Fragen zum Unterzucker

  • Guten Abend.


    Mich beschäftigen seit einer Weile schon zwei Fragen zum Thema Unterzuckerung.


    Erstens: Warum kann man als Diabetiker eigentlich bis zur Bewusstlosigkeit unterzuckern? Beim Gesunden treten doch auch Situationen oder Umstände auf, die einen schnelleren Umsatz des Blutzuckers als normal verursachen, und normalerweise greift dann die Leber ein und schüttet nach. Warum macht das beim Diabetiker die Leber oftmals erst wenn die Person schon bewusstlos ist?


    Meine zweite Frage: Was macht der Körper, wenn er riesige Mengen Kohlehydrate aufgenommen hat, und entsprechend Insulin gegeben wurde, aber die Zellen keinen Bedarf an Energie haben? Zum Beispiel wenn man nach einem ausgeruhten Tag vor dem Schlafengehen 20 BE wegschlemmt, entsprechend spritzt, und dann entspannt auf der Couch einschläft. Die Kohlenhydrate müssen ja irgendwo hin, wenn nun die Zucker- Speicher aller Zellen voll sind?


    Ich hoffe ich habe das so formuliert dass man versteht was ich meine.


    Grüße, Roman



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  • Eine ganz unprofessionelle Antwort von mir, aber da kommen bestimmt noch welche, die das medizinisch und wissenschaftlich korrekt erklären können...
    ad 1: Ich denke, beim Diabetiker ist dann einfach zu viel Insulin unterwegs, was beim "Normalo" so nicht passiert, weil er nicht so viel ausschüttet....also zu viel gespritzt und zu wenig gegessen/zu viel bewegt....da kann der Körper dann nicht mehr rechtzeitig gegesteuern...
    ad 2: Die gegessenen KH werden eingelagert und für "schlechte Zeiten" aufbewahrt, spricht du nimmst ordentlich zu.
    So würde ich mir das mal ganz Laienhaft erklären....[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/just_cuz/JC_thinking.gif]


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Oh, Caro war schneller ;) Ihrer "unprofessionellen" Antwort stimme ich zu. :)
    Hier meine laienhafte Sichtweise als Ergänzung:
    Insulin bedeutet für den Körper, dass er Zucker einlagern soll. Damit die Leber mehr Zucker ausschüttet als einzulagern, muss mehr Glukagon/Adrenalin (die Gegenspieler des Insulins) als Insulin vorhanden sein. Einlagern und ausschütten passieren wie bei einem Lager gleichzeitig.
    Bei Gesunden gibt die Bauchspeicheldrüse kleinste Mengen Insulin direkt ins Blut ab. Wird kein Insulin gebraucht stellt sie einfach die Produktion ein. "Insulin Club Mitglieder" spritzen sich Basal und Bolus. Dieses Insulin bildet ein Depot unter der Haut und wirkt über Stunden, ob es nun gebraucht wird oder nicht. Um bei einem Überschuss an Insulin dieses auszugleichen muss die Bauchspeicheldrüse Glukagon produzieren. Dann schüttet die Leber mehr Zucker aus. Aber wie alle Drüsen braucht sie Erholungspausen. Das gespritzte Insulin dagegen nicht. Das wirkt munter weiter. Auch können die Leber und die Muskeln nicht begrenzt Zucker ausschütten. Die Leber muss dann Fett in Zucker umwandeln. Das geht nur langsam. Das im Überfluss vorhandene Insulin sorgt jedoch dafür dass der Zucker im Blut die Speicher der Muskeln wieder auffüllt. Sind diese voll, wird der Zucker von der Leber wieder in Fett umgewandelt und gespeichert, obwohl das Gegenteil nötig ist. Sprich: Es wird mehr Zucker eingelagert als ausgeschüttet.
    Das arme Gehirn ist dann das leidtragende Organ, denn der Körper nimmt ihm den ganzen Zucker weg.
    Wegen dem Depot-Verzögerungseffekt kann eine Unterzuckerung auch noch Stunden nach dem Essen oder Mitten in der Nacht auftreten.

  • Ich danke euch für die Antworten! Bei meiner ersten Frage bin ich noch nicht so ganz zufrieden, dass das System so spät reagiert finde ich schon rätselhaft. Zumindest bei manchen.


