Enormer Rückgang des Insulinbedarfs durch Insulinpumpe

  • Hallo!

    Hab mal eine Frage! Ich gehöre seit einer Woche zum Club der Pumpenträger. Es ist jetzt so, dass ich ursprünglich auf eine Spur weniger Insulin eingestellt wurde, als ich vorher mit dem Pen gespritzt habe (ursprünglich 11 Einheiten Insulatard als Basis und 1 Einheit Novo Rapid für 1 BE). Habe jetzt seit FR meinen Insulinbedarf drastisch reduzieren müssen. Hab zwar am Wochenende auch ziemlich viel Bewegung gemacht, aber dass der Bedarf so drastisch sinkt, damit hätte ich nie gerechnet.

    Ich bin jetzt bei einer Basis von 0,1 Einheiten/Stunde und einem Bolus von ca. 0,3 - 0,5 Einheiten Insulin für eine BE gelandet. Anders würde ich von einer Unterzuckerung in die nächste fallen. Ist das normal? Bin eh morgen wieder bei meiner Diabetologin, wäre aber trotzdem für vorab Infos dankbar.

    Liebe Grüße Iris

  • Hallo Iris , ich bin vor 15 Monaten bei der Umstellung auf Pumpe ( zum Glück stationär in der Klinik ) anfangs auch von einer Hypo in die nächste gerutscht . Mein Insulinbedarf beträgt jetzt nur ca. 75 % des Bedarfs unter ICT . ( Ich hatte bei ICT Protaphan - Actrapid , mit Pumpe habe ich auf Novorapid umgestellt )
    Viele Grüsse
    Andreas

  • Hallo!

    Ich war die ersten 4 Tage auch stationär. Da hat mein Insulinbedarf auch in etwa mit dem übereingestimmt, was ich vorher brauchte.

    Bevor ich dann am FR heim gegangen bin, hab ich noch mit der Diabetesschwester den Katheder getauscht. Der hatte einen Knick. Da meine Werte aber gepasst haben, hat sie gemeint, dass der Knick nicht allzu viel ausgemacht hätte. Bereits am FR am Abend hab ich aber festgestellt, dass aufgrund dessen anscheinend nicht das ganze Insulin in meinen Körper gelangt ist bzw. wenn dann nur mit Verzögerungen. Somit war das, auf das ich im KH eingestellt wurde viel zu viel und ich musste jetzt am Wochenende sowohl die Basis als auch den Bolus drastisch runter fahren auf 25 % dessen, was ursprünglich vereinbart wurde.

    Liebe Grüße Iris

  • Halloli,

    seit ich auf Pumpe ging, brauche ich nur noch 60 % von dem was ich vorher brauchte.
    Meine ersten Basalratentests im Krankenhaus glichen mehr Traubenzuckerwettessen.
    Bei mir kam noch dazu, dass ich von sehr belasteten Spritzstellen im Unterbauch
    auf den bezüglich Spritzen jungfäulichen Oberbauch gewechselt habe.
    Besonders schwierig ist das BZ korrigieren nachts da, 0,4 IE (U40-Insulin in U100-Pumpe)
    meinen Blutzucker zwischen 30 und 50 mg/dl absenken.

    Gruss ... Sabine

  • Zitat von 08Iris83;224322


    Ich bin jetzt bei einer Basis von 0,1 Einheiten/Stunde und einem Bolus von ca. 0,3 - 0,5 Einheiten Insulin für eine BE gelandet. Anders würde ich von einer Unterzuckerung in die nächste fallen. Ist das normal? Bin eh morgen wieder bei meiner Diabetologin, wäre aber trotzdem für vorab Infos dankbar.


    Also in so einem erheblichen Umfang wie Du es schilderst, ist das sicher nicht als normal zu benennen, aber es kann schon vorkommen.


    Neben der erwartbaren, "normalen" Dosisreduktion von etwa 20 bis 30% beim Umstieg auf CSII spielt bei Dir sicherlich eine grundsätzlich recht hohe Insulinempfindlichkeit die entscheidenend Rolle, für die darüber hinausgehende Bedarfssenkung.


