Persönliches Budget

  • Hallo
    allerseits,




    ich verfolge seit geraumer Zeit die Beiträge und hoffe immer auf den
    universellen Leitfanden um das Freestyle Libre durchzuboxen.


    Ich selbst habe nachgefragt und sofort eine Absage bekommen.


    Danach habe ich es über das persönliche Budget versucht. Problem war nur, dass
    sich keiner damit auskennt (bzw. es überhaupt gar nicht bekannt ist). Auch der
    offizielle Ansprechpartner der KK konnte damit nichts anfangen.


    Hier mal eine Info. https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nliches_Budget


    Mein Ziel war es auf Teststreifen zu verzichten und dafür Geld für das Libre zu
    bekommen (so hätte man zumindest eine Teilfinanzierung)


    Am Ende war ich an dem Punkt, dass nur noch eine Klage möglich gewesen wäre.
    Leider bin ich "mürbe" geworden und habe es dann aufgegeben. Ein KK
    Wechsel zur TK erschien mir einfacher. Als die ersten Gerüchte in Umlauf waren
    (TK übernimmt nicht dauerhaft) habe ich mit dem KK Wechsel noch gewartet.
    Leider hat sich das Gerücht bestätigt und so stehe ich wieder am Anfang.


    Mir will das einfach nicht in den Kopf, dass dies geniale Testsystem einfach so
    niedergeschmettert wird.


    Außerdem bin ich sehr enttäuscht von der KK. Bei dem gesamten Schriftverkehr
    mit der KK konnte man genau sehen, dass das was ich geschrieben habe nicht
    richtig gelesen worden ist. Die Ablehnung wurde mit etwas begründet, was in
    meinen Schreiben komplett anders dargestellt worden ist (BSP: Ablehnungsgrund:



    1. Der MDK weist darauf hin, dass ein insulinpflichtiger
    Diabetiker, welcher sich ausschließlich auf die subkutane Blutzuckermessung
    verlässt, einem erheblichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt werden kann.



    In meinem Text stand aber:


    Ich möchte lediglich die „blutige“ Messung
    reduzieren. Gerade zur Nacht soll weiterhin über die übliche
    Blutzuckerkontrolle gemessen werden. Gerade aus dieser Kombination der beiden
    Messverfahren ergibt sich eine optimale Therapie. Die übliche Messung gibt
    einen genauen Wert zum aktuellen Zeitpunkt an und der Sensor gibt den aktuellen
    Wert und eine Tendenz (steigender oder fallender) des Blutzuckerspiegels an.)




    Es gab meines Erachtens kein wirkliches Argument gegen das persönliche Budget.
    Rechtliche Fragen sind allerdings auch nicht mein Fachgebiet.


    Meine Frage:


    Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem persönlichen Budget? Ich habe ein wenig
    im Netz gesucht aber keine Beispiele in der Kombination persönliches Budget und
    Diabetes gefunden.




    MFG

  • Wie wurde bei dir der Anspruch auf Teilhabeleistungen nach §4 SGB IV festgestellt?
    Diese umfassen nach §5 SGB IX meiner Meinung nach keine Heil- und Hilfsmittel oder Behandlungsmethoden.

  • Hallo


    Ich habe während einer Studie ein CGM getragen. Von den Studienassistenten habe ich die Information bekommen, dass ich über das persönliche Budget ein Zuschuss für ein CGM bekommen könnte.


    Meine Idee war nun folgende:
    Das Freestyle Libre ist zwar kein CGM aber warum sollte eine Bezuschussung hier nicht funktionieren.
    Anspruch auf Teilhabe bzw. Feststellung des Bedarfes ist dadurch begründet, dass ich jedes Quartal Teststreifen benötige/bekomme. Ich bekomme also eine Leistung und diese soll auf die Leistungsform des persönlichen Budgets umgestellt werden.
    Ich tausche das Hilfsmittel Teststreifen gegen ein Hilfsmittel meiner Wahl (wenn auch nicht im Hilfsmittelkatalog gelistet und natürlich in gewissen Grenzen)
    So könnte das persönliche Budget meiner Meinung nach eingesetzt werden.


    MFG

  • Ich frage mich immer noch wie man darauf kommt?

    Möglicherweise dadurch, wie man "kontinuierliche Überwachung" definiert: Wenn es nicht kontinuierliche Überwachung genug ist, die Meßwerte kontinuierlich aufzuzeichnen, wo sie irgendwann einmal ausgelesen werden, sondern sie eben auch kontinuierlich weitergegeben werden und ggfs. darauf reagiert wird (Alarm).

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Ich frage mich immer noch wie man darauf kommt? Im Vgl. zu anderen Systemen ist der Funktionsumfang ein anderer, die Messmethode bleibt aber gleich....amperometrische Glucosemessung im Zwischenzellwasser.


    Betrachte es bitte Formalbürokratisch und nicht wissenschaftlich. Formal fehlen FGM wesentliche CGM Merkmale. Wie Alarm z.B. ... Kosten und Nutzen sind ein anderer. Kosten bei nach Papierlage 7 Tagen Sensorlaufzeit CGM zu 14 Tagen FGM deutlich(!) tiefer, Anschaffungskosten (siehe Transmitter ca 1000€) mit 60€ auch wesentlich drunter. Der Nutzen hängt dann sehr stark an der individuellen Hypowahrscheinlichkeit. Das Ding bimmelt dich nachts jedenfalls nicht wach.


    Unstrittig: Sowohl (viele) CGM als auch FGM nutzen die amperometrische Methode mittels Glucooxidase Enzym. Wie der Zucker aus dem Blut ins Zwischenzwellwasser kommt um dort gemessen zu werden hat der Herr Fick mit seinem zweiten Gesetz vor rund 150 Jahren beschrieben. So gesehen ist das alles andere als Neu, nur eben neu kombiniert. Am Ende hast du einen Messwert, der vom Blutzucker abhängig ist.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Ich glaube, es ist einfach nur ein Übersetzungsfehler.


    Wenn ich nach "CGM" google, bekomme ich deutsche Seiten mit "Kontinuierliche GlukoseMESSUNG" und englische mit "continuous glucose MONITORING", nicht "...measurement". Monitoring heißt aber "Überwachung" und das ist ja der Unterschied zwischen Libre und CGM.

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    (Erich Kästner)

  • Hallo,


    ob CGM oder FGM ist eigentlich ja völlig egal.


    Die Interessante Fragestellung ist, ob es möglich ist das Freestyle Libre über den "Umweg" persönliches Budget zu finanzieren. Hat jamand evtl. Erfahrung mit dem persönlichen Budget? Kennt sich jemand rechtlich damit aus und kann beantworten ob es möglich ist?
    Vielen Dank und einen guten Rutsch? :D

  • Die Interessante Fragestellung ist, ob es möglich ist das Freestyle Libre über den "Umweg" persönliches Budget zu finanzieren. Hat jamand evtl. Erfahrung mit dem persönlichen Budget? Kennt sich jemand rechtlich damit aus und kann beantworten ob es möglich ist?


    Moin,


    naja, vielleicht beantwortest Du erst einmal die Frage von karlhof. Oder anders gefragt, warum meinst Du denn ohne FGM oder CGM nicht mehr bspw. arbeiten zu können?


    Das persönliche Budget kann man bspw. bekommen, wenn man aufgrund eines Rückenleidens einen speziellen Stuhl oder Tisch benötigt und ohne seine Arbeit nicht mehr ausüben kann. Der Antragsweg ist aber (logischerweise) auch dann nicht leicht. Du musst erst einmal darlegen, warum und was Du ohne FGM nicht mehr machen kannst. Begründest Du Jobverlust, ist nicht erst einmal die KK zuständig. usw. usf.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Unter diesen konfusen Annahme (siehe Groundeds Beitrag) gibt es leider wenige Argumente die eine Zustimmung nach sich ziehen würden.


    Ein Schelm wer dieser Logik administrative Bösartigkeit unterstellt. Die TK-Lösung mit "90€" bedeutet bei Vielmessern sogar eine Kostenersparnis, da es einen Deckel gibt. Was die mittleren Ausgaben statistisch nur noch senken kann.


    Zitat


    Unter anderem vielleicht wenn man zeigen kann, dass man die normale Messung nicht durchführen kann (ein User der in einem Biolabor arbeitet bekommt es von der Rentenversicherung gezahlt). Jedenfalls immer Einzelfallentscheidungen ohne klare Regeln, wann genau man den wirklich eins bekommt.


