Pumpenentscheidung

  • Ich hätte ja für mein Leben gerne eine Pumpe, aber es sieht schlecht aus. :11weinen2:


    Ich habe allerdings in den verschiedenen Foren schon oft gelesen, dass sich viele Typ 1 Diabetiker weigern oder zumindest grosse Vorbehalte gegen die Pumpe haben. Wenn sie sich dann doch dafür entscheiden, sagen eigentlich alle, sie ärgern sich, dass sie nicht schon früher die Umstellung auf Pumpe vollzogen haben und dass sie das Ding nicht mehr missen möchten.


    Ich würde gerne die Vorbehalte wissen, bzw. die Gründe warum jemand sagt, nein, ich möchte keine Pumpe, ich spritze lieber.



    Wer sein Leben so einrichtet,
    dass er niemals auf die Schnauze fällt,
    der kann nur auf dem Bauch kriechen.


  • Ich bin für gut ein Jahr weg von der Pumpe weil ich extreme Katheterprobleme bekommen habe. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Grund für manche sein kann.

    Meine Freundin hat die Pumpe probiert und kam mit dem "Fremdkörper" (ihre Aussage) überhaupt nicht klar.

  • Zitat von camouflage;233822

    IIch habe allerdings in den verschiedenen Foren schon oft gelesen, dass sich viele Typ 1 Diabetiker weigern oder zumindest grosse Vorbehalte gegen die Pumpe haben. Wenn sie sich dann doch dafür entscheiden, sagen eigentlich alle, sie ärgern sich, dass sie nicht schon früher die Umstellung auf Pumpe vollzogen haben und dass sie das Ding nicht mehr missen möchten.


    Ich würde gerne die Vorbehalte wissen, bzw. die Gründe warum jemand sagt, nein, ich möchte keine Pumpe, ich spritze lieber.


    Genau so eine Kandidatin bin ich :D. Ich habe jetzt inzwischen seit 16 Jahren Dm und wurde in dieser Zeit natürlich auch schon öfters auf eine Pumpentherapie angesprochen, gerade in der BZ-technisch schwierigen Pubertätsphase.
    Allerdings wollte ich nieeee eine Pumpe. Mich hat das als Kind immer sehr gestört "anders" zu sein, anders behandelt zu werden, auf Kindergeburtstagen immer die Extra-Wurst spielen zu müssen (damals noch CT und eh alles noch viel strengen als heute), etc. Deshalb war (und bin es zum Teil noch heute) ich immer sehr bemüht, den Dm eher im Hintergrund zu halten und nicht vor mir her zu tragen. Und genau das tut ja eine Pumpe. Und ich glaube hauptsächlich deswegen wollte ich nie eine.


    Inzwischen habe ich das weitestgehend abgelegt und der Pumpenantrag ist eingereicht ;). Allerdings sieht es vermutlich auch eher nicht so gut aus, was mich schon etwas ärgert, da es früher halt überhaupt kein Problem gewesen wäre, eine Pumpe zu bekommen.

  • ich habe mich lange gegen CSII gewehrt, obwohl ich prädestiniert bin seit ewigkeiten. aus schon genannten gründen (fremdkörper), und weil ich meinen DM nicht "technologisieren" wollte, das gefühl hatte, dass ich sozusagen ferngesteuert bin, gerade weil ich als insulinsensitive vieles nach gefühl machen muss - gut geschult bin ich. anderer grund: ich habe nicht eingesehen, dass ich nach der absetzung von semilente, mit dem ich sehr gut und flexibel gefahren bin und gute werte hatte, nur noch eine therapie-alternative hatte, nach langem ausprobieren mit anderen insulinen, mit denen ich nie diese gute einstellung hatte und auch weniger lebensqualität. also, mich haben sozusagen auch "politische" gründe abgehalten, ich werde nun mal ungern in eine dreimal teurere therapie gezwungen, wenn es eigentlich eine alternative gäbe, mit der ich super klar gekommen bin. da ich dann innerhalb einer studie, die mglk. hatte 4 monate lang sensoren kostenlos zu bekommen, wenn ich auf CSII umsteige, hab ich mich selbst überzeugt, und es läuft sehr gut, das muss ich zugeben. ich bin allerdings nach wie vor der festen meinung, dass jeder kranke, nicht nur DM, mind. 2 möglichkeiten haben sollte, eine gut therapie zu bekommen, sprich konservativ und modern. lg k

  • danke.. eure gründe sind schon nachvollziehbar.. ich war immer der meinung jeder dmler müsste vor freude hüpfen wenn ihm eine pumpe sogar angeboten wird!



