Sinkt Insulinbedarf immer am Ende der Schwangerschaft?

  • Hallo! :)

    Ich bin ganz neu hier und habe seit Oktober 1984 Typ I Diabetes. Jetzt bin ich in der 39. Schwangerschaftswoche und zähle schon die Tage bis zum errechneten Termin...
    Nun hab ich eine Frage: Ich habe gelesen, daß zum Ende der Schwangerschaft, kurz vor der Geburt, der Insulinbedarf sinken kann. Daran würde man auch erkennen, daß die Geburt kurz bevor steht.

    Jetzt hoffe ich hier auf erfahrene Mitleser, die mir vielleicht helfen können. Da dies mein erstes Kind ist, weiß ich nicht, was auf mich zukommt bzw. wie das so abläuft. Ist das denn wirklich so, daß der Bedarf sinkt oder kann mich die erste Wehe auch "unvorbereitet" treffen? :eek:

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir da helfen könntet.

    Viele Grüße
    Steffi

  • Halli-hallo,


    bei mir war's nicht so. Hab' meinen Kleinen bei 40+1 bekommen und keinerlei Insulinveränderung feststellen können. Die Geburt wurde auch eingeleitet. Vielleicht lag's auch daran.


    Ich denke, daß ist wohl von Typ zu Typ verschieden. Gibt bestimmt auch Frauen, bei denen das so ist...


    Mein Insulinverbrauch ist aber GLEICH nach der Geburt gesunken (hab' noch im Kreißsaal die Pumpe neu programmiert). Ich konnte zum nächsten Morgen die Hälfte an Insulin spritzen und hatte die Basalrate auch deutlich runtergefahren (ich meine es war 1/3 oder sogar die Hälfte an Kürzung).


    Nach der Geburt hatte ich aber noch wochenlang erhebliche Schwankungen was den Bedarf betraf. Immer wieder hoch und runter. Das lief in der SS bedeutend besser. Da wußte ich ja, daß ich mehr brauchen würde und hab's entsprechend angepaßt. Aber die Schwankungen danach....


    Na ja, wie heißt es so schön? Eine Schwangerschaft dauert 10 Monate und sie geht 10 Monate. Da ist schon was dran...

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Hallo Anja!
    Danke schön für Deine schnelle Antwort. Darf ich mal fragen, warum bei Dir eingeleitet wurde?
    Als ich zur Vorstellung bzw. Anmeldung im Krankenhaus war, sagte mir die Ärztin dort auch, daß ich am 19. Juni (errechneter Termin) morgens dort auf der Matte stehen sollte, damit die Geburt eingeleitet werden kann. Als ich meiner Frauenärztin davon erzählte, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und hat sich tierisch aufgeregt. Sie meinte, daß für eine Einleitung gar kein Grund da ist, weil es dem Baby gut geht und meine Werte super sind. Sie sagt, ich brauch da nicht hingehen, weil eine Einleitung oft viel anstrengender ist, als spontan und darum meist im Kaiserschnitt endet.
    Viele Grüße
    Steffi

  • Ohhhh Steffi, laß Dich bloß nicht zu einer Einleitung überreden!!!! Deine Ärztin hat vollkommen recht!!!!!


    Also, bei mir war es eben so, daß die Ärzte im Krankenhaus sehr altmodische Vorstellungen vom Diabetes hatten und meinten, Kinder von diabetischen Frauen wären IMMER zu schwer, die Plazenta wäre zum Schluß total verkalkt usw. und so fort. Kurz: es reichte in diesem (altmodischen) Krankenhaus einfach, daß ich Diabetikerin war. Da ich noch nicht so viel Erfahrung hatte, wollte ich natürlich auch alles richtig machen und bin den Empfehlungen der Ärzte gefolgt.


    Der errechnete Termin meines Kleinen war der 10.06. Also hab' ich mich zur Einleitung überreden lassen. Meine Frauenärztin war leider nicht so fortschrittlich wie Deine und hatte auch dafür plädiert.


    Es war die Plackerei pur! Wir haben Freitagmorgen mit einem Wehencocktail gestartet (3/4 ltr. ekliges Zeug, u. a. mit Rizinusöl und Mandelbrei) die ersten Wehen ließen auch nicht lange auf sich warten (bis dato hatte ich nicht eine Wehe). Diese hielten (sehr schmerzhaft) bis zum Abend an. Nachts hatte ich dann Ruhe, aber gleich am nächsten Morgen gings weiter mit Gel auf den Muttermung. Eine äußerst unangenehme Geschichte. Wieder heftigste Wehen bis zum Nachmittag. Dann Stillstand. Nix mehr. Also wieder Gel und gleichzeitig ein Mittel gegen die Schmerzen. Ich war vollkommen weggetreten und mußte mich auch übergeben. Samstag abend hatte dann wohl keiner der Ärzte mehr Bock und verkündete, daß für heute Feierabend sei und daß es am MONTAG weiter gehen würde. WIE BITTE? Erst war es so dringend mit der Einleitung und dann einen Tag Pause? Hab' ich nicht so ganz verstanden.


    Dann ist aber um 18.00 Uhr die Fruchtblase geplatzt und um 23.20 Uhr ist er schließlich geboren worden. Bin auch haarscharf an einem Kaiserschnitt vorbeigekommen, da der Kopf nicht ins Becken rutschen wollte. Geron ist dann mit Saugglocke geholt worden und ich hab' mir die übelsten Schnitte zugezogen.


    Nun ja, die ganze Sache finde ich heute einfach nur haarsträubend und würde mich bei der nächsten Schwangerschaft mit Hand und Fuß wehren, was die Einleitung betrifft, wenn bis dahin alles soweit i. O. ist.


    Es besteht heute absolut kein Grund mehr die Geburt einzuleiten, nur weil die Mutter Diabetikerin ist. Such Dir ein moderneres Krankenhaus und laß Dich nicht kirre machen. Es ist nur unnötige Plackerei, wenn die Zeit dafür noch nicht gekommen ist. Und den Ärzten in Deinem Krankenhaus empfehle doch einfach mal 'ne moderne Diabetes-Schulung.


    Ich hab' mich jetzt in meiner Gegend auch umgehorcht und festgestellt, daß es auch hier Krankenhäuser gibt, die darüber anders denken und nicht darauf bestehen die Geburt zum Termin einzuleiten, sondern einfach warten, bis die Natur entscheidet, daß es losgeht....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Hallo Steffi,

    deine Frage kann ich zwar (noch) nicht beantworten, aber ich fürchte auch, daß man sich nicht auf den BZ-Abfall vor der Geburt verlassen darf.

    Ich bin jetzt in der 26.Woche und warte immer noch auf den Anstieg des BZ/ Insulinbedarf, der doch ab dem zweiten Drittel bzw. der 20.Woche passieren soll :confused: . Ich hab' immer noch denselben basalen Bedarf wie vor Monaten, nur die BE-Faktoren haben sich (sehr geringfügig!!!) erhöht.

    Naja, es bleibt spannend :o , offensichtlich läufts bei jedem anders...

    Wünsche dir alles, alles Gute für die Geburt und dein Baby :) !!!

  • Hallo erstmal hier im Forum, schön das Du uns gefunden hast.
    Kann jetzt na klar nicht richtig mitsprechen, aber ich finde auch wenn
    es dem Baby und der Mutter gut geht, gibt es keine Gründe ein Baby
    vor dem Termin zu hohlen, wie es dann geboren werden soll muss, dann
    jede Frau selber entscheiden. ( Spontan, Kaiserschnitt, Narkoseart in
    Absprache mit der Anästhesie )
    Wünsche Dir und Deinem Baby alles Gute!

  • Hallo,

    bei mir wars nicht so. Im Gegenteil, umso näher der Termin rückte, umso mehr Insulin habe ich gebraucht!

    Alles Gute!!

  • Mich würde ja jetzt der Ausgang mal interessieren. Wurde kurz vorher weniger Insulin benötigt, wurde die Geburt eingeleitet, wie verlief es denn?


    Also ich bin auf dem Stand, dass die benötigte Insulinmenge bis zur Geburt steigt und wirklich erst mit Geburt der Plazenta fällt.

  • Hallo Isis!


    Leider hat sich sansuma seit dem 20.06. (ich habe gerade nach geschaut) nicht noch einmal hier gemeldet!


    Mich würde das auch interessieren, ob es ihr und dem Kind gut geht?!


    Vielleicht meldet sie sich ja nochmal hier?!:confused:

  • Ich habe noch im Kreißsaal meine Pumpe umprogrammiert und die Basalrate um 2/3 gekürzt. Goldrichtig! Konnte auch die Boli am nächsten Morgen zum Frühstück um die Hälfte kürzen.


    Es ist wirklich so, daß der Insulinbedarf sofort fällt, wenn die Plazenta (die ja ordentlich Gegenhormone produziert) raus ist. Damit nicht drei oder vier Tage warten.


    Allerdings hat es danach einige Monate gedauert, bis ich wieder eine feste Basaleinstellung hatte. Die Hormone eben....:rolleyes: Da waren doch erhebliche Schwankungen drin.


    Aber wie sagt man so schön? Eine Schwangerschaft kommt 10 Monate und es dauert auch 10 Monate bis alles wieder beim Alten ist. Da ist schon was dran....:cool:

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Zitat von Milchstraße;23663

    Ohhhh Steffi, laß Dich bloß nicht zu einer Einleitung überreden!!!! Deine Ärztin hat vollkommen recht!!!!!
    ...
    Es war die Plackerei pur!
    ...
    Ich hab' mich jetzt in meiner Gegend auch umgehorcht und festgestellt, daß es auch hier Krankenhäuser gibt, die darüber anders denken und nicht darauf bestehen die Geburt zum Termin einzuleiten, sondern einfach warten, bis die Natur entscheidet, daß es losgeht....


