Lantus Einheiten Unterzucker

  • Hallo zusammen,


    bei mir ist die Diabetes bekannt seit Dezember 2012 wie lange ich die schon habe evt. in leichterer Form ist ja nicht herausfindbar.


    Damals im Krankenhaus bekam ich 11 Einheiten Lantus zur Nacht. Irgendwie wurde das damals dann runtergesetzt durch den Arzt und durch mich auch noch ein wenig. Leider bin ich derzeit durch meine Panikstörung sehr eingeschränkt weshalb ich bei nem normalen Internisten bin der mir meine Sachen verschreibt. Auf meine Frage wie man den Basalhaushalt berechnet hat er keine richtige Antwort gehabt.
    In diesem Zusammenhang mal die Frage ob der Basalhaushalt auch eine Auswirkung auf Unterzucker bei Belastung hat. Früher (falls man das schon sagen kann bei mir) war das HARTCORE. Ich musste ziemlich aufpassen das ging teilweise bei 6 KM Fahrradfahren um 150 oder noch mehr nach unten.
    Jetzt ist das soooooooooooooooooooooo geil. Ich muss garnicht drauf achten 30 km Fahrradfahren no Problem da tut sich nix.


    Ich habe das ungute Gefühl, dass die Dosis viel zu gering ist und auch der Einnahmezeitpunkt ungünstig. Da ich mir nicht noch mehr schaden möchte als es sowiso schon der Fall ist stelle ich lieber jetzt mal die Frage hier.


    Ich nehme aktuell 5 Einheiten Lantus immer morgens ein. Ich bin 35 Jahre 182 cm groß und wiege 70 KG.


    Ich weiß ich sollte lieber zum Diabetologen gehen aber es wäre trotzdem nett wenn man mir hier erstmal weiterhelfen könnte.


    Danke


    Gruß


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    die Situation in der du dich zur Zeit befindest nennt sich Remissionsphase. Diese hält auch bestimmt noch eine Zeitlang an.


    Wo liegt denn nun eigentlich dein aktuelles Problem. Du bekommst durch den Sport keine Unterzuckerungen mehr; das ist doch prima.
    Hast du dir die folgenden Seiten schon mal durchgelesen.


    Basaltest:
    http://www.diabetesinfo.de/the…salinsulin/basaltest.html


    Therapieanpassung bei Sport:
    http://www.chrostek.de/neuesal…rapieanpassung-sport.html


    VG

  • Hi Flo,


    Du scheinst mir "auskunftsfreudig" zu sein. Wie war denn in den ersten fünf Jahren dein HB1 Wert so und hattest Du damals und jetzt Folgeerkrankungen. Nahmst und nimmst Du die Erkrankung ernst ?? Wie ist denn der HB1 Wert so die letzen Jahre bei Dir??


    Gruß


    Stefan

  • Wie war denn in den ersten fünf Jahren dein HB1 Wert so und hattest Du damals und jetzt Folgeerkrankungen.


    Hallo, die Wirkung von HbA1-Höhe auf Folgeerkrankungen ist tatsächlich in Studien nachgewiesen und statistisch auch messbar.


    Trotzdem gibt es bei einzelnen Menschen mit Diabetes-Erkrankung gravierende Unterschiede. (Wohl genetisch bedingt). Der/Die Eine hat schon nach zwei Jahren mit einem knapp erhöhten HbA1-Wert massive Spätschäden. Der/Die Andere hat nach 30 Jahren mit dem gleichen HbA1-Wert noch keine Anzeichen von Spätschäden. Das ist halt das individuelle Glück/Unglück das es auch in vielen anderen Lebensbereichen gibt. Kindern mit Diabetes sagt man nach, dass sie auch lange Zeiten mit hohen Werten schadensfrei überstehen können - was bestimmt auch nicht in allen Fällen stimmt.


    Überhaupt ist Diabetes immer eine individuelle Krankheit. Insulinmengen, Häufigkeit von Über- und Unterzuckerungen, Stabilität des Blutzuckers und die Anfälligkeit für Folgeerkrankungen sind sind nie vergleichbar. Manche brauchen 10 Einheiten Insulin pro Tag, andere brauchen 250 Einheiten. Schlechte Zuckerwerte sind keinesfalls nur dadurch bedingt dass die Person unzuverlässig, schluderig, dumm oder sonstwie eingeschränkt ist. Trotzdem kann ein leicht einzustellender Diabetes durch Unzuverässigkeit, Schluderigkeit, Dummheit zu einem Diabetes mit schlechten Zuckerwerten werden.

