Erfahrungen mit längerfristigen außereuropäischen Auslandsaufenthalten >3 Monate bis mehrere Jahre

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mich gerne mal erkundigen, ob es hier "Pumper" gibt, die schonmal für mehr als 3 Monate oder sogar mehrere Jahre im außereurop. Ausland waren. Wie habt ihr das gehandelt, insbesondere mit Blick auf


    - Bezug von Verbrauchsmaterialien vor Ort

    - Herstellerservice (Pumpenservice und ggf. Austauschpumpe)


    Gibt es vielleicht Hersteller, die besonders global aufgestellt sind?


    Meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich bisher nur auf Urlaube. Dort habe ich tatsächlich mal eine Tauschpumpe für meine Medtronic 640g benötigt, als sie in Curacao den Geist aufgegeben hat. War damals allerdings nicht möglich. (mWn bietet Medtronic diesen Service nur innerhalb Europas an).

  • Meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich bisher nur auf Urlaube. Dort habe ich tatsächlich mal eine Tauschpumpe für meine Medtronic 640g benötigt, als sie in Curacao den Geist aufgegeben hat. War damals allerdings nicht möglich. (mWn bietet Medtronic diesen Service nur innerhalb Europas an).

    Um dem vorzubeugen, kannst du dir von Medtronic vorher eine Leihpumpe geben lassen. Die hatte ich, als wir 3 Wochen in Kanada mit dem Wohnmobil unterwegs waren. Hab sie nicht gebraucht, war aber beruhigt.

    Das wird dir für die Entsendung allerdings kaum helfen. Nutzt du nach wie vor Medtronic? Ich würde mit denen mal reden. Du bist sicher nicht der Einzigste.

    Insulin betrifft es ja eigentlich genau, hängt natürlich auch alles vom Land ab, wo du dann sein wirst.

  • Und hier im Inland einen

    Angehörigen oder Freund mit allen Vollmachten als Versorgungsstützpunkt einrichten? Dort ggf. einen Zweitwohnsitz mit Lieferadresse einrichten.

  • Meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich bisher nur auf Urlaube. Dort habe ich tatsächlich mal eine Tauschpumpe für meine Medtronic 640g benötigt, als sie in Curacao den Geist aufgegeben hat. War damals allerdings nicht möglich. (mWn bietet Medtronic diesen Service nur innerhalb Europas an).

    Um dem vorzubeugen, kannst du dir von Medtronic vorher eine Leihpumpe geben lassen. Die hatte ich, als wir 3 Wochen in Kanada mit dem Wohnmobil unterwegs waren. Hab sie nicht gebraucht, war aber beruhigt.

    Das wird dir für die Entsendung allerdings kaum helfen. Nutzt du nach wie vor Medtronic? Ich würde mit denen mal reden. Du bist sicher nicht der Einzigste.

    Insulin betrifft es ja eigentlich genau, hängt natürlich auch alles vom Land ab, wo du dann sein wirst.


    Damals war ich diesbezüglich nicht so firm. Aber für Urlaube bis, 3 Monate wäre mir das Procedere auch zu aufwändig; ich bin dann auf herkömmliche ICT umgestiegen.



    Und hier im Inland einen

    Angehörigen oder Freund mit allen Vollmachten als Versorgungsstützpunkt einrichten? Dort ggf. einen Zweitwohnsitz mit Lieferadresse einrichten.


    Das wurde mir auch seitens Medtronic als mögliche Lösung vorgeschlagen. Aber auch da gibts Haken: Man braucht einen Arzt, der einem ein Rezept ausstellt - im Ausland wird ein Arzt wohl kaum ein Rezept für ein Hilfsmittel, das ggf. auf dem dortigen Markt nicht verfügbar ist, ausstellen, und im Inland sagt der Arzt womöglich dass er die Therapie aus der Ferne nicht begleiten und daher kein Rezept ausstellen kann. Aber angenommen, man hätte das Rezept, dann müsste das Paket im Drittland durch den Zoll. Und der sagt möglicherweise (in der EU ist das so), dass Medizin (im Einzelfall wäre dann zu klären, ob Hilfsmittel Medizin ist, aber das bedeutet im Zweifel, sich jedes Mal mit dem Zoll herumzuschlagen) nicht durch Privatpersonen eingeführt werden darf.


    Seitens Medtronic wurde auch vorgeschlagen, das ganze über eine Apotheke im Ausland zu bestellen. Das wäre im umgekehrten Fall auch die einzige rechtlich saubere Methode (Import durch Apotheke) - nur fehlt mir da gänzlich die Erfahrung, ob es Apotheken gibt, die so etwas auch machen würden.


    Ich habe auch noch folgende interessante Seite ausfindig gemacht:


    https://www.medtronicdiabetes.…rt/international-contacts


    Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass zumindest in den dort angegebenen Ländern Verbrauchsmaterial verfügbar sein müsste (im Einzelfall aber nicht unbedingt dasjenige, das auch hier verfügbar ist!)

  • spannendes Thema :)

    DiaShop z.B. liefert auch ins Ausland, das lassen sie sich natürlich bezahlen. https://www.diashop.de/versandbedingungen/

    Da würde ich vielleicht mal bei der Kranken(zusatz)versicherung nachhaken, wie die zu der Übernahme der Versandkosten stehen.

    Es gibt im Moment schon einige Ärzte, die aktuell Videosprechstunden anbieten. Vielleicht wäre das auch eine Option. Du hast einen Arzt in D, konsultierst ihn per Videosprechstunde, er verschreibt dir das Verbrauchsmaterial und schickt das Rezept zu z.B. DiaShop. Letztere haben vielleicht auch bzgl. Zoll Erfahrungen.


    Für das Insulin ist das natürlich keine Lösung. Das geht wahrscheinlich nur vor Ort. Aber da müsste auch die KV was zu sagen können. Hast du vielleicht Kollegen, die du mal nach deren Erfahrungen befragen könntest. Muss ja kein Dia sein, es reicht ja irgendeine andere Krankheit, die regelmäßiger Verschreibungen bedarf.

  • Wie sieht denn die medizinische Versorgung im Zielland aus?

    Gilt dort ein westlicher Standard, so dass man Insulin (ggf. mit Rezept vom Arzt vor Ort) bekommen kann oder müssen auch die (kühlpflichtigen) Medikamente importiert werden?

  • Man braucht einen Arzt, der einem ein Rezept ausstellt - im Ausland wird ein Arzt wohl kaum ein Rezept für ein Hilfsmittel, das ggf. auf dem dortigen Markt nicht verfügbar ist, ausstellen, und im Inland sagt der Arzt womöglich dass er die Therapie aus der Ferne nicht begleiten und daher kein Rezept ausstellen kann.

    Kommt darauf an, wie gut man den hiesigen Arzt kennt und wie selbstständig man in der Therapie ist. Mein Arzt sieht mich nur etwa einmal im Jahr zur Vorsorge. Solange sich am Bedarf nichts gravierendes ändert, werden Rezepte telefonisch bestellt und von einem Angehörigen abgeholt, der gerade in der Nähe ist. Der Knackpunkt ist nur: Die Krankenkassenkarte muss beim Arzt immer wieder eingelesen werden, als Nachweis dass man noch versichert ist.

    Seitens Medtronic wurde auch vorgeschlagen, das ganze über eine Apotheke im Ausland zu bestellen. Das wäre im umgekehrten Fall auch die einzige rechtlich saubere Methode (Import durch Apotheke)

    Hier in Deutschland ist es offenbar kein Problem, die versuchen einem ja ständig Reimporte anzudrehen, weil die preiswerter sind. Wie das im Ausland funktioniert, müsste man klären.

  • Danke für den Link. Den Shop kenne ich noch nicht. Gleich mal abspeichern. Zumindest liefern die innerhalb der EU aus.


    Von Kollegen habe ich schonmal gehört, dass sie sich das von anderen Kollegen mitbringen lassen. Aber ganz ehrlich - wer will schon immer auf den Goodwill seiner Kollegen angewiesen sein? Und die Einfuhr von Medikamenten / medizinischem Bedarf für eine andere Person ist so eigentlich auch nicht gestattet.



    Wie sieht denn die medizinische Versorgung im Zielland aus?

    Gilt dort ein westlicher Standard, so dass man Insulin (ggf. mit Rezept vom Arzt vor Ort) bekommen kann oder müssen auch die (kühlpflichtigen) Medikamente importiert werden?

    Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Fest steht aber, dass es nur in Länder gehen wird, in denen eine fachärztliche Versorgung gegeben ist (AG-Vorgabe). Um das Insulin mache ich mir daher keine Gedanken, das wirds schon geben (wenn auch nicht unbedingt immer das allerneueste Insulinanaloga). Auf Curacao war beispielsweise vor 3 Jahren NovoRapid und Lantus verfügbar (ist wegen der engen Verbindung zu NDL aber auch nicht verwunderlich).


    Man braucht einen Arzt, der einem ein Rezept ausstellt - im Ausland wird ein Arzt wohl kaum ein Rezept für ein Hilfsmittel, das ggf. auf dem dortigen Markt nicht verfügbar ist, ausstellen, und im Inland sagt der Arzt womöglich dass er die Therapie aus der Ferne nicht begleiten und daher kein Rezept ausstellen kann.

    Kommt darauf an, wie gut man den hiesigen Arzt kennt und wie selbstständig man in der Therapie ist. Mein Arzt sieht mich nur etwa einmal im Jahr zur Vorsorge. Solange sich am Bedarf nichts gravierendes ändert, werden Rezepte telefonisch bestellt und von einem Angehörigen abgeholt, der gerade in der Nähe ist. Der Knackpunkt ist nur: Die Krankenkassenkarte muss beim Arzt immer wieder eingelesen werden, als Nachweis dass man noch versichert ist.

    Seitens Medtronic wurde auch vorgeschlagen, das ganze über eine Apotheke im Ausland zu bestellen. Das wäre im umgekehrten Fall auch die einzige rechtlich saubere Methode (Import durch Apotheke)

    Hier in Deutschland ist es offenbar kein Problem, die versuchen einem ja ständig Reimporte anzudrehen, weil die preiswerter sind. Wie das im Ausland funktioniert, müsste man klären.

    Da ich privat versichert bin ist das zum Glück keine Baustelle für mich. Aber ob ein Arzt da für immer mitspielt - ich habe meine Zweifel. Schließlich geht es dort auch um Haftungsfragen. Ich denke, man muss sich vor Ort schon einen neuen Arzt suchen, wenn man sich für längere Zeit (>1 Jahr) im Ausland aufhält.

  • Ich habe nun doch eine neue Möglichkeit aufgetan:


    https://shop.apotal.de/Versandkosten


    Diese Versandapotheke liefert offenbar international und in fast jedes Land aus. Zwar besteht nach wie vor das Grundproblem, dass der Import von Medikamenten im Postverkehr als Privatperson in den meisten Ländern verboten sein dürfte, aber das wäre immerhin schonmal eine Möglichkeit, zumal es sich ja um Hilfsmittel handelt und nicht um Medizin im eigentlichen Sinne.