Mehrbedarf aufgrund "Diabetiker-Kost"

  • Hmmm....wenns jetzt für Medi gewesen wäre...könnt ich das janoch grade so verstehen aber wegen der "Extra-Wurst" find ichs jetzt auch übertrieben....:confused:

  • Zitat von Der blaue Klaus;18413

    Ich finde die Entscheidung eigentlich ne Frechheit.


    Auf der einen Seite streichen Sie Typ 2'ern wichtige Insuline und auf der anderen Seite kriegen Sie für irgendnen Müll mehr Geld. Die sollten den "Mehrbedarf" eher in eine bessere Therapie anstatt in einen solchen Müll zu stecken.:mad:


    Jo Klaus du hast, wie man so schön sagt, den Nagel auf den Kopf getroffen!:yes: :yes: :yes:


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    Ich hab Diabetes - na und, irgendwas ist doch immer :thumbsup:

  • Als Typ 1 kann ich es zwar auch nicht verstehen, meiner Meinung nach sind die Diätprodukte nur Geldmacherei. Bin froh, daß ich das nicht mehr brauche und geschmeckt hat das Zeug noch nie.

    Aber wie würde es aussehen, wenn man selbst in diese Lage kommt, wäre man dann auch noch dagegen oder würde man auch alles rausholen was machbar ist?

    LG

    Lady

  • Na, vor allem redet sich unsereins den Mund fusselig, damit die Leutchen begreifen, dass wir ganz normal essen können (und man eben keine doofen Diabetikerprodukte geschenkt bekommt) und dann kommt wieder so was und *batsch* war das ganze Gerede für´n Müll...
    Mich würd schon interessieren, was für besondere Kost der gute Mensch kaufen muss?

    ALexandra

  • Hallo Sabine,

    sorry, habe dich leider falsch verstanden. Mein Beitrag war auf den Mann bezogen.

    Diese Entscheidung findet sicherlich viele Nachahmer, aber was soll man dagegen tun?

    LG

    Lady

  • Die Terminologie ist ja hier zum Davonlaufen.


    -> "Arbeitslose haben es natürlich nicht leicht. Und diesem Betroffenen gönne ich den Mehranteil und verurteile ihn nicht, weil er hier ein paar Euros rausgeholt hat."


    Ich hatte schon an anderer Stelle zu diesem Thema geschrieben, dass sich ein Mehrbedarf allein schon daraus begründet, dass Diabetiker auf eine gesunde Mischkost angewiesen sind. Die Frage lautet nämlich nicht, ob sich Diabetiker anders ernähren sollen, da sie sich gesund ernähren müssen. Dies gehört unbestritten zur Therapie dazu.


    Wer noch nie auf diese paar Euros an Mehrbedarf angewiesen war, soll froh darum sein. Denn i c h g ö n n e jedem seine materielle Sicherheit.

    Easy come, easy go.

  • Hallo Klaus,


    ich glaube, ich habe bereits meine Meinung dazu deutlich geschrieben.
    So eine Diskussion polarisiert nur und führt zu Abwegen.


    Es ist nur schade, wie wenig auch hier an Solidarität herrscht mit Menschen, die nicht nur gesundheitlich beeinträchtigt sind, sondern dazu noch materielle Sorgen haben.

    Easy come, easy go.

  • Tja, das kann so und so sehen. Mir stellt sich zunächst die Frage, was die unter Diabetikerkost verstehen?
    Wenn damit Diabetikerprodukte gemeint sind, haben wir hier ein krasses Fehlurteil vorliegen.


    Laut Ernährungsempfehlungen der DGE und diverser Diabetikerverbände, sollen Diabetiker zur Behandlung oder Prävention möglichst viel „Sattmacher“ wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot essen, hauptsache fettarm, damit man nicht dick oder noch dicker wird.


    Diese Empfehlungen gelten natürlich für alle Diabetiker, egal ob Typ 1 oder 2. Obwohl man gerade den Typ 1 nicht präventiv begegnen kann. Allerdings können die sich auch noch zu allem Überfluss ziemlich rund und insulinresistent futtern. Warum sollte das auch nicht gehen?


