Zurückwechseln von ultraschnellem Insulin zu "normal schnellem" - was habt ihr in AAPS geändert?


  • Das "Diabetes"leben besteht ja nicht nur aus Essen. Ich genieße mit Loop am meisten die viel größere Freiheit, mich, auch spontan, zu bewegen, auch etwas intensiver, ohne gleich in die nächste Hypo zu kommen bei ähnlich guten Werten wie zuvor ohne Loop. Und mit Loop gibt es so gut wie immer Nächte mit sehr guten Werten. Das finde ich wirklich sehr entspannend.


    Aber die derzeitig verfügbaren Loopsysteme ersetzen die Bauchspeicheldrüse nicht...

    Ich glaube dann warte ich noch;):saint:... Hypos waren in den letzten Jahren nicht wirklich mein Problem und nach Optimierung der BR (ein wahrer Flatliner und kein Renner mehr) bin ich mit minimalem Aufwand bei einer TIR von >70.

    Den Aufwand mit SEA und Gedöns muß ich mir nicht antun, nach den Schwangerschaften war ich froh dieses nicht mehr tun zu müssen (klar warte ich mal mit dem Essen, wenn der BZ wirklich zu hoch ist....)

    Aber nagelt mich nicht fest, ich beobachte noch ein bisschen, was ihr so treibt:bigg

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Nochwas zum klugscheißen:

    aus meiner Sicht sind zu hoher pp-Werte (bei richtiger Berechnung der Nahrung) entweder durch einen vorherigen Insulinmangel oder eine zusätzliche Leberausschüttung bedingt.

    Ich habe das oft beobachtet:

    - ich bin morgens bei 4mmol und müßte eigentlich den Frühstückbolus kürzen, komme aber deutlich höher im BZ. z.B. auf 15mmol (da hat also vorher schon die Leber zum Frühstück beigetragen??)

    - ich bin morgens bei 8mmol gebe einen Korrekturbolus und habe bei gleichem Frühstück einen Anstieg auf 9mmol oder weniger


    D.h. der Korrekturbolus gleicht einen Mangel an Insulin aus und daher kann der Zucker besser in die Zellen.


    Das gleich passiert beim SEA, daher ist das Ergebnis der pp Werte niemals gleich sondern immer davon abhängig, wie sensitiv die Zellen sind. In einer sensitiven Phase führt der SEA zum Unterzucker und möglicherweise zusätzlicher Leberausschüttung.


    Das zu meiner Theorie - wie mach ich es nun konkret: seit meinen Schwangerschaften messe ich ca. immer 2,5-3h pp, die Omnipod gibt einen Korrekturbolus oder nicht. Dadurch sind Nüchternwerte vor dem Essen eigentlich nicht wirklich wichtig, da ein Mangel korrigiert wurde.

    Schwieriger wird es wenn ich mich eine Resistenz eingefangen habe, da wäre mir der Loop tatsächlich von Nutzen, aber es geht auch mit Korrekturen alle 2h.....

    Für mich müßte also der Loop hauptsächlich Insulinmangel ausgleichen ohne permanent den Bedarf zu erhöhen.

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  • Mit dem ultraschnellen Lyyumjev und dem isf-Algo war ich bei minimalem Aufwand (kaum noch KH eingegeben und nur für Sport das Ziel hoch gesetzt und sonst Automationen) bei nahezu 90 % TIR und guter Standardabweichung. Aber hier gehts ja genau darum, welchen Mehraufwand und welche Änderungen muss ich vornehmen für gute Ergebnisse mit fast acting Insulin statt Lyumjev. Das Ziel ist, auch damit weniger Aufwand zu haben.


    Aber ich muss Wildrose zustimmen. Mehr Gelassenheit wäre manchmal besser. Und nach 44 Jahren Typ 1 und zu vor-CGM-Zeiten einige Hypos mit Bewusstlosigkeit, ist das jetzt alles rosig.

  • entweder durch einen vorherigen Insulinmangel


    D.h. der Korrekturbolus gleicht einen Mangel an Insulin aus und daher kann der Zucker besser in die Zellen.


    das habe ich schon zu 640-Zeiten umgangen, indem ich bei negativem IOB auch einen pre-Bolus abgebe und dann was trinke (z. B.). So rutsche ich nicht ab und bis ich 1h später auf Arbeit bin, ist das Novo fröhlich bereit

