Atkins-Diät??

Hallo Tina,

unabhängig von meiner Meinung zur Atkins-Diät, solltest du dir diesen Thread durchlesen, FPE - Fett- und Eiweißberechnung bevor du mit der Atkins-Diät anfängst.

Dem Irrglauben vieler Diabetologen, dass Fett und Eiweiß den BZ-Wert nicht beeinflussen, habe ich auch jahrelang geglaubt, bin aber dann durch einen guten Diabetologen eines Besseren belehrt worden. Das Gemeine an Fett und Eiweiß ist, dass sie bis zu 9 Std nach der Mahlzeit den BZ anheben. :-((

LG
Ariola

Warum willst du denn ohne zusätziche Bewegung abnehmen? Kannst oder willst du dich nicht bewegen?

Der menschliche Organismus ist im Prinzipdarauf auslegt, dass die Nahrung aus einem Mix aus Proteinen, Fett und eben Kohlenhydraten besteht, wird ein Bestandteil ausgelassen, redet man von Mangelernährung. Wenn du abnehmen willst, gehe ich mal davon aus, dass du dir gesundheitliche und vll. auch ästhetische Vorteile davon erhoffst, und eine Magelernährung ist weder in gesundheitlicher noch in ästhetischer Hinsicht besonders wertvoll.

Speziell für Diabetiker ergeben sich folgende Probleme:

- Der Verzicht auf Kohlenhydrate führt zur Ketose und damit zu einer Insulinresistenz.
- Es entsteht infolge der Ketose Methylglyoxal. Das wiederum ist insbesondere bei Diabetikern für Gefäßschäden verantwortlich!
- Insbesondere die Nieren freuen sich nicht über diese Mengen an Protein bei gleichzeitiger Ketose.

Egal, was man auch liest und hört:
Der einzige (gesunde) Weg zum Abnehmen ist: Weniger Aufnehmen als Verbrauchen. Idealerweise durch erhöhten Verbrauch (Sport, Bewegung) erzeugt, dann muss man nicht mal mehr besonders Diät halten.

Grüße
der max

r

Zitat von komato

Angenommen du nimmst ebenfalls 18kg in 4 Monaten ab. Und dann?

Ist sie 18kg leichter

s

Zitat von Tina käferchen

Na ja ich hab grundsätzlich Werte über 300 in der früh außer ich hab Nachtdienst!!
Abgenommen hat sie sehr schnell und hält es ganz gut!! Aber sie hat durch ihre Schwangerschaft sich auch einiges angefressen!!!
Läuft heißt bei mir das ich ne ganze Weile kaum gemessen hab und ne über Dosis an Lantus gespritzt hab um tagsüber dann kein Humalog mehr zuspitzen! Das hat sich jetzt eben geändert!
Wenn ich abgenommen hab will ich des wieder halten und ich bin mit sicher dann fühle ich mich wieder besser, wohler und attraktiver! Wer will den nicht schlank und schön sein??

300 mg/dl in der früh sind doch Klasse, es könnten auch 400mg/dl sein

Ich will weder schlank noch schön sein sondern halbwegs gesund.

f

Zitat von komato

Tina, du hast durch Ketoazidose krankhaft abgenommen.

!!ja.... !!
wenn man das mit den BZ-Werten und mit der bisherigen "Einstellung" mit in Betrachtz zieht, kan man nur sagen: Du hast nicht zugenommen, sondern deinem Körper steht jetzt das Wasser und das Gewebe zur Verfügung, dass zuvor aus pathologischen Gründen gefehlt hat!
Mal so als Idee: Im Job und sonst mal öfter die Treppe statt dem Aufzug benutzen, das Auto 2 Straßen weiter parken und kleinere Mülltüten kaufen, dann muss man öfter laufen, dazu 1-2 mal die Woche ne halbe Stunde joggen oder was auch immer....schon läufts ohne großen Mehraufwand...

