Schwankende Werte

  • Ich möchte euch mal um rat fragen, meint ihr nicht, das bei diesen schwankenden werten vielleicht mal ne neustrukturierung der therapie angebracht wäre bzw. was haltet ihr allgemein von den werten?
    bin nämlich sehr unzufrieden, täglich zu tiefe und zu hohe werte, aber kaum konstant.


    zu den mahlzeiten spritze ich novorapid und als Basal lantus


    Montag


    02.00 107 2 'BE'
    07.40 118 5 BE be-faktor 1,5 8ie
    10.00 174 20ie 'Basal'
    12.30 102 2 BE
    14.00 117 7 'BE' bef. 1,25 9ie
    16.30 63 3 BE
    18.20 135 6 'BE' bef. 1,5 9ie
    19.10 69 4 BE
    22.00 286 4ie korrektur und 14ie 'Basal'


    Dienstag


    06.30 76 5 BE bef. 1,5 5ie
    10.00 163 19ie 'Basal'
    11.45 114 2be
    13.20 183 6be bef. 1,25 10ie
    18.20 153 6,5be bef. 1,5 11ie
    20.50 189 4be bef. 1,5 7ie
    22.00 111 2be 13ie Basal
    23.20 140 1be


    Mittwoch


    06.50 161 4be bef. 1,5 7ie
    09.50 152 1be 18ie 'Basal'
    13.15 130 7be bef. 1,25 9ie
    15.50 238 4ie korrektur
    17.30 99 2be
    19.30 55 8be bef. 1,5 5ie
    22.00 73 3be
    22.40 129 1be 13ie Basal


    Donnerstag


    06.35 188 4be bef. 1,5 8ie
    09.50 254 3ie korrektur und 18ie 'Basal'
    11.45 167 7be bef. 1,25 10ie
    14.10 250 4ie korrektur
    16.20 52 3be
    18.30 99 5be bef. 1,25 7ie


    die durschnittlichen werte sind zwar halbwegs i.o., bin aber trotzdem unzufrieden, da ich fast jeden tag werte über 200 hab, aber auch tiefe werte im bereich 50-70. wie heute nachmittag die 52, hab nur ne kontrolle gemacht, ob die vorherige korrektur gepasst hat, von den 52 hab ich garnichts gemerkt, stand an ner bushaltestelle am warten.


    bin mit dem 'Lantus' sehr unzufrieden, einmal spritzen reicht nicht über den tag, zweimal überlappt sich merklich morgens und abends. 'Levemir' oder ne pumpe sind meine überlegungen.


    (P.S.:hatte keine außergewöhnliche körperliche bewegung, bin als student eher ein schreibtischtäter, mit dem BE schätzen war ich mir sicher)

  • diese schwankungen kommen mir sehr, sehr bekannt vor. das sieht bei mir ganz genauso aus, teilweise sogar noch schlimmer. mein doc hat mir deswegen schon einige male eine pumpe angeboten.
    ich denke auch nen basalratentest wäre da mal angebracht. vielleicht auch mal ein anderes 'Basalinsulin' testen?



    LG Nadine

  • [
    Hallo Ben,


    ähnlich sah es bei mir auch aus. Ich bin schier verzweifelt - und mein Doc ist mit mir jeden einzelen Wert durchgegangen.
    Denke auch, dass der Vorschlag von Andrea sehr gut ist.
    Aber fang es langsam an.


    Ich habe erst mit dem Frühstück angefangen. Als das dann ok war, habe ich mich mit den mittaglichen Werten beschäftigt und dann abends.


    Basis testen , SEA ausprobieren (ist bei mir morgens und abends verschieden)
    und vor allen Dingen Ruhe bewahren.
    Ich habe den Fehler gemacht, dass ich micht total verrückt gemacht habe, und dadurch wurde alles immer schlimmer.


    Seit ungefähr 2 Monaten habe ich - bis auf Ausnahmen - stabile Werte und bin somit auch viel sicherer geworden. Mein 'HbA1c' ist von 6,9 auf 6.5 runter.


    Du schaffst das - melde dich und berichte uns deine Ergebnisse.


