Wollt euch da mal was fragen




  • 1 Person kannte ich. Der hat durch häufige UZ Schädigungen am Gehirn genommen. Also letzendlich konnte er nicht mehr vollständige Sätze von sich geben. Die Ärzte haben eine Schädigung des Hirn festgestellt. Wohl ausgelöst durch DM. Wurde zumindst so geschrieben. Gestorben ist er aber dann an was anderem.


    1 Person. Eine Bekannte von mir hat 25 Jahre DM und schon einige Schädigungen. U.a. mit Krampfadern und nur noch ganz geringe Sehkraft aufgrund des länger schlecht eingestellten DM


    Meine Diabetesberaterin hat dazu "ja" gesagt. Und sogar auf ner Schulung habe ich das beigebracht bekommen.

  • Zitat von KerstinMarina;11751


    Meine Diabetesberaterin hat dazu "ja" gesagt. Und sogar auf ner Schulung habe ich das beigebracht bekommen.


    Hm, was eine "Diabetesberaterin" dazu sagt... naja, auf die Meinung von Diabetesberatern kann man eh in der Regel pfeifen ;-)
    In der "praktischen Therapie" kennen sie sich vieleicht noch ein bisserl aus... aber theoretischer Hintergrund?


    Dass man von Unterzuckerungen "blöd" werden kann, wurde mir auch noch in MünchenSchwabeing 2004 beigebracht. Aber die Schulung wurde auch nur von Diabetesberaterinnen geleitet. Wobei Schulung ja wohl eindeutig die Aufgabe von Ärzten sein muss.


    In der Schulung [tm] habe ich dann erfahren, dass man zumindest nachweisen kann, dass die "Verbindungen" im Gehirn bei starken Unterzuckerungen gekappt werden. Die Information ist also noch vorhanden, aber man kann sie nicht abgreifen (vergisst Namen, Termine, ist unkonzentriert, ...).
    Dass diese Verbindungen sich wieder etwas zurückbilden können ist in der Fachwelt unumstritten. Nur dass sie es vollständig tun ist umstritten.
    Und jetzt kommt es zu dem Streitpunkt ;) :Bad Mergentheim und ein paar amerikanische Zentren haben behauptet, dass diese Verbindungen sich (fast?) vollständig zurückbilden. Sie haben dazu Patienten über längere Zeit so gut eingestellt (mit extrem viel Aufwand), dass sie keine (!!!) Werte unter 70mg% hatten. Dabei hat es, soweit ich mich erinnern kann, bis zu einem Jahr gedauert, bis die letzten wieder einigermaßen "gescheit" waren.
    Soweit ich mich erinnern kann, hat man damit auch zeigen können, dass, bei nicht (diabetisch) geschädigter Nebenniere die Hypo-Wahrnehmung danach auch wieder stärker (bzw. überhaupt wieder vorhanden) ist.


    Jetzt mein Senf dazu:
    1. Mann ist das ein Aufwand: Bis zu einem Jahr (und wahrscheinlich bis es fast völlig "gleich" ist wie vorher noch viel länger) keine Werte unter 70. Dazu aber auch keine höheren Werte, da die ja wieder zu Verzuckerungen führen (Auch von kleinen Äderchen im Gehirn und Gehirnzellen).
    Mal ehrlich, in welcher normalen Therapie ist das schon drin, wenn man nicht eben aus dem Grund "Gehirnleistung wieder aufbauen" absolut engagiert ist.


    2. Seit wann gibt es die Technik dazu, 1. überhaupt zu schaffen?


    3. Denke ich, dass viele schwere Unterzuckerungen häufig auf schlechte "Einstellung" im Allgemeinen hindeuten. Also auch auf sehr starke BZ-Schwankungen, die ja im Verdacht stehen, kleine Äderchen (auch im Gehirn?) zu schädigen. (Ich will jetzt bitte _nicht_ unterstellen, dass für die hier anwesenden gilt "schwere Unterzuckerung->schlechte/schwankende Einstellung". Hier sind die meisten Leute ja doch recht engagiert (zeigt allein die Teilnahme am Forum) - aber in der freien Wildbahn kenne ich schon ein paar, die sich die niedrigen HbA1c werte durch starke Schwankungen erkaufen.)


    4. Schwere Unterzuckerungen oder oben beschriebene Prozedur würden mich psychisch belasten. Ich wäre dann sicherlich noch eineige Zeit nicht so gut in IQ-Tests etc... Das mag nicht allen so gehen, aber doch vielen und hätte somit starken Einfluss auf die Statistik.


    5. Ich denke, dass auch Unfälle (mit Gehirnerschütterung...) eine starke Auswirkung auf das Gehirn haben. Daher strebe ich in Gefahrensituationen (In Straßenverkehr, Sport, ...) lieber einen sichereren 'BZ' an, als im Bett.


    6. Weiß ich nicht, ob das auf Kinder und Jugendliche anwendbar ist, da sich das Gehirn und die Verbindungen ja noch im Aufbau befinden.


    7. Stimmt das ganze mit "schädigen die Gehirnfunktion" überein. Über langfristig und kurzfristig wurde ja keine Aussage gemacht.



    Scheiße ist das Ganze alle mal. Ich wünsche keinem hier eine schwere Unterzuckerung. Ich denke nur, dass man die absolute Panik nicht haben braucht. (Begründete Angst ist immer gut.) Ein Kommilitone von mir hat so starke Angst von einer schweren Unterzuckerung, dass er nie mit Werten unter 140 ins Bett geht bzw. aufwacht. Das, obwohl er noch nie eine hatte.
    Nach meiner Einschätzung ist das viel gefährlicher.


    LG|Adrian

  • Zitat von Adrian;11759

    2. Seit wann gibt es die Technik dazu, 1. überhaupt zu schaffen?


    Die gibts: Glucose links in den Arm, Insulin rechts und dann ein Jahr unter Morphium halten. -> Keine Bewegung, konstanter Verbrauch -> prima Werte und schöne Träume.

    Sebastian

  • Heidanei Ihr lieben Diskutierfreudigen :O)


    Ist doch wurscht, ob mir als Intelligenzbolzen :D 1-2 Gehirnzellen absterben.
    Was ich nun wirklich meine, viele diabetesbezogenen Inhalte werden "übersetzt", dass es der Otto-Normal-Diabetiker auch kappiert. Es gibt Fälle, wo sich Leute - vermutlich auch im Zusammenhang mit Alkohol - in langanhaltende Hypoglykämien mit Bewusstlosigkeit gebracht und davon einen bleibenden Schaden davon getragen haben. Bei Kindern verändert sich auch stänhdig der Bedarf und durch ihre Insulinempfindlichkeit und die Unerfahrenheit der Betreuungspersonen und unfähigen Ärzten verläuft das Ganze oft dramatisch. Daher muss man differenzieren, was ist überhaupt möglich bei dieser Person? So, das sind Extreme, von denen Ärzte gerne erzählen. Ärzte kriegen nun mal zu oft nur die Problemfälle mit. Weswegen geht man auch sonst zum Arzt?
    Ich habe früher auch abgewogen und meine Werte eher tiefer (zu tief bei meinen damaligen Fähigkeiten) angsetzt als zu hoch wegen meiner Angst vor Folgeschäden. Das ging 12 Jahre gut bis ich mal wirklich einen solchen Horror mit Hypoglykämie erlebte dass es mir für mein Leben reicht. Oft neigt man bei Ängsten genau in die andere Richtung entgegen zu steuern und zu übertreiben, obwohl ja alle Extreme bei der Diabeteseinstellung nicht gutgehen. Es ist aber nun mal eine Tatsache, dass viele Betroffene es nicht schaffen einen einigermaßen stabilen Blutzuckerverlauf hinzukriegen, weswegen auch immer, und in diesen Situationen fängt man an abzuwägen, was schlimmer ist bzw. womit man einigermaßen zumindest im Moment leben kann.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;11599

    Hallo Nadi,

    Lantus kann die Wahrnehmungsschwelle herabsetzen, weil das Insulin so wirkt, dass es den BZ kontinuierlich absenkt.

    Meine nicht mehr messbaren Hypos in einem anderen Thread beschrieben, hingen damit zusammen. Gerade nachst kriegst man das dann überhaupt nicht mehr mit, weil nach so vielen Jahren die Gegenregulation mit all den Symptomen nicht mehr funktioniert.



    Ich habe seit 30 Jahren Diabetes und merke immer noch ob zu hoch oder zu niedrig oder ob er gerade rapide fällt oder steigt und ich habe auch Lantus. Aber ich glaube nicht dass ich ein Maßstab bin. Bei mir funktioniert alles anders glaube ich. Koffein hat gar keine Wirkung, bei Alkohol funktioniet das Denken und Handeln völlig normal, nach einer Narkose bin ich hellwach sobald ich die Maske von der Nase habe und quatsche die Doks noch im OP zu, ich komme gar nicht mehr in den Aufwachraum. Ich rieche alles und kann perfekt kochen nach Geruch, selbst wenn ich die Zutaten noch nie aß und nicht mag....



  • Ich hab mal beim Ikea keinen Euro für ne Cola zusammen gezählt bekommen, es hat jedenfalls sehr lange gedauert. Und mit dem Wäschekorb mein Freund voran und ich hinterher und hab nicht mehr gecheckt wann die Treppe zuende war und der Boden ereicht, aber die Wäsche habe ich noch perfekt aufgehangen. Naja 3 Treppen wieder runter und dann Colaschlürf. Wer mich nicht kennt merkt nicht mal wenn ich bei LO angekommen bin. Ich benehme mich völlig normal.

  • Zitat von Der blaue Klaus;11581

    ...oder über eine Pumpe nachdenken.


    Verstehe ich das richtig: der Pumpenträger hat weniger Schwierigkeiten mit nicht mehr wahrnehmbaren Hypo-Symptomen? Wenn ja: wieso ist das so?


    Ich habe eine Pumpe und merke eigentlich immer, wenn ich die 70er talwärts passiere. Manchmal später, manchmal früher, die Anzeichen sind manchmal stärker, manchmal schwächer - allerdings ist es bei mir immer irgendwie spürbar, wenn's knapp wird. Ich war auch noch nie bewusstlos wegen einer Hypo.

  • Zitat von grobsen;28209

    Verstehe ich das richtig: der Pumpenträger hat weniger Schwierigkeiten mit nicht mehr wahrnehmbaren Hypo-Symptomen? Wenn ja: wieso ist das so?


    Ist eigentlich nur ein Vorteil, der aus den anderen Vorteilen der Pumpe resultiert:


    Eine passende BR lässt einen nicht unterzuckern und korrigiert einen Wert, der bei 70 liegt auch wieder (durch Konzentrationsausgleich) auf 80.
    Bei den starken Resorbtionsschwankungen, die anderes Langzeitinsulin hat, kann es dadurch schon mal zu hypos - oder langsames Absinken in Hyponähe kommen.


    Dadurch gewöhnt sich die Nebenniere an die niedrigen Werte und fühlt sich bei echt zu niedrigem Zucker nicht mehr genötigt Adrenalin (-> Zittern, Schwitzen, Nervosität, ...) auszuschütten.
    Hat man konstantere Werte über 70, kann man die Nebenniere z.T. meist wieder an die höheren Werte gewöhnen.
    Das würde aber auch mit 'Langzeitinsulin' gehen - hauptsache höhere Werte.
    Mit Pumpe ist es halt einfacher, konstant höhere Werte zu haben, die dann nicht zu hoch sind.


    LG|Adrian