Ausdauersport mit Diabetes Typ 1 !

  • Hey, ich fahre sehr gerne Mountainbike und das auch über sehr lange Strecken !
    Leider jedoch neige ich nach ca.2-3 Stunden intensivem fahren trotz Reduzierung der Basalrate zu Unterzucker !
    habe mir überlegt mir in meine Wasserflasche eine Menge von 1-3 BE´s zu mischen um meinen Zucker konstant zu halten !
    Habe dann von maltodextrin gelesen.. Jemand Erfahrungen oder Ideen die mir helfen könnten ?
    Außerdem suche eine kleine Mahlzeiten mit 2-3 BE´s! Welche man locker beim Mountainbiken mitnehmen kann !
    Viele Grüße :) :)

  • Fürs Wandern nehme ich Bananen. So zwischen 1-2 BE je nach Grösse und wirken recht lang anhaltend.

  • Ich finde halt, dass bei dem maltodextrin der große Vorteil ist, dass ich es einfach in meine Wasserflasche mischen kann und dauerhaft in wenig Kohlenhydrate zu mir nehmen kann.. Bin aber sehr unsicher wie mein Blutzucker darauf reagiert..

  • Weltmeisterbrötchen hat fast 3 BEs und hat sich bei mir vor 1 Std Sport bewährt.
    Ansonsten wie bereits erwähnt sind Banenen super!

  • ein guter Tip meiner Praxis war ein Snickers vorher essen und
    beim Fahren hab ich meistens noch Dextro Sports Liquid Gel dabei und ULTRA SPORTS Ultra Bar Riegel.


    Gruss
    Frank

    Alle angenehmen Dinge des Lebens sind entweder illegal, unmoralisch, teuer oder machen dick!

  • Für mich haben sich beim Fahrradfahren Bananen, Müsliriegel und Apfelschorle sehr gut bewährt. Brötchen haben den Nachteil, dass sie beim Sport einfach im Magen liegen und erst nach der Sporteinheit den BZ erhöhen, da sich der Körper erst dann um das Verdauen kümmern kann. Also wenn, dann würde ich Brötchen schon min. halbe Stunde vor dem Sport essen. :toast


    An dieser Stelle möchte ich noch das Buch Diabetes- und Sportfibel empfehlen.

  • hallo
    ich fahre viel fahrrad,bis zu 130km am stueck,bin auch im letzten sommer in frankreich alpez dhuez rauf gefahren,auch den galibier,und noch andere berge...
    ich habe eine pumpe,und bei mir ist es ganz einfach
    solange ich radfahre setzte ich mein basal auf 0%,und die mahlzeit,die ich vorm sport esse,dort bolus ich50% ,
    normalerweise komm ich nach den vielen stunden mit 80 nach hause
    falls ich doch eine hypo fuehle ess ich ganz einfach dextro.....

  • Ich versuche zufuttern ja nach Möglichkeit auch zu vermeiden, aber manchmal geht's nicht ganz ohne...
    Habe jetzt am WE Läufe um die 2h, da esse ich dann vorher einen halben Proteinriegel. Die enthalten meist auch recht stattliche Mengen an Kohlehydraten und gehen je nach Inhaltsstoffen und wegen dem Protein nicht soo schnell ins Blut über, so steigt der BZ während des Laufens nicht unbedingt nennenswert an, aber ich habe eine nach und nach verfügbare Kohlehydratquelle. So muss ich nix mitschleppen, und mit einem ziemlich konstanten BZ läßt es sich besser laufen.


    Einfach mal ausprobieren, wie Du auf Maltodextrin reagierst. Ist immer etwas blöd, aber nicht jeder reagiert auf alles gleich, daher lohnt es sich schon mal den ein oder anderen Selbsttest durchzuführen :cat:

    Einmal editiert, zuletzt von Miah ()

  • Hallo Patrikfass,


    "ich fahre viel fahrrad,bis zu 130km am stueck,bin auch im letzten sommer in frankreich alpez dhuez rauf gefahren,auch den galibier,und noch andere berge..."


    vor längerer Zeit (ca. 10 Jahre) habe ich das auch gemacht. Danach auch mehrere Alpencross mit dem MTB. Jetzt laufe ich mehr.