    Viel Glück
    Irene

  • Zitat von Ben;36783

    Ich möchte euch mal um rat fragen, meint ihr nicht, das bei diesen schwankenden werten vielleicht mal ne neustrukturierung der therapie angebracht wäre bzw. was haltet ihr allgemein von den werten?
    bin nämlich sehr unzufrieden, täglich zu tiefe und zu hohe werte, aber kaum konstant.


    zu den mahlzeiten spritze ich novorapid und als Basal lantus


    Ben: Der blaue Klaus wie auch Wise lieferten bereits die entscheidenden Hinweise. Dein Kohlenhydratbedarf passt gut zu meinem. Noch vor zwei Monaten hätte ich hier im Forum durchaus ähnliche Werte posten können. Zu aller erst, unterschätze nicht die Möglichkeiten die ein 'SEA' bietet. Wenn Du bei einem Ausgangswert von 183 mg/dl Dir eine Mahlzeit mit 6 BE gönnst, ist es nicht unbedingt verwunderlich, wenn Du selbst bei einem richtig eingehaltenen BE-Faktor nach 5 h noch bei einem BZ von 153 mg/dl liegst. Ich habe am Anfang auch nie auf einen 'SEA' geachtet, da vor allem auch die Werbung im Fall des Analogs keinen empfiehlt. Das ist aber falsch!

    Ich verwende nicht NovoRapid sondern Apidra. Das ist aber am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit egal. Bei einem Ausgangswert von 183 mg/dl würde ich mir mit Apidra einen SEA von ca. 15 min aufdrücken. Den optimalen 'SEA' musst Du natürlich selber finden. Meine noch recht junge Regel lautet mittlerweile, keine Mahlzeit ohne SEA bei BZ-Werten über 6 mM (~110 mg/dl). Die pp-Werte sehen seit dem viel besser aus! Ein weiteres gutes Mittel ist neben Analog- auch Human-Insulin einzusetzen. Damit können Mahlzeiten mit höheren BE- bzw. Fettanteilen teilweise besser als mit einem Analog abgedeckt werden. Vor allem dann, wenn wenig Bewegung ins Spiel kommt. Nicht verzweifeln, cool probieren und dann richtig entscheiden!

    Ich wünsche Dir auf alle viel Erfolg dabei!

    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Entschuldigung Coffeequeen, Dich wollte ich nicht übergehen! Also Ben, auch die Hinweise von Coffequeen beachten!


    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • erstmal danke für die hilfestellungen und antworten!:Danke:


    ich habe nächste woche keine vorlesungen, das heißt ich habe frei. dann mach ich mal nen basalratentest.wobei ich der meinung bin das ein basalratentest nur relativ geringe aussagekraft hat, denn man hat doch immer andere bewegung und resistenzen, da ist das doch nur ein kleiner ausschnitt den man da testet. hab dienstag auch nen termin bei meinem diadoc, mal gucken was der so sagt.


    Zitat

    aber erstmal mehr Insulin bitte beim Mittagsbolus und vielleicht mit nem 'SEA' anfangen.

    der mittagsbolus passt an sich, heute bin ich zum abendbrot mit 77 rausgekommen. morgens muss ich wohl mal wieder auf nen SEA zurückgreifen, bin mit 128 aufgestanden und hab sofort gefrühstückt, nach 1,5h zum 'Basal' hatte ich 261 und zum mittag war ich bei 177, da muss wohl ein SEA abstand her. hab da nur nen bisschen schiss, weil als ich schon mal ne zeitlang nen 'SEA' gemacht hab morgens, hab ich einmal dadurch meine schwerste unterzuckerung bekommen, seitdem hab ich da so ein bisschen hemmungen. wird aber wohl nicht anders gehen.


    Basal technisch hab ich das problem, ich hab die werte schon öfters und hab eigentlich immer das gleiche ergebnis: überlappungen am morgen und am abend. die morgendliche basis brauche ich aber, da ich gegen abend manchmal schnell zu ketonen neige. ich bin eher mit dem 'Lantus' sehr unzufrieden wegen der langen wirkungszeit, würde daher zu 'Levemir' mal tendieren oder vielleicht doch zu einer pumpe. denn das sehr unregelmäßige leben als student kann man damit doch besser abdecken.

  • Hallo Ben,

    Zitat von Ben;36857


    ich bin eher mit dem 'Lantus' sehr unzufrieden wegen der langen wirkungszeit, würde daher zu 'Levemir' mal tendieren oder vielleicht doch zu einer pumpe.
    PetraSocher@web.de


    Na ja, zu 'Lantus' oder 'Levemir' kann ich nicht wirklich was eigenes sagen.
    Zur Pumpe schon.


    Allgemein gesagt sind die beiden analogen Langzeitinsuline wohl eher als typische Typ 2 Designs entworfen.
    'Lantus' mehr, 'Levemir' vielleicht weniger.


    Das Instrument, mit dem Du die einzelnen Faktoren der Stoffwechselsteuerung via Insulin am weitaus gezieltesten beurteilen kannst ist aber sicherlich eine Pumpe.


    Wenn Du die Chance hast, eine solche mit der Argumentation unregelmäßiger Lebens- und Stoffwechselabläufe bewilligt zu erhalten (i. d. R., nach einer Testphase), dann empfehle ich Dir sehr, es zumindest zu versuchen.