    Habe schon ein paarmal einen Kollegen auf meiner früheren Arbeit zum messen gedrängt weil er über einen längeren Zeitraum komisch drauf war und schweigsam usw, und immer hatte er einen BZ kleiner als 1 mmol, also knapp vor dem Umkippen. Dass das der Körper so lange unreguliert lässt finde ich schon seltsam. Zu der Zeit hatte ich selber noch keinen Diabetes.


    Zur zweiten Frage, wenn alle Speicher voll sind wird der überflüssige Zucker einfach in Fett verwandelt, das leuchtet mir ein, daran hab ich garnicht gedacht! Wenn ich also keinen Energiebedarf habe und trotzdem viele KH esse und entsprechend Spritze, würde ich einfach nur zunehmen.



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  • Hallo Sheldor,

    Habe schon ein paarmal einen Kollegen auf meiner früheren Arbeit zum messen gedrängt weil er über einen längeren Zeitraum komisch drauf war und schweigsam usw, und immer hatte er einen BZ kleiner als 1 mmol, also knapp vor dem Umkippen. Dass das der Körper so lange unreguliert lässt finde ich schon seltsam. Zu der Zeit hatte ich selber noch keinen Diabetes.


    Meine Laienhafte Antwort dazu;) Dein Kollege hatte sicher schon viiiiele UZ hinter sich, der Körper stumpft ab und reguliert so gut wie gar nicht mehr, wenn man nichts dagegen tut, wird das natürlich immer schlimmer. Heißt bei einem Zucker schon ab 3,5mmol schon leicht korrigiert mit KH ( Schluck Cola ). Was vielleicht so mancher noch nicht als gefährlich ansieht.
    Ich habe es zumindest so geschafft das mein Körper mir jetzt wieder ab 2,5mmol Signale sendet.



    Zur zweiten Frage, wenn alle Speicher voll sind wird der überflüssige Zucker einfach in Fett verwandelt, das leuchtet mir ein, daran hab ich garnicht gedacht! Wenn ich also keinen Energiebedarf habe und trotzdem viele KH esse und entsprechend Spritze, würde ich einfach nur zunehmen.


    In Deinem Fall ist das ja nicht schlecht, mit dem Einlagern, da bekommst Du mal was auf die Rippen. :toast

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  • Erstens: Warum kann man als Diabetiker eigentlich bis zur Bewusstlosigkeit unterzuckern? Beim Gesunden treten doch auch Situationen oder Umstände auf, die einen schnelleren Umsatz des Blutzuckers als normal verursachen, und normalerweise greift dann die Leber ein und schüttet nach. Warum macht das beim Diabetiker die Leber oftmals erst wenn die Person schon bewusstlos ist?


    Bei einigen Typ1ern werden neben den Beta-Zellen auch die Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Die Alpha-Zellen sind für die Glucose-Ausschüttung aus der Leber verantwortlich, wenn die futsch sind, wird auch erst mal keine Glucose freigesetzt wird. Erst wenn der Blutzucker soweit absackt, dass in der Nebennierenrinde das Adrenalin freigesetzt wird, kommt es zur Glucoseausschüttung. Leider bewirkt das Adrenalin auch eine Insulinresitenz über die nächsten Stunden.
    Typ1er bei denen die alpha-Zellen mit zerstört sind, neigen auch zu Bewußtlosigkeit, die anderen haben einfach Glück gehabt.
    Hoffe die grob vereinfachte Erklärung war hilfreich.


    LG
    Ariola

  • Hallo Ariola,
    Danke für die Erklärung.



    Das heißt das diese Typ1 auch nicht die Hypowahrnehmung durch diese Schulung wieder erlernen können, richtig?
    Wäre vielleicht auch interessant für Leute die um ein CGM kämpfen mit den Kassen.


    Kannst Du noch sagen ob oder wie man das testen kann, ob das der Fall ist? Vielleicht auch ähnlich wie der Antikörpertest?

  • Das ist ja wirklich interessant. Ich selbst war bisher noch nie in Gefahr der Bewusstlosigkeit, da ich zuverlässig schon ab 3,5 mmol starke UZ Symptome entwickele. Kenne das komischerweise auch von früher vor dem Diabetes, das Zittern und Heißhunger und Herzrasen.