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • das habe ich schon zu 640-Zeiten umgangen, indem ich bei negativem IOB auch einen pre-Bolus abgebe und dann was trinke (z. B.). So rutsche ich nicht ab und bis ich 1h später auf Arbeit bin, ist das Novo fröhlich bereit

    ich habe das bis vor kurzen über Jahre mit einem gewaltigen Anstieg der BR am morgen auf >2 IE/h) versucht zu kompensieren, das Ergebnis war schlechter als erwartet und ziemlich unberechenbar (Korrekturen greifen heftig!) - jetzt mit nur 1,5 IE um 7 Uhr, muß ich wohl konsequenterweise mehr Bolus beim Frühstück drauf packen - bin aber nachwievor davon überzeugt, das das aus der Nacht kommen den Frühstück -pp am meisten beeinflußt.... wenn ich den Pod morgens wechsel wird es richtig schlimm, da schlägt mir der Frühstücks-pp auf 18mmol hoch


    Ich verstehe ein bisschen das Loop-dilemma auch dahingehend, das das System nur so schnell ist, wie das schwächste Glied: mit dem Gewebezucker hat man ein delay von 20min, dazukommt die Wirkung des Insulins. Wenn Novorapid vielleicht 10min langsamer ist, als die schnellen Insuline dafür aber hinten raus eine bessere Kurve hat, muß man schauen, zu welchem Essen das am besten paßt.


    Aus dem Fiasp -thread habe ich entnommen, das es für mich nicht passende Insulin ist (wenn man wegen einer Resistenz festhängt) aber auch, weil der KH anteil bei mir im Verhältnis zu anderen Komponenten zu klein ist.


    Daher denke ich das für die Wahl des Insulins für das Loop weitere Faktoren berücksicht werden sollten, als der Wirkeintritt.

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  • das habe ich schon zu 640-Zeiten umgangen, indem ich bei negativem IOB auch einen pre-Bolus abgebe und dann was trinke (z. B.). So rutsche ich nicht ab und bis ich 1h später auf Arbeit bin, ist das Novo fröhlich bereit

    Ja, das ist für mich auch keine neue Erkenntnis - wenn man einen Insulinmangel hat, knallt's beim nächsten Essen hoch, wenn man nicht sehr rechtzeitig vorher was unternimmt. Allerdings hat das nichts mit SEA oder kein SEA bei normlen Bedingungen zu tun; dabei geht's schließlich um die Frage, wie die Wirkkurve des Insulins ist und wie schnell man verdaut. Wenn das mit Novorapid rein zufällig meistens zusammenpaßt, ist das im Einzelfall sehr schön, aber nicht auf andere übertragbar.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Noch was, obwohl ich das Buch der Glukose-trick nicht bedenkenlos jedem Typ1 empfehlen konnte, waren dort einige Erkenntnisse, die ich so noch nicht hatte u.a. die ganzen Sachen die die Leber so macht.

    Aber auch welchen Einfluß die Nahrungszusammensetzung auf die pp Kurve hat. Hier gab es erhebliche Unterschiede zwischen den Menschen, aber auch bei der Verwertung des Fructoseanteils.


    Die Meinung der Autorin geht davon aus, das der überwiegende Anteil der Amerikaner bereit prädiabetische Verläufe aufweist. Für mich war das der Anlaß zu hinterfragen welchen Anteil Insulinresistenz bei meinem Stoffwechsel eine Rolle spielt. Der spannende Aspekt dabei ist, die pp Werte nicht durch mehr Insulin auf die Reihe zu bringen, was zu mehr Insulinresistenz führt sondern, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und generell mit einem niedrigen Insulinspiegel auszukommen. Gerade für Mischtypen kann der Loop zwar zur Verbesserung des BZ führen, gleichzeitig aber Übergewicht und andere damit assozierte Probleme fördern.


    Hier im Forum sind teilweise klassische Typ1er die irgendwie mühelos große KH Portionen verarbeiten und einige Ladas bei den praktisch immer was anderes rauskommt. Das würde dann bei funktionierender BSD vermutlich ähnlich sein.

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  • dann wäre jetzt die Frage, ab welchem Insulinbedarf man "insulinresistent" ist - ich meine jetzt nicht, wenn man hohe Werte und damit eine temporäre Resistenz hat...


    Ich hab übrigens mit Novo nicht ein einziges Mal einen Korrekturbolus abgegeben, es sei denn, der Rechner sagt, dass zu wenig da sei. Hohe Werte werden zwar langsam(er) aber dafür zuverlässig(er) runtergeregelt

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  • Frage zum Verständnis, gibt es bei Typ 1 / 3 C Insulinresistenz, also wenn die Zellen


    "Bei einer Insulinresistenz stellen sich die Körperzellen stur und reagieren nicht mehr ausreichend auf den Botenstoff Insulin."


    normal spricht man überwiegend bei Typ 2 davon!?


    Oder meint ihr eine vorübergehende Insulinresistenz zB nach einer Nahrungsaufnahme?

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.

  • dann wäre jetzt die Frage, ab welchem Insulinbedarf man "insulinresistent" ist - ich meine jetzt nicht, wenn man hohe Werte und damit eine temporäre Resistenz hat...


