    Wenn ich ein paar Kilometer im guten Tempo hinter mich bringe, weiß ich, daß ich vorher 2 BE durchaus vertragen kann. Sofern ich jogge, kann ich nach 20 Minuten weitere 1,5-2 BE essen.


    Zusammenfassend würde ich sagen, daß Du Geduld brauchst und das Problem angehen solltest, indem Du raus findest, ob Du a) allgemein zu viel Insulin spritzt oder b) vor Aktionen was essen solltest. Wenn Du das raus findest, wird es auch besser werden und man kommt gut durch den Tag.

  • Habe derzeit leider auch mit sehr niedrigen Werten zu kämpfen.


    Schon die kleinste Bewegung (Putzen!:)) führt dazu, dass mein BZ sinkt.


    Gegen 22:00 Uhr habe ich meist einen BZ um die 100 (Restbolus nicht vorhanden, da ich gegen 18 Uhr zu Abend esse) dann esse ich noch 1,0 BE und gehe dann ins Bett.
    Morgens habe ich meist einen Wert um die 75 und esse erst mal TZ.


    Heute Mittag hatte ich einen Wert von 63, nachdem ich 30 Minuten Staub gewischt und Kleidung aussortiert habe.
    Verrechnet habe ich mich garantiert nicht.
    Spritzen tu ich 0,5 /BE.
    Das geht jetzt schon seit 3 Wochen so.
    SEA halte ich selten ein, da ich auch Mittags und abends meist Werte um die 75/85 habe.


    Werde jetzt doch mal dem Rat meines Diadoc folgen und morgens 1 IE weniger spritzen und dafür den TZ weglassen (wäre dann 0,25/BE).
    Habe mich bisher nicht getraut.
    Ich gehe mal davon aus, dass dann auch mittags und abends die Werte wieder höher sind.
    Gegenregulationen habe ich gar nicht.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Hallo,


    bin jetzt seit einem Jahr dabei und ich habe die Erfahrung am Anfang komischerweise nicht gemacht. War von Anfang an recht insulinemfindlich und an den BE Faktoren hat sich seit der Diagnosestellung nichts geändert. Mache nun auch seit 2 Wochen jeden Tag eine halbe Stunde Sport (Stepper) und längere Spaziergänge und es tut sich.....NICHTS. Die Werte gehen kaum runter, ich spritze ganz normal. Das kann aber auf einmal für 2 Wochen ganz anders sein, die Erfahrung habe ich vor einem Monat gemacht. Fast jeden Abend hatte ich ein Hypo, habe ständig reduziert, und nach 2 Wochen wars vorbei und seitdem wieder stabil. Soll mal einer schlau draus werden. :D


    lg, Jolanda

  • Habe mir heute Mittag eine richtige Hypo eingefangen. :mad:


    Morgens hatte ich nüchtern 94 und habe mich schon gefreut, dass ich mal einen normalen Wert habe.


    Dann ca. 3,5 BE (Latte Macchiato, Vollkorn- und Knäckebrot, das abgewogen) gefrühstückt, 2 IE gespritzt.


    Als Zwischenmahlzeit (1,5 h später) hatte ich eine Mandarine, die ich auch gewogen habe (0,7 BE) und einen Tee mit Kuhmilch.


    Um kurz nach 12 Uhr, als ich auf dem Weg ins Restaurant war (gottseidank als Beifahrer), wurde mir ganz schwummerig. Habe sofort gemessen.


    Ergebnis: 40!! :mad:


    Habe sofort 2 BE TZ gegessen.


    Als sich der BZ wieder normalisiert hat, habe ich einen Salat und eine riesen Scheibe Brot gegessen (bedeutend mehr als 2BE, garantiert, 1 IE nach dem Essen gespritzt).


    2 Stunden nach dem Essen hatte ich dann 82.
    Eine Gegenregulation habe ich bis jetzt nicht.


    Habe echt Angst, das es mich mal umhaut.


    An Bewegung hatte ich heute morgen nur 10 Minuten Duschwand putzen.


    Ich muss mir jetzt wirklich mal Gedanken machen und meine IE reduzieren.


    Frage: Kann es sein, dass bei mir Obst nicht "wirkt"??
    Habe jetzt jeden Vormittag einen Apfel gegessen, der nicht wirklich blutzuckererhöhend war.
    Oder hängt das alles mit der Remissionsphase zusammen?

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Zitat von Stefferl15;384916


    Frage: Kann es sein, dass bei mir Obst nicht "wirkt"??
    Habe jetzt jeden Vormittag einen Apfel gegessen, der nicht wirklich blutzuckererhöhend war.


    Lustig, das gleiche Problem habe ich auch. Wenn ich bei Obst für die KHs spritze/drücke, die es laut Nährwerttabelle hat, komme ich auch fast immer in ne Hypo. Ich brauche für Obst nur ca. 70% des Bolus, den ich sonst für die KH-Menge benötige.


    Ich hatte schon mal die Vermutung, dass es vielleicht am Fruchtzucker liegt, der ja vermehrt in Obst enthalten ist und der den BZ nur sehr langsam ansteigen lässt, aber meine Diabetesberaterin meinte, dass das eigentlich nicht sein könne. :confused:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;384917

    Lustig, das gleiche Problem habe ich auch. Wenn ich bei Obst für die KHs spritze/drücke, die es laut Nährwerttabelle hat, komme ich auch fast immer in ne Hypo. Ich brauche für Obst nur ca. 70% des Bolus, den ich sonst für die KH-Menge benötige.

    Weil unser unreif gepflücktes Obst oft nur einen Teil des möglichen Fruchtzuckers überhaupt ausgebildet hat. Iss mal ne reife Mango. Es ist zudem so, dass heutiges Obst möglicherweise mehr Wasser enthält als früher. Typisches Winterobst, das waren früher Äpfel, die im Keller über Monate langsam vor sich hin dehydrierten. So ein Schrumpelapfel hat aber deutlich mehr spezifische KH als sein gewachster Kollege aus dem Kühlhaus oder gar ein vergleichsweise frischer aus Neuseeland. Drittens spiegelt eine Zahl, die in einer Tabelle für "Apfel" oder "Orange" genannt wird, nicht die Sortenvielfalt wider, die man heute im Supermarkt findet. Deine 70% treffen es ganz gut, glaub ich.

  • Zitat von TryHarderFish;384917

    Wenn ich bei Obst für die KHs spritze/drücke, die es laut Nährwerttabelle hat, komme ich auch fast immer in ne Hypo. Ich brauche für Obst nur ca. 70% des Bolus, den ich sonst für die KH-Menge benötige.


    Obst braucht kein Insulinanteil für Fett und Eiweiß. ;)


    Gruß
    Joa

  • Bei mir wirkt Obst sehr schnell, ist aber auch schnell wieder weg. Ergebnis: Hypo!
    Deshalb esse ich Obst nur in Kombination mit anderen Nahrungsmittel, die langsamer wirken.

  • Zitat von T.M.

    So ein Schrumpelapfel hat aber deutlich mehr spezifische KH als sein gewachster Kollege aus dem Kühlhaus oder gar ein vergleichsweise frischer aus Neuseeland. Drittens spiegelt eine Zahl, die in einer Tabelle für "Apfel" oder "Orange" genannt wird, nicht die Sortenvielfalt wider, die man heute im Supermarkt findet.


    Was meinst du denn mit spezifischen KH? :confused:


    Klar, wenn ich nen Apfel den halben Winter über im Keller lagere, dann verliert er Wasser. Wenn er vor dem Winter (in reifem Zustand) eine BE hatte, dann hat er das aber nach dem Winter immer noch, auch wenn er dann nur noch die Hälfte wiegt. Zucker verdunstet ziemlich schlecht ;)


    Die Variabilität der Zusammensetzung verschiedener Apfelsorten wird gemeinhin überschätzt. Der Kohlenhydrat-Anteil reifer Früchte schwankt dabei üblicherweise nur um wenige Prozent. Die wirklichen Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten dürften wohl eher im Aromaprofil und bei den enthaltenen Polyphenolen zu finden sein. Sowohl Aromakomponenten als auch Antioxidantien sind mengenmäßig betrachtet aber absolute Minorbestandteile.


    Zitat von Stefferl15

    Frage: Kann es sein, dass bei mir Obst nicht "wirkt"??


    Zitat von TryHarderFish

    Ich hatte schon mal die Vermutung, dass es vielleicht am Fruchtzucker liegt, der ja vermehrt in Obst enthalten ist und der den BZ nur sehr langsam ansteigen lässt, aber meine Diabetesberaterin meinte, dass das eigentlich nicht sein könne.


    Obst ist nicht gleich Obst. In (reifen) Äpfeln ist etwa dreimal soviel Fructose enthalten wie Glucose. In Trauben oder in Orangen liegen Glucose und Fructose etwa gleichverteilt vor. Bananen haben zudem noch ordentlich Saccharose intus. Deshalb haben z.B. Bananen einen deutlich höheren glykämischen Index als beispielsweise Äpfel. Wenn ich nun eine Hypo mit Obst bekämpfen möchte und wahlweise Apfel und Banane zur Verfügung habe, würde ich mich klar für die Banane entscheiden.


    Kleines Rechenbeispiel mit jeweils 100 g Obst:
    Apfel >> 2 g Glucose + 6 g Fructose + 2 g Saccharose >> 4 g KH, um den BZ schnell nach oben zu befördern
    Banane >> 4 g Glucose + 4 g Fructose + 11 g Saccharose >> 15 g KH, um den BZ schnell nach oben zu befördern

    Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne jedes größere Problem einfach mit Kartoffeln lösen.
    [RIGHT]Douglas Adams[/RIGHT]

  • Zitat von T.M.;384919

    Weil unser unreif gepflücktes Obst oft nur einen Teil des möglichen Fruchtzuckers überhaupt ausgebildet hat. Iss mal ne reife Mango. Es ist zudem so, dass heutiges Obst möglicherweise mehr Wasser enthält als früher. Typisches Winterobst, das waren früher Äpfel, die im Keller über Monate langsam vor sich hin dehydrierten. So ein Schrumpelapfel hat aber deutlich mehr spezifische KH als sein gewachster Kollege aus dem Kühlhaus oder gar ein vergleichsweise frischer aus Neuseeland. Drittens spiegelt eine Zahl, die in einer Tabelle für "Apfel" oder "Orange" genannt wird, nicht die Sortenvielfalt wider, die man heute im Supermarkt findet. Deine 70% treffen es ganz gut, glaub ich.


    ...das würde ja heißen, wenn ich im Sommer das selbstproduzierte Obst vom Biohof um die Ecke nehme, würde es stärker auf den BZ schlagen als das Winterzeugs, was ja auch bei Bio zwangsweise irgendwie früh gepflückt und weiter transportiert werden muss.


    Diese "Obstbeobachtung" habe ich nämlich auch gemacht. Ich glaube sogar, dass das die Erklärung dafür ist, warum mein Bolusfaktor morgens niedriger ist als mittags oder abends. Da ist nahezu immer 1-1,5 BE Obst dabei... Und ich grübele schon gefühlte Monate, warum mein Körper ausgerechnet morgens weniger Bolus braucht...da hatte ich schon allerhand gewagte Theorien hinsichtlich der Ausschüttungsverhaltens der Restbetas gebastelt, um mir das zu erklären. :D


    Oh happy day, ich bin doch kein Alien. :6yes:
    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Stefferl15;384916


    2 Stunden nach dem Essen hatte ich dann 82.
    Eine Gegenregulation habe ich bis jetzt nicht.


    Ich vermute, dass Du noch eine recht gute Gegenregulation hast.
    Sonst würdest Du nach Hypos sicherlich wahnsinnige Insulinresistenzen entwickeln.