    Also ist da auch eine weitere Komponente mit am Werk die die UZ gefährlicher machen kann. Danke für die Erklärung!




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  • Doch, man kann auch als jemand, der zu schweren UZ neigt, die Hypowahrnehmung trainieren. Allerdings halte ich nichts von Hypowahrnehmungstrainings. Eine konsequente Vermeidung von BZ-Werten unter 70 genügt sowie das Anheben des BZ-Wertes ab 80 mg/dl mit schnellen BE's (Cola etc, Traubensaft, Traubenzucker, Gummibären).



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  • Na ich denke doch, dass mit Hypowahrnehmungstraining nicht gemeint ist, dass man sich absichtlich in die Hypo begibt, um die Wahrnehmung zu trainieren, sondern dass man seine Werte so reguliert, dass sie nicht unbemerkt so weit absacken...d.h. den Körper an höhere Werte gewöhnt, damit die Wahrnehmung wieder einsetzt...zumindest handhabe ich das so....Daher ist ein "Wahrnehmungstraining" absolut notwendig, wenn die Wahrnehmung einmal gestört ist...aber so meintest du das wohl auch....


    Caro <>
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    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Bei Hypowahrnehmungstrainings werden die Patienten tatsächlich unter Beobachtung absichtlich in die Hypo gespritzt/gedrückt, um zu lernen wieder auf die unterschiedlichen Symptome zu achten.

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Na ich denke doch, dass mit Hypowahrnehmungstraining nicht gemeint ist, dass man sich absichtlich in die Hypo begibt, um die Wahrnehmung zu trainieren, sondern dass man seine Werte so reguliert, dass sie nicht unbemerkt so weit absacken...d.h. den Körper an höhere Werte gewöhnt, damit die Wahrnehmung wieder einsetzt...zumindest handhabe ich das so....Daher ist ein "Wahrnehmungstraining" absolut notwendig, wenn die Wahrnehmung einmal gestört ist...aber so meintest du das wohl auch....

    Bei einem Hypowahrnemungstraining, beobachtet man seinen Körper ganz genau und achtet auf " individuelle Merkzeichen", dass etwas nicht stimmt. Mein 1. Training habe ich vor vielen Jahren stationär erhalten. Ich wurde in keinster Weise absichtlich in eine Hypo geschickt, ganz im Gegenteil . Uns wurde angerate auf noch so kleine körperliche Reaktionen zu achten Bsp. bei einem niedrigen BZ Rechenübungen zu machen, oder seine Schrift zu beobachten, seine Atmung, auf Kribbeln in unterschiedlichen Körperregionen etc. Einige Jahre später nahm ich ein weiteres Mal an einem Training teil und kann sagen, ich kenne meine Zeichen und habe es geschafft meine Hypoanzeichen deutl. früher als damals wieder aktiv wahrzunehmen. Bsp. bin ich damals mit einem BZ von 28 mg/dl "frohgelaunt" durch die Gegend gelaufen, man merkte es mir nicht an und ich habe !"nichts" gemerkt (Zufalls- BZ Messung i.d. Klinik). Heute fühle ich mich mit ca. 55 mg/dl so schlecht und "jammere den alten Zeiten fast schon hinterher".
    Mein Körper hat seine individuellen Hypo-Anzeichen (Bsp. Schwächegefühl nur in den Oberarmen) aber auch Hyperglylämieanzeigen Bsp. Engegefühl/Atemnot (nicht die üblichen).

    Bei Hypowahrnehmungstrainings werden die Patienten tatsächlich unter Beobachtung absichtlich in die Hypo gespritzt/gedrückt, um zu lernen wieder auf die unterschiedlichen Symptome zu achten.

    Wo wird denn das gemacht? ?( Das wäre ja absolut keine Alltagssituation zumal sich Hypoanzeichen im Laufe der Zeit ja auch verändern.

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe


  • Mein Körper hat seine individuellen Hypo-Anzeichen (Bsp. Schwächegefühl nur in den Oberarmen) aber auch Hyperglylämieanzeigen Bsp. Engegefühl/Atemnot (nicht die üblichen).


    Wo wird denn das gemacht? Das wäre ja absolut keine Alltagssituation zumal sich Hypoanzeichen im Laufe der Zeit ja auch verändern.