  • Meine Tochter ist jetzt im 10. Diabetesjahr und auch noch ohne spätschäden, was gut ist, denn sie wird ja grad mal 17.


    ich denke schon, dass ein Kinderkörper hohe BZ gut wegsteckt.denn seit sie ca. 14 war kümmerte sie sich kaum um den bz und futterte wie sie wollte.
    als eltern macht man sich da schon seine sorgen. der schlechteste 1c bei ihr war 11%


    ihr arzt verstand lange nicht, warum ich da nicht mehr drauf achte, aber man kann einen jugendlichen nicht zwingen.
    naja nun durch ihre schwangerschaft ist er auf 7,6 % gesunken. so gut war er das letzte mal nach der Manifestation.


    ist auch noch nicht optimal, aber da gestern der letzte ultraschall war und das kind normal entwickelt ist, sind wir sehr zufrieden.


    also ich denke, dass der körper imstande ist gewisse mißstände im kindes-oder jugendalter zu kompensieren.
    allerdings ist auch schon ein Diabetiker (bekannter der tcohter meiner besten freundin) mit 25 über nacht verstorben.


    also ich denke, der körper macht alles eine weile mit, man sollte nur rechtzeitig die kurve bekommen, dann denke ich wird alles wieder gut.- meine theroie-

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • Ein paar Auskünfte kann ich vielleicht beisteuern.


    Bin seit über neun Jahren dabei, Typ1 seit ich 19 bin. Den anfänglichen HbA1c von >14% im Krankenhaus habe ich binnen einiger Wochen auf eine normale Größe zusammengestutzt. Therapie mit Humalog und Lantus. Die Lantus-Dosis und BE-Faktoren, mit denen ich aus dem KKH gekommen bin, habe ich erwartungsgemäß reduzieren müssen. Ich glaube, zwischendrin war ich auf <50% der anfänglichen Lantusdosis unten. Beim Sport habe ich nicht großartig aufpassen müssen. Mit höheren Werten starten und nach dem Sport auf den BZ-Abfall bzw höhere Insulinsensibilität reagieren, das war alles. Generell bin ich auch nicht komplett unsportlich, was ich generell als vorteilhaft erachte. Ich konnte meinen BE-Faktor (nach einer sportlosen Zeit) teilweise auf 30% des BE-Faktors ohne Sport reduzieren!
    Nachtrag zum Thema Lantus: Mir wurde von einem Diabetologen gesagt, dass man eher nicht damit rechnen soll, dass eine solche "homöopatische Dosis" wie es <10 IE nunmal sind, wirklich 24h wirken. Meine Basaltests waren auch bei 8IE oder 9IE immer gut und ich hatte konstante Werte. Normalerweise müsste es ja gegen Wirkdauerende mit den Werten hochgehen. Aber vielleicht hat der eigene Körper noch seine Finger mit ihm Spiel...



    Mit der Zeit wird es aber doch ein wenig anspruchsvoller :) In den ersten Jahren war mein HbA1c teilweise deutlich unter 6% - ohne nennenswerte Hypos. Die ersten gut drei Jahre bin ich unter 6% geblieben. Mittlerweile bewege ich mich konstant um die 6,5%, eher etwas tiefer. Auf Fremdhilfe aufgrund von Hypos war ich ca. 2-3x angewiesen, allerdings in einer Zeit, in der ich es schon ein bisschen schleifen ließ. Ich protokolliere BZ-Verlauf, BEs, mittlerweile auch FPEs und IEs elektronisch mit. Also ein bisschen was für seine Werte muss man schon tun. Anfangs fand ich's eh total interessant, aber auch diese Euphorie legt sich :) Dennoch gehe ich keiner/-m Festival/Party/Feier aus dem Weg, bloß weil ich ein hübsches Täschchen mit mir rumschleppen muss. Kurzzeitige Werte von bis zu 300 passieren schon mal (vielleicht 1x im Quartal). Wird dann eben runtergespritzt.
    Ich meine wahrzunehmen, dass ich einen "zu hohen" Durchschnittswert über mehrere Woche an den Händen/Füßen wahrnehme. Die fühlen sich ggf. sehr heiß an. Kann ich mir aber auch einbilden. Dann erhöht sich bei mir die Anzahl der Messungen und die Stellschrauben der Therapie werden überprüft. Durchschnittlich messe ich ca. 5x am Tag, reicht dann aber auch :)


    Genug?

    2 Mal editiert, zuletzt von Hobbit ()

  • Hi,


    also man wird ja zumindest in anderen Foren "erzogen" und bevor ich wieder ein neues Thama mit nahezu gleichem Inhalt aufmache stelle ich es hier rein.


