Den eigenen Hund selber für Unterzuckerung sensibilisieren?

  • Hallo in die Runde,


    ich habe einen Hund (Labrador) und frage mich, ob und wie ich sie am besten dazu bringen kann, dass sie merkt und einigermassen zuverlässig anzeigt, wenn ich im Unterzucker bin.
    In der Diabetesschulung hat die nette Referentin gesagt, mein Hund wird mit der Zeit selber darauf kommen und mich warnen, dass haben ihr viele Patienten berichtet, davon gehe ich aber bei meinem Hund mal nicht aus.


    Ich war lange mit ihr in verschiedenen Hundeschulen und ich habe ihr schon einiges beigebracht. Das Grundprinzip wie ich dem Hund etwas durch positive Bestärkung beibringen kann, habe ich durch viel Literatur, Hundeschulkurse, clickern, Dummytraining usw. gelernt.


    Hat hier schon jemand seinen Hund auf Unterzucker-Symptome sensibilisiert oder es versucht und mag sich mit mir austauschen?


    Mein Hundi würde sich über diesen "Nebenjob" sicherlich freuen, sie sieht nämlich fast nichts mehr und kann keine Dummys mehr apportieren. Das wäre eine prima Aufgabe für sie und etwas mehr Sicherheit für mich.


    Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der sich damit beschäftigt hat und mir von seinen Erfahrungen berichten mag?

  • Hallo Ruja,


    Hunde können viel lernen und ich habe den Hunden meiner Eltern schon viel beigebracht, aber DAS nicht. Die Hunde meiner Eltern - es sind mittlerweile drei Hunde seit der Diagnose Diabetes bei mir - haben es mir jedenfalls noch nie angezeigt, wenn ich über- oder unterzuckert bin, allerdings wohne ich auch nicht bei meinen Eltern.


    In der Zeitschrift "Insuliner" war vor ca. 2 bis 3 Jahren mal ein Bericht darüber, wo versucht wurde, einem Hund beizubringen, Unterzuckerungen anzuzeigen. Einen Link zur Zeitschrift findest du dort.


    Hast du die Suchfunktion hier nicht schon bemüht? Ich bilde mir ein, dass es auch ein Forumsmitglied gab, das Hypowarnhunde ausbildet. Edit, es war Blackmax, hierzu als Beispiel ein Link zu einem seiner Postings zum Thema.


    Dass du einen Labrador hast, ist prima, die apportieren ja so gern. Einer meiner liebsten Hunde war ein Goldie, verstorben vor 2 Jahren mit 15 Jahren. :)

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

    5 Mal editiert, zuletzt von Jamuna ()

  • Danke für deine Antwort und den interessanten Link Jamuna. Ich habe hier schon ein paar Artikel zu dem Thema Hypohund gefunden. Da mein Hund schon acht Jahre ist, kann sie kein zertifizierter Hypohund mehr werden.
    Das ist auch nicht mein Anliegen. Es geht mir darum, eine sinnvolle Beschäftigung für sie zu finden, die mir im besten Fall auch hilft. Deshalb habe ich auch " Nebenjob" geschrieben.

  • Hallo und guten Morgen,
    auch meine Diabetesberaterin hat mir schon mehrfach erzählt, dass ihr Patienten berichtet haben, der eigene Hund habe sich merkwürdig verhalten, als sie in einer Hypo waren. Je enger die Bindung, desto eher wird das wohl klappen. Trotzdem denke ich, damit der Hund eben auch weiß was er in so einer Situation machen soll und Du seine Signale erkennst, ist die Ausbildung bestimmt der richtige Weg. Ich habe mir im Juni einen Labbi-Welpen angeschafft. Hund wollte ich eh schon immer. Ich habe seit drei Jahren Diabetes und da dachte ich mir, warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. :) Ich versuche ihm so viel wie möglich selbst beizubringen. Dazu hab ich mir auch Bücher gekauft. Von Luca Barrett zum Beispiel. Und der Feinschliff kommt dann nächstes Jahr. Da werde ich mit ihm die Ausbildung zum Hypo-Hund anfangen. Wahrscheinlich bei der Spezialhundeschule von Monica Strobl in Celle. Ob das alles so klappt, wird sich zeigen. Aber selbst wenn nicht, meinen kleines Schokomonster geb ich nicht wieder her. :)

