Pumpenschulung (was wird geschult?)

  • Hallo Pumpis,


    was wird eigentlich in so einer Pumpenschulung gelehrt? Die Bedienung einer Pumpe wird sicherlich mit angeschnitten, aber wird ja wohl nicht die eigentliche Sache einer Schulung sein?
    Ich soll nämlich demnächst zu einer Pumpenschulung, und würde mich natürlich schon gern etwas darauf vorbereiten. Also entsprechende Fragen bereit legen und so.
    Worum geht es also bei so einer Schulung und wieviel Stunden muss man dafür planen?


    MfG


    Gerd

  • Hallo Diesel, bei mir wurde folgendes angeschnitten:



    • Pumpenbedienung
    • Setzen des Katheters
    • was tun bei ÜZ (Überzucker)
    • was tun bei UZ (Unterzucker)
    • Katheterverstopfung
    • Ampullen füllen
    • Sport mit Pumpe
    • Basalratenprofile ändern, einstellen
    • Insulinprofile ändern, einstellen
    • was mache ich in Ausnahmesituationen mit der Pumpe


    Ich glaube das waren die Ersten Punkte die wir in der Schulung bearbeitet hatten.....

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • ich habe damals keine schulung bekommen, mir hat man nur erklärt wie die pumpe funktioniert

  • Hallo,


    die Pumpenschulung sollte Dir auf jeden Fall die Möglichkeit bieten, alle Deine Fragen so gut es geht zu beantworten. Egal, ob es um die Bedienung der Pumpe und der Kanülen/Katheter geht, oder um Alltagsituationen (Sport, Duschen, Baden/Schwimmen, Schlafen etc.) Also einfach alle Fragen, die Dir einfallen stellen. Zumindest sollte es so sein. Ich war damals eine Woche im Krankenhaus, dort wurde dann auch gleich meine Basalrate eingestellt (mit den geliebten Auslasstests). Fand ich gut. Bin danach mit einem guten und sicheren Gefühl nach Hause gegangen.


    Viel Spass bei der Schulung und einfach immer raus mit den Fragen. :o)

    Viele Grüße,
    Christine


    Ein kleines Reh springt hoch und weit -
    warum auch nicht? - Es hat ja Zeit.

  • Auch ich hatte bisher keine Schulung, sondern habe mir alles selbst erarbeitet. Die Basalrate wurde anfangs vom Doc ambulant empfohlen und wurde und wird von mir bei Bedarf angepasst.
    MfG


    Gerd

  • Moin Gerd,

    Hallo Pumpis,
    was wird eigentlich in so einer Pumpenschulung gelehrt?


    noch mal den Hinweis auf das Althäuser Pumpen-Programm (Curriculum) hier nachgeschoben, auch wenn ich denke, dass Du den bereits bekommen haben solltest?


    Gruß
    Joa

  • Ich war heute beim Diabetologen ... und habe für nächste Woche einen Termin bekommen - für eine Pumpenschulung. Mir wurde das so beschrieben, daß ich da dann Infos über die versch. Modelle kriege, Vor- und Nachteile, etc. - eure Hinweise waren schon mal interessant. Ich dachte bisher immer, daß eine Pumpenschulung dann stattfände, wenn man schon eine Pumpe hat? Halt so wie bei einer Schulung für intensivierte ICT oder ähnlich.Da bin ich dann etwas vorbereitet in Bezug auf diesen Termin am kommenden Montag. Es sieht wohl so aus, daß ich eine Pumpe kriegen werde - da mein 'BZ' trotz aller Kontrolle nur noch Höhen und Tiefen kennt. :pinch: Danke euch allen!

  • Hallo,


    ich denke, zu dem Thema muss ich auch mal was sagen.


    Zitat

    Joa findest du das Programm nicht für uns überdurchschnittlich Typ1 Interessierte etwas übertrieben ?


    Zitat

    Bei mir ist der Dia Beraterin bei 3 x 2 Stunden am letzten Tag der Stoff ausgegangen incl. der praktischen Übungen und wir haben mit den Menues ihrer Pumpen rumgespielt.
    Das meiste kann man auch in Foren oder anderswo im INet nachlesen.
    Und eine Pumpe wird immer mit einem Handbuch ausgeliefert.
    Eine ordentliche Doku geht mit zahlreichen Programmen. Bei Fragen gibt es immer INet Seiten, Foren oder Mail.
    Wer mit Pens nicht ordentlich aufschreibt macht das mit der Pumpe auch nicht dauerhaft.


