Wertechaos seit ein paar Wochen

  • Hallo zusammen, nun muss ich mich mal wieder ausheulen!


    Also die Sommerferien sind nun schon einige Zeit vorbei, der große geht wieder zur Schule und die Kleine "endlich" (wie sie sagt) in den Kindergarten.
    Ich gehe nun wieder arbeiten. Habe mich auch super drauf gefreut. Von der Arbeit her klappt auch alles super.
    Es macht wieder richtig Spaß mit den Kleinen Rackern zu arbeiten.
    Nun aber zu meinem Problem:
    Meine Werte fahren Achterbahn seitdem ich wieder arbeiten bin.
    Leider konnte ich noch nicht feststellen warum und wieso es so ist.
    Ich rase von einer Hypo in eine Hyper und umgekehrt, die Werte sind unberechenbar.
    Wenn ich nur hohe Werte hätte, würde ich sowohl basal als auch Bolous raufsetzen und umgekehrt natürlich runter, aber es ist nicht vorherzusagen, wann und wie die Werte sind.
    Ich kann zum beispiel morgens mein Müsli Essen, was 4 BE hat und manchmal sind die Werte danach auf 300 irgendwas oder auch mal total im Keller - unter 70.
    Sonst konnte ich mich nach meinem Müsli drauf verlassen das ich zum Mittagessen einen Wert von 100 bis 120 hatte, aber das geht nicht mehr.
    Es ist mittlerweile schon wieder so, das ich damit begonnen habe die Lebensmittel abzuwiegen um mich nicht zu verschätzen, aber auch das klappt nicht.


    Auch der Nüchternwert ist sehr hoch. Also eine 2 ist da meist vorne.



    Ich habe auch schon verschiedene Pens getestet und die Nadeln wechsel ich mittlerweile vor jedem Spritzen, entlüfte brav und gucke nach guten Spritzstellen.




    Ach mensch was soll ich machen, das gefällt mir überhaupt nicht und zerrt an meinen Nerven und an deinen meines Mannes und meiner Kinder. Denn ich bin zu alledem wohl sehr unausgeglichen, wie mein Mann schon sagt.
    Was ja bei solchen Werten und eine Chaos selbstverständlich ist.



    Vielen Dank schon mal fürs zuhören.

  • Hi,
    liest sich nicht so toll - kann aber vorkommen.
    Von mir mal ein paar Denkanstöße um Deine Werte wieder zu ordnen und Gesprächsstoff für Dich und Deinen Doc zu liefern.
    Wie reagierst Dein BZ auf "Streß", rauf oder runter? Könnten die 300 eine Streßreaktion sein? Die würde man dann nicht korrigieren.
    Wie reagiert Dein BZ auf Bewegung jeder Art, eher gutmütig langsam sinkend oder absturzartig ? Könntest Du damit Deine Achterbahn erklären? Was könntest Du ändern oder anpassen?
    Wie verteilst Du Dein Basalinsulin - nur einmal am Abend oder morgens und abends?
    Wenn Du das alles mal überdacht hast, kannst Du anfangen an den Schräubchen zu drehen. Welches zuerst, ob Basal oder Bolus fragst Du am Besten Deinen Doc bzw. überlegt ihr gemeinsam.
    Ansonsten bist Du doch erst kurz mit dem Insulin dabei, da wird sich noch öfters mal etwas ändern. Du wirst mal ruhige Phasen haben und dann peng - mußt Du Dein Management überdenken und neue Wege suchen.
    Meine Denkanstöße sind bewußt allgemein gehalten, Therapievorschläge gebe ich keine, dafür ist Dein Diadoc oder die Assistenz da.
    Viel Erfolg
    Gruß Julmond
    ps. noch als Anmerkung : mir wurde mal in grauer Vorzeit empfohlen mit "kleinen Zahlen und Werten" zu arbeiten, das heißt in wechselnden Zeiten wenige Be essen (eine zeitlang gut berechenbare) , wenige Hypohelfer etc. und dann beobachten was passiert.
    Bei zuviel Hypohelfer kann man ja gut über das Ziel hinausschiessen und hat dann eine Hyper - nicht wirklich gut...Ergebnis: Achterbahn

  • Zitat von Julmond;257739

    Ansonsten bist Du doch erst kurz mit dem Insulin dabei, da wird sich noch öfters mal etwas ändern. Du wirst mal ruhige Phasen haben und dann peng - mußt Du Dein Management überdenken und neue Wege suchen.