Ich übrigens hab mich jetzt endlich mal dazu durchgerungen und betreibe etwas Sport, Aufwand: 3 Stunden pro Woche und ich hab ohne Ernährungsumstellung in 8 Wochen 7 kg abgenommen...

Weiter viel Erfolg und viele Grüße an den inneren Schweinehund

lg max

c

Wie kommst du auf dauerhafte Hypo?

Wenn du sowas machst musst du natürlich auch deine Insulindosis anpassen.
Und Dauerhypos können auch zu Wahrnehmungsstörungen führen und das ist
nicht so toll.

Wie Surferin und Ariola schon geschrieben haben, musst du für Fett und Eiweiß natürlich auch Insulin spritzen.
Bei gleicher Kalorienzahl aber weniger als für KH. (Schau dir einfach mal den GI von Fett gegenüber KH an.)

Das sollte dazu führen, dass du über den Tag verteilt weniger Insulin brauchst. Wenn sich dein Körper an das Weniger an Insulin gewöhnt, braucht er auch weniger Basalinsulin. Gibt man sich die normale Dosis, kann das dann zu Unterzuckerungen führen.
Wenn du so eine Umstellung machst, spreche am besten einfach mit deinem Arzt, wie du das Insulin anpassen musst.

Mit Pumpe und den passenden Anpassungsstrategien (Insulin für Fett/Eiweiß; Up-Regulations-Anpassung) habe ich das Testweise auch schon mal gemacht. Für ca. eine Woche ging das gut, dann habe ich den Test abgebrochen, weil es eben nur ein Test war und mein Schokospiegel schon viel zu tief gesunken war

Zitat von Tina käferchen

Trotzdem nochmal zurück zu meiner eigentlichen Frage! Klappt diese Diät auch bei Diabetikern?? Weil ich denke das diese Diät darauf basiert das ein dauerhafter Unterzucker den Körper dazu bringt fett zu verbrennen ...

Ein dauerhafter Unterzucker bedeutet, dass dauerhaft zu viel Insulin wirksam sein muss.
Da Insulin die Fettfreisetzung (Lipolyse) aus den Fettspeichern und die Verbrennung der Fettsäuren in den Zellen hemmt, klappt die Gewichtsreduktion mit zu viel Insulin leider nicht.

Zitat

hemmt um dann sich wieder normal zuführen!?!?

Was meinst Du damit? Hypo-BE's?

Zitat

Würde ja dann bei mir nicht klappen oder??

Wenn ich Deine Frage richtig interpretiere, ist der Ansatz falsch, siehe oben.

Allerdings kann eine KH-reduzierte Ernährung durchaus dazu beitragen, Insulin zu sparen, womit dann die Fettverbrennung auch weniger gehemmt wird.
Für 100kcal aus Fett/Eiweiß brauchst Du etwa die Hälfte der Insulinmenge, die Du für 48kcal aus Kohlenhydraten brauchst.

Also um die gleiche Energiezufuhrmenge zu insulinieren vervierfacht sich der Insulinbedarf, wenn diese aus KH stammt.

Jedoch auch für die Energiezufuhr aus Fett/Eiweiß gilt der Grundsatz, dass man/frau zum Abnehmen weniger Energie zuführen muss, als man/frau verbraucht.

Gruß
Joa

Zitat von Joa

Für 100kcal aus Fett/Eiweiß brauchst Du etwa die Hälfte der Insulinmenge, die Du für 48kcal aus Kohlenhydraten brauchst.

Das ist ca. ein Faktor 4. Das ist auch ungefähr der Faktor den eine durchschnittliche KH-Mahlzeit im Vergleich zu einer Fett-/Eiweiß-Mahlzeit hat.
In der Praxis stimmt das. Bei gewissen ḰH aber nicht mehr: (Unterschied Apfel vs. gelöstes Maltodextrin.) Da man aber in der Regel ein Mischmasch isst oder wenig an KH mit "extremem" GI, stimmt das in der Praxis schon.