    Genau das schätze ich am Libre - kurz im Labor messen, fertig. Wenn die Handschuhe noch sauber sind ziehe ich die nicht mal aus. Nicht jeder wärmt seinen Hintern auf dem Bürostuhl und kann mal eben die Maus bei Seite schubsen um seinen BZ zu bestimmen. Außendienstler wären auch Kandidaten - mal eben während der Fahrt messen ist kein Ding und schließlich bist du verpflichtet(!) deinen Bz im Griff zu haben. In dem Fall wäre es ggf. denkbar das über die Berufsgenossenschaft bzw. Bundesagentur für Arbeit finanzieren zu lassen. Müsste http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/6a.html sein der greift. Gründe liefert http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/4.html genug.


    Übrigens ist so ein Antrag interessant - denn ein "nicht zuständig, versuchen Sie es woanders " gibts nicht. Siehe http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/14.html


    Zitat

    Werden Leistungen zur Teilhabe beantragt, stellt der Rehabilitationsträger innerhalb von zwei Wochen nach Eingang des Antrages bei ihm fest, ob er nach dem für ihn geltenden Leistungsgesetz für die Leistung zuständig ist; bei den Krankenkassen umfasst die Prüfung auch die Leistungspflicht nach § 40 Abs. 4 des Fünften Buches. Stellt er bei der Prüfung fest, dass er für die Leistung nicht zuständig ist, leitet er den Antrag unverzüglich dem nach seiner Auffassung zuständigen Rehabilitationsträger zu. Muss für eine solche Feststellung die Ursache der Behinderung geklärt werden und ist diese Klärung in der Frist nach Satz 1 nicht möglich, wird der Antrag unverzüglich dem Rehabilitationsträger zugeleitet, der die Leistung ohne Rücksicht auf die Ursache erbringt. Wird der Antrag bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt, werden bei der Prüfung nach den Sätzen 1 und 2 Feststellungen nach § 11 Abs. 2a Nr. 1 des Sechsten Buches und § 22 Abs. 2 des Dritten Buches nicht getroffen.
    (2) Wird der Antrag nicht weitergeleitet, stellt der Rehabilitationsträger den Rehabilitationsbedarf unverzüglich fest.


    Somit kannst du dich an einen der im §6 SGB-IX genannten Rehabilitationsträger http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/6.html wenden, der muss klären wer zuständig ist. Und das ganze "schnell".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hier mal eine Info. https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nliches_Budget


    Mein Ziel war es auf Teststreifen zu verzichten und dafür Geld für das Libre zu
    bekommen (so hätte man zumindest eine Teilfinanzierung)


    Gedankenübertragung, genau darüber habe ich gestern selbst gegrübelt, ob man der Kasse nicht einen 'Deal' vorschlagen könnte. Schließlich haben Sie es ja durch die 75% Regelung über 1,5 Jahre unterstützt (in meinem Fall), also warum sollten Sie mich nicht weiter unterstützen, wenn ich zusichere, dass ich KEINE Teststreifen mehr 'ordere', mein Diadoc würde da sicher mit machen.


    Ob sich das rechtlich hinbiegen lässt? Über diese 'persönliche Budget' wusste ich bisher nichts, danke für den Hinweis.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Gedankenübertragung, genau darüber habe ich gestern selbst gegrübelt, ob man der Kasse nicht einen 'Deal' vorschlagen könnte


    Gedankenübertragung, genau darüber habe ich gestern selbst gegrübelt, ob man der Kasse nicht einen 'Deal' vorschlagen könnte. Schließlich haben Sie es ja durch die 75% Regelung über 1,5 Jahre unterstützt (in meinem Fall), also warum sollten Sie mich nicht weiter unterstützen, wenn ich zusichere, dass ich KEINE Teststreifen mehr 'ordere', mein Diadoc würde da sicher mit machen.


    Ob sich das rechtlich hinbiegen lässt? Über diese 'persönliche Budget' wusste ich bisher nichts, danke für den Hinweis.


    Hi Linus,


    hast Du bei Deiner KK einen Anlauf gemacht und den "DEAL" vorgeschlagen?
    Würde mich interessieren wie die Reaktion ist - gibt mal bitte eine Info. Vielen Dank.


    MFG