Diabetes '98 - von der Manifestation bis heute. Was hat sich getan?

    Im November habe ich meinen ersten 10er voll. 10 Jahre und es kommt mir Heute vor wie damals. In "meine Diabetesgeschichte" erzählen die Urgesteine (nicht böse gemeint) noch vom Abkochen der Glasspritze und 'BZ' über Harntests bestimmen. In der Galerie sind Bilder der ersten Blutzuckermessgeräte für den häuslichen Gebrauch zu bestaunen.
    Klar, es hat sich in der Behandlung von Typ 1 Diabetes bereits viel getan. Erfindung der Pumpe, Funken des 'BZ' an die Pumpe. Messgeräte ohne Codierung. Schnellwirksames Insulin....
    Meine Frage ist aber: Was hat sich seit '98 getan? Als im November mein DM festgestellt wurde gab es bereits die Meßgeräte für daheim. Harntest kann ich wenn ich lustig bin jeden Tag machen.
    Ich ging damals mit einem Glucometer Elite nach Hause. Es hatte damals zwar noch kein Licht und wenn ich mich richtig erinnere gab es auch noch keine Speicherabfrage aber dafür war es bereits recht klein und handlich.
    Worauf ich eigentlich hinaus will: Was hat sich seit '98 entscheidendes in der DM Behandlung getan? Inhalierbares Insulin habe ich kommen und gehen sehen. Ohne es je bekommen zu haben. (Ich war scharf drauf, meine Ärztin hat es jedoch abgelehnt weil man noch zu wenig darüber weiß wie sich die Sache auf die Lunge und die Atemwege etc. auswirkt)
    Was gibt es für Erleichterungen ausser dass es nun Messgeräte gibt die über Licht, einen großen Speicher, ein PC Tagebuch verfügen und/oder bei denen man sich das Codieren sparen kann?


    Wie habt ihr (DMler seit ''98) die letzten 10 Jahre in Bezug auf Fortschritt erlebt? Oder was ist euch (= jeder, egal seit wann DM) in den vergangenen 10 Jahren aufgefallen, was den DM Alltag schwer erleichtert hat / Aussicht auf Heilung bringt?


    (Ich bin mir nicht sicher ob mit meinem Beitrag überhaupt das rübergekommen ist, was rüberkommen sollte. Irgendwie kann ich es einfach nicht besser erklären)


    Sollte mein Thema besser in ein anderes Forum passen dann halt bitte verschieben.

    Also, wenn man möchte kann man die Analog_Insuline als einen gewissen weiteren Fortschritt betrachten!
    Ich meine nicht nur kurzwirksame, sonder auch die langwirksamen Insuline.
    Habs zwar nie selber ausprobiert, aber jetzt könnte ich vielleicht auch wieder in Zielbereich kommen,
    ohne einen ernorm erweiteren Aufwand im Vergleich zur Pumpentherapie.

    Ich habe meinen Diabetes seit 1993. Damals bin ich noch ohne Testgerät nach Hause geschickt worden. Das erste Testgerät bekam ich 1998 nach meiner Pumpeneinstellung.


    Meinen 'BZ' hatte ich solange mit den visuellen Streifen, die sich je nach Zuckerwert mehr oder weniger stark verfärben, gemessen. Harnzuckerstreifen habe ich aber auch massenhaft mitbekommen.


    Ich war damlas auf dreimal tgl. Huminsulin normal und zur Nacht hin mit Huminsulin Basal eingestellt worden. Das 'Normalinsulin' habe ich schon im Pen bekommen. Für das Basale hatte man mir normale Einwegspritzen empfohlen, um Pen-Verwechselungen auszuschließen :rolleyes: .


    Ach und nochwas: bei einem der ersten Arzt-Besuche nach der Diagnose habe ich meinen Doc mal gefragt, ob er jetzt mal nach meine 1C-Wert schauen könnte. Der wußte har nicht was das war und mußte sich zu dieser Blutuntersuchung erstmal aufschlauen. Lummerland hier eben....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

    Hallo Zuckerpuppe,


    ich denke ich versteh schon worauf du hinaus willst.


    ich bin zwar erst ein gutes/schlechtes jahr als dmler unterwegs, kenne auch die 70er/80er jahre der dm therapie durch meine mutter.


    zum glück ist heute alles etwas ertäglicher geworden, besser dosierbares Insulin, kleinere nadeln, besser testgeräte usw. usw.


    aber einen richtigen fortschritt in den letzten zwei jahrzehnten, kann ich wirklich nicht erkennen.


    da bleibt wirklich nur die hoffnung in die forschung, und momentan, gibts ja schon sehr viele hoffnungsvolle lösungsansätze.


    ich persönlich wäre ja schon froh, wenns mal endlich 'Insulin' als tabletten gibt...



    ich denke mal land ist in absehbarer zeit in sicht, und die hoffnung stirbt zuletzt.

