Muskelauffüllung, Hilfe !

  • Bin heute mit dem Bike 50 km gefahren, so weit so gut, nun tillt mein BZ nach unten, permanent.
    Abendessen, Schokolade, Kuchen, ich bekomme ihn nicht über 70.
    Bin müde und will schlafen, aber so niedrig will ich nicht ins Bett.. :pupillen:

  • Hallo Grummbär !


    Zur BZ-Stabilität die langfristigen BE's nicht vergessen und vorher süsse Flüssigkeiten damit es schneller nach oben geht.
    Aber nicht übertreiben, sonst kommst Du eventuell in eine Lipolyse.


    Vor der nächsten Tour das Basal anpassen.

  • Hallo Gumibär,


    der Muskelauffülleffekt ist natürlich sehr stark von Deinem Trainingszustand in Kombination mit dem, was Du geleistet hast, abhängig. Das heißt, dass es schon mal - zumindest aus meiner Erfahrung - bis zu einem Tag dauern kann, bis sich alles wieder normalisiert.
    Wobei man den Muskelauffülleffekt m.W. nach nicht mit einer, für die sportliche Leistung, zu hohe Basalrate verwechseln darf. Denn Du verbrennst auch nach dem Radfahren noch etwas länger mehr, ohne dass gleich der Muskelauffülleffekt eintritt.


    LG-Tom

  • Oh je, scheint ein bekanntes Problem zu sein, in der Schulung hatten wir es nur kurz angesprochen.
    Habe nun neben Abendessen und Kuchen sowie Schokolade noch 2 Stücker Christstollen gegessen mit Puderzucker.
    Nun zeigt der BZ 115.


    Mich ödet das an, so kann doch kein Mensch Abnehmen..


    Danke für eure Antworten

  • Das musst Du anders sehen :)


    Fahr Rad und iss was ohne was zu spritzen :P


    So wird ein Reim draus und es klappt auch mit dem Abnehmen ohne zu Hungern :)


    Brauchst vermutlich nur ein bisschen mehr Erfahrung :)

  • Kaum zu glauben, nüchtern BZ war 110, nach all dem was ich mir eingeworfen habe an KH.


    Ich habe nur das Abendessen gespritzt, aber nicht die Schoki, den Nusskuchen und den Christstollen.
    Ihr meint nach so einer Tour (und 50 km ist nichtmal extrem ) sollte ich das Abendessen auch nicht spritzen, dann muss ich den Süßkram nicht essen ?

  • Ich habe lange herumgetüftelt um herauszufinden wieviele BE ich beim Radfahren verbrauche.
    Ich hab das dieses Jahr sehr genau dokumentiert ,und das hat mich zu nachfolgendem Ergebnis gebracht.
    Ca. 15 km 1BE,aber natürlich abhängig ,von den Höhenmetern,AusgangsBZ ,bereits gefahrenen Kilometern.,,,,,,
    Die Nachwirkungen gehen manchmal über 24 Stunden.
    Bei längeren anstrengenden Strecke gibts minimal Insulin fürs Essen,da der BZ sonst hochsaust.

    Der Weg ist das Ziel

  • Zumindest würde ich fürs Abendessen nach radfahren einen reduzierten Bolus spritzen. "Gar nichts" ist vielleicht zu krass.


    Im Prinzip ist es einfach nur "weniger Insulin" oder halt "mehr BE" aber wie und wann genau muss man selber ausprobieren.
    Wenn man sich Notizen macht und die Fahrt nochmal nachvollzieht dann bekommt man irgendwie ein Gefühl dafür wie es funktioniert. GPS-Aufzeichnung am Handy fand ich ganz nützlich.


    Wegen Gewicht würde ich mir erstmal wenig Gedanken machen auch wenn du anfangs vielleicht viel "unnötige" Kalorien mit den Zusatz-BE essen musst. Die Strategie der vielen Zusatz-BE ist vielleicht nicht optimal aber es ist halt eine Lernphase und hat doch zumindest funktioniert.
    Auf mittlere Sicht wird es mit jeder Runde besser klappen, du lernst die Insulin-anpassung besser, der Auffülleffekt wird schwächer, kannst Zusatz-BE weglassen usw.

  • Hallo zusammen,


    schreibe mal hier , da ich denke, dass es passt.


    Mache regelmäßig Sport, hauptsächlich Ausdauer.


    Samstag habe ich seit langer Zeit mal wieder richtig "gepumpt". Habe den ganzen Abend/Nacht so extrem krass Hypos gehabt. Hab 2 L Fanta locker verbraten. Soviel zum Thema Muskelauffüllung. Dient jetzt eigentlich nur zur Info, dass ich das auch kenne. Ich denke, wenn ich das nun wieder öfter mache, reagiert der Körper anders. Man hätte meinen können, ich hab den Diabetes für 12 Std. verloren :D



    LG Chris

  • Oha.. kommt mir bekannt vor. :thumbsup:


    Ich gebe zu, war ziemlich faul zur Zeit und bin außer Form. Meint ihr wenn ich wieder trainierter bin ist der Muskelauffüllefekt weniger stark ausgeprägt ?


    ?(


    Müssen die Muskeln dann nicht mehr aufgefüllt werden ?

  • Wenn du regelmäßig (sinnvoll) trainierst, wirst du fitter. Wenn du dann immer die gleichen 50km mit der gleichen Geschwindigkeit (bzw mit der gleichen Wattzahl) radelst, wird dein Körper diese Trainingseinheit besser verarbeiten. Irgendwie arbeitest du dann "effizienter" und der Muskelauffülleffekt sollte sich verringern. Halte ich für logisch, habe aber keine Quellen, ob es so ist.
    Das bezieht sich wohlgemerkt nur auf den Vergleich zweier identischen Trainingseinheiten bei unterschiedlichem Fitnessstand.


    ChrisB
    Vielleicht hättest du neben der Fanta - diese wirkt schnell aber auch nur kurz - noch ein paar KH nehmen sollen, deren Wirkung etwas langsamer verläuft? So wäre eine nachhaltige(re) Hypo-Bekämpfung hergestellt. Also die Fanta, um wieder in den nicht Hypo-Bereich zu kommen und dann (bspw) eine Wurschtsemmel, damit der Muskelauffüllefekt auch weiterhin versorgt werden kann. :essen:

  • Wenn du regelmäßig (sinnvoll) trainierst, wirst du fitter. Wenn du dann immer die gleichen 50km mit der gleichen Geschwindigkeit (bzw mit der gleichen Wattzahl) radelst, wird dein Körper diese Trainingseinheit besser verarbeiten. Irgendwie arbeitest du dann "effizienter" und der Muskelauffülleffekt sollte sich verringern. Halte ich für logisch, habe aber keine Quellen, ob es so ist.
    Das bezieht sich wohlgemerkt nur auf den Vergleich zweier identischen Trainingseinheiten bei unterschiedlichem Fitnessstand.


    ChrisB
    Vielleicht hättest du neben der Fanta - diese wirkt schnell aber auch nur kurz - noch ein paar KH nehmen sollen, deren Wirkung etwas langsamer verläuft? So wäre eine nachhaltige(re) Hypo-Bekämpfung hergestellt. Also die Fanta, um wieder in den nicht Hypo-Bereich zu kommen und dann (bspw) eine Wurschtsemmel, damit der Muskelauffüllefekt auch weiterhin versorgt werden kann. :essen:

    also wenn du 50km immer in der gleichen Geschwindigkeit fährst, passiert folgendes:
    - Muskelmasse an beanspruchten Muskeln nimmt etwas zu, aber zu vernachlässigen (Auffülleffekt wird dadurch sogar größer)
    - Muskelmasse an nicht beanspruchten Muskeln nimmt ab (kein Auffülleffekt, weil die auch nicht geleert wurden, "inaktives" Gewebe)
    - Anzahl der Mitochondrien (Kraftwerke) im Muskel nimmt zu, bessere und schnellere Energiebereitstellung, aber Auffülleffekt bleibt schlussendlich gleich


    Eine Absenkung des Auffülleffektes gibt es nur, wenn im unteren Leistungsbereich und bei Kohlenhydratdefizit trainiert wird, denn dann verschiebt sich die Energiebereitsstellung vom Glukose- in den Fettstoffwechsel! Wenn weniger aus dem Glykogentank entnommen wird, muss auch weniger aufgefüllt werden.


    lg

  • Eine Absenkung des Auffülleffektes gibt es nur, wenn im unteren Leistungsbereich und bei Kohlenhydratdefizit trainiert wird, denn dann verschiebt sich die Energiebereitsstellung vom Glukose- in den Fettstoffwechsel! Wenn weniger aus dem Glykogentank entnommen wird, muss auch weniger aufgefüllt werden.

    Äh, ja, das meinte ich eigentlich. :)
    Meinst du nicht, dass die "Absenkung des Auffülleffekts" (zu einem geringeren Teil natürlich) GENERELL stattfindet, wenn man sich mehr bewegt als zuvor?

  • Bei mir sind die nötigen Zusatz-BE während und vorallem nachher weniger geworden. Ob es an körperlichen Veränderungen oder mehr Erfahrung bei der Anpassung liegt weiss ich nicht, ist denke schwer zu trennen. Dazu noch der "Wiederaufbau" nach der Diagnose. Aber zum Beispiel Strecken bei denen ich anfangs 1-2 messen&essen musste fahre ich jetzt durch.


    Zitat

    Das bezieht sich wohlgemerkt nur auf den Vergleich zweier identischen Trainingseinheiten bei unterschiedlichem Fitnessstand.

    Da harkt es in der Praxis wahrscheinlich: Als Hobbyradler hat man, vor allem anfangs, sehr viel Steigerungspotential. Sobald man also seine Strecke einigermaßen fahren kann sucht man sich schwerere Strecken oder fährt schneller oder häufiger. Das schmeißt es dann wieder durcheinander.

  • Ja, oder eben nicht: Wenn man sich immer "gleich viel" anstrengt (das ist natürlich auch nicht messbar und deswegen unrealistisch), dann könnte man auch darauf abzielen, immer das gleiche "Maß" an Muskelauffülleffekt zu erzielen. :) Und darauf könnte man sich dann wieder super einstellen. In den letzten Monaten hat es bei mir ziemlich gut geklappt, meinen (Essens-)bolus nach dem Sport angemessen zu reduzieren und damit die drohende Hypo durch den Muskelauffülleffekt zu verhindern. Z.B. habe ich dann meinen BE-Faktor nach einem normalen Training abends fast halbiert, habe leicht erhöhte postprandial-Werte in Kauf genommen und bin auch mit höherem BZ ins Bett, um nachts nicht zu tief zu kommen.

  • Hallo zusammen,


    bei mir ist / war es auch immer so, dass wenn ich trainierter bin, die Hypos nicht mehr sooft kommen. Wurden nun viele evtl. Gründe aufgeführt. Fakt ist, bei mir ist es definitiv (auch) so :thumbsup:


    Nochmal zurück zum Auffülleffekt und Hypos:


    Dass die Fanta und schnelle KH schnell verbraten sind weiß ich. Nur fehlt es mir da an Alternativen was ich da nehmen kann, was nicht so schnell weg ist. Ein Wurstbrot o.ä. mag dafür gut sein, nur mache ich in der Regel Sport auch deswegen, um mein Gewicht zu regulieren. Da futter ich ungern spät Abends noch Brot(e) o.ä.


    Ich hoffe ich rutsche thematisch nun nicht zu sehr ab, aber kann es denn sein, dass (alles nun ein Beispiel) 4 BE Fanta "schneller" verbraten sind als 2 BE Brot? Ist die Menge an BE (wenn sie nicht extrem hoch ist) hier zweitrangig? In meiner einfachen (naiven) Denkweise heißt mehr BE auch länger Ruhe vor Hypos. Dass es nicht so ist, merke ich ja selber. Tue mich da trotzdem in der Theorie schwer.


    Beste Grüße Chris

  • Fanta sind ganz andere Kohlenhydrate als Brot, das ist klar.


    Bei Fanta ist es Saccharose also Haushaltszucker, das dann in Glukose und Fruktose gespalten wird. Fruktose hat eigentlich gar keine Insulinwirkung weil es in der Leber verstoffwechselt wird.
    Brot sind langkettige Glukoseketten.


    Dh. eigentlich müssten Fanta mit 20g Zucker drin weniger stark den BZ anheben als Brot mit 20g Kohlenhydrate. Aber beides Mal sind es rechnerisch 2 KE.
    Ganz schlimm ist es mit Apfelsaft, der besteht ja aus viel Fruktose.


    Dieses Dilemma, wie da Fruktose jetzt eigentlich berücksichtigt werden müsste, da bin ich noch nicht dahinter gestiegen.
    Fakt ist, einfach die Kohlenhydratmenge auf dem Etikett in KE umrechnen ist nicht korrekt.


    lg

  • Ich denke, das ist wieder so eine individuelle Sache, weil jeder die unterschiedlichen Zuckerarten unterschiedlich verarbeitet.
    Man sollte aber auf keinen Fall folgern: "Für Fructose braucht man kein Insulin"! (o.ä.)


    ChrisB
    Es ist halt so, dass Fett/Ballaststoffe in Verbindung mit KH dazu führt, dass letztere langsamer und langanhaltender aufgenommen werden was wiederum gut ist, um dem stundenlang anhaltenden Auffülleffekt entgegenzuwirken. Die eierlegende Muskelauffülleffektsau mit 0kcal gibt es halt nicht. Ich finde Milch (die 3,5%-ige bitte schön, alles andere ist nur weißes Wasser) noch recht brauchbar. In Kombination mit Fanta kostet das aber Überwindung, könnte ich mir vorstellen :blerg::D:P

  • Abnehmen wollen hin oder her, für diese Situation würde ich da nicht so sehr drauf achten. Lieber erst mal den BZ wieder in eine vernünftige Spur bringen und fürs nächste mal meine lehren daraus ziehen. Das blöde ist nur immer das einem das denken im UZ Zustand immer etwas schwer fällt. :D

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Nochmal hallo,


    dass es da leider kein fettfreies Wundermittel gibt ist klar. Das wäre zu schön :D


    Aber da ich regelmäßig intensiv Sport mache, bleiben speziell für abends zu niedrige Werte einfach nicht aus. Muss ja noch nicht mal eine Hypo sein. Aber 80-90 ist für einen Zu-Bett-Wert trotzdem zu niedrig. Wenn ich da jedes mal noch was richtiges esse, wären das so viele extra Kalorien o.ä. Abgesehen davon habe ich abends auch nicht den Appetit noch was zu essen, wenn ich eine Stunde vorher zu Abend gegessen habe. Ich schau mal hin und wieder, ob es (für mich) Alternativen gibt. Ansonsten gebe ich mich noch mit dem Fantagesaufe zufrieden. Ist dann halt leider so.


    Beste Grüße