DIY Closed Loop Systeme auf Heise Technology Review

  • Welches System Dana Lewis nutzt, wissen wir ja nicht, ich vermute aber mal auch so eines, welches semiautomatisch funktionert.


    Hier ein ausführlicher Bericht von Dana Lewis für alle, die es interessiert ( auf Englisch): https://diyps.org


    Soweit ich das jetzt in aller Schnelle überflogen habe, ist es ein System auf Hybrid Basis, mein Englisch ist aber nicht sooooo perfekt.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.


  • Welches System Dana Lewis nutzt, wissen wir ja nicht, ich vermute aber mal auch so eines, welches semiautomatisch funktionert.


    Mahlzeiten müssen immer noch abgeschätzt werden. Die Pumpe von ihr regelt nur die Basalrate nach oben, gibt aber keinen Extra-Bolus ab. Für den anfänglichen Essensbolus reicht das freilich nicht aus. Wohl aber, um Fett/Eiweiß-Überhang zu bewerkstelligen.

  • Leila


    Nicht so ganz, eher überflogen wegen der Diskussion mit DerWurstkuchen. Das mit der Portader war schon klar, wie schnell die Betazellen Insulin produzieren können, war mir nicht klar, zumal ja auch gesunde Menschen 2 Stunden nach dem Essen keinen Nüchternwert haben. In die Vene spritzen steht sicher nicht zur Debatte. ;)


    Ich weiss natürlich nicht, welche Art von Sensor da eingesetzt wurde, evtl. dieser, der unter die Haut implantiert wird und ob und wie gross ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber einem Standardsensor wäre. Wenn man da mit 10 Minuten Verzögerung messen könnte und ein schnelles Insulin auch nach 10 Minuten wirkt, käme man auf eine ca. 20 minütige Verzögerung. Ob dann Spitzen von 250-300mg/dl bei einer normalen Mahlzeit entstehn, kann ich nicht beurteilen, sicher aber muss man in bestimmten Situationen eingreifen. Das habe ich ja auch nie bestritten.


    In dem zuvor schon verlinkten Bericht wird darüber aber nichts gesagt und ich frage mich natürlich warum. Kann es ein, das da die verschieden Studien/Wissenschaftler mit unterschiedlichem Gerät arbeiten? Es sind aber auch andere Universitäten und die Probanden in diesem Bericht trugen die Geräte 12 Wochen.


    Das passt nicht zu der Dream Studie, das ist in jedem Fall eine andere und es scheint eben auch eine andere Hardware zu sein. Gut, es könnte natürlich sein, das in dem anderen Bericht etwas verschwiegen wird, aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Das Diabetes Journal gilt nicht als Märchenbuch.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeija ()

  • In dem von dir verlinkten Bericht wurde laut dem Bild links oben ein Freestyle Navigator, eine Dana Diabecare Insulinpumpe und ein "Rechencomputer" verwendet.


    Also ein ganz normales, herkömmliches CGMS-System. Im Text schreiben sie ja leider nichts von der genauen Studiendurchführung. Nehme aber mal an, es geht in ähnliche Richtungen wie bei den DREAM-Studien.

  • Bei "normaler" Hardware sollte man davon ausgehen, ja. Dann ist es aber schon realtiv dreist, einen solchen Artikel zu verfassen, der doch wirklich wichtige Dinge unterschlägt, vorausgesetzt es wäre so. Es wird ja auch nicht gesagt, ob hier mit Basal- oder Bolusinsulin gearbeitet wird.


    Das gleiche gilt natürlich auch für den ursprünglichen Bericht, den Grounded verlinkt hat.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Es wird ja auch nicht gesagt, ob hier mit Basal- oder Bolusinsulin gearbeitet wird.


    Na ja, sobald mit einer "normalen" Insulinpumpe gearbeitet wird, wird entweder Normalinsulin- oder ein Insulinanalogon verwendet (beides Bolusinsuline), was anderes geht ja gar nicht.

  • So dachte ich auch. Dana Lewis' Punmpe/APS-System regelt da aber Basalraten und es ist ja auch eine normale Hardware.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • ? Verstehe ich jetzt nicht...


    Klar, regelt die Pumpe die Basalrate. Aber trotzdem werden bei der Pumpentherapie nur Insulinanaloga oder Normalinsulin verwendet. Egal ob mit APS-System oder ohne.
    Und die Hardware bei Dana Lewis ist ja noch durch ein Raspberry Pi ergänzt (also einen Mini-Computer, der die Steuerung macht).

  • Ich weiss natürlich nicht, welche Art von Sensor da eingesetzt wurde, evtl. dieser, der unter die Haut implantiert wird und ob und wie gross ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber einem Standardsensor wäre. Wenn man da mit 10 Minuten Verzögerung messen könnte und ein schnelles Insulin auch nach 10 Minuten wirkt, käme man auf eine ca. 20 minütige Verzögerung. Ob dann Spitzen von 250-300mg/dl bei einer normalen Mahlzeit entstehn, kann ich nicht beurteilen, sicher aber muss man in bestimmten Situationen eingreifen. Das habe ich ja auch nie bestritten


    Es ist egal, welcher (der existierenden) Sensoren eingesetzt wird. Der Stand der Technik ist, dass im Unterhautfettgewebe eine gewisse Zeitverzögerung vorliegt. Ein schnellwirkendes Insulin BEGINNT nach 10 Minuten zu wirken. Seinen Wirkungshöhepunkt hat es etwa nach 1 Stunde. Und ja, BZ Spitzen von 250-300 werden bei fast jedem Diabetiker auftreten, der eine normale Mahlzeit zu sich nimmt und erst ca. 20-30 Minuten nach dem Essen spritzt. So lange dauert es, bis das CGM die Erhöhung meldet.
    Natürlich steht das nicht zuvorderst im Artikel, aber wenn Menschen, die mit der heute zur Verfügung stehenden Technik Erfahrung haben, so etwas plausibel erklären, kann man es auch glauben.

  • Ikebana


    Wenn es so ist, dann wäre dieser verlinkte Artikel ja eher dem Bereich der Märchenwelt zuzuordnen.


    Kein Wort von irgendwelchen Blutzuckerspitzen, kein Wort von schlechten postprandialen Werten oder verschlechterten BZ Einstellungen. Sei mir nicht böse, wen man so etwas liest und nicht selbst so ein System trägt und daher auch nicht weiss, welche Modifikationen oder neue Techniken eingesetzt werden und noch im Versuchsstadium sind, dann kann man sehr wohl der Meinung sein, vor allem, wenn diese Probanden doch 12 Wochen dieses System getestet haben und das OHNE die genannten Probleme, das da wohl irgendwas dran sein muss, oder siehst Du das anders?


    Das steht nur nichts zuvorderst in dem Artikel, es steht nirgendwo. Aber die Diskussion war ja eigentlich schon beendet. Das es aktuell anders aussieht weiss ich schon, das würde aber nicht zwangsläufig neue Techniken ausschliessen, was aber augenscheinlich, zumindest was die abgebildeten Geräte betrifft, eben nicht der Fall war.


    Wie man dann so ein halbgares Zeug als "erfolgreich" verkaufen kann, will nicht in meinen Kopf

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeija ()

  • Leila


    Weil Adrian schrieb, das Danas APS System nur die Basalrate anpasst, es gibt kein Bolus ab.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Cassiopeija
    Der im Eingangspost verlinkte Artikel beschreibt das DIY Projekt. Heißt Do it yourself-> mache es selbst. Das sind TYP I Diabetiker, die nicht warten wollen bis so ein System offiziell weltweit erforscht und zugelassen ist, sondern es selbst ausprobieren. Da will niemand etwas verkaufen und dazu gibt es keine Studien.
    Sie tun es einfach, indem sie die bisher vorhanden Möglichkeiten ( Pumpen, CGMS Systeme) nutzen, bzw. umprogrammieren, von mir aus auch " knacken" und es an sich selbst testen. Da es immer mehr werden, wo es erfolgreich funktioniert, kommt es so langsam auch an die Öffentlichkeit.
    Und klar, kann es nicht ein komplettes Closed Loop sein, dazu gibt es bisher noch keine Möglichkeiten.


    Und das alles geschieht eben vergleichsweise auf der Basis der DREAM Studien, nur das diese Menschen eben nicht warten möchten, bis so ein Projekt irgendwann einmal in ferner Zukunft zugelassen wird.Alles rein privat und auf eigene Verantwortung. Nicht mehr und nicht weniger.
    Mir scheint, als wäre das nicht so ganz klar?


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • @ Charlotta


    Doch, das war mir schon klar, nur war aus dem anfangs Verlinkten nicht ersichtlich, das es nur die Basalrate anpasst, aber keinen Bolus gibt. Dort heisst das Project auch OpenAPS. Und wenn Du genau diesen Artikel liest, dann steht dort auch nichts von einem Hybridsystem, nichts von nur Basalrate und auch nichts von all den schlimmen Sachen die hier aufgeführt wurden. Nichts. Nur das es 2013 nach einem Jahr nur testen in Betrieb genommen wurde und seitdem läuft.


    Mein Post an Ikebana bezieht sich aber nicht auf Dana Lewis, sondern auf den von mir verlinkten 12 Wochen Test mit 33 Probanden.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Ich habe mich ja auch erst gefragt, was für einen Sinn, solch eine "künstliche" Bauchspeicheldrüse hat, wenn sie die Blutzuckerspitzen nach einer KE-reichen Mahlzeit nicht verhindern kann, bzw. warum die Forscher das nicht vorher gewußt haben und erst jetzt auf eine Hybrid-Lösung gehen.


    Aber es macht doch Sinn, solche Technik zu haben, auch wenn sie die Spitzen nach Mahlzeiten nicht wegbekommt, könnte sie z. B. nachts automatisch gegensteuern, wenn die Werte meines Kindes aus unerklärlichen Gründen unvorhersehbar steigen (passiert leider immer wieder und ist nur durch ständiges Aufstehen, Messen und Korrekturbolen zu lösen). Wenn das automatisch ginge, wäre das schon einmal super.
    Ausserdem könnte sie Menschen helfen, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht um Ihren Diabetes kümmern können oder wollen, eine bessere Einstellung zu erreichen. Es werden ja automatische Boli abgegeben und das ist immerhin besser als gar keine Insulinabgabe.
    Dann könnte sie Falschschätzungen von KE und FPE viel besser und eher abfangen und gegensteuern.


    Die Hybridlösung gefällt mir eigentlich ganz gut. Man kann aktiv steuern, wenn man kann und will und erreicht damit eine noch bessere Einstellung. Wenn man nicht kann oder will, erreicht man damit immerhin eine bessere Einstellung als ohne "künstliche" Bauchspeicheldrüse.