    Es ist leider so, dass im alltäglichen Einstellungsgeschäft in Klinik und Praxis DiabetikerInnen mit niedrigem Insulinbedarf schnell mal über den durchschnittllichen Kamm gezogen werden, zumal bei Ersteinstellung sich die Lage auch noch recht verschwommen darstellen kann.


    Das Ergebnis ist dann ggf. eine erheblich überinsulinierte Therapieeinstellung. :o
    Das läuft dann so tralala und instabil vor sich hin, weil eine Reihe von Faktoren es möglich machen.
    Z. B. durch erzwungene massive Downregulation der Insulinrezeptoren, hormonell bedingte Insulinresistenzen etc..


    Eine zufriedenstellende Einstellung lässt sich so dann allerdings nicht erreichen. :11weinen2:


    Nu, aber gut dass Du jetzt frühzeitig zur Pumpe gekommen bist! Mit der decken sich solche Einstellungsfehler in der Regel ganz von selber recht schnell auf.:6yes:


    Gruß
    Joa


    p.s.
    Was sagt eigentlich bei Dir der Wert für das C-Peptid? Von wegen restlicher Eigenproduktion. :rolleyes:
    Der Wert sollte bei Hinweis auf erhöhte Insulinsensivität wohl unter Blutzuckerlast genommen werden. Nicht unbedingt als Nüchternwert.

  • Zitat von 08Iris83;224322

    Ich bin jetzt bei einer Basis von 0,1 Einheiten/Stunde und einem Bolus von ca. 0,3 - 0,5 Einheiten Insulin für eine BE gelandet.



    Eventuell landest du auch noch auf eine andere Einstellung.
    Ich bin mit Pumpe auf etwa 35U und mit Pens auf 60-70U am Tag TGD.

    Clarence

  • Vor der Pumpe war ich bei 120- 150 IE am Tag (Levemir, Humalog), seitdem ich die Pumpe habe, ist der Verbrauch auch gesunken. Derzeit habe ich an guten Tagen einen Gesamttagesverbrauch von 50-60 IE (wenn ich Sport an dem Tag gemacht habe), ansonsten 60-70 IE.


    Am Anfang der Pumpentherapie bin ich auch von Hypo zu Hypo gestolpert (habe ambulante Einstellung gemacht) und mußte die Basalrate senken. Später, als der Tagesablauf sich normalisierte, stieg die BR wieder etwas an.

  • Hallo!!!

    Habe meine Pumpe seit 8 Jahren und befinde mich zur Zeit in einer massiven Rezeptor-Up-Regulation. Mein Insulinverbrauch ist innerhalb von 10 Wochen um ca. 50% gesunken und das sehr sehr stürmisch.... Und ein Ende ist zur Zeit noch nicht in Sicht....

    Liebe Grüße aus dem Rheinland (Dreiländereck D/NL/B) sendet

    Yvonne

    P.S.: Zur Zeit schreibe ich euch aus Bad Mergentheim

    Bei Rückfragen schickt mir bitte ne PN

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Hallo!

    Danke für eure schnellen Antworten. Hab mir die letzten Tage doch etwas Sorgen gemacht, wie sowas kommt.

    War heute bei meiner Diabetologin. Sie hat auch gesagt, dass es, so wie ihr alle bereits berichtet habt ganz normal ist, dass der Insulinbedarf erst mal sinkt. Bei mir noch etwas mehr als normalerweise, da ich ja erst seit ein paar Monaten Diabetes hab und deshalb noch ziemlich viel Eigenproduktion hab. Sie meint, dass ich bezüglich meiner Basalrate und der Einheiten Insulin welche ich für 1 BE spritze wahrscheinlich in den nächsten Wochen noch laufend Anpassungen machen muss und sich das dann wahrscheinlich bei 40 % bis 50 % der alten Insulinmenge einpendeln wird.

    Naja mal schauen, wie sich das weiter entwickelt.