    Stimmt, es wird sich vermutlich noch oft etwas ändern. :rolleyes: Da hilft nur aufschreiben bzw. beobachten, wann Dein BZ wie reagiert. Also auch mal Stress, mit den Kindern toben usw. notieren, nicht nur, dass Du Müsli gegessen hast, sondern auch, was Du davor/danach gemacht hast.


    Und ergänzend zu Julmond: Da Du erst wieder angefangen hast zu arbeiten, es kann auch sein, dass Du für die Arbeit andere BE/KE-Faktoren/Insulindosen Basal benötigst, als für Wochenenden/Urlaub. Das ist bei mir streckenweise auch so. Da muss man sich dann quasi nochmal neu einstellen für eine geänderte Situation.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ich gebe noch zu bedenken, dass die Hormone ein ziemliches Chaos verursachen können. Also viell. auch im Zusammenhang mit dem Zyklus beobachten.

  • Hi,
    ich schließe mich mal Wattwurm an, dass während der Arbeit ganz andere Bedingungen herrschen als daheim. Geht mir persönlich ebenso - daheim und im Urlaub plätschert es so vor sich hin, die Werte ok und auf Arbeit: na ja. Da laufe ich automatisch mit erhöhten Werten umher und nach der Arbeit heißt es aufpassen mit dem Essen und Insulin. Wattwurm hat recht, dass man/frau ein wenig mehr in sein Tagebuch schreiben sollte als nur die nackten Werte. Nur so kann man dann eventuell nachvollziehen was, wann und warum passierte. Und dann mit Hilfe/Zuspruch des Doc anpassen, wenn man sich nicht sicher ist. Ich persönlich passe mich mittlerweile selber an und berichte davon dem Doc. Ok, bin auch schon etwas länger dabei und habe meistens einen recht gutmütigen DM-Verlauf.
    Also Kopf hoch - wird besser werden mit Geduld und nachdenken.
    Gruß Julmond

  • Hallo zusammen,


    aber eine Regelmäßigkeit ist mir beim Lesen doch aufgefallen:


    "Auch der Nüchternwert ist sehr hoch. Also eine 2 ist da meist vorne."


    Dann würde ich versuchen, als Erstes diese Regelmäßigkeit abzustellen. Also wenn der Wert zur Nacht o.k. ist, zumindest 2 Nachtwerte messen. Steigt der BZ im Laufe der Nacht, reicht das Basal wahrscheinlich nicht. Sinkt er auf sehr niedrige Werte und steigt später, vielleicht zuviel Basal. Steigt er erst gegen Morgen plötzlich an könnte es am Dawn-Phänomän liegen...


    Liebe Grüße
    Tommi :)

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Zitat von Tommi;257806


    aber eine Regelmäßigkeit ist mir beim Lesen doch aufgefallen:


    "Auch der Nüchternwert ist sehr hoch. Also eine 2 ist da meist vorne."


    Das heißt dann, dass die gesamte Einstellung zur Zeit regelmäßig auf Treibsand gebaut ist. Oder anders gesagt, diese Einstellung ist keine mehr.
    Da wir hier nicht wissen, wie die Therapie aussieht, wäre es wohl das geschickteste, umgehend einen Termin beim Doc zu machen, und die Einstellung angepasst neu zu definieren?


    Eine (halbwegs) stimmige Abdeckung des basalen Insulinbedarfes in der Nachtphase ist das A und O einer stabilen Stoffwechseleinstellung. Je weiter die morgendlichen Nüchternwerte aus dem Bereich der Normwerte herauslaufen, desto größer werden die nachfolgenden Achterbahnkurven im Tagesverlauf, vor allem in der ersten Tageshälfte. Aber auch Hypos am Abend können ihren Grund in Insulinmängeln im vorherigen Nachtverlauf haben. :o


    Beim Hausbau beginnt man mit der Errichtung des Fundamentes. Und das Fundament einer vorausberechenbaren und stabilen Insulintherapie ist der Nachtverlauf!


    Gruß
    Joa