• Hallo zusammen,
    ich habe eine Frage bezüglich Stillen und hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.
    Mein Kind ist per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Sofort nach dem Kaiserschnitt hat es wegen leichtem Unterzucker eine Milchflasche bekommen. Danach hatte ich es angelegt, aber ohne erfolg. Seit dem nimmt es meine Brust nicht an. Es weigert sich zu saugen. Ich pumpe die Milch ab und füttere sie per Flasche.
    Meine Stillberaterin meinte nun, dass Diabetikerinnen nicht stillen sollten, da dies nicht gut sei fürs Kind. Deswegen hätten die meisten Diabs auch von Natur aus weniger Milch und könnten häufig nicht stillen. Ich dachte bis jetzt, das Gegenteil ist der Fall.
    Bin jetzt ziemlich verunsichert. Was sagt ihr dazu? Und habt ihr Tipps, wie ich mein Kind doch noch an die Brust bekomme?
    lg
    M

  • Warum sollten Diabetikerinnen nicht Stillen? Bei meinem ersten hat es leider auch überhaupt nicht geklappt (Notkaiserschnitt mit Vollnarkose), da er auf der Intensiv auch gleich mit Flasche gefüttert wurde. Ich hatte dann zwei Monate abgepumpt, hatte in der Zeit aber immernoch Bluthochdruckprobleme und war ziemlich geschafft, habe aber immer wieder versucht ihn anzulegen, er wollte aber überhaupt nicht aus der Brust trinken. Der zweite kam normal zur Welt trank sofort aus meiner Brust. Das klappte fabelhaft. Ein Jahr lang hat er nichts anderes, als meine Muttermilch getrunken (er hat natürlich anderes gegessen) und auch im zweiten Lebesjahr hing er noch oft an meiner Brust. Zu ihm habe ich dadurch auch gleich einen innigeren Kontakt als zum ersten aufgebaut. Warum sollte mir das jetzt geschadet haben? Im Gegenteil, ich war auch viel entspannter, denn mein Kleiner hatte immer seine Mahlzeiten dabei, musste ich nicht irgendwelche Flaschen vorsorglich machen, auskochen, neu bereiten... Und nachts habe ich ihn auch nur an die Brust gelegt und wir sind beide wieder eingschlafen - er, als er genug getrunken hatte. Das war viel einfacher, als nachts aufzustehen, um eine Flasche zu machen. Wenn man gestresst ist, hat man auch nicht unbedingt gute Werte. Milch hatte ich übrigens fürs zweite genug, viel viel mehr, als in der Abpumpzeit beim ersten. Milch bildet sich ja nach Bedarf, um so mehr das Baby trinkt, um so mehr Milch bildet sich. Das Stillen war wirklich schön - ich hatte nie Schmerzen, nie eine Brustentzündung, nie Unterzucker beim oder nach dem Stillen und habe auch nicht extra was für den BZ gegessen oder getrunken.

  • Hallo Marianna -


    ...also, wenn ich das schon wieder höre: "Diabetikerinnen dürfen nicht stillen." - so ein Blödsinn! Warum denn? Selbst ein erhöhter Blutzucker bei der Mutter schadet dem Kind nicht. Von anderen Nachteilen habe ich auch noch nie gelesen oder gehört.


    Ich habe vor 3 Monaten entbunden und in meinem Krankenhaus war man der Meinung, Diabetikerinnen bekommen schwerer einen Milcheinschuss.
    Die haben schön geschaut, als ich am 3.Tag nach der Geburt fast ausgelaufen bin :P
    Mein Sohn hat am Anfang die Brust auch nicht gewollt, ich habe den ganzen ersten Monat abgepumpt. Jetzt stille ich ihn mit Stillhütchen, da er scheinbar doch ein Problem mit meinen Brustwarzen hat.
    Vielleicht kannst du das probieren, wo dein Kind doch jetzt eh an den Sauger der Flasche gewöhnt ist?!


    Wieviel Milliliter bekommst du denn beim Abpumpen raus? Hast du das Gefühl, du hast nicht genügend Milch?
    Ich würde mich an der Gewichtszunahme des Kindes orientieren.
    Generell glaube ich aber auch nicht, dass Diabetikerinnen weniger Milch haben. Mein Sohn hat mit Muttermilch jeden Monat 1 kg zugenommen und wiegt 7 kg, obwohl er gerade mal 3 Monate alt ist und ist kerngesund. Das soll jetzt nicht zu Vergleichen führen, ich will damit nur sagen, dass Diabetikerinnen genauso in der Lage sind, ein Kind zu ernähren, wie jede Andere.


    Liebe Grüße,
    Claudia

    Einmal editiert, zuletzt von cla80 ()

  • So ein Quatsch!! Könnt ich mich schon wieder aufregen.
    Ich hab meine auch per Notkaiserschnitt bekommen und sie war ein Frühchen und deswegen war sie zu schwach zum trinken, bzw sie war einfach zu klein am Anfang. Also hab ich abgepumpt, sie aber immer wieder abgepumpt. Ich hab am Anfang Stillhütchen verwendet, weil ich selber keine ausgeprägten Nippel habe und ihr Mund zu klein war um von mir direkt zu trinken. Ich hab nach 4 Wochen die Pumpe abgegeben.