Zitat

Jedoch auch für die Energiezufuhr aus Fett/Eiweiß gilt der Grundsatz, dass man/frau zum Abnehmen weniger Energie zuführen muss, als man/frau verbraucht.

Besonders bei Eiweiß scheint mir das aber leichter zu fallen.
Ein großes Putensteak von über 150g hat 250kcal und macht mich so satt, dass ein paar Beilagen reichen.
Ein Magnum-Eis hat genauso viel verwertbare Energie. Mit 3 Kroketten und einer Tomate dazu wäre ich aber sauer, nicht satt.

Das ist aber meine persönliche Erfahrung. Bei anderen Ess-Typen mag das anders sein.

lg
Adrian

Zitat von Adrian

Das ist ca. ein Faktor 4. Das ist auch ungefähr der Faktor den eine durchschnittliche KH-Mahlzeit...

Da meinst Du, glaube ich, eine KH-Mahlzeit mit durchschnittlichem GI? Sowas bei 60-70?

Zitat

... im Vergleich zu einer Fett-/Eiweiß-Mahlzeit hat.

und hier ist gemeint, dass die FPE-Jause den gleichen Brennwert (=kcal) wie die KH-Mahlzeit enthält?

Es kann das Verständnis erleichtern, sauber zu formulieren. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/normal/wink.gif]

Zitat

In der Praxis stimmt das. Bei gewissen ḰH aber nicht mehr: (Unterschied Apfel vs. gelöstes Maltodextrin.)

Hier möchtest Du darauf hinweisen, dass Kohlenhydrate mit hohem GI grundsätzlich mehr Insulin benötigen, als Kohlenhydrate mit niedrigem GI?
Ja, warum sagst Du das dann nicht einfach und klar? Ich meine, dass ist ja kein Geheimnis und gilt auch für Nichtdiabetiker.
Die Messung der körpereigenen Insulinspiegel weist nach Mahlzeiten mit schnellerem GI entsprechend deutlich höhere Insulinmengen (Insulinspiegel) aus.

Was dabei wieder erstaunt ist, dass die Schuldiabetologie diese bekannte Tatsache bis auf den heutigen Tag fast völlig zu ignorieren scheint. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/normal/kratz.gif]
Aber das kennt man ja auch hinsichtlich des Insulinbedarfes für FPE.

Zitat

Das ist aber meine persönliche Erfahrung. Bei anderen Ess-Typen mag das anders sein.

Das mag sein, dass andere das anders erfahren. Ausprobieren. Wobei ich ja eine Idee habe, was mit Ess-Typen gemeint ist.
Für andere Leser wird das aber " [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/anim/schilder/bahnhof.gif]" sein müssen. Also entweder eine kurze, sinnstiftende Erklärung oder weglassen.

Diskussionen alleine in schlagwortartigen Andeutungen und vage teilangedeuteten Zusammenhängen schrecken vermutlich eher andere Leser ab und führen zu dem Schluss: Die spinnen die Teupianer.

In Kurzform/Stichworten diskutieren lässt sich wohl besser in einem Althausen-orientierten Forum, bzw. einer Benutzergruppe, z.B. bei Facebook.

Jana (Oelze (aka Userin "Lilith") hat da letztens eine geschlossene Gruppe eingerichtet. Nennt sich auch "Teupianer".

Gruß
Joa

Zitat von Joa

Hier möchtest Du darauf hinweisen, dass Kohlenhydrate mit hohem GI grundsätzlich mehr Insulin benötigen, als Kohlenhydrate mit niedrigem GI?

Ja, Du hättest es aber auch gleich GI nennen können, das wäre noch einfacher gewesen :p

Die Veröffentlichung von Jenkins war glaube ich 1981. Nach über 30 Jahren kommt das so allmählich an. Sein einiger Zeit durch FPE,... mal sehen was kommt. Die alte Garde an Ärzten, die bisher die Lehrbücher herausgegeben hat und vor dieser Erkenntnis gelernt hat, geht ja so allmählich in Ruhestand.

lg
Adrian