    Wer sein Leben so einrichtet,
    dass er niemals auf die Schnauze fällt,
    der kann nur auf dem Bauch kriechen.


  • Zitat von camouflage;233843

    danke.. eure gründe sind schon nachvollziehbar.. ich war immer der meinung jeder dmler müsste vor freude hüpfen wenn ihm eine pumpe sogar angeboten wird!


    Sagen wir es so: Ich bin vor Freude gehüpft. Und morgen um 10:00 Uhr ist die Wartezeit endlich vorbei :6yes:


    Noch einmal Lantus heute Abend und voraussichtlich zweimal Apidra (heute Abend und morgen früh), danach hoffentlich lange keinen PEN mehr...

    Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, alle Farben wieder zurück. Verbrenn' den Schnee, das Grau muss weg, schenk mir ein bisschen Glück.


    Twitter me!

  • Zitat von camouflage;233843

    ... ich war immer der meinung jeder dmler müsste vor freude hüpfen wenn ihm eine pumpe sogar angeboten wird!



    Vor 13 Jahren war es noch so, dass die Ärzte vor Freude hüpften (gut - ich übertreibe etwas...), wenn ein Patient sich bereit erklärte, eine Pumpe tragen zu wollen.

    So ändern sich die Zeiten... :rolleyes:

    Gruß

    Thomas

  • Zitat


    Zitat von camouflage [Blockierte Grafik: http://www.insulinclub.de/images/styles/dazzle/buttons/viewpost.gif]
    IIch habe allerdings in den verschiedenen Foren schon oft gelesen, dass sich viele Typ 1 Diabetiker weigern oder zumindest grosse Vorbehalte gegen die Pumpe haben. Wenn sie sich dann doch dafür entscheiden, sagen eigentlich alle, sie ärgern sich, dass sie nicht schon früher die Umstellung auf Pumpe vollzogen haben und dass sie das Ding nicht mehr missen möchten.



    +1

    Ich hatte jahrelang (eigtl. jahrzehntelang....) Vorbehalte gegen die Technologie. Als ziemlich aktiver Mensch hatte ich Befürchtungen die Pumpe würde bei einem Schlag, Sturz oder wasauchimmer die gesamte Menge Insu (doch im die 300 IE) auf einmal abgeben, oder sonstwie versagen. Jetzt bin ich heilfroh das ich so ein Ding habe...:6yes:

    Life's too short not to live it as a Texan...

  • Hallo
    Ich kann nur zustimmen. Möchte meine Pumpe (immer noch auf Probe...) nicht mehr hergeben. Jedoch die ewig langen Streitereien/ Diskutierereien und und und mit der Krankenkasse und so das geht schon ziemlich an die Nerven. Und auch der Zucker wird stark beeinflußt durch das ganze HikHak mit Genehmigung und so.
    Finde es schade das viele eine Pumpe haben und sie wieder so schnell wie möglich los haben wollen. Und die die eine wollen müssen manchmal bis vor Gericht gehen (so wird es bei mir sein) bis sie eine genehmigt kriegen.

    Probier einfach mal aus für eine Zeit ob dir eine Pumpe zusagt oder nicht. Mein Leben hat die Pumpe sehr verändert. Man fühlt sich wie ein "normaler" Mensch. Schade nur das manche solche Typen von den Krankenkassen das nicht verstehen.

    LG, furtherin84

  • Zitat von furtherin84;233897


    Probier einfach mal aus für eine Zeit ob dir eine Pumpe zusagt oder nicht. Mein Leben hat die Pumpe