    Ich hab übrigens mit Novo nicht ein einziges Mal einen Korrekturbolus abgegeben, es sei denn, der Rechner sagt, dass zu wenig da sei. Hohe Werte werden zwar langsam(er) aber dafür zuverlässig(er) runtergeregelt

    Ja genau; das ist auch meine Erfahrung. :blume Wenn die Werte rein rechnerisch mit Insulinmenge x wieder runterkommen sollten, tun sie das auch irgendwann. (Sofern man an eventuelle Fett- und Proteinverdauung denkt.)

    Bei Fiasp bin ich häufig irgendwann in eine Endlos-Korrekturschleife gekommen, die nur mit massivem Eingriff aufzulösen war. Also am besten mal den Pen zücken und reingrätschen, damit sich der BZ mal unter die 200 bewegt. Das hat mich irgendwann massiv genervt.

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  • dann wäre jetzt die Frage, ab welchem Insulinbedarf man "insulinresistent" ist - ich meine jetzt nicht, wenn man hohe Werte und damit eine temporäre Resistenz hat...

    na beim Typ2 ist das ziemlich eindeutig zu sehen, hoher Nüchternwert + hohe Insulinmengen


    In der Summe alles was über 1IE je kg Körpergewicht hinausgeht, wobei eine schwache Resistenz bereits bei 0,5IE je kg Körpergewicht beginnt.


    Ich kann aktuell nur für mich sprechen: zum Ende des Zyklus steigt der Nüchternwert morgens, bei gleicher BR und Korrekturen greifen nicht, wenn ich das Insulin erhöhe verschlimmere ich die Situation - ich habe daraus gelernt, das ich trotz BMI von 26/27 eine Tendenz zu Insulinresistenz habe und alles dran setzen muß: nicht zuzunehmen und das Insulin nicht zu erhöhen. Ein niedriger Insulinspiegel ermöglicht überhaupt erst die Fettverbrennung. Die ist praktisch bei Insulinresistenz abgeriegelt=O

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Das gilt für alle Menschen mit oder ohne Diabetes. Die Natur hat erhöhter Nahrungszufuhr einen Riegel vorgeschoben,


    Kleiner Tipp: auf Youtube mal Insulinresistenz eingeben, da gibt es eine hübsche Erklärung mit einem Lagerverwalter und einem Lieferdienst.

    In dem Buch der Glukose-Trick hat sie es anhand einer Dampflok und der Kohle erklärt.

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  • schaue heute Abend nochmal ins Buch :bigg, beschäftige mich zZ mehr mit Wärmepumpen OT

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.

  • schaue heute Abend nochmal ins Buch :bigg, beschäftige mich zZ mehr mit Wärmepumpen OT

    Insulinresistenz ist wie wenn die Wärmepumpe die Wärme (Glukose) in einen bereits warmen bzw. überfüllten Speicher (Zelle) drücken will.... die Wärme staut sich in den Leitungen davor bis der Speicher /Fußbodenheizung wieder abgekühlt bzw. leer ist;);)


    Lösung: Wärme runterregeln oder Fenster auf :foehn

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  • Habt ihrs jetzt? 🤔


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • WAS die Resistenz ist, ist ja klar, das hier

    In der Summe alles was über 1IE je kg Körpergewicht hinausgeht, wobei eine schwache Resistenz bereits bei 0,5IE je kg Körpergewicht beginnt.

    war ne Info, die mir mal was sagt, dann bin ich ziemlich save.


    Ich hab mal die Automation zum Einkaufen gelöscht, ich rutsche nicht mehr ab :D

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  • Ich frag mich warum mein BZ, bei einer "geplanten" Mahlzeit, ob nun eating soon Mode oder EssensTT erst mal raufläuft. Also steigt und oft reicht der vorab Bolus nicht für die ankommende Mahlzeit.


    Wenn ich nichts gebe, läuft der BZ zwar auch hoch, aber wird dann schneller geregelt vom Loop.


    Das ging unter Lyumjev super (ohne vorab Bolus und Einstellung für KH). Da gab es zum oder nach dem Essen noch Insulin. Und wenn es nicht zu viele KH waren, lief es gut.


    Nun mit Humalog hab ich die späten heftigen UZ wieder.


    Habt ihr noch ein Tipp.


    BZ läuft ohne Bolus kurzfristig bis um die 240 hoch. Kommt aber zügig (innerhalb 1 Std) wieder runter. Ich würde gern den ersten Berg abfangen aber nicht (Magen) vor oder beim essen Unterzuckern. 🤔


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • aber wird dann schneller geregelt vom Loop.


    macht für mich Sinn, weil ja kein oder weniger IOB da ist, also greift der Loop früher oder schärfer ein. Splittest du noch oder gibst du alles auf einmal (abzüglich pre-Bolus)

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