Neuling hat eine Frage zum CGM

  • Hi, bin noch ganz neu hier und brauche mal Eure Hilfe.
    Schon seit längerem liebäugele ich mit einem CGM. Nur weiß ich nicht, ob ich mit meinem Typ 1 dafür in Frage komme und die KK die Kosten übernimmt.
    Ich bin seit 1970 Typ 1, trage seit Jan. 15 den Omnipod. Komme damit auch ganz gut zurecht. Nun ist so, dass sich bei mir eine Reihe von Folgeerkrankungen eingeschlichen haben. Eine ausgeprägte PNP, Charcot-Fuß, Nieren sind gefährdet. Meine Hypo Wahrnehmung ist nicht mehr die beste. Vor ein paar Wochen bin ich mal wieder umgekippt und habe dabei gleich den Glastisch im Wohnzimmer zerdeppert. Ausnahmsweise war ich zu dem Zeitpunkt nicht alleine (bin Single ) und hatte somit schnelle Hilfe. Mein BZ war bei 33 und ich habe im Vorfeld nichts bemerkt. Jetzt ist wieder die Angst da, dass ich umkippe und alleine zuhause bin.
    Weiterhin habe ich immer öfter Schmerzen in den Fingern bei der Messung.
    Weiß jemand von Euch, ob ich für das CGM in Frage komme.
    Thanks und liebe Grüße aus dem Ruhr-Pod :help: :foehn

  • Hallo Zuckerzombie.
    Vielleicht hast du hier im Form schon gesehen, dass gerade die Entscheidung vom GBA zum CGM heiß diskutiert wird.
    Zur Zeit ist es leider in den allermeisten Fällen so, dass ein CGM keine Kassenleistung ist, sondern man es selber zahlen muss. Selbst mit ausgeprägter Hypo-Wahrnehmungsstörung und Aufenthalten im Krankenhaus oder Fahrt mit RTW in die Notaufnahme wegen einer Hypo sind gerade noch keine Indikationen für ein CGM. Meine Kasse hat durchblicken lassen, dass nicht mal eine Schwangerschaft dazu führen würde, dass ich für die Zeit ein CGM bekäme..
    Sprich mal mit deinem DiaDoc darüber wie er deine Chancen einschätzt, aber vielleicht wartest du mit einem Antrag bis die Entscheidung des GBA im Bundesanzeiger drin steht, die Dame am Telefon von meiner Kasse meinte bis da müsse ich auf jeden Fall warten bis ich den Hauch einer Chance hätte.
    Aber ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du Erfolg hast :thumbsup:

  • Vor ein paar Wochen bin ich mal wieder umgekippt und habe dabei gleich den Glastisch im Wohnzimmer zerdeppert.


    Hi,
    wenn Du mehrfach das Bewusstsein verloren hast weil du Hypoglykämien nicht mehr bemerkst und das dokumentiert ist (Notarzteinsatz), sollte das eine gute Ausgangslage sein. Du musst vermutlich aber vorher noch ein Wahrnehmungstraining machen und danach nochmal umkippen. Auch eine CGM Schulung muss man sicher machen.
    Wie ist denn Dein Hba1c? Wenn die Therapieziele mit herkömmlichen Methoden nicht erreicht werden, hat man auch eine Indikation.
    Es muss aber natürlich der Nachweis erbracht werden, also viel Papierkrieg und schnell geht es auch nicht. Man muss vermutlich damit rechnen, dass die Krankenkassen erstmal abblocken. Aber wer nicht kämpft gewinnt nicht.
    Grüße
    Ikebana

  • Habe diesen Thread jetzt erst gesehen.


    Ein hoher HbA1c ist es ja nicht, weswegen der eine oder andere Betroffene ein CGM möchte. Es sind eher die niedrigen BZ-Werte, die die Gefahren mit sich bringen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Doch, eine allgemein schwer beherrschbare Einstellung mit einem zu hohen HbA1 ist für manchen auch ein Argument.


    Wenn es nun verordnungsfähig ist, kann und sollte man es zum ausschöpfen der Therapie mit einplanen.



    Gesendet mit Tapatalk

  • Ein hoher HbA1c ist es ja nicht, weswegen der eine oder andere Betroffene ein CGM möchte.



    Hi,
    ein niedriger Hba1c ist aber ein ganz wesentliches Therapieziel, wenn nicht das wesentlichste. Und wenn das ohne CGM unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten der ICG/Pumpentherapie nicht erreichbar ist, liegt eine Indikation für ein CGM vor.
    Ob man das jetzt aus ganz anderen Gründen gewollt hat, ist doch egal. Hauptsache man bekommt es. Am einfachsten hat man es immer, wenn man so argumentiert, wie das Gesezt oder in diesem Fall die Entscheidung des GBA es vorsieht.
    Grüße
    Ikebana

  • Am einfachsten hat man es immer, wenn man so argumentiert, wie das Gesezt oder in diesem Fall die Entscheidung des GBA es vorsieht.


    Klingt fast, als würde man jemanden von den 500 glücklichen CGM'lern unter 82 Mio Deutschen kennen, der weiß, wie es geht, was aber fast unmöglich sein sollte.


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/mocking.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hi Oktober,


    ich zahle meins im Moment selbst. Als relativ neuer Diabetiker mit gutem Hba1c hätte ich wohl keinerlei Indikation gehabt. Vermutlich auch jetzt nicht, wobei sich eine Wahrnehmungsstörung organisch nicht nachweisen lässt.
    Ich habe aber viel mit juristischen Sachverhalten zu tun und das ist schlussendlich auch einer. Vor Gericht, und darauf läuft es ja erstmal hinaus, ist es am einfachsten wenn man dem Richter 2 Dokumente vorlegen kann, auf einem steht drauf, was der GBA beschlossen hat und auf dem zweiten steht drauf, dass man genau das hat.
    Für mich werde ich wohl noch eine Weile warten müssen. Mein Problem ist, dass mein Diabetes mit CGM sehr gut eingestellt ist. Vermutlich ist es aber gar nicht so einfach nachzuweisen, dass das am CGM liegt und nicht ohne geht. Also müsste ich wohl aufs CGM erst mal verzichten, um darzulegen, dass die Therapieziele dann nicht erreicht werden. Dazu habe ich im Moment aber keine Lust. Die Kosten von 200€/Monat sind für mich nicht so erheblich, dass ich mich monatelang quäle. Noch dazu mit ungewissen Ausgang.

    Grüße
    Ikebana

  • Wie gut dass wir keine Zwei-Klassen Medizin haben.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Also das Dexcom G5 macht einen sehr guten Eindruck, finde ich. Sensor langt eine Woche.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)