Männer im Kreißsaal/Geburtsschmerzen/PDA

  • Mal eine Frage an die Männer! Natürlich können auch die Frauen für ihre Männer antworten.


    Wart hier mit im Kreißsaal, und wie war euch psychisch zu Mute, eure Frauen so leiden zu sehen!


    Und habt hier die Nabelschnur durchgeschnitten, oder habt ihr es lieber gelassen?


    Danke für eure Antworten!


    ich frage das weil, als ich heute mit Lydia zum CTG im Kreißsaal war, war nebenan gerade eine Geburt im Gange und das Schreien der Frau hat mich schon fertig gemacht, obwohl es garnicht meine Frau war, wie werd ich da erst reagieren wenns um meinen Schatz geht!?


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    An die Frauen: War der Gerburtsschmerz das schmerzhafteste was ihr in eurem Leben erlebt hattet? Wie hält man das aus? Hattet ihr eine PDA? Wen ja warum, wenn nein warum habt ihr euch dagegen entschieden?


    Ich danke auch euch für die Antworten!

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Mein Mann wollte erst nicht mit. Er meinte, daß er lieber rauchend im Flur wartet, wie's in alten Filmen so üblich war. Aber damit wäre er nicht bei mir durchgekommen ;) . Ich glaube, er hat es auch nicht ernst gemeint....


    Die Geburt selbst war schon eine wirklich einmalige Erfahrung. Natürlich hat man Schmerzen und das auch gar nicht wenig. Trotz PDA. Aber die wirkt auch nicht stundenlang und dann ist alles wieder beim Alten. Bei mir war's jedenfalls so :huh: . Mein Mann hat wohl mehr als ich gelitten und war völlig perplex als ich nach der Geburt meinte:" War doch nicht so schlimm!" Ich glaube, da spielen die weiblichen Hormone 'ne große Rolle.


    Auch für ihn war's 'ne einmalige Erfahrung, die er nicht missen möchte. Sagt er jedenfalls. Nabelschnur durchschneiden ging bei uns aber nicht, da zu kurz. Aber sonst das volle Programm.


    Er hat aber beim CTG im Krankenhaus auch etwas bedrömmelt geguckt, als er die Frauen nebnan hat schreien hören. Ich selbst hab' mich in dieser Richtung wohl ziemlich zusammengerissen.


    Ach ja und er war mir 'ne ganz große Hilfe! Erstmal natürlich das er überhaupt da war und dann auch das er zwischendurch immer wieder meinen BZ gemessen hat. Hatte sich mit den Ärzten dann auch noch angelegt, als er mir 'ne Banane als Aufputsch gegeben hatte, weil der 'BZ' so langsam und allmählich etwas runter ging. Die meinten aber, ich dürfe wegen der PDA nicht essen. Darauf hat er nur erwidert, daß ich dann wohl bald böse unterzuckern würde und was ihnen denn lieber wäre ? Ich durfte dann meine Banane weiter essen. Glukosetropf hatte ich aber auch vorsichtshalber angeschlossen. Aber wenn man sich überlegt, daß eine Geburt bis zu 11.000 Kalorien kostet....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Hallo Chris,


    ich war bei beiden Geburten meiner Töchter mit im Kreißsaal. Die Nabelschnur habe ich nicht durchschnitten, da es bei meiner ersten Tochter etwas Probleme zum Schluss gab und bei meiner zweiten Tochter alles sehr schnell ging. Der ganze Geburtsvorgang lief bei meiner Frau sehr schnell ab, so konnte ich über bestimmte Vorgänge nicht nachdenken. Das schönste nach der Geburt war immer, dass ich die Kleinen schnell in die Arme nehmen konnte und die Kinder gesund waren und es meiner Frau schnell wieder gut ging.


    Gruß

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Nun, mein Mann war bei keiner der drei Geburten dabei. Erstmal wollte er nicht, wusste ja auch (zumindest beim ersten Mal) nicht, was auf ihn zukommt, weil er kein Blut sehen kann. Und ich wolllte ihn nicht ueberreden. Im Nachhinein fands ichs aber gut, dass er nicht dabei war. Auf jeden Fall die erste Geburt war heftig, und ich war vñllig auf mich konzentriert. Er waere mir keine grosse Hilfe gewesen. Und ich mag ja altmodisch sein, aber irgendwie ist Kinderkriegen fuer mich immer noch Frauensache. Auch wenn manche mich jetzt steinigen werden.