    Jetzt kann man ja Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln durchaus in unserem Land als Grundnahrungsmittel bezeichnen, schließlich machen diese bestimmt 50-60 % der Kalorienzufuhr in unserer Gesellschaft aus. Und als solche, sind diese im Vergleich zu anderen Lebensmitteln recht billig.
    Also kann nach den bisherigen Ernährungsempfehlungen für Diabetiker oder solche, die es erst gar nicht werden wollen, nicht von „Mehrbedarf durch Diabetikerkost“ die Rede sein.


    So klingt das Urteil zunächst einmal ziemlich lächerlich.


    Jetzt belegen aber immer mehr Untersuchungen, dass die bisher als ach so gesund und schlankmachend geltenden Grundnahrungsmittel, eigentlich gar nicht so gesund und schlankmachend sind. Im Gegenteil, neben dem immer mehr werdenden Bewegungsmangel, ist der hohe Verzehr dieser Lebensmittel die Hauptursache für Übergewicht und das metabolische Syndrom, welches sich ja epedimieartig verbreitet.


    Jetzt gehen immer mehr Ärzte und Ernährungswissenschaftler hin und raten den weitgehenden Verzicht auf unser täglich Brot (Nudeln, Kartoffeln, Reis). Stattdessen soll wieder mehr frisches Obst und Gemüse gegessen werden. Dazu sollte man noch die Eiweißzufuhr erhöhen, am besten durch mageres Fleisch und frischen Seefisch. Dazu noch qualitativ hochwertiges Fett wie Olivenöl.
    Wie die meisten mir hier sicher bestätigen können, kann man sich so sicherlich sehr blutzuckerfreundlich ernähren. Und dann ist es auch egal ob Typ 1 oder Typ 2, auch wenn es völlig unterschiedliche Krankheiten sind. Die Problematik mit der nicht mehr richtig funktionierenden Blutzuckerregulation haben schließlich beide, wenn die Ursache auch nicht dieselbe ist.
    Nur will ich mich jetzt an diese neuen, blutzuckerfreundlichen Ernährungsvorgaben halten, muss ich schon um einiges tiefer in die Tasche greifen, als dies noch nach den alten Empfehlungen der DGE der Fall war.
    Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sind nun einmal wesentlich teurer als Brot und co.,
    insofern ist dieses Urteil schon richtig und eigentlich nur zu begrüßen, obwohl es ja leider nur für arbeitslose Typ 2 Diabetiker gilt.


    Ich bezweifele aber arg, dass sich der vorsitzende Richter dem allen bewusst war.


    Gruß, Erich

  • Regt euch mal wieder ab. So einfach wie die Presse es schreibt ist es nicht . Zum einen wird der Zuschlag nicht zum Arbeitslosengeld allgemein, sondern nur zum Alg II (auch Hartz 4 genannt) gezahlt, also für die, die an der unteren Einkommensscala stehen. Und ich denke da tut jeder Euro gut, wenn man ihn denn braucht. Und zum anderen wird er nur gezahlt, wenn eine Notwendigkeit diabetesbedingter Zusatzkost durch den behandelnden Arzt bestätigt wird und dies der Prüfung durch den Amtsarzt standhält.


    So, jetzt kann jeder sich fragen, ob er selbst einen Zusatzbedarf hat -ich habe Keinen bzw. kann ihn als Vollzeit-Arbeitnehmer selbst finanzieren- aber ich maße mir auch nicht an, dem anderen die 25€ abzusprechen um die es hier geht.
    Diese Diskussion wurde schon in anderen Foren geführt und man kam u.a. zu dem Schluss, dass der Typ 2er ja selbst an sener Krankheit schuld sei, weil er sich ja überfressen oder zu wenig bewegt habe. Für mich gibt es weiße, schwarze, dicke, dünne gut und schlecht eingestellte Diabetiker. Also bitte nicht verallgemeinern!