Blutzuckerwerte während der Stillzeit

  • Hallo in die Runde!


    Meine Frage passt zwar nicht ganz zum Thema "Schwangerschaft", aber ich glaub, ich bin hier wohl am besten aufgehoben, wenn ich wissen möcht, wies den Jungmamis während der Stillzeit so mit dem Blutzuckerwerten geht!


    Mein kleiner Sohn Oskar ist am 31. Oktober auf die Welt gekommen, als kleines Halloween-Krümelmonster, und jetzt bald 8 Wochen alt! :)
    Wenn ich ihn tagsüber stille - im Schnitt so alle 2 Stunden - sind meine Blutzuckerwerte eigentlich immer sehr schön. Schläft er aber mal etwas länger - grade in der Nacht und da so 5 bis 6 Stunden - bin ich jetzt auffallend oft hoch.
    Ich habs natürlich schon mit einer Erhöhung des Langzeit-Insulins versucht, aber da land ich dann sofort im Unterzucker.


    Kennt das vielleicht jemand?
    Und wie ist das eigentlich, wenn mein Blutzucker hoch ist, kriegt das das Baby über die Muttermilch mit? Schmeckt die dann vielleicht etwas süßer als bei normalen Werten?


    Viele liebe Grüße und FROHE WEIHNACHTEN!

  • Hallo Diva, mein Oskar ist fast sechs Monate alt:)...
    Ich stille ebenfalls (mein zweites Kind) und habe folgende Erfahrung gemacht: der Insulinbedarf und somit die BZ Werte sind an die Zusammensetzung der Muttermilch gekoppelt. Diese wiederum passt sich ja dem Kind an.
    Bis Oskar acht Wochen alt war, hatte ich Traumwerte und habe nur sehr wenig fuer den Bolus gebraucht. Dann ging es los...plötzlich bin ich mit 300er Werten aufgewacht...also Insulin in der Nacht erhöht. Immer wenn er einen Schub macht, geraten die Werte außer Rand und Band. Aktuell bin ich auch wieder am hochschrauben...das doofe dabei ist, dass die Tage und Naechte nie konstant sind. Das nervt echt, weil man ständig an der BR feilen muss.
    Ob die Milch bei hohen Werten gezuckerter ist, weiß ich nicht wirklich. Dachte es waere so, bin aber zu der Theorie gelangt, dass die Glucose im Blut bleibt, wenn das Baby nun gerade "low carb" Milch benötigt...

  • Hallo Diva,
    ich habe meine beiden je etwas über ein Jahr gestillt. Der BZ hatte sicher nicht immer Optimum. Meine Kinder sind beide normalgewichtig und der Große eher schlank. Selbst wenn die Milch mal mehr Zucker enthält (man müßte das biochemisch nachrechnen ob es tatsächlich so ist) überwiegen gerade bei Typ1 die Vorteile des Stillens immernoch. (Vermeidung Typ1, Allergien, Zöliakie....).
    Neben dem Zuckergehalt ist auch der Fettgehalt genau auf das Bavy abgestimmt und je nach Lebensalter "optimiert".


    Also einfach fröhlich weiterstillen, genießen und sich vollwertig ernähren.... und dann paßt das schon.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Hallo alex, hallo Wildrose!


    Vielen Dank für eure Antworten! Immer wieder unglaublich, was Muttermilch alles kann! Ein wahres Wunder der Natur! :)


    Und das mit den Schüben und den erhöhten Blutzuckerwerten hab ich jetzt auch beobachtet! Momentan sind meine Werte nämlich eigentlich wieder relativ schön. Nur letzte Woche bin ich immer mit einem Monsterblutzucker wach geworden! Aber das war genau die Zeit, wo mein Oskar grad so in die Länge geschossen ist!


    Alex, übrigens lustig, dass Du auch einen Oskar hast! :) Mein Mann und ich wollten ja einen ganz besonderen und ganz seltenen Namen, aber momentag hör ich von allen Seiten, dass da kleine Babys mit Namen Oskar auf die Welt kommen! Ist anscheinend grad recht populär! :)


    Und dann hätt ich noch eine Frage:
    Mein Würmchen war bei der Geburt nämlich schon relativ groß! 4010 g und 54 cm! Meine Familie ist generell nicht kleingewachsen, aber so ein Geburtsgewicht hatte niemand. Meine Werte während der Schwangerschaft waren schon schön, weil ich halt so drauf geachtet hab, aber ab und zu ist mir dann doch ein höherer Wert passiert!
    Wie schwer waren denn eure Kinder und wächst sich das wieder aus, also wachsen die Babys dann nach der Geburt nicht so schnell?


    Liebe Grüße und nochmals Danke für eure Rückmeldungen!
    Diva

  • Magdalena ist auch am 31.10 geboren. Allerdings fast 6 Wochen zu früh und mit 2400 g und 42 cm. Aber sie hat schon gut aufgeholt und schon über 3000 g. Bei mir sind die Werte auch sehr chaotisch mit dem Stillen. Ich bin ganz froh, wenn ich nächste Woche bei meinem Diadoc bin. Aber ich mach mich gerade nicht verrückt, in der *** waren mir die konstanten Werte viel wichtiger. Das pendelt sich schon wieder ein.


    LG Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen, die BZ-senkung durch das Stillen läßt irgendwann nach (wann weiß ich leider nicht mehr) - vermutlich stellt sich der Stoffwechsel darauf ein (oder die zusätzlichen Kilos werden dafür verbraten). Nach einigen Monaten hatte ich sowieso den Eindruck die Milch wird nicht mehr auf Vorrat sondern auf Nachfrage gebildet.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Diva;275267

    Und wie ist das eigentlich, wenn mein Blutzucker hoch ist, kriegt das das Baby über die Muttermilch mit? Schmeckt die dann vielleicht etwas süßer als bei normalen Werten?!


    Hallo Diva, bei erhöhten Zuckerwerten, kann der Zuckerwert in der Milch auch höher sein, da allerdings die Glucose erst in Lactose umgewandelt werden muß, ist das sicher nicht 1:1. Generell ist das aber auch nicht schlimm, da ja das Baby die Lactose nicht über das Blut bekommt, sondern über den Magen, also einfach über Insulin kompensieren kann und der Lactosegehalt ja eh nicht konstant ist.
    Gerade nach der ** ist es schwer sich an das Chaos der Stillzeit zu gewöhenen, aber da der kleine Oskar ja nicht mehr in deinem Bauch wohnt, ist es nicht schlimm, wenn Deine Werte jetzt nicht perfekt sind. In der ** sorgen die Hormone für einen mehr ausgeglichenen Haushalt, in der Stillzeit ist alles wieder viel chaotischer. Ich habe leider auch den Fehler gemacht, in der Stillzeit die Werte niedrig zu halten, aber eigenltich lohnt sich das nicht. Das Risiko einer Unterzuckerung ist groß, und selbst wenn der Lactosegehalt der Muttermilch etwas höher sein sollte, ist dies nicht tragisch. Versuch einfach die ** etwas loszulassen und wieder etwas "normaler" zu leben ;)

  • Zitat von Wildrose;275939

    Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen, die BZ-senkung durch das Stillen läßt irgendwann nach (wann weiß ich leider nicht mehr) - vermutlich stellt sich der Stoffwechsel darauf ein (oder die zusätzlichen Kilos werden dafür verbraten). Nach einigen Monaten hatte ich sowieso den Eindruck die Milch wird nicht mehr auf Vorrat sondern auf Nachfrage gebildet.


    LG Wildrose


    Das konnte ich so auch feststellen. Ab der achten Woche war das bei mir. Meine Theorie: das Baby erhält seine Energie nicht mehr primär aus KH, die Milch scheint fettreicher zu sein.
    Weitere Beobachtung: wenn das Kind dann besonders viel braucht und ich am Abnehmen war, hat sich scheinbar eine Resistenz aufgebaut. Ebenso, ist es, wenn ich Sport mache. Ich kann dann nicht mehr mit der gewohnten Insulinempfindlichkeit rechnen, sondern habe statt dessen meist hohe Werte nach dem Sport und muss die BR hochfahren....

  • Zitat von Diva;275901

    Und dann hätt ich noch eine Frage:
    Mein Würmchen war bei der Geburt nämlich schon relativ groß! 4010 g und 54 cm! Meine Familie ist generell nicht kleingewachsen, aber so ein Geburtsgewicht hatte niemand. Meine Werte während der Schwangerschaft waren schon schön, weil ich halt so drauf geachtet hab, aber ab und zu ist mir dann doch ein höherer Wert passiert!
    Wie schwer waren denn eure Kinder und wächst sich das wieder aus, also wachsen die Babys dann nach der Geburt nicht so schnell?


    Liebe Grüße und nochmals Danke für eure Rückmeldungen!
    Diva


    Mein Großer hatte 4020g bei 57cm. Der Langzeitwert waehrend der ** lag ab der 12. SSW unter 5,8. Wenn ich mal hohe Werte hatte,dann immer nur sehr kurzfristig.
    Oskar hatte 4480g bei 57 cm. Ich hatte einen Sensor und die Werte waren richtig toll, Langzeitwert immer unter 5,6. Ab der 22. SSW selten hohe Werte....
    Bei beiden wuerde ich nicht von einer Makrosomie sprechen (die sich dadurch definiert, dass das körperliche Wachstum nicht der Reife des Kindes entspricht).
    Ich habe zwei große Jungs, beide kerngesund, topfit, aktiv, kräftig, robust, aber auf keinen Fall zu dick!
    Pin unserer Familie sind alle normalgewichtig, eine Veranlagung dazu, schmächtig zu sein, haben wir leider nicht....