  • Vorab mal danke für die Antworten, aber ich hoffe da werden noch weitere kommen!


    Erstmal nur ein Statement von mir: Ich kann nicht sagen warum, aber ich will nicht die Nabelschnur durchschneiden und werds wohl nicht übers Herz bringen! Aber ich kann nicht sagen warum ichs nicht kann oder das so ist. Ich werds einfach nicht tun!

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Hey, ich wahr bei beiden Geburten mit im Kreißsaal. Würde es auch immer wieder tun. Die Nabelschnur habe ich nur bei unserer zweiten Tochter durchschneiden dürfen.Weil die erste per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblickt hat, wo ich natürlich auch dabei wahr. Man macht sich natürlich vorher so seine Gedanken ob man es den auch durchsteht,aber man hat ja die Möglichkeit den Kreißsaal jeder Zeit zuverlassen. Und für die meisten Frauen ist es ja auch eine große Hilfe wenn man nur anwesend ist.


    Gruß Jörg

  • Hallo Chris,


    bei unserem "Ersten" war ich auch dabei. Es war Nikolaus 1984. Meine Frau hatte natürlich fürchterliche Angst bei ihrer ersten Geburt und meinte, ich könne im Kreissaal auf sie aufpassen. Als ich ankam war es schon fast soweit. Sie rief immer meinen Namen obwohl ich schon lange neben ihr stand. Man wird als Mann von der Hebamme ziemlich stark mit eingebunden, so dass man auch garkeine Zeit hat umzufallen.


    Bei den anderen beiden Geburten hat sie dann keinen Wert drauf gelegt, dass ich dabei bin. Hätte mir allerdings auch nichts ausgemacht. So war ich der erste, der unseren Sohn sehen konnte. Ist doch irgendwie auch was schönes.

    Ralf

  • Hallo ChrisX,


    ich war bei zwei Geburten dabei und darüber gab es vorher keine Diskussionen. Meiner damaligen Frau war es sehr recht und ich selber wollte auch. Habe ich auch nicht bereut, denn es ist so ziemlich das Beeindruckendste, was ich bisher erlebt habe.


    Beim ersten Mal hat sich die Sache leider ziemlich lange hingezogen. Nachts gegen 2 Uhr ging es los und Töchterchen wollte erst gegen 20 Uhr abends zur Welt kommen. PDA wollte meine Frau nicht haben, aber weil es so lange gedauert hat und sie natürlich fix und fertig war, hat der Arzt die Sache beschleunigt und die Fruchtblase aufgepiekst. Von da ab ging es zügiger.


    Zu den Schmerzen sagte meine Frau das gleiche, was Coffeequeen schon schrieb, nämlich dass ihr die Sache im Nachhinein gar nicht so schlimm erschien. Liegt wohl an den Hormonen oder Endorphinen oder w.w.i., hat Mutter Natur jedenfalls geschickt eingefädelt.


    Als Mann sieht man die Sache natürlich auch nicht so entspannt. Die Frau hat Schmerzen und gibt vllt Laute von sich, die man vorher noch nie von ihr gehört hat und man selber steht daneben und kann nicht wirklich was tun, abgesehen von Zureden, Massieren, Tee holen usw. Das ist zwar kein tolles Gefühl, aber andererseits steigert sich das Ganze ja langsam, man weiß, dass es irgendwann vorbei ist und ausserdem hat man zum Schluss sowieso mehr Adrenalin als sonst irgendwas im Blut.
    Wenn der Nachwuchs seinen Weg gefunden hat, die ersten Töne von sich gibt, der Arzt seinen Daumen gehoben hat, das Baby gestillt wurde und man es dann baden und anziehen kann, schiessen einem sowieso ganz andere Gedanken durch den Kopf.


    Gelegenheit zum Durchschneiden der Nabelschnur war zwar da, habe ich mir aber geschenkt, weil ich das ziemlich kitschig finde.


    Noch ein praktischer Tipp, falls du einen empfindlichen Magen hast:
    Beim ersten Mal habe ich mir alles von A bis Z angeschaut. Beim zweiten Mal war ich etwas zurückhaltender und habe mir die Betrachtung der Nachgeburt geschenkt. Alles muss man echt nicht haben, kannste glauben.


    Viel Erfolg :)


    Gruß
    Enzo

  • Hi Chris.


    Das ist eine Sache, die jeder für sich selbst entscheiden Muß, das ist ja klar.
    A-Bär, ich war dabei, war schon recht anstrengend. Ich für meinen Teil kann nur sagen, das war die Größte erfahrung in meinem Leben. Und das mit dem Nabelschnur durchschneiden: Ich habe mich noch nie im Leben so schwach gefühlt. Zwei Stunden geschlafen, ca. 9 Stunden im Kreissaal, Frau unterstützt, außer einem Brötchen um 7:30 nichts gegessen, ich habe gedacht, wie um Gottes willen soll ich ein Stahlseil mit einer Kinderschere durchbekommen.
    Unglaubliches Gefühl.
    Was ich Dir auf jeden Fall Raten kann. Schreib alle, wirklich alle Gedanken nieder. Das ist die einzige Chace des nicht vergessens, später ist fast alles weg.

  • Hi Chris,


    kann Dir nur raten da mit dabei zu sein. Wird zwar immer gesagt, dass man nur blöd rumsteht, aber ich finde man ist schon recht wichtig - so eine Art Anker für die Frau.
    Hat zwar zur Folge das man bisschen was auszustehen hat, aber in Anbetracht, was die Frau aussteht ist das nicht zuviel verlangt :D - denk ich zumindest


    Was während der Geburt alles so abgeht weiß die Frau meist nicht mehr so genau, zumindestens was das Zeitgefühl und sowas angeht. Von daher ist danach ein Austausch über das Erlebte auch recht witzig (ok kommt wahrscheinlich auf die Definition von witzig an ^^ ).


    Die Nabelschnur von meinem 'kleinen' (56cm, 4230g) Sohn hab ich auch durchgeschnitten, ist ja nicht so dass da man was falsch machen kann. Wird ja alles vorbereitet und wenn man schon mal "dabei" ist kann man das auch gleich machen.


    Nur wenns um die Auswertung der Plazenta geht ist es vielleicht ratsam sich schon mit dem Kind zu beschäftigen..


    Alles in Allem kann ich sagen, dass ich die Erfahrung nicht missen will.


    Gruß T

  • Moin, ja, ich war bei beiden Töchtern dabei, hab aber von vornherein gesagt (der Frau und den Hebammen), dass ich mich "zum Ende" hin lieber gleich in die Ecke setz (bin eben n kleiner Schisser), bevor ich selbst zum Behandlungsfall werde.
    Aber wir hatten auch gute Umgebungsbedingungen - Kreissaal alleine, beste Betreuung.
    Gruss , Jürgen

  • Hallo Christian,


    ja, Geburtsschmerzen sind die schlimmsten, die es gibt. A b e r , tatsächlich behält man deren Intensität nicht im Gedächtnis !!!!


    Die Geburt deines Kindes wird das einmaligste Erlebnis in deinem Leben sein, durch nichts zu toppen! Der Partner sollte daher schon versuchen, dabei zu sein. Einfach nur da sein, genügt ja schon. Man muss ja nicht unbedingt aktiv werden!
    Mein Mann konnte auch nur in der Ecke des Kreissaales sitzen, aber dass er da war, gab mir schon eine gewisse Sicherheit, ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl. Unsere Tochter kam in der 32. SSW zur Welt und kam sofort auf die Intensivstation der Kinderklinik. Aber den ersten Blick auf unser damals 1980 Gramm schweres und 43 cm großes "Würmchen" haben wir gemeinsam gemacht! Mein Mann hat dann die Kleine auch auf die ITS begleitet und war lange bei ihr und konnte mir so alle Einzelheiten von ihr berichten!


    Eine PDA hatte ich nicht. Ich hatte einen vorzeitigen Blasensprung. Zuerst bekam ich drei Tage Infusionen mit wehenhemmenden Mitteln, Cortison zur Reifung der Lungenbläschen und Antibiotika.
    Nachdem diese Maßnahmen abgeschlossen waren und der Wehentropf entfernt wurde, ging alles rasend schnell!
    Mein Mann kam gerade noch rechtzeitig in die Klinik und bereits auf dem Weg von meinem Zimmer in den Kreissaal kam die erste Presswehe (wahrscheinlich wurden auf dem Flur damals gerade ein paar männliche Besucher geschockt!!)


    Wie du siehst, manchmal plant man manches im Voraus und dann kommt es doch ganz anders!


    Euch viel, viel Glück!

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • Vielen lieben Dank für euere Antworten! Das ich im Kreißsaal dabeisein werde war schon vorher klar, nur wollte ich mir mal einen Überblick machen! Vor allem, weil mich die Schreie der Frau so geschockt hatten, laut Aussage meines Schatzes und der Schwester mit der sie gesprochen hatte, war diese Frau aber SEHR laut und hat viel geschrieen, was man ja gar nicht mehr soll, weil man die Kraft ja zum Pressen nutzen soll! Ich denke ich habe mehr Panik vor der Geburt als meine Frau, Sachen gibts!


    Wie gesagt, ich werde da sein, Traubenzucker/Saft dabei haben und versuchen meine Stellung zu halten! Lydia mag vorerst keine PDA, obwohl ich ihr dazu rate! ;) Und die Nabelschnur darf jemand anders kappen!


    Danke für eure offenen Worte!

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Auch wenn frau mich jetzt für unromantisch hält, ein ebenfalls wichtiger Punkt kam noch nicht zur Sprache. Aber zunächst: ja, ich war bei meinen drei Kindern dabei und habe auch jedesmal die Nabelschnur durchgeschnitten. Beim ersten mal habe ich diese Geflügelschere gesehen und noch gedacht "äh, das mit Schnitt habe ich mir anders vorgestellt". Der nette Arzt hat wohl mein Unbehagen erkannt und die Hebamme wollte schon einen Stuhl für mich bereitstellen, aber das ganze hat sich dann schnell geklärt und im Nachhinein beim anwesenden Personal für Erheiterung gesorgt.
    Vor der Tür hätte ich nur gewartet, wenn meine Frau das gewollt hätte und das hat sie nicht. Ich glaube, da sie mir das so gesagt hat, dass ich ihr eine Hilfe war (was zu Trinken geben, Hand oder Kopf halten, helfen beim Rumwuchten, gut Zureden, erste Windel verpassen, der Kram halt) und ich bereue nicht, dabei gewesen zu sein. Ich empfehle jedem, bei der Geburt seiner Kinder dabei zu sein. In diesem augenblick beginnst Du Vater des Kindes zu sein, ein Umstand, den Du möglicherweise ab und an bereuen wirst, aber auch die Übelste Nacht wegen fünfmal Wickeln, dreimal Trösten und Zorngeschrei, weil die Bagage nicht ins Bett will, ist mal vergessen. Zumindest hoffe ich das. ;)
    Ach, zum Thema Geschrei. Vor der ersten Geburt waren wir zu einer der Untersuchungen im KH. Die Geburt sollte rund eine Woche später stattfinden. Im Nachbarzimmer, dem Kreissaal, war ein fürchterliches Kreischen und Heulen zu hören. Meine Frau hat die gerade anwesende Oberärztin gefragt, ob sie sich das mit der Geburt nochmal überlegen könne. Die Ärztin hat sie dann beruhigen können. Das sei eine Italienerin. Da sei die ganze Verwandschaft mit dabei, und die wolle ja was geboten bekommen. Scheint wohl so zu sein, dass es da Geschrei geben muss, weil sonst gildets nicht, oder so.
    Zu dem Wichtigen Punkt, den noch keiner angesprochen hat: Lydia hat schon oder packt noch eine Tasche fürs Krankenhaus. Du solltest das ebenfalls für Dich tun. Mütter sind dort prima versorgt und wenn mal was fehlen sollte ist das nicht weiter schlimm. Du bist es nicht. Falls die Geburt ausserhalb der Geschäftszeite des Kiosk stattfindet bekommst Du nichts zu Essen. Also nimm doch besser was mit. Trinken kannst Du ja aus dem Wasserhahn, aber ne Flasche Wasser oder Tee schmeckt wohl besser. Es kann ja vorkommen, dass die Wehen sich hinziehen und Lydia mal für ein, zwei Stunden schläft. Kannst Du im Sitzen schlafen? Nimm Dir mal lieber was zu Lesen mit.


    sebastian