    Denkt bitte auch mal daran, dass alle die, von denen ihr was im Internet, per SMS, Telefon oder E-Mail lernt, dass auch irgendwo gelernt haben, was sie hier oder anderswo weitergeben können.
    Ich muss leider Gottes zu meinem grossen Entsetzen feststellen, dass fast alles, was ich irgendwo in einem Diabetes-Forum als Wissensweitergabe lese, aus Teupe's Schulungsprogramm stammt.
    Es ist nicht getan mit ein paar Schulungsstunden, ein paar praktischen Übungen und einem Handbuch für die Pumpe bzw. einem Buch zum Thema Diabetes. Dies scheint aber immer noch Standard zu sein was die Diabetesschulung in Deutschland betrifft. Und dann wundern sich immer noch viele Krankenkassen, Ärzte und auch Patienten wie schnell sich doch Folgekrankheiten entwickeln können? Sorry, aber mich wundert da gar nichts mehr! Erschreckend ist auch für mich, wie wenig immer noch Diabetologen/Diabetologinnen und DiabetesberaterInnen in Deutschland über das Bescheid wissen, was im Körper so abläuft an Stoffwechselvorgängen und die Umsetzung des Ganzen in die Diabetespraxis. Manchmal glaube ich einfach, dass 85% dieser Personen erstmal ein Grundstudium der Diabetologie durchlaufen müssten, bevor sie auf die DiabetikerInnen losgelassen werden können.

    Selbstverständlich gibt es noch andere gute Diabetologen/Diabetologinnen in Deutschland, nur leider muss man sie wie die Nadel im Heuhaufen suchen.


    Nie aber habe ich mehr gelernt als in Althausen. Meiner Meinung nach ist es absolut nötig, so eine Schulung mitzumachen. Nur mit dem nötigen Hintergrundwissen lässt sich der Diabetes im Alltag (nicht nur der Pumpenalltag, auch der mit ICT!) ohne grössere Probleme steuern, die Regelwerke umsetzen und Änderungen lassen sich auch mal ohne Absprache mit dem Arzt/der Ärztin durchführen. Da ist man dann sein eigener Assistenzarzt.



    Zitat

    In jedem Wohnhaus leben je maximal 8 Diabetiker(inne)n bzw. Deren Angehörige und je 1 Bezugsperson aus dem Behandlungsteam. Die Doppelzimmer sind mit Dusch-/WC-Raum ca 40 qm groß, die Einzelzimmer ca 25 qm. In derGruppe kocht man/frau selbst und hält den eigenen Wohnbereich und die unmittelbare Umgebung in Ordnung.


    Das wäre für mich Horror pur wenn jemand anders kocht und ich muß das dann auch noch essen, womöglich 18 Tage lang ;)


    Tja, dann eben selber kochen!


    Liebe Grüsse
    Surferin

  • Hallo Surferin,


    ich kann dem voll beipflichten, was Du über die Qualität der Teupe-Schulung geschrieben hast (auch wenn man das hier nicht so gerne liest, weil man irrtümlich glaubt, alle anderen Diabetologen damit zu disqualifizieren!?). Aber auch ich bin davon überzeugt, dass es kaum eine intensivere (Pumpen-) Schulung gibt, bei der einem Ursache und Verlauf des Diabetes und der daraus resultierenden Therapie so fundiert klar gemacht wird. Nichts kann eine theoretisch fundierte und dennoch praxistaugliche Schulung ersetzen, bei der es v.a. nicht darum geht, bei praktischen Übungen mit den Pumpenmenues herumzuspielen, wie es Wise schildert. :sad:


    Mich packt oft das helle Entsetzen, wenn ich auch hier im Forum lese, wie plan- und konzeptlos einige mit ihrer Basalrate umgehen und diese z.B. viel zu hastig korrigieren.


    Wenn man das "Kursbuch Diabetologie" studiert, das die Kurs- und Prüfungsinhalte der Weiterbildung zum Diabetologen (DDG) zum Inhallt hat, braucht man sich nicht zu wundern, "... wie wenig immer noch Diabetologen/Diabetologinnen ... Bescheid wissen, was im Körper so abläuft an Stoffwechselvorgängen ..." (Zitat Surferin), d.h. wie wenig Praxiswissen sie haben. Ganz zu schweigen vom ganz "normalen" Arzt. :thumbdown:


    In diesem Sinne
    VG pierre

  • Ich kann nur meinen beiden Vorrednern zustimmen. Die wirklich anstrengende, aber sehr intensive Schulung bereitet einen bestens auf das tägliche Leben mit allen Höhen und Tiefen vor.


    Für mich war neben der großen sachlichen Information besonders wichtig, dass ich nie mehr das Gefühl hatte, ich bin Schuld an einem "schlechten Zucker". Plötzlich konnte ich verstehen, wie warum wann was passierte.



    Gruß


    Sabine