  • Hallo an alle!


    Ich bin seeehr froh, dass ich dieses Forum gefunden hab! Man dreht ja schon ein bisschen durch mit so einem frischen Baby und ich hab sofort bei jedem kleinen Problemchen die Panik, dass ich mit meinem Diabetes Schuld bin! (Wobei ein großes Baby ja eh nicht unter "Problemchen" fällt...)
    Und ich versuchs jetzt wieder ein bisschen mit mehr Coolness anzugehen! Niedrige Werte bringen nix, wenn mir dann so schwindelig ist, dass ich den armen Kerl nicht hochnehmen kann, wenn er weint! :)


    Das mit dem erhöhten Blutzucker nach dem Sport beobachte ich jetzt übrigens auch! Ich sitz jetzt ca. 3 mal die Woche auf dem Hometrainer und muss immer ein bisschen was spritzen, weil ich sonst gleich mal auf 300 lande!


    Bin auch sehr froh, dass es auch andere Kinder von Diabetikerinnen gibt, die groß sind! :) Ich weiß es ja eh und im Krankenhaus haben sie auch gesagt, dass alles in Ordnung ist, aber dann kommt wieder das schlechte Gewissen und ein bissi Hysterie, weil ich doch eine gute Mama sein will und bla bla blaaa! :)


    Danke jedenfalls für die tollen Antworten!
    Und EIN FROHES NEUES JAHR!!!

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier im Forum und wollte mich mal vorstellen :)
    mein Name ist Jenny ich bin 26 Jahre alt und bei mir wurde in der ** Diabetes festgestellt erst schwangerschaftsdiabetes nach einer schweren Ketoazidose dann Typ 1. mein Sohn ist jetzt 13 Monat alt und bis vor 14 Tagen voll gestillt.
    Mein insulinbedarf ist durch dass voll stillen fast auf Null Super Werte habe ich auch :)
    vor 14 Tagen hat mein Sohn jetzt endlich angefangen zu essen und wird jetzt weniger gestill und langsam aber sicher gehen meine Zuckerwerte hoch :(
    liebe Grüße Jenny

  • Hallo,


    ich wollte mich auch mal wieder zum Thema melden, weil ich in letzter Zeit Probleme mit meinen Werten hatte....
    Oskar ist nun sechseinhalb Monate alt und bekommt seit einem Monat seinen Mittagsbrei. Ansonsten Stille ich voll, die Milch reicht ihm mehr als genug, fürs Essen ist er nicht so zu begeistern....Er hat sein Geburtsgewicht mehr als verdoppelt:eek: (9300g) und ich bin bei minus zwei Kilo vor ** Gewicht. Bisher hatten meine Werte recht gut gepasst und bei einem Langzeitwert von 6,1 letzten Monat konnte ich mich auch nicht beschweren. Doch dann ging es los: überall in der BR haben sich Lücken aufgetan und ich hatte mit hohen Werten zu kämpfen, insbesondere morgens, mittags und bei/nach dem Sport. Habe ich die Lücken gestopft, war es wieder zuviel...echt frustrierend!!! Seit einer Woche passt es wieder so in etwa... Ich bin jetzt wieder bei meiner vor- ** BR angelangt.
    Also entweder sind es irgendwelche Hormone Schuld an der Misere oder es ist die Zusammensetzung der Milch....
    geht es wem ähnlich?

  • Hallo Alex,
    Milan ist jetzt gute 8 Monate alt und wiegt jetzt um die 8 kg bei Ausgangsgewicht von 2,9 kg. Also ähnlich wie bei dir. Ich habe 6 Monate voll gestillt und jetzt bekommt er mittags und abends Brei. Ist nie viel, nur halb soviel wie die meisten Altersgenossen. War von Anfang an ja eher schlank und lang ;-) Ich dagegen hab immer noch deutlich mehr Gewicht als vor der **. Mittlerweile ist der Tag so spannend das er nachts deutlich mehr trinkt und ich morgens unterzuckere. Stelle da die BR immer weiter runter... nach anfänglichen (ca. 8. Woche hochschrauben). Tags über habe ich nicht viel gändert im laufe der (Still-)Zeit. Gleiche zu niedrige Werte wahrscheinlich mit zuviel Essen aus :-( Mein Hba1c Wert lag durchgehend bei 5,8. Kann mich bis auf Phasen mit Hormonumstellungen bezüglich Periode - noch sehr unregelmässig - nicht beschweren. Brauch deutlich weniger Insulin als von der ** - hatte da aber KEINE Pumpe. Insofern nicht vergleichbar. Liebe Grüße an alle Mamis und zukünftige Mütter, elada