    Zugleich täte ich auch nahelegen, die Ersteinstellung auf Pumpe dann mit einer fundierten Schulung zu kombinieren.


    Den Kassen die Kosten einer Pumpe und einer guten Schulung aus den Rippen zu leiern wird dünner. :weinen3:


    Gruß
    Joa

  • Hat von euch jemand schwankende Werte trotz Insulinpumpe? Hört sich nämlich so an, als ob man als Pumpenträger keine Probleme haben dürfte. Na ja, da bin ich wohl ´ne Ausnahme. Möchte auch nicht jedes zweite Wochenende einen Basalratentest durchführen oder so etwas. Eigentlich möchte ich nur ganz okay mit allem klarkommen. Hatte jetzt auch einen Infekt, dann ich weiß nicht, ob auch die Zeitumstellung den 'BZ' beeinflussen kann, jedenfalls lief es so ganz und gar nicht toll. Und dann würde ich auch noch gern wissen, wo man spezielle Pumpenschulungen bekommen kann. Ich wurde von meiner Diabetologin zwar eingestellt und es war okay, aber jetzt mittlerweile habe ich das Gefühl einen Computer zu besitzen, den ich nicht richtig bedienen kann. DAnke für etwas Motivation, Tina.

  • Zitat von Georgia;36992

    Hört sich nämlich so an, als ob man als Pumpenträger keine Probleme haben dürfte.


    Ups, so sollte es sich mitnichten anhören!


    Was ich geschrieben habe war nur, dass die Pumpe die beste Möglichkeit anbietet, die einzelnen Faktoren der Stoffwechselsteuerung für sich zu beobachten und zu beurteilen, um daraus Schlüsse *und* therapierelevante Konsequenzen zu ziehen.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,

    vielleicht kann ich noch was zum Thema "Lantus/Levemir" beitragen. Ich habe bis vor ca. 3 Wochen einmal am Tag 'Lantus' gespritzt. Da hatte ich abends, wenn ich keinen Sport gemacht habe des Öfteren Probleme mit hohen Werten, da ich nicht komplett abgedeckt war.

    Seit drei Wochen spritze ich 2x am Tag 'Levemir' und bin relativ zufrieden, wobei ich nicht den großen Unterschied merke. Nur die Unterzuckerungen kommen nicht mehr ganz so heftig, wie beim Lantus...habe das Gefühl, dass sie sich "sanfter" ankündigen.

    Grundsätzlich denke ich aber nicht, dass da so ein großer Unterschied ist...

    Grüßle, Christine

    Viele Grüße,
    Christine


    Ein kleines Reh springt hoch und weit -
    warum auch nicht? - Es hat ja Zeit.

  • Moin Tina,
    vorgehende AW war etwas knapp gehalten. :wink:
    Daher noch ein paar Gedanken hinterher:


    Zitat von Georgia;36992

    Möchte auch nicht jedes zweite Wochenende einen Basalratentest durchführen ...


    a) Warum machst Du BR-Tests nur am Wochenende? Hat das einen Grund?
    b) Wie machst Du einen BR-Test?
    c) Mit konsequenter Protokollführung unter Berücksichtigung der wesentlichen Faktoren kann man i. d. R. recht flott die Einstellung sogar ohne große BR-Testereien ganz gut hingeschoben bekommen.
    Bei vermanschter Einstellung ist ein BR-Test auch nur von bedingter Nützlichkeit.


    Zitat


    Hatte jetzt auch einen Infekt, dann ich weiß nicht, ob auch die Zeitumstellung den 'BZ' beeinflussen kann, jedenfalls lief es so ganz und gar nicht toll.

    Natürlich kann ein Infekt erhebliche Auswirkungen auf den 'BZ' haben.
    Ebenso kann bei empfindsamen Naturen die Zeitumstellung Unruhe stiften, wobei die im Frühjahr erfolgende wohl noch mehr, als die herbstliche.


    Zitat


    Und dann würde ich auch noch gern wissen, wo man spezielle Pumpenschulungen bekommen kann.

    Hört sich so an, als wenn Du selbst davon ausgehst nicht sooo viel Überblick bislang zu haben?
    Vielleicht fängst Du erst mal mit der Site von Matthias Chrostek an?


    Da findest Du einige recht interessante Ausschnitte des Schulungsprogramms des DDA.
    http://www.chrostek.de/wb/page…abetesdorf/curriculum.php


    Und da am hilfreichsten Antworten auf Fragen sind, die man selber stellt, kannst Du solche dann ja in diesem oder jenem Forum, oder in der NG (dsmd) stellen.


    Gruß
    Joa