    Das kann ich leider bestätigen... Durst, gereizt,müde sein, kannte ich bis vor ein paar Jahren nur von Hypers. Aber genau das macht es mir persönlich nicht einfacher, es frustriert mich ehrlich gesagt.
    Weil statt gleich zu messen, sage ich mir oft , ach kann ja gar nicht sein, bis ich dann wieder unter 3,0 mmol rutsche und das ärgert mich dann noch mehr, weil dann der ganze Tag wieder blöd läuft.
    Ich muß mich oft zum messen zwingen. Da gibt es die verschiedensten Gründe, einer davon ist das ich immer Angst habe das die Teststreifen nicht reichen könnten.
    Dieses ewige Eintrichtern von Diabetologen, " messen Sie nicht soviel" hat eben Spuren hinterlassen.
    Gut, genug gejammert, muß mal messen.
    Ach und eins wollte ich noch anmerken, das mir bisher nur das Forum und die vielen guten Tipps hier geholfen haben, meine Werte so halbwegs in den Griff zu bekommen!
    Danke Euch dafür!!! :nummer1:
    Naja wieder Off Topic, egal musste mal raus.

  • Das mit dem "beobachtet man den Körper ganz genau" ist sicher richtig und der erste Schritt...wenn man aber niedrige Werte gewohnt ist, kann ich so lange beobachten wie ich will, dann laufe ich eben auch mit einem Wert von 25 völlig normal herum und merke nichts...beobachtet oder nicht....man muss dann dem Körper die Hyposymptome quasi wieder antrainieren...indem man ihn an höhere, normale Werte gewöhnt....nicht einfach, aber machbar! Zumindest habe ich die Erfahrung so gemacht...inzwischen merke ich wieder was bei....na ja...40...und ich arbeite weiter daran, diesen "ich-merk-was-Wert" zu steigern....[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/just_cuz/JC_see_stars.gif][Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/standart/heat.gif]


    Caro <>
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  • ..Ich muß mich oft zum messen zwingen. Da gibt es die verschiedensten Gründe, einer davon ist das ich immer Angst habe das die Teststreifen nicht reichen könnten.
    Dieses ewige Eintrichtern von Diabetologen, " messen Sie nicht soviel" hat eben Spuren hinterlassen.

    Kleiner Tip am Rande, auch Dein Hausarzt kann dir Teststreifen aufschreiben.
    Prinzipiell teile ich meinen Diabeteszubehörbedarf auf Diabetologe UND Hausarzt auf, somit tut ihnen die Verordnung (aus Budgetgründen) nicht so weh und klappt :thumbsup: . Bisher gab es damit noch nie Probleme.


    Das mit dem "beobachtet man den Körper ganz genau" ist sicher richtig und der erste Schritt...wenn man aber niedrige Werte gewohnt ist, kann ich so lange beobachten wie ich will, dann laufe ich eben auch mit einem Wert von 25 völlig normal herum und merke nichts...beobachtet oder nicht....man muss dann dem Körper die Hyposymptome quasi wieder antrainieren...indem man ihn an höhere, normale Werte gewöhnt....nicht einfach, aber machbar! Zumindest habe ich die Erfahrung so gemacht...inzwischen merke ich wieder was bei....na ja...40...und ich arbeite weiter daran, diesen "ich-merk-was-Wert" zu steigern....

    Das "beobachten" heisst ja nicht, dass ich erst ab einen gewissen Wert beobachte, sondern regelmässig (bei jeder Messung) in mich hineinschaue, welche Signale gesendet werden & diese eine zeitlang dokumentieren. Nach einiger Zeit erkennt man Paralellen. Klar muss man Hyosymptome (wieder) erkennen, alte wieder antrainieren denke ich ehr nicht. Bei mir waren es komplett neue!
    Deinen "ich merk was Wert" wirst du sicherlich noch steigern, aber das kostet viel Zeit und viel Engagement, aber du schaffst das. Viel Erfolg

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Wo wird denn das gemacht? ?( Das wäre ja absolut keine Alltagssituation zumal sich Hypoanzeichen im Laufe der Zeit ja auch verändern.