    Ich denke mal,es wird Zeit sich damit abzufinden,das es so ist im Moment.wie es ist....messen...BEs ausrechnen und dementsprechend zu spritzen...das ist das Leben Höhen und Tiefen und nen Durchhänger haben wir alle mal...also nix für ungut....fleißig messen und immer rein mit dem Leckerlie...(-Insulin-)-- ;) --und man kann sich viele Gedanken machen über Verbesserungen oder auch nicht...aber im Moment ergibt sich nicht viel...also Kopf hoch und durch..nützt nix... :whistling:

    LG: Christian...:rolleyes:

    Und noch was zu dem Thema,ich habe jetzt meine Insuline umgestellt...von Berlinsulin-(man lernt ja dazu-)---von Berl-Human--auf Protaphane und Actrapid---den die Berlipens sind ja wohl für den Dauereinsatz nicht gerade wirklich geeignet..Sie klemmen und die Injektion ist Kraftaufwändiger als bei den (keine Werbung)-NovoPens--ich habe jetzt Morgens Faktor -2-Novorapid mit NovoPen-4---und 10 IE Protaphane mit NovoPen4--mittags Faktor 1,5 Novorapid--und Abends Faktor 2--Novorapid...da ich dann noch Abends ca.600ml Milch schlurfe (-mit Kakao-)-decke ich das ab mit doppelten Einheiten also (wegen Kakao)-12 Ie--Actrapid---und haut hin--morgens so eine Wert von 110 bis 118--damit kann man leben...und Abends gebe ich mir auch nochmal 10 IE Protaphane ...im Moment habe ich einen ausgeglichenen Insulin Haushalt..und seit Januar bis heute einen 1c von 6,5 gehalten..bin zufrieden damit...habe ja auch lange mit meinem Schicksal gehardert....habe ja 3 Jahre nur Metformin genommen....aber das haut hinten und vorne nicht hin...aber zu guter letzt im Moment alles ok.in Bad und WC... ;)

    LG: Christian...:rolleyes:

    Hallo Puppe,


    ich verstehe gut was du damit sagen willst. Und je länger ich manchmal darüber nachdenke, desto schlechter wird meine Laune.
    Der Fortschritt liegt bestimmt eingestaubt in vielen Schubladen oder Tresoren dieser Erde... wird aber nicht rausgekramt, das will die Industrie mit Sicherheit auch nicht.
    Ich selber habe mir schon oft überlegt, was könnte man erfinden...?!?!


    Ich hab immernoch die Hoffnung, dass mal der von Steffen erwähnte Retter kommt und sich den DM nimmt. ;)
    (nochmal Danke an Steffen, ich hab das Gedicht ausgedruckt)


    Da ich ein sehr positiver Mensch bin, komme ich eigentlich ganz gut klar. Aber ohne wär mir natürlich lieber... (hexhex)

    also ich habe mein erstes Meßgerät gleich nach der Wende bekommen und zwei verschiedenfarbige Pens als mien altes DDR-Insulin aufgebraucht war. Da merkte man dann schon einen gewaltigen Unterschied zwischen dem 40er Schweineinsulin zu dem 100er Humaninsulin.


    Im Gegensatz zu meinen Vorrednern sehe ich den Vorteil ganz wo anders. Der sind wir selbst!!!


    Wir managen das Ganze großenteils selbst, tun nicht einfach wie früher stur wie uns geheißen wurde, wir können unser Lieblingsequipment haben, es gibt Nachschlagewerke wo die Nährwerte drin stehen und nicht eine Austauschtabelle wo man dann Nudeln gegen Reis oder Kartoffeln und Äpfel gegen Birnen austauschen konnte... die im Ganzen 2 bis 3 A4-Seiten umfaßte. Es gibt kleine billige Taschenrechner die man überall mitschleppen kann um im Zweifel auszurechnen was man sich da gerade einverleibt, wir können mehr oder weniger essen was wir gerade mögen, auf den Lebensmittelpackungen und toll!! auch endlich auf den Konserverndosen steht drauf was der Inhalt für Nährwerte hat.


    Meßen ist einfach: Stick rein und Blut drauf und nach 5 Sekunden Ergebnis.
    Statt früher bei meinem ersten Gerät an machen, 1.Piep Blut auf Streifen (der noch außerhalb auf dem Tisch zu bearbeiten war), 2. Piep Blut vorsichtig mit Watte abwischen und schnellstmöglich Klappe Ausleseschacht auf, Stick rein, Klappe zu, 3. Piep Ergebnis.


    Wir können uns im Internet austauschen, es gibt Zeitschriften und wir wissen um die Wirkprofile der Insuline, wir haben Programme die das Buchführen im PC erlauben. Ich denke das ist alles Fortschritt. Nicht nur was die Wissenschaftler im Labor heraus finden.

    Wenn man bedenkt, wie lange es schon Normal(Alt)Insulin schon gibt,
    und wie lange es gedauert hat, bis man es dem Pat. eingesteht mitzudenken,
    ist das wohl der erstaunlichste Fortschritt in der Diabetologie!

    Meines Wissens gab es schon vor 10 Jahren Meßgeräte die nach 5 Sekunden das Ergebnis angezeigt haben. Zu erwähnen wäre noch 'Lantus', womit ich einen besseren 'BZ' Verlauf über den Tag habe als mit 'NPH' Insulin. Sonst hat sich imho nicht wirklich viel getan. Wir sind eben 50 Jahre zu früh geboren...

    Zitat von Hype

    Meines Wissens gab es schon vor 10 Jahren Meßgeräte die nach 5 Sekunden das Ergebnis angezeigt haben. Zu erwähnen wäre noch 'Lantus', womit ich einen besseren 'BZ' Verlauf über den Tag habe als mit 'NPH' Insulin. Sonst hat sich imho nicht wirklich viel getan. Wir sind eben 50 Jahre zu früh geboren...


    Ich versuche da nur, das Positive zu sehen. Und bin froh, dass ich jetzt lebe und nicht VOR 50 Jahren. Da ich keinen Einfluß auf irgendwelche neuen Errungenschaften, die da evtl. kommen mögen, habe, nehm ich es so hin und versuche, das Beste draus zu machen.

    Zitat von Rotkaeppchen

    Ich versuche da nur, das Positive zu sehen. Und bin froh, dass ich jetzt lebe und nicht VOR 50 Jahren. Da ich keinen Einfluß auf irgendwelche neuen Errungenschaften, die da evtl. kommen mögen, habe, nehm ich es so hin und versuche, das Beste draus zu machen.

    Das 'kleinerwerden' der eigenen Wünsche betrachte ich nicht als positiv. Auch das 'so hinnehmen' eines Zustandes hat noch nie zu irgendwelchen Fortschritten geführt. Wie kann es bitte sein, das eine handvoll Menschen über das Leben von tausenden bzw. Millionen von 'Insulin-Analoga' Benutzern entscheiden können? Ich gebe Dir allerdings recht, das man als betroffener relativ wenig Einfluß auf die technisch/medizinische Entwicklung in der Diabetesbehandlung hat

    ja, stimmt. Ich bin jetzt im 9. Jahr. Aber die Hoffnung, vom Anfang das ich noch irgendwas finde/ oder die anderen, um wieder gesund zu werden


    hat sich zerschlagen. Habe sogar mal einen Heilpraktiker ausprobiert.


    Aber für mich persönlich ist die Pumpe schon ein Fortschritt, das ständige selber spritzen ging mir doch schon


    sehr auf die Nerven und jetzt vergesse ich auch gar nicht mehr zu bolen. Beim spritzen ist das öfter vorgekommen


    bin halt auf der Arbeit immer dazu aufs Klo und wenn dann schon mal Telefonate oder Besprechungen dazwischen kamen-


    schwups war dann abends der Zucker ins unermeßliche gestiegen. Mit der Pumpe kann ich immer und überall bolen, ohne


    das dies wirklich jemand mitbekommt und dadurch vergesse ich es nicht oder kann es auch im beisein meiner Kollegen erledigen.


    Auch die Teststreifen werden immer schneller, meine brauchen nur noch 3 Sec. Am Anfang hat es 10 Sec. gedauert.


    Aber ich denke es wird sich hier noch einiges tun, die Anzahl der Diabetiker nimmt ja ständig und dramatisch zu


    und der Markt wird für die Pharmaindustrie zur Goldgrube.

    Ich bin ebenfalls seit 1998 dabei und ich dachte: das muss ich 5- 10 Jahre aushalten und dann wird die Wissenschaft was dagegen gefunden haben. Leider ist dem nicht so gewesen. ;(
    Veränderungen: Also mein MEssgerät hat damals 30 sec. gebraucht (mein momentanes 15 sec) das ist mir aber wirklich sche*** egal :cursing: . Ich hatte am Anfang noch kein Analog- Insulin, und auch das 'Lantus' hab ich erst 2-3 Jahre später bekommen. Da ich aber sowieso immer schlechte Werte hatte (hab gedacht Spätfolgen müssen mich nicht interessieren :sleeping: ) war das aber kein großer Ersatz zum wissenschaftlichen Durchbruch.
    Letztendlich waren die Erwartungen höher. Aber da wir nichts dran ändern können, müssen wir das beste daraus machen (gute Werte haben) 8o


    Grüße Sebastian :thumbup:

    Grüße Sebastian

    Also ich finde es schon etwas zweifelhaft wie die Industrie offenbar seit Jahren verhindert, das
    Blutzuckermessgeräte ohne Teststreifen auf den Markt gelangen können. Erst war die
    Rede von einer teuren Uhr, die sollte irgendwas um 2400 DM kosten, dann wurde plötzlich
    gesagt kommt doch nicht.


    Ich habe den Verdacht da werden die Firmen einfach aufgekauft und zugemacht.
    Peng und schon ist die Inivation weg vom Markt.


    THE FOG
    :cool: