Hallo zusammen,
nachdem ich bei Schulungen verschiedenste und widersprüchliche Hinweise zu Korrekturen „nach oben“ erhalten habe, würde mich interessieren, wie ihr es damit handhabt und die Auswirkungen von veränderten Insulinmengen besser verstehen.
Hierzu ein Beispiel:
Die KE-Faktoren (oder BE, wie auch immer) betragen morgens / mittags / abends 3, 1 und 2. Der Zielwert ist ein BZ von 100, die Korrekturregel morgens / mittags / abends 30, 40 und 40.
Angenommen, ich habe nun morgens einen BZ von 70 und möchte diesen gleichzeitig mit dem Frühstück auf 100 korrigieren. Ich esse zum Frühstück 3 KE.
1.) Nun habe ich schon öfters gehört, man solle die Korrekturregel einfach auch im Minus-Bereich anwenden und deshalb in diesem Beispiel bei 30 gewünschter BZ-Veränderung nach oben 1 I.E. abziehen (statt bei zu hohem BZ hinzuzuaddieren). Das entspräche in diesem Fall 3*3= 9 minus 1 = 8 I.E.
2.) Irgendwoanders wiederum wurde betont, man solle immer davon ausgehen, dass eine KE den Blutzucker entsprechend der Korrekturregel verändert. Das heißt, in diesem Beispiel morgens 30, mittags 40 und abends 40. Das macht für mich keinen Sinn. Müsste eine KE oder BE den Blutzucker aufgrund der niedrigen Insulinempfindlichkeit morgens den Blutzucker nicht logischerweise eher höher anheben als z.B. mittags oder gibt es hier einen Denkfehler? Bei dieser Regel würde man dann bei diesem Beispiel aufgrund der gewünschten Veränderung von 30 BZ nach oben (und der entsprechenden Korrekturregel zu dieser Tageszeit) eine KE „so“ essen, also 3-1 KE = 2 und dann 2*3= 6 I.E. spritzen, was ja schon ein ordentlicher Unterschied zu 8 I.E. ist (siehe 1.)).
3.) Ich selber würde eher davon ausgehen, dass eine KE ohne den Blutzucker grundsätzlich zu jeder Tageszeit um z.B. 50 anhebt und dann entsprechend KE essen ohne Insulin zu spritzen, um etwas nach oben zu korrigieren (unabhängig von der Korrekturregel zu dieser Tageszeit).
Die Korrekturregel zu einer Tageszeit mit der BZ-Steigerung pro KE zu dieser Tageszeit gleichzusetzen macht für mich von der Logik her keinen Sinn. Oder kann dies wirklich sinnvoll sein?
Ebenso würde es mich interessieren, ob bei euch der Blutzucker je nach Tageszeit pro KE oder BE, für die kein Insulin gespritzt wird unterschiedlich stark ansteigt (ohne Insulin) und wann tendenziell am meisten?
Viele Grüße,
Martin