    In Bad Mergentheim, z.B. gibt es spezielle Kurse für Leute mit Hypowahrnehmungsstörung. Wie genau diese Seminare ablaufen, weiß ich allerdings nicht. Als ich 2009 dort war, war eine Frau bei mir in der Schulungs-Gruppe, die genau eben das Problem mit der Hypowahrnehmung hatte. Und hier hat die Kursleiterin gesagt, dass sie sich gerne mal für so ein Spezial-Seminar anmelden könne. Und sie sagte wortwörtlich: "Da werden Sie dann unter ärztlicher Aufsicht in die Unterzuckerung gebracht und lernen wieder auf die Anzeichen zu achten."


    Ich denke, dass die das mit den absichtlichen Unterzuckerungen nicht allzu häufig machen, sondern dass der Kurs unter Betreuung der Psychologen vor Ort erst mal so aussieht, dass den Teilnehmern die Angst genommen wird etc. Daneben wird auch die BZ-Einstellung unter die Lupe genommen und korrigiert. Und gegen Ende des Kurses gibt's dann vielleicht ein/zwei Sessions mit absichtlicher Hypo (wie ne Art "Abschlussprüfung") oder so. Da immer Ärzte und/oder Psychologen anwesend sind, find ich das eigentlich ne ganz gute Sache für die harten Fälle, die ständig unbemerkt unterzuckern und daher ja auch dauerhaft keine gute Einstellung erreichen können (von den anderen Risiken für Leib und Leben mal abgesehen, z.B. schwere Stürze).

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Bei einigen Typ1ern werden neben den Beta-Zellen auch die Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Die Alpha-Zellen sind für die Glucose-Ausschüttung aus der Leber verantwortlich, wenn die futsch sind, wird auch erst mal keine Glucose freigesetzt wird. Erst wenn der Blutzucker soweit absackt, dass in der Nebennierenrinde das Adrenalin freigesetzt wird, kommt es zur Glucoseausschüttung. Leider bewirkt das Adrenalin auch eine Insulinresitenz über die nächsten Stunden.
    Typ1er bei denen die alpha-Zellen mit zerstört sind, neigen auch zu Bewußtlosigkeit, die anderen haben einfach Glück gehabt.
    Hoffe die grob vereinfachte Erklärung war hilfreich.

    Gut, wiedeerlernen... Aber bleibt immer noch die Frage was mit denen ist, wenn die Alpha-Zellen zerstört sind.
    Soll bei denjenigen solche Extrem- Behandlung denn noch helfen? Gibt es eine Möglichkeit das Festzustellen, an Hand eines Blutbildes, oder ähnlichen?
    Ich mein die Beta-Zellen kann man ja auch nicht wieder aktivieren.
    Wäre ja schön :hmmz:
    Oder habe ich da wieder was falsch verstanden?


    PumpenKati, danke für den Tipp, im Moment bin ich in einer Tagesklinik, wo es keine Probleme mehr gibt, mit den Hilfsmitteln. Drei mal auf Holz klopfen ... das es auch so bleibt;) Mit Pumpe stehen einem hier ja 7Messungen pro Tag zu... :hmmz:

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  • Ich denk mal diejenigen bei denen auch die Alphazellen betroffen sind werden in der Wahrnehmung auf andere Signale achten müssen als die mit intakten Zellen.


    Wenn die klassischen Symptome wie Zittern Heißhunger etc. nicht mehr auftreten können, dann Zumindest sicher die Ausfallerscheinungen durch UZ, keine Konzenzration usw.


    Da muss ich auch wieder an meinen ehemaligen Kollegen denken, wenn er nicht mehr geredet hat und vor sich hin gestarrt hat, dann wussten wir immer, er braucht Zucker. Er selbst hat immer beteuert ihm fällt das nicht auf. Er wurde immer ruhiger, bis er zusammengesackt ist.


    Deshalb haben wir auch ständig zu ihm geschielt während der Arbeit. Hab ihm das immer nicht geglaubt dass man das nicht merkt, aber da war ich auch noch ahnungsloser Nicht- Diabetiker.



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  • Ich denk mal diejenigen bei denen auch die Alphazellen betroffen sind werden in der Wahrnehmung auf andere Signale achten müssen als die mit intakten Zellen.


    Wenn die klassischen Symptome wie Zittern Heißhunger etc. nicht mehr auftreten können, dann Zumindest sicher die Ausfallerscheinungen durch UZ, keine Konzenzration usw.

    Zittern,Heißhunger etc. hat aber nix mit den Alphazellen zu tun!

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!