    Die Geschichte macht mir jetzt ein bissel Angst... Bei mir "soll" wahrscheinlich auch eingeleitet werden, aber sicher aus dem Grund, dass die den Babyboom in den Griff bekommen... :biggrin:


    Denn ansonsten ist meine "Klinikärztin" recht locker und modern... Auch als ich in der Abteilung gearbeitet habe, hatte ich keine schlechte Erfahrung mit dem "altmodisch" sein.


    Hilfe, Hilfe... Wobei ich ja so eine geplante, terminlich Geburt nicht schlecht finde...

  • Der Körper ist meist nur noch gar nicht auf die Geburt vorbereitet, wenn eingeleitet werden soll. Es wird oft eine fürchterliche Plackerei, die nicht selten mit einem Kaiserschnitt endet.


    Heißt ja auch nicht, daß Dein Kind dann an dem Tag geborgen wird, wenn eingeleitet wird :cool: . Das kann sich bis zu einer Woche mit den unterschiedlichsten Mittelchen hinziehen.


    Nee Danke.


    Ich bin beim nächsten mal auf alle Fälle stirkt dagegen und werde mich mit Händen und Füßen wehren, daß die Geburt eingeleitet werden soll -natürlich immer unter der Bedingung, daß soweit alles i.O. ist.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ja, das ist mir klar, dass das "Kind" noch nicht so weit ist... Aber man hört ja auch anderes... Und nat. gibt es auch noch die Frauen die überm Termin sind und die Geburt eingeleitet wird, selbst bei denen kann es Tage dauern...


    Naja ich werde mal sehen wie es wird, ich werde dem Kind mal gut zureden... *fg*

  • Bei mir wurde in der ersten Schwangerschaft eingeleitet. Eine Woche vor ET, weils meinem Sohn da schon nicht mehr so gut ging. Für mich war das der reinste Horror. Am zweiten Tag nach der Einleitung hatte ich Wehen bekommen, die aber nichts gebracht haben. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht essen, nicht liegen, nicht stehen- NICHTS. Zum Schluss kamen die Wehen pausenlos, ich konnte mich gar nicht mehr erholen und war nur noch am veratmen. Dann bekam ich eine PDA, weil ich dem Arzt auch langsam leid tat. Kaum hatte ich die PDA wurde ich wieder an den Wehentropf angeschlossen um die Wehen zu beschleunigen. Meinem Sohn passte das gar nicht. Plötzlich waren die Herztöne weg und kamen auch nicht wieder. Binnen von Sekunden lag ich im OP zum Kaiserschnitt. Ich habe lange gebraucht, bis ich das verarbeitet hatte.
    Im übrigen lag ich mit diesen furchtbaren Wehen 5 Tage da und die eingeleiteten Wehen sind deutlich schlimmer, als normale!
    Ich pers. würde auch nie wieder einleiten lassen.

  • Aber mich wundert es, dass die Gebärenden so lange in den Wehen liegen gelassen werden... Ist ja nun wirklich auch nicht gerade gesund für Mami und Kind... Und welche Frau schafft denn nach 5 Tagen Wehen noch ne Geburt...


    Also ich habe beschlossen: Kind bleibt da wo es ist... *fg*

  • Noch mal zurück zum Thema...


    Bei mir ist es ja nun auch nicht mehr lange hin und bisher habe ich immer nur vernommen ( Ärzte, Literatur), dass der Insulinbedarf bis zur Geburt zunimmt, also kein sinkender Bedarf vor der Geburt der Plazenta...


    Nun habe ich aber seit einigen Tagen auch das Problem der Unterzuckerungen, vorher ist der Bedarf angestiegen und lief dann Wochen sehr gut und nun plötzlich doch sinkender Bedarf, sehr verwirrend... Oder doch pathologisch?


    Kind geht es aber lt. Aussage der ständig draufguckenden Ärzte bestens...


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen... Habe am Montag wieder Termin bei den Herr OÄ'ten in der Uni...

  • Hmmmm, da müßte man wahrscheinlich genauer nachforschen. Bei mir war es z. B. so, daß das Insulin zum Schluß auch bedeutend langsamer gewirkt hatte. Ich hatte dann um den Zeitpunkt herum auch durch die verzögerte Wirkzeit mit UZ zu kämpfen. Der 'Insulinbedarf' als solches war zwar gestiegen, aber durch die späte Wirkweise konnte ich niedrige Werte im Laufe des Tages nicht immer ausschließen.


    Am bestens sprichst Du das nochmal mit Deinen Ärzten durch....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.