    Meine "Lebensversicherung" ist immer Isostar. Ich habe beim MTB immer zwei Flaschen dabei. Eine mit Wasser, die andere mit ziemlich konzentriertem Isostar. Damit kann ich meinen BZ ziemlich gut steuern. Auf Tagestouren (ca. 1.500 hm) brauche ich ca. eine 0,7l Flasche wobei diese ca. mit 1/4 Isostarpulver und Wasser gefüllt ist.


    Als Energieriegel finde ich die Power Bars am Besten, oder normale Müsliriegel wenns schneller gehen soll.


    Ciao


    cheers

    Closed Loop Open Mind

  • (...)
    Habe dann von maltodextrin gelesen.. Jemand Erfahrungen oder Ideen die mir helfen könnten ?
    Außerdem suche eine kleine Mahlzeiten mit 2-3 BE´s! Welche man locker beim Mountainbiken mitnehmen kann !
    Viele Grüße :) :)

    Servus,
    ja, ich habe mit den Maltodextrinen Erfahrungen, benutze diese sehr gern.
    Ich mache Ausdauersport und verschaffe mir mit dem Maltodextrin eine fast unbegrenzte Energiequelle.
    Im Konkreten gibt es allerdings extreme Unterschiede bei diesem Produkt Maltodextrin.
    Es gibt ein relativ zügiges Maltodextrin, ein mittelschnelles und ein langsames Maltodextrin.
    Ich habe alle drei Qualitäten ausgemessen im Selbstversuch.
    Das Maltodextrin 19 ist das Schnellste, bei mir ist die gemischte Lösung, 1 BE, nach 25 - 30 Minuten im Blut vollständig angekommen.


    Die gleiche Menge Maltodextrin 12 brauchte ca. 45 Minuten ins Blut.
    Und die Blutzuckerkurve von der gleichen Menge des Maltodextrin 6 war kaum noch aufzuzeichnen, so langsam schleicht das ins Blut, tippe mal auf ca. 90 Minuten.
    Im Weiteren ist Maltodextrin ein Oligo-Saccharid, welches selbst in hoher Dosierung noch Isoton ist.
    Im Konkreten bedeutet das, dass eine 5%ig isotonische Lösung 40 Gramm Maltodextrin auf 100ml Wasser benötigt.
    Wenn man überlegt, dass man eine Isotonische Lösung mit diesem Maltodextrin anmischen kann, die eine 4-fach höheren Energiegehalt hat als Cola, dann ist das schon eine extreme Energiequelle.
    Zudem ist diese Lösung nahezu geschmacklos und das Maltodextrin kann in jede Flüssigkeit eingebracht werden.
    Und man kann die Lösungen nach belieben anmischen, allerdings wird die Lösung mit steigender Konzentration immer gelartiger.
    Bei einer 15%igen Lösung muss man aber ca. 1500 Gramm Maltodextrin in einen ( 1 ) Liter Flüssigkeit einbringen.
    Leider ist Maltodextrin teuer, bitte auf den Preis achten!!!
    Man bekommt 1500 Gramm Maltodextrin für ca. 12 Euro (Lamperts) in der Apotheke, aber auch 750 Gramm für 12 Euro in Apotheken.
    Zum Ausprobieren würde ich eine kleine Menge aus der Apotheke empfehlen, bei nachgewiesenen Bedarf eine größere Menge im Versand bestellen.
    Und ganz wichtig, beim Anmischen einen Pürierstab verwenden!


    Mit Gruß, und beim Ausprobieren viel Erfolg

  • Hi Patrick,


    Du hast schon viele Antworten bekommen, ich gebe auch noch meinen Senf dazu, da ich für mich die perfekte Lösung gefunden habe, ohne Hypo durch eine Tagestour zu kommen. Das sieht dann so aus:


    07:00 Frühstück mit nur 50% des Bolus. BR wird zeitgleich um 50% reduziert für den gesamten Tag.
    10:00 Tourstart mit BZ 120-140
    12:00 BZ 130-140
    14:00 BZ 120-140 (falls ich mittags esse, gebe ich nur 1/3 meines normalen Bolus ab)
    16:00 BZ 100-120 (hier esse ich 1 Corny Müsliriegel zu, wenn die Tour noch 2-3 Std. dauert)
    19:00 Ankunft daheim. Abendessen mit nur 50% des normalen Bolus. BR bleibt bis 3 Std. nach Ankunft daheim noch reduziert.


    Vielleicht hilft Dir das ein wenig.
    Viel Spaß bei den nächsten Touren und berichte mal, was für Lösungen Du für Dich gefunden hast.
    Viele Grüße
    Annili

  • Du hast schon viele Antworten bekommen, ich gebe auch noch meinen Senf dazu, da ich für mich die perfekte Lösung gefunden habe, ohne Hypo durch eine Tagestour zu kommen.
    ...


    Ich dachte auch, dass ich die "perfekte" Vorgehensweise bei mir gefunden habe. Bei mir handelt sich um längere Dauerläufe mit niedrigerer Belastung (Größenordnung: 20km in 2:30h bzw etwas flotter, was bei mir in einer recht niedrigen Herzfrequenz resultiert). Ich bin als ICTler bislang gut damit durchgekommen, den laufenden Bolus vor der Rennerei um mindestens 50% zu reduzieren bzw. kurz vor dem Start noch etwas zu essen. Zusätzlich gibt's dann nach etwas über der Hälfte des Laufs noch ein "Affenkotelett" (Banane, ca 3BE). Hat bislang super hingehauen. ...und beim letzten Mal nicht mehr. Angesetzt habe ich den Lauf auf ca 24km. Nach 14km gab es eine Banane. Nur 30-40Minuten später hatte ich Hypo-Symptome (zittriges Gefühl) und ich habe noch ein PowerGel (2,5 BE) hinterher geballert. Bin dann im gleichen Tempo nach hause gelaufen (Restzeit ca 30min). Die Messung daheim hat weiterhin nur 39mg/dl ergeben. Bei insgesamt >5BE binnen 40min durchaus erstaunlich, wie ich finde :)
    Habe danach normal gegessen (mit abermals leicht reduziertem Bolus). Über den weiteren Tag waren die Werte normal. Weder irgendwelche Gegensteuerung noch weitere Hypos.


    Quintessenz: NIchts ist vollkommen :) Auch "perfekte Lösungen" können sich über die Zeit hinweg zu suboptimalen Resultaten führen :) Immer schön aufpassen bzw. vorbereitet sein.

  • Hallo,


    auch ich gebe mal meinen Senf dazu. Ich laufe zur zur Zeit bis 30 Km. Ich möchte unterwegs nach Möglichkeit nichts essen und hab mir angewöhnt für diese Entfernung vorher eine größere Menge zu essen. Meistens mache ich mir Reis mit Obst, Sahne und Nüssen. Hat viele BE's und Fett, dann steigt der BLZ. Bei 280 fange ich dann an zu laufen. So schnell merke ich die Auswirkungen des BLZ Anstiegs nicht. Ich komme meistens mit passablen 70 raus, manchmal deutlich niedriger manchmal aber auch höher. Unterwegs versuche ich erst gar nicht zu analysieren, ob ich unterzuckert sein könnte. Diese Vorgehensweise hat sich bei mir ohne viel nachzudenken ergeben. Soll auch nur 'ne Anregung sein, lässt sich bestimmt nicht auf andere Sportarten übertragen. Ich habe hier auch schon gesehen an Antworten gesehen, dass ich vielleicht auch etwas mehr Systematik hineinbringen sollte.


    Gruß thomas

  • Hallo Hobbit,


    ja, das ist das spannende am Diabetes. Man muß "flexibel" bleiben, weil jeder Tag anders verlaufen kann. Bei solchen Touren bin ich, trotzdem ich den BZ dabei recht konstant halten kann, immer mit einer ansehnlichen Menge Not-BEs ausgerüstet. Unter ICT früher habe ich viel mehr zuessen müssen, trotz reduzierter Insulindosen, was mich oft wie einen Mehlsack hat auf dem Fahrrad hängen lassen. :hechel:


    Und mit BZ 39 noch die Reststrecke nach Hause laufen - Respekt! Wie hast Du Dich dabei gefühlt?


    Viele Grüße
    Annili

  • Hi Annili!


