Wald vor lauter Bäumen...

  • Hm, ich bin eigentlich auch nicht der "Pinktyp", aber bei der Pumpe ist es was anderes...sieht nicht so nach Medizingerät aus und ist echt mal was Anderes...ich bin sehr glücklich mit meiner Farbwahl...

  • Zitat von hannama;280606

    Zusätzlicher Grund war noch die Hypoabschaltung, falls ich bei langer OP in Vermummung nicht an das Gerät komme.


    Wäre ich beim MDK tätig würde mich dieses Argument zur Ablehnung (des CGM) veranlassen müssen.
    Schon aus Gründen der Verantwortung für den unter dem Messer liegenden Patienten.


    Die Argumentation ist, pardon, Schwachsinn hoch 3.
    Schon mal rein physiologisch betrachtet. :rolleyes:


    Was nun aber nicht gegen CGM sprechen soll. Habe ich ja selbst in Betrieb. ;)


    Gruß
    Joa

  • Hallo hannama,
    nochmal kurze inhaltliche Begründung zu vorgehender Meinung:


    das mit dem "Schwachfug" gilt, soweit es um die Vermeidung tatsächlicher Hypos geht.
    Wenn der Sensor meldet, dass die Abschaltgrenze für "Unterbrechung niedrig" erreicht ist, kann die reale BG/IG ja auch, Timelag, schon ein deutliches Stück niedriger sein. Hypos, die nicht prospektiv ausreichend sicher vermeidbar sind, ist dann die Abschaltung auch viel zu langsam in der Wirkung, um effektiv zu sein.
    Der aktuellen Stoffwechselsituation wird ja nur alle 3 Minuten ein 20tel der aktuellen stündlichen Basalrate entzogen.


    Es kann allerdings überlegt werden, die Alarmgrenzen und die Unterbrechungsgrenze entsprechend hoch zu setzen, Alarm für Niedrig-BZ z.B. auf 95 mg% und Unterbrechen auf z.B. 80. Dann müsstest Du hinterher aber schauen, wie lange die Unterbrechung wirkte und ggf. eine angemessene Gegenkorrektur vornehmen, um Auswirkungen basaler Defizite ggf. zu kompensieren.


    Soweit das, hinzu kommt, das die CGM-Alarme zwar gut bis erfreulich gut funktionieren, aber leider nicht wirklilch sicher. Da hat jedes System auch seine Versagerquoten. J. Walsh hat das mal im CGM-Vergleich vor Jahren dargestellt, zu finden irgendwo auf diabetesnet.com. Ich denke, es sollte auch andere Studien dazu geben?


    Gut, Erfahrungen mit dem Sensor wirst Du im Nutzungsfall selber sammeln (müssen). Z.B. wann ihm zu trauen ist, und wann er ggf. statt realer 70 mg%, beharrlich meint 184 mg% anzeigen zu müssen ...


    Gruß
    Joa

  • Joa, das war ja EIN Argument des Diabetologen.
    Ich selber denke nicht, daß ich massiv gefährdet bin eine relevante Hypo zu bekommen. Ich merke den niedrigeren BZ immer noch ab ca. 4,7, also weit entfernt von einem BZ mit Handlungsunfähigkeit (wobei ich noch nicht sicher sagen kann, ob ich die Wahrnehmung auch unter OP-Streßbedingungen zuverlässig habe). Und natürlich sollte der Zielbereich entsprechend hoch sein.
    Leila berichtete aber hier im Forum von einem Kollegen, der die Anzeige für das CGM hinten oben an seinem Kittel festgeklippt hatte, so daß andere dieAnzeige auch ablesen konnten und entsprechende Tendenzen ansagen konnten. Es ist auf jeden Fall praktikabler, als eine meinetwegen 6-stündige OP jede Stunde planmäßig zu unterbrechen um den BZ zu kontrollieren.
    Ich selber seh das relativ leidenschaftslos, bin mit ICT gut zurecht gekommen und mir grausts noch vor jedem Teil, was längerfristig in mir steckt oder an mir klebt. Wenn es notwendig ist um arbeiten zu können (physiologisch sinnvoll oder dem Gesetzgeber zur Genüge), probiere ich es erstmal aus.


    lg hannama

  • Hallo Hannama,


    vielleicht mal noch ein, zwei Überlegungen, die mir so beim durchlesen des Threads gekommen sind.


    Ich habe eine Dana-Pumpe, die hat eine Fernbedienung mit eingebautem BZ-Gerät. Die Bluetooth-Verbindung geht über einige Meter...(Die Pumpe selber muss man nur zum Ampullenwechseln überhaupt in die Hand nehmen.) Da könntest du die Fernbedienung z.B. bei der Anästhesie abgeben. Die könnten das dann ja für dich bedienen....und ggf. den BZ am Ohr messen. (ich weiß, das ist nicht unbedingt das, was eine Chirurgin sich wünscht, Abhängigkeit von den Typen hinter dem Vorhang... :) )


    Falls es dich tröstet: Ich habe mal eine Reportage gesehen über einen Neurochirurgen, der selbst einen Querschnit hatte. Der wurde immer auf ein steriles Gestell geschnallt, ähnlich einer Sackkarre, DK-Beutel unter den Kittel und ab in den OP...hab jetzt auf die schnelle keinen Link gefunden. Dagegen wäre ja sich den BZ von den Typern hinterm Vorhang messen lassen und die Pumpenbedienung outsourcen ein Witz, der nach einiger Zeit sicher klinikintern für kein Aufsehen mehr sorgen wird.


    Und im NEF-Dienst sollte es ja auch möglich sein, mal auf Anfahrt zu messen, oder seid ihr Selbstfahrer?


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von Joa;280758

    Wäre ich beim MDK tätig würde mich dieses Argument zur Ablehnung (des CGM) veranlassen müssen.
    Schon aus Gründen der Verantwortung für den unter dem Messer liegenden Patienten.


    Deine Ablehnung der Begründung beruht aber nicht auf objektiven Gründen, sondern aus persönlicher Erfahrung. Zunächst muss ja erst einmal davon ausgegangen werden, dass so ein Gerät, genau das macht, wofür es vorgesehen ist. Als nächstes kannst du davon ausgehen, dass Hannama etwaige Fehler des Gerätes durch Intelligenz unschädlich machen kann, also Abschaltgrenze höher setzen und nicht mit einer hohen Insulindosis im Blut mit einer OP beginnen u. s. w.


    Womit würdest du denn die Notwendigkeit für so ein Gerät bei einem möglichen Antrag Hannamas begründen, wenn der Betriebsarzt darauf besteht? Oder meinst du, außer dir gäbe es niemand, der so ein Gerät sinnvoll verwenden kann?