Formel zur Ermittlung von Korrekturfaktoren

Ich hatte mir für mich damals das gleiche überlegt und bei mir hats auch besser hingehauen.
Es gibt noch die 1700 Regel zur Korrekturzahl:
1700/(IE Basal + IE Bolus pro Tag) = Korrekturzahl
(Bolusinsulinmenge enthält ebenfalls das Korrekturinsulin)

Beispiel: 19 IE Lantus basal, ca. durchschnittlich 12 IE Novorapid pro Tag für Essen und Korrektur
1700/(19+12) = 55

Hallo Martin,

dass es einen Zusammenhang zwischen Korrekturfaktor und BE-Faktor gibt, glaube ich wird keiner bestreiten. Obwohl es auch Menschen gibt, die einen einzigen Faktor für den ganzen Tag lehren. Meistens ist der Korrekturfaktor morgens und Mittags deutlich höher als abends und der BE-Faktor sinkt zum Abend.

Ich habe immer umgekehrt über den Korrekturfaktor errechnet, um wie viel der Blutzucker steigt - Deine Formel gerade nach dem Blutzucker aufgelöst. Vom Doc und in den Schulungen habe ich immer gesagt bekommen, dass man das nicht so machen kann, zuletzt vor zwei Jahren. Aber ich denke der Zusammenhang existiert und die Formel stimmt!

Ich berechne mir so, wie viele BE's ich essen muss, um einen hohen BLZ Zielwert zu erhalten, damit ich dann ungestört Sport machen kann. Hat immer gut hingehauen.

Auch Argumente von meiner gestressten Beraterin, dass Hormone und viele andere Faktoren noch eine Rolle spielen, kann ich in einen solchen Fall nicht gelten lassen, da diese ja gleichzeitig auf beide Faktoren wirken.

Soweit meine Erfahrungen.

assel

den Zusammenhang kannte ich nicht. Ist die 1700 eine feste Größe oder stecken da andere individuelle Faktoren wie Körpergewicht etc. drin.

Gruß thomas

Körpergewicht soll wohl keine Rolle spielen (hat ja direkten Einfluß auf den Gesamtinsulinbedarf), aber Maß der körperlichen Aktivität und Körperfettanteil hat einen Einfluss. Die 1700 ist so ein Durchschnittswert. Für Körpergewicht gibts einen Zusammenhang
850/(Gewicht in kg)= ungefährere Menge an Kohlenhydraten (g), die eine Einheit Insulin abdeckt.
Ich habs nur gelesen und für mich stimmt es, habe aber keine Ahnung auf wieviel % von uns Typ 1 das zutrifft.

assel

ich habe da auch ein bisschen das Gefühl, dass in dem Wert so eine Verhältnis-Regel zwischen Basal und Bolus steckt, so etwas wie 40/60 -> Basal/Bolus. ( Ein Verhältnis in diese Richtung wird ja heute angestrebt ).

Mit dem Körpergewicht hast Du recht, das steckt in Bolus+Basal.

Gruß thomas

Der von assel zitierte Zusammenhang zur Bestimmung des Korrekturfaktors gibt den gleichen Zusammenhang wieder, wie Martins erstellter Zusammenhang. Martins Zusammenhang ist genauer. Der Unterschied in der oberen Formel besteht nur, dass hier versteckt ein Korrekturfaktor über eine mittlere BE-Anzahl eingebaut ist. Martin nimmt einen ausgetesteten Blutzuckerwert. Damit kann man sagen, dass der Zusammenhang von Martin zutreffend ist.

Beweis (von mir):

KORRFAKT = 1700 / (BASIS+BOLUS)

BLZ entspricht Blutzuckeränderung auf Grund von Insulingabe (math. korrekter DELTA BLZ)
BASAL entspricht Basale Einheiten pro Tag
BLOUS entspricht Bolusmenge pro Tag
ANZAHLBE entspricht Anzahl der gegesenen BE's an einem Tag
KORRFAKT entspricht dem Korrekturfaktor eben

KORRFAKT = 1700 / (BASIS+BOLUS)

Cassiopeia23 hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Verhältnis der Basalrate zu Bolusrate in der Literatur heute 40:60 ist. Habe ich auch in einer großen Buchhandlung letztens in zwei Büchern so gesehen. Mehr Bücher hatten sie nicht. → BOLUS + BASAL = 1 2/3 * BOLUS = 1.66 * BOLUS

Bolus ergibt sich zu: BOLUS = ANZAHLBE*IE/BE. Wie man unschwer erkennt, ist dort der BEFAKTOR drinnen.

Der Korrekturfaktor KORRFAKT ist BLZ/IE

Dies eingebaut in die Formel ergibt:

BLZ/IE = 1700 / ( 1.66 * ANZAHLBE*IE/BE) ungefähr → BLZ/IE = 1000 / ( ANZAHLBE*IE/BE)

Beziehungsweise: BLZ/IE * IE/BE = 1000 / ANZAHLBE

oder: BEFAKTOR * KORRFAKT = 1000 / ANZAHLBE

1000: Diese Wert ist von der Dimension her [mg/dl * g/g], die selbe Dimension wie BLZ * 1/g * ANZAHLBE. Daraus ergibt sich also:

1000 = BLZ * 1/g * g * ANZAHLBE

Als Berechnungsgrundlage wurden vermutlich die zwei mittleren Werte BLZ = 40 und BE = 25 genommen, dann erhält man

1000 -> 40*25 * 1/g

Der konstante Faktor 1000 bedeutet, dass der BLZ Anstieg bzw. Fall für BE's bzw. Insulin direkt zusammenhängt. Benötigt oder isst man mehr BE's so ist die BLZ Änderung geringer. Die Tendenz kann schon existieren. Ob der Zusammenhang so einfach ist, wage ich jedoch zu bezweifeln. Ich hab vorhin im Netz mal nach Anhaltspunkten dazu gesucht aber nichts gefunden.

Eingesetzt in obige Gleichung, erhält man Martins Zusammenhang:

BEFAKTOR * KORRFAKT = 1000 / ANZAHLBE

BEFAKTOR * KORRFAKT = BLZ * ANZAHLBE / ANZAHLBE * 1/g

BEFAKTOR * KORRFAKT = BLZ * 1/g !!!!

Was dem entspricht, was Martin aufgestellt hat!!!!

Der wirklich eingesetzte Wert BLZ * 1/g von Martin scheint sinnvoller zu sein, als dieses Verhältnis von BLZ zu ANZAHLBE.

KORRFAKT entspricht dem Korrekturfaktor
BEFAKT entspricht dem BE-Faktor
ANZAHLBE entspricht der Anzahl der BE's die man am Tag isst.
g entspricht Gramm, der physikalische Einheit von BE's.

Beispiel1: 20 BE, BE-Faktor 1.5

BEFAKTOR * KORRFAKT = 1000 / 20

KORRFAKT = 50 / 1.5

KORRFAKT = 35

2. Beispiel: 20 BE, BE-Faktor 0,75

KORRFAKT = 50 / 0.75

KORRFAKT = 70

3. Beispiel: 25 BE, BE-Faktor 0,75

KORRFAKT = 53

Hierzu kann man eine neue Konstante zur Abkürzung definieren K = 1/g

So, dass sich der Zusammenhang

BEFAKTOR * KORRFAKT = BLZ * K

mit

K = 1/g wobei g entspricht Gramm, der physikalische Einheit von BE's.

(nur zur Dimensionierungskorrektur, meinem Studium geschuldet)

nun bekannt als Martins's Zusammenhang

ergibt.

g entspricht Gramm, der physikalische Einheit von BE's.

Die von assel zitierte Formel ist Formel mit einer mittleren BE-Anzahl um einen Korrekturfaktor zu erhalten. Ob es sinnvoll ist Diabetiker nach solchen festen Regeln einzustellen, wage ich zu bezweifeln. Auch wäre es sinnvoll eine Toleranzbetrachtung zu einer solchen Formel. Und so grob kann man sich bei einer ersten Bestimmung des Korrekturfaktors gar nicht verschätzen, dass man eine Formel braucht.
Gute Nacht, thomas

Super abgeleitet, danke!

Meine Güte! Mir raucht der Kopf![Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/standart/heat.gif] Ich kanns nachvollziehen...
Das ist doch irre, womit man sich alles beschäftigen muss....was macht denn ein Diabetiker mit einem IQ unter dem von Einstein????[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/big/Connie_twiddle-thumbs.gif] Die solls ja auch geben!?[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/wink.gif]

Kannst meine Formel nehmen für solche Leute.

Ich probier mal was, wenn ich die KH-Menge genau weiss. Wars zu viel, nehm ich das nächste Mal weniger. Ansonsten umgekehrt.

assel
Ich habe noch nie von der 1700 er Regel gehört. Aber bei mir haut das voll hin. Genial.