    Für die Detailversessenen habe ich nochmal nachgeschaut (wenn man schon die Möglichkeiten hat, kann man sie ja auch mal nützen): Meine Laufstrecke betrug knapp 25km bei einer Laufzeit von 2:30h Die Banane (3BE) habe ich nach 14,xy (~1:25h Laufzeit) gegessen. Flattrig geworden (Hypo-Symptome) bin ich bei km19 (knapp 1:50h). Das Kohlenhydratgel (2,5BE) wirkt schon brutal schnell, 5min später habe ich mich fast ganz normal gefühlt und konnte auch ganz gemütlich die restlichen 4 Kilometer machen.
    Ich vermute, dass ich die Banane einfach zu spät gegessen habe und diese ihre Wirkung nicht rechtzeitig entfalten konnte. Dagegen spricht allerdings, dass die Werte nach den insgesamt fast 6BE nicht irgendwann sprunghaft hochgegangen sind. Vielleicht war ich nach >2h schon etwas erschöpft, dass der BZ einfach nicht explodiert ist und der Körper einfach noch mehr Nährstoffe gebraucht hat.


    Wie gesagt: Vom Feeling her hatte ich ein gutes Gefühl :) ...bis auf die paar Minütchen eben. Da sind meine km-Zeiten minimal runtergegangen [km16: 6:03min/km. km17: 5:53. km18: 6:06. km19: 6:09. km20: 6:10. km21: 6:05. km22: 6:00.]. Aber eigentlich war da alles innerhalb einer normalen Bandbreite. Ich gestehe auch, dass meine Hypo-Wahrnehmung nicht mehr die allerbeste ist. Ich zeige teilweise bei Werten um die 40mg/dl wenig Reaktion :hmmmm:


    Beim nächsten Mal wird eben schon früher gespachtelt und/oder vielleicht auf einen etwas höheren Startwert geschaut :)



    Ergänzung: Ich habe heute das gleiche Programm nochmal gemacht. Gleiche Strecke, gleicher Puls. Allerdings war ich heute deutlich langsamer. Habe den Bolus beim Essen vor dem Lauf im Vergleich zum vorherigen Mal etwas stärker reduziert und die "Wegbanane" etwas früher gegessen (glaube ich). Auch wenn der Lauf alles in allem etwas zäh war (komisch, bei 30°C in der Sonne), bin ich mit einer hübschen 85 rausgekommen. Gebt mächtig Händegeklapper ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbit () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Einige Antworten empfinde ich als gefährlich leichtsinnig: Beim Sport sind Hypos zu vermeinden! Ein Messgerät unterwegs wirkt Wunder, ein Ignorieren der Hypoanzeichen (in einem Falle sogar ein absichtliches!) halte ich für dümmlich, weil lebensgefährlich. Und ja: Ich laufe sehr viel, in Wettkämpfen bis zu 100 km, dabei vermeide ich alle Hypos. Werte unter 80 sind ein Grund sofort aufzuhören.


  • Bolus kann auch ganz reduziert werden. Aber dann muss die Basalrate bleiben. Meine Erfahrugn ist: Während dem Dauersport reinfuttern was Spass macht und schmeckt. Isotonisch ist natürlich besser. schnelle und langsame BEs, Es gab schon abende auf berghütten an denen ich zweimal extragroße Spagettis und 5 Weißbiergetrunken habe. Beginnt der BZ dauerhaft zu steigen kann man mit halber Insulindosis gegen steuern. ... und weiter essen. Die Muskeln und Leber wollen aufgefüllt werden. Wenns man es gut trifft und trainiert ist gibt es in der Nacht keinEN Unterzucker. Der Morgenwert passt Nromal eh.


    Zuletzt hatte ich eher das Prbolem, daß ich zu zögerlich war mit dem Basalinslin. Mit viel Zucker und Eiweisreichen abendessen ins Bett somit leicht erhöhtem Morgenzucker, Das Gute an der Sache: die Ausreisser sind nicht so extrem. Zucker lieber hochhalten.


    Das gute an der Sache: Die

    let the sun shine

  • Hey hammerschmied,


    das klingt ja ganz schön wild, wenn Du schreibst, reinfuttern was Spaß macht während dem Sport. So klappt das bei mir nicht. Nur früher unter ICT. Mit der Pumpe bin ich deutlich empfindlicher auf Insulin und KH. Würde ich z. B. statt einem Müsliriegel nachmittags auch nur 1-2 BE mehr zuessen, läge mein Wert um die 300.


    VG Anja