    Ich nehme derzeit 6 Einheiten Lantus in der Früh um 09.00 Uhr.


    Ist es eigentlich von Bedeutung ob man Lantus am Abend 22.00 Uhr spritzt oder in der Früh. Ich wiege ca 70 KG bei 1.80 cm Größe. Maximal plus 5 KG.


    Gruß


    Stefan

  • Der Zeitpunkt, zu dem man Lantus spritzt ist schon "wichtig".


    In den ersten Stunden schwankt die Aufnahme ziemlich. 22Uhr war bei mir eindeutig zu spät. Manchmal hatte ich da eine Basallücke -> schlimme Werte am Folgetag; manchmal bin ich dann im Bett unterzuckert.
    1 Stunde vor dem Abendessen hatte sich da als deutlich besser herausgestellt. Der große Essensbolus verdeckt dann die Resorbtionsschwankungen.


    Deine 6 Einheiten werden nie und nimmer 24 Stunden abdecken. Selbst bei 20 Einheiten musste ich Lantus auf 2 Zeiten aufteilen, um den ganzen Tag abzudecken.
    Dass 6 Einheiten bei dir reichen zeigt, dass du noch gut Eigenproduktion hast. (Nicht von der Menge her; es gibt so insulinempfindliche Diabetiker; sondern von der Zeit, bis eine Basallücke entstehen würde). Wahrscheinlich ist der Zeitpunkt bzw. die Resorbtionsschwankungen bei dir daher nicht so wichtig.
    22 Uhr könnte aber schon gut sein. Denn Tagsüber spritzt du ja Bolus, hast also häufiger mal mehr Insulin im Blut. Nachts fehlt das - dann wirkt das Lantus.
    Deine Therapie wird vermutlich nicht für immer so bleiben - aber für die Honeymoon-Phase wird dein Arzt sich dabei schon was gedacht haben.


    Adrian

  • Der Zeitpunkt, zu dem man Lantus spritzt ist schon "wichtig".

    Also wäre es wohl sinnvoll im 1. Schritt wenn ich Lantus ganz normal wieder dann nehme so wie es mir auch verordnet wurde? Wenn ich das wieder umstelle wie soll ich vorgehen? Am Tag der Umstellung einfach morgens und abens spritzen oder einfach mal einen Tag Pause lassen? Verstehst Du was ich meine?

    In den ersten Stunden schwankt die Aufnahme ziemlich. 22Uhr war bei mir eindeutig zu spät. Manchmal hatte ich da eine Basallücke -> schlimme Werte am Folgetag; manchmal bin ich dann im Bett unterzuckert.
    1 Stunde vor dem Abendessen hatte sich da als deutlich besser herausgestellt. Der große Essensbolus verdeckt dann die Resorbtionsschwankungen

    Als ich im KK 11 Einheiten spritzte und das um 22.00 Uhr hatte ich Nachts nie Unterzuckerungen und gute Morgenwerte. Das ist lange her.

    Deine 6 Einheiten werden nie und nimmer 24 Stunden abdecken. Selbst bei 20 Einheiten musste ich Lantus auf 2 Zeiten aufteilen, um den ganzen Tag abzudecken.
    Dass 6 Einheiten bei dir reichen zeigt, dass du noch gut Eigenproduktion hast. (Nicht von der Menge her; es gibt so insulinempfindliche Diabetiker; sondern von der Zeit, bis eine Basallücke entstehen würde). Wahrscheinlich ist der Zeitpunkt bzw. die Resorbtionsschwankungen bei dir daher nicht so wichtig.
    22 Uhr könnte aber schon gut sein. Denn Tagsüber spritzt du ja Bolus, hast also häufiger mal mehr Insulin im Blut. Nachts fehlt das - dann wirkt das Lantus.
    Deine Therapie wird vermutlich nicht für immer so bleiben - aber für die Honeymoon-Phase wird dein Arzt sich dabei schon was gedacht haben.

    Das ist vollkommen klar das die keinesfall reichen. Eigenproduktion habe ich wenn überhaupt nur noch ultrawenig. Den letzen HB Wert 11.2013. traue ich mich hier garnicht zu schreiben. Das läuft aufgrund einer Tatsache alle komplett schlecht aber das ist hier nicht der richtige Ort das zu besprechen.


    Adrian

  • Ich habe damals beim Lantus den Zeitpunkt täglich um 1 Stunde verschoben, bis ich dort war, wo ich hin wollte.
    lg

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!