    Aber ich hab sie auch immer wieder einfach an den Busen "hinschnuppern" lassen, sie hat dann auch immer wieder angefangen ohne Stilhütchen zu trinken.
    In zwei Wochen wird sie ein Jahr alt und ich stille sie immer noch morgens und abends. Von wegen nicht genug Milch! Ich hätte auch Zwillinge durchgebracht! Es gibt auch keinen Grund, warum Diabetikerinnen nicht stillen sollten. Ich würde mir an Deiner Stelle echt eine andere Stillberaterin suchen. Oder zumindest mal hinterfragen, was sie so behauptet. Würde mich auch interessieren, wie sie das begründet.


    Versuch es mal mit Stillhütchen. Wäre einen Versuch wert!


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Also bei mir ist das zwar schon eine Weile her, aber trotzdem...


    Stillen hat bei allen vieren wunderbar geklappt. Der letzte war ein Frühchen und zuerst zu müde zum Trinken. Hat natürlich im KH auch TZ in's Fläschchen gemixt bekommen (bis ich dahinterkam und dem Treiben ein Ende bereitet habe).
    Ich hab' dann immer erst angelegt, um den Saugreflex und Milchfluss anzuregen und wenn er müde wurde, habe ich abgepumpt und PER LÖFFEL! den Rest gegeben (um die richtige Menge einzuschätzen kannst Du die Hebamme fragen, die sollte ja zum Hausbesuch kommen). Löffel deshalb, um die bequeme Flaschennuckelei zu umgehen.


    Nach 3 Wochen ging's dann ohne Löffel.


    Wichtig ist allerdings, dass Du ganz viel Zeit hast. Neben Anlegen, Abpumpen und Löffeln ist in den ersten Tagen nicht mehr viel Zeit. Mein Mann durfte als "Haushaltshilfe" noch 1 Woche daheim bleiben, weil ich nicht noch die anderen 3 und den Haushalt nebenbei mitversorgen konnte. Ohne seine Hilfe wäre es schwierig gewesen.


    Und vielleicht findest Du eine gute Hebamme, Stillberaterin oder erfahrene Mama, die Dir zur Seite stehen können.


    Stillen ist auch für Diabetikerinnen und ihre Kinder möglich und gut (scheint sogar in geringem Maß Diabetes beim Kind zu verhindern) - vielleicht suchst Du Dir eine andere Stillberaterin. Das ist Quatsch, was Du von ihr zitierst.


    Viel Glück! Ade, Ina

  • Ich kann Ina nur zustimmen: Nimm Dir viel Zeit fürs Stillen. Irgendwie hat man die Illusion, dass man nach der Entbindung anlegt und das Kind trinkt. Stillen hat sehr viel mit Geduld und Ruhe zu tun. Vor allem mit Geduld. Ich hab auch immer im Hinterkopf gehabt, ob sie denn genug bekommt und ob das alles so klappt wie ich mir das wünsche! Da ist es nicht immer einfach, gelassen zu bleiben. Such Dir ne erfahrene Hebamme oder hol Dir Rat bei deiner Mama oder einer Freundin...


    Und wenn das wirklich alles nicht klappt- die Kinder werden auch mit der Falsche groß!


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • ...ich kann das nur bestätigen, dass die Aussage Deiner Hebamme völliger Quatsch ist! Habe nach beiden Kaiserschnitten ganz schnell den Milcheischuss bekommen und habe lange Zeit zwei Schwergewichtler voll gestillt... die Menge hätte auch locker für zwei gereicht...


    Hast Du es mit Stillhütchen probiert?

  • Auch ich kann mich hier allen anderen nur anschließen: es ist Schwachsinn, was Dir da erzählt wurde.


    Ich habe vor 19 Monaten meinen Sohn in Berlin in einem Krankenhaus mit Diabeteszentrum für Schwangere geboren. Was ich damit sagen will, dort kennt man sich wirklich mit dem Thema aus! Und mir wurde mehrfach, auch schon vor der Entbindung, nahe gelegt, unbedingt zu stillen. Wie Ina schon sagte: das Stillen scheint sich bei Diabetikerinnen sogar besonders gut aufs Kind auszuwirken und womöglich sogar die Entwicklung eines Typ-1-Diabetes zu verhindern!


    Auch mein Sohn kam per Notkaiserschnitt zur Welt, aber ich hatte sogar schon am 2. Tag nach der Geburt meinen Milcheinschuss und hätte ebenso gut und gerne Zwillinge durchbringen können! ;-)


    Da hilft wirklich nur anlegen, anlegen, anlegen. Das fördert die Milchbildung, und damit passt dann auch nach kurzer Zeit das Angebot und die Nachfrage!!!


    Such Dir unbedingt eine andere Stillberaterin!!


    Alles Gute, Pippilotta

    Manchmal schleiche ich mich nachts ganz leise an meinen Wecker heran und brülle:
    "NAAAAAAAA, WIE FÜHLT SICH DAS AN????"
    :nummer1:

  • Vielen Dank für Eure Beiträg!
    Ich versuche es auch mit Stillhütchen. Aber ich habe das Gefühl, dass die Milch dann weniger wird. Momentan mit abpumpen bekomme ich ca. 480-500ml pro 24h.
    Ich habe auch nochmal meine Hebamme gefragt und sie hat das gleiche gesagt, wie ihr. Ich werde es also weiter probieren.


    Habt ihr ausschließlich mit Stillhütchen gefüttert ohne abpumpemn und zufüttern?
    Hat das ausgereicht?


    lg
    m.