    Liebe Grüße Iris

  • Zitat von yvonne;224374

    Habe meine Pumpe seit 8 Jahren und befinde mich zur Zeit in einer massiven Rezeptor-Up-Regulation.
    ...
    P.S.: Zur Zeit schreibe ich euch aus Bad Mergentheim


    Dann mal einen Gruß nach Althausen vermutlich?
    Oder hat Prof. Haak unterdessen doch die Ansicht gewechselt? In 2005 erklärte er noch ernsthaft, dass die Rezeptorregulation keine nennenswerte Sache bei Typ 1 sei. :confused:
    Nu ja, vielleicht war es auch nur das Bemühen sich von Teupe zu unterscheiden?


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa!!!

    Ja der Gruß ist in Althausen angekommen und am Donnerstag sind die 18 Tage schon vorbei und meine Up-Regulation immer noch nicht abgeschlossen...

    Liebe Grüße aus dem Rheinland (Dreiländereck D/NL/B) sendet

    Yvonne

    P.S.: Zur Zeit schreibe ich aus Bad Mergentheim...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Hallo Yvonne,

    Zitat von yvonne;224413


    Ja der Gruß ist in Althausen angekommen und am Donnerstag sind die 18 Tage schon vorbei


    Ich fand auch, dass die Zeit blitzartig verging.

    Zitat


    und meine Up-Regulation immer noch nicht abgeschlossen...


    Nu, meine Erfahrung war nach solchen Klink- oder DDA-Aufenthalten, dass es danach eher wieder eine Idee hoch ging. Ich war allerdings schon vorher nicht sooo weit von der unteren Grenze des Insulinbedarfes entfernt.


    Die "freie Wildbahn" führt bei mir schon zu einer gewissen Steigerung der Insulinmengen, und somit auch zu einer gewissen Down-Regulation der Insulinrezeptoren. Und die verhalten sich einfach nur wie alle Hormonrezptoren des Körpers, und regulieren sich halt auf das Hormonangebot in nicht unerheblichem Spielraum ein.


    Wichtig ist es aber auf alle Fälle, den Mechanismus zu kennen, so dass man vor Bedarfsschwankungen nicht steht, "wie die Kuh vor dem neuen Tor", sondern auch kontextsensitiv reagieren kann. :6yes:


    Gruß nach Althausen
    Joa

  • Hallo Joa!!!

    So jetzt sitze ich wieder zu Hause an meinem Rechner...

    Mal sehen, wie es "in der freien Wildbahn" sich so entwickelt.... Soll ab morgen zu Hause den halben bzw. den 3/4 Bolus nehmen, nach dem die Autofahrt wegen Stau´s nicht ganz reibungslos verlaufen ist.... Die Down- Regulation ist lt Teupe für mich noch weit entfernt...

    Liebe Grüße aus dem Rheinland (Dreiländereck D/NL/B) sendet

    Yvonne

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Moin Yvonne,


    Zitat von yvonne;224477


    So jetzt sitze ich wieder zu Hause an meinem Rechner...


    Welcome back home!

    Zitat


    Mal sehen, wie es "in der freien Wildbahn" sich so entwickelt ...

    Nu, bin mal gespannt, wie weit Du die Rezeptoren noch runterrgegulierst bekommst, um mal den unteren Rahmen (=Anzahl der maximal aktiven Insulinrezeptoren) zu erpeilen.


    Haste den mal, so etwa, ausgemacht, erleichtert das die Orientierung in den verschiedenen Up- oder Down Situationen ziemlich.


    Ich hab da für mich so etwa 12 bis 13 Basis-Insulineinheiten im Plan. Bei Dir mögen es ein paar mehr sein?


    Ein Stück drüber läuft der Stoffwechsel bei mir meist recht stabil. Auf der Untergrenze ist es nach meiner Meinung dann doch schon wieder wackliger.


    Also für mich ist es jedenfalls kein Ziel den unterst möglichen Insulinverbrauch zu erreichen.


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa!!!

    Tja für mich ist dieses Ziel schon erstrebenswert.... Bin noch zu jung, um mir Folgeschäden an´s Bein zu packen....

    Aber sonst ght es mir gut... Habe z.Zt. eine BR mit 13,5 IE Humalog...

    Liebe Grüße aus dem Rheinland (Dreiländereck D/NL/B) sendet

    Yvonne

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup: