Ständig schwankende Insulinempfindlichkeit?

  • d.h. Wenn mein gemessener Blutzucker erhöht ist und ich viel Fructose/Saccharose konsumiert habe, dann sollte ich diesen lieber nicht mit Insulin korrigieren? 8|
    Da glaube ich lieber meinen eigenen empirischen Erfahrungen.


    Arakon: Achtest Du eigentlich immer darauf, zeitlich überlappende Bolus-Insulin-Dosen zu vermeiden? Diese haben bei mir immer zu großem Chaos geführt - die paar Male, wo ich eine "insulinpflichtige Zwischenmahlzeit" gewagt habe.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Nicht korrigieren hab ich nicht gesagt. Ich korrigiere etwa für 2/3 dessen, was ich auf der "Uhr" erwarte.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.


  • Arakon: Achtest Du eigentlich immer darauf, zeitlich überlappende Bolus-Insulin-Dosen zu vermeiden? Diese haben bei mir immer zu großem Chaos geführt - die paar Male, wo ich eine "insulinpflichtige Zwischenmahlzeit" gewagt habe.


    Ja.. hatte vorher min. 4h nichts injiziert gehabt.

  • So.. heute mal Frühstück ausfallen gelassen. Mit 127 um kurz vor 6 aufgewacht, einen Kaffee mit ~100ml Milch getrunken (ohne den geht's nicht, allerdings trinke ich täglich mehrere Tassen davon und es gibt keinen sichtbaren Anstieg davon), mittlerweile bei 151 und langsam steigend. Letzte Basalinjektion war um 22 Uhr gestern.

  • Was zum Teufel?
    Zucker war heute morgen bis 178 gestiegen, dann hab ich 3 Einheiten gespritzt. Daraufhin ging er auf 160 runter.
    Um 10 Uhr hab ich 9 Einheiten gespritzt, auf 60g KH (20 min. SEA, normal 7E, 2E extra um näher an 120 zu kommen).
    Hab eben nach nem Sensorneustart für die Kalibrierung gemessen. 290.
    Ich lass das Frühstück weg und im Ergebnis steigt a) mein Zucker trotzdem und b) explodiert er vollkommen, sobald ich dann was esse?
    Das ergibt doch absolut keinen Sinn?

  • Das Explodieren der Zuckerwerte beim Frühstück oder bei der ersten Mahlzeit deutet darauf hin, dass du entweder in den Stunden zuvor einen Basalinsulin Mangel hattest, oder dass du eine Infektion hast.


    Da du heute ohne Frühstück schon einen leichten Anstieg der Werte hattest, ist der Basalinsulinmangel am Morgen/Vormittag sehr wahrscheinlich.


    Der Basalinsulinmangel kann deswegen bestehen, weil deine letzte Basal-Injektion zu klein, oder zu lange her ist.


    Kann aber auch daran liegen, dass dein hormonbedingter Insulinbedarf in den Morgenstunden stark ansteigt und du speziell dagegen etwas machen müsstest. Also z. B. um 3 Uhr nachts ein Langzeitinsulin spritzen, dass eine Wirkdauer von z. B. 6-8 Stunden hat. (Auf jeden Fall kein 24 Stunden lang wirkendes Insulin). Oder du brauchst eine Pumpe, bei der du ab 3 Uhr nachts eine höhere Basalrate einstellst.

  • Pumpe ist keine Option für mich. 3 Uhr aufstehen allerdings auch nicht, ich schlaf so schon schlecht genug bzw. brauche sehr lange, um wieder einzuschlafen. Ich spritze Levemir, das sollte, um 22 Uhr gespritzt, eigentlich doch noch ziemlich effektiv um 6 Uhr morgens sein, oder? Ich hatte die Basaldosis vor 2 Wochen gesenkt (davor hatte ich aber die viel zu hohen Morgenwerte auch schon), da Nachts mein Zucker sonst stetig gesunken ist, bis ich irgendwann vom Alarm geweckt wurde.
    Ich teste aber mal, was passiert, wenn ich das abendliche Basal wieder erhöhe.

  • Pumpe ist keine Option für mich. 3 Uhr aufstehen allerdings auch nicht, ich schlaf so schon schlecht genug bzw. brauche sehr lange, um wieder einzuschlafen.


    Dass die Nachts-Spritzen Option nicht in Frage kommt, kann ich gut verstehen. Das kannst du vielleicht ein, zwei Wochen machen, nur um für den Pumpenantrag zu beweisen, dass du deine BZ-Werte damit besser reguliert bekommst. Wenn dann weiterhin die Pumpe für dich keine Option ist, dann empfehle ich dir einen Krankenkassenwechsel. Normale Krankenkassen würden dir die Pumpe nämlich bei einem gut gestellten Antrag genehmigen. Zur Not auch noch ein Wechsel des Diabteologen, falls deiner das mit dem Pumpenantrag nicht hinkriegt.


    Eine Alternatve wäre Altersabhängig. Ab ca. 50 Jahren schwächt sich das mit dem morgendlichen Anstieg des Insulinbedarfs bei den meisten Menschen ab, und du kommst vielleicht dann ohne Pumpe aus. Du müsstest nur bis dahin die hohen BZ-Werte am Morgen und Vormittag in kauf nehmen.


    Ich spritze Levemir, das sollte, um 22 Uhr gespritzt, eigentlich doch noch ziemlich effektiv um 6 Uhr morgens sein, oder?


    Ja, aber genauso effektiv ist es um 2 Uhr, wenn dein Insulinbedarf noch viel niedriger ist.


    Ich hatte die Basaldosis vor 2 Wochen gesenkt (davor hatte ich aber die viel zu hohen Morgenwerte auch schon), da Nachts mein Zucker sonst stetig gesunken ist, bis ich irgendwann vom Alarm geweckt wurde.
    Ich teste aber mal, was passiert, wenn ich das abendliche Basal wieder erhöhe.


    Die Testergebnisse stehen doch schon im Satz davor: Du bekommst in der Nacht eine Hypo, nämlich in der Zeit, bevor der Insulinbedarf deines Körpers ansteigt, also z. B. um 3 Uhr. Diese Hypo solltest du dann wirklich nur mit wenig Traubenzucker bekämpfen, keinesfalls mit etwas länger wirkendem, wie Schokolade oder so. Falls die Annahme stimmt, dass dein Insulinbedarf später in der Nacht dann ansteigt.

  • Moin,


    Es ist doch sicherlich der morgendliche BZ Aufstehanstieg, haben alle Menschen, berücksichtigt worden.


    MlG


    Hinerki

  • Um den geht es, denke ich. Problem ist einfach, dass ich, wenn ich die Insulindosis weiter erhöhe, 2h später recht schnell runterrausche. Das killt zwar den Anstieg, aber ist mengenmäßig danach dann zu viel Insulin.

  • Um den geht es, denke ich. Problem ist einfach, dass ich, wenn ich die Insulindosis weiter erhöhe, 2h später recht schnell runterrausche. Das killt zwar den Anstieg, aber ist mengenmäßig danach dann zu viel Insulin.


    Moin,
    das herantasten an die richtige Insulin Menge zum Ausgleich der morgendlichen Effekts, kann nur über Beobachtung effektiv ermittelt werden.
    Direkt nach dem aufwachen, aber nur dann wenn sich nicht nach dem gang zum WC gleich wieder hingelegt wird, den BZ messen, nicht wieder hinlegen, nichts essen, nichts spritzen und nach 2 Stunden den BZ wieder messen.
    Diesen Test 2-3 mal wiederholen,
    Die Differenzen zwischen den Aufsteh und den 2 Stunden späteren für die Ermittlung des notwendigen Insulins auf den morgendlichen BZ Wert addieren und den entstandenen Wert insultieren,
    Beispiel: nach dem aufstehen 120 BZ, ermittelte 2 Stunden Differenz 35 ergibt einen rechnerischen BZ Wert von 155.
    Vorsicht, es müssen natürlich die eigenen Werte verwendet werden.


    MlG


    Hinerki

  • Das ist klar. Aber wie gesagt, ich hab langsam morgens die Dosis erhöht gehabt und hatte bei sehr gleichförmigen Tagen trotzdem von z.b. 14 auf 16 Einheiten den harten Umschwung von "steiler Anstieg" zu "leichter Anstieg und Absturz danach". Und 15 Einheiten natürlich auch probiert, da läuft es auf "langsamerer Anstieg, aber danach zu hoher Wert" raus.

  • Das ist klar. Aber wie gesagt, ich hab langsam morgens die Dosis erhöht gehabt und hatte bei sehr gleichförmigen Tagen trotzdem von z.b. 14 auf 16 Einheiten den harten Umschwung von "steiler Anstieg" zu "leichter Anstieg und Absturz danach". Und 15 Einheiten natürlich auch probiert, da läuft es auf "langsamerer Anstieg, aber danach zu hoher Wert" raus.


    Moin,
    Sind die 14-16 Einheiten ausschließlich Korrektur, inclusive des zu erwartenden Anstiegs , für BZ Soll/Ist?
    Da ist kein BE Insulin enthalten.


    MlG


    Hinerki

  • Nein, Bolus + Korrektur. Ich esse morgens normal immer exakt das gleiche, und habe meist auch den fast gleichen Aufwachwert.


    Moin,
    nur zum gesamt Verständnis, Du hast den Anstieg separat ohne Frühstück schon getestet,
    Wie hoch war der Anstieg und wieviel Einheiten hast Du dafür gespritzt.
    Wenn ich Dich nerve, dann entschuldige und ignoriere diesen Beitrag.


    MlG


    Hinerki

  • Ohne Frühstück heute morgen ging der Zuckerspiegel von 127 auf 171 innerhalb einer Stunde, ohne zusätzliche Injektion. Nach einer Stunde habe ich dann 3 Einheiten gespritzt. Daraufhin stieg er noch bis 178, und sank dann auf 161 (1,5h später) und blieb dort. 3,5h nach der Injektion habe ich dann für meine Mittagsmahlzeit gespritzt, 9E inkl. Korrektur. Daraufhin schoß er hoch bis 290 (was ich nicht merkte, weil ausgerechnet in der Zeit mein Sensor neu gestartet werden musste).

  • Moin Arakon,
    Wie es aussieht korrigierst Du Deinen zu erwartenden und auch tatsächlich eingetretenen BZ Anstieg nicht.
    Dann brauchst Du Dich auch nicht wundern, dass der BZ ansteigt.


    MlG


    Hinerki

  • Da ich heute zum ersten Mal ausprobiert habe, ohne Frühstück auszukommen, gab es bis dahin noch keinen "zu erwartenden" Anstieg. Ich wusste schlicht nicht, ob er steigen wird, und wieviel.

  • Da ich heute zum ersten Mal ausprobiert habe, ohne Frühstück auszukommen, gab es bis dahin noch keinen "zu erwartenden" Anstieg. Ich wusste schlicht nicht, ob er steigen wird, und wieviel.


    Moin Arakon,
    Du bist seit ca. 20 Jahren Diabetiker und hast Dich jetzt zum ersten Mal mit dem morgendlichen Anstieg auseinandergesetzt, so sieht es für mich aus.
    Wie planst Du jetzt die Sache in den Griff zu bekommen.


    Bei mir wird grundsätzlich entweder verbunden mit den Frühstück BE oder auch ohne diese die erforderliche (Aufsteh) Menge gespritzt.



    MlG


    Hinerki

  • Ich bin seit 20 Jahren Diabetiker und wurde 18 davon als Typ 2 behandelt, von einem Arzt (bzw. mehreren), der, wie ich mittlerweile weiß, viel weniger Ahnung hatte, als gedacht. Meine Werte waren bis vor 2 Jahren so durchgehend besch*eiden, dass ein morgendlicher Anstieg tatsächlich schlicht nicht aufgefallen ist.


    Wie ich das am besten angehe ist ja exakt der Punkt, warum ich hier nachfrage, und warum ich derzeit am experimentieren bin.