  • Hallo Ruja,


    ich habe schon verstanden, dass du keine professionelle Ausbildung anstrebst, sondern es spielerisch beibringen möchtest. Auf dieser Basis habe ich auch mein letztes Posting geschrieben. Versuche mal, an den Artikel im Insuliner zu kommen. Hier im Forum hat es wohl noch niemand hobbymäßig versucht.

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  • Hallo Ruja.. Meine Mutter und ich haben in so einer Frauenzeitschrift ein kleines Extraheft über Diabetes gefunden. In dieser war auch ein Artikel über einen Jungen mit Diabetes und Diabeteshund. Daraufhin haben wir uns informiert, da wir auch zwei Hunde haben. Es gibt eine richtige Ausbildung für Diabeteshunde, die wird aber leider nicht von der Krankenkasse bezahlt und kostet um die 5000 Euro glaube ich. Das ist schön ein bisschen happig..

  • Ich danke euch für die Antworten, den Artikel im Insuliner werde ich mir besorgen.
    Die Buchtipps gucke ich mir auch genauer an.
    Wie schon gesagt, eine professionelle Ausbildung möchte ich mit meinem Hund nicht machen.
    Aber mal sehen, wenn ich Erfolg haben sollte und meinen Hund motivieren kann, mir Hypos einigermassen zuverlässig anzuzeigen, wenn sie in meiner Nähe ist, werde ich euch darüber berichten...gerade schnarcht sie und schläft tief und fest und würde meine Unterzuckerung glatt verschlafen;-)

  • Hallo Ruja,


    ich bin eher skeptisch, ob Du das Anzeigen von Unterzuckerungen Deinem Hund noch beibringen kannst. Er scheint mir schon ziemlich alt zu sein, da Du schreibst, das er fast nichts mehr sieht.
    Diabetikerhunde sollen dem Diabetiker ja nicht nur anzeigen, wenn er im Unterzucker ist, sondern sie/ihn auch frühzeitig warnen sowie ihm Blutzuckermessgerät und etwas gegen den Unterzucker bringen oder andere Personen auf die im Unterzucker befindliche Person aufmerksam machen. Das nicht nur zu Hause, sondern überall da, wo Du Dich gerade mit ihm aufhälst. Ob das Aportieren Dein Hund noch kann, wenn er fast nichts mehr sieht?
    Wäre es nicht sinnvoller, dass Du Dir ein CGMS zulegst?


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • einfacher ist wohl, wenn Du Dir blutzuckersenkende Kristalle aus dem Bundetag bestellst.


    Auch Zimt ohne Tequilla soll helfen, wie die Fernsehsender so melden.

    let the sun shine

  • Soweit ich weiß funktioniert die Ausbildung bei einem Diabeteswarnhund über den Speichel, du könntest es aber auch mit Schweiß probieren. Bei einem Hypo hat man ja genüge davon. Bei den Rettungshunden funktioniert es ja so, dass der Hund eigenlich nicht den Menschen anzeigt, sondern so "erzogen" wird, dass der Mensch, wenn er verbellt wird, ein Spielzeug abzugeben hat, sehrsehrsehr vereinfacht ausgedrückt. Du könntest ihn zb. auf ein beim Hypo getragenes Shirt sensibilisieren (je nachdem ob er auf Leckerlies oder Spielzeug reagiert mit entsprechender Belohnung). Hört sich alles sehr einfach an, ich wüßte nicht, wie ich anfangen sollte :D Aber wenn du gerne mit deinem Hund arbeitest würde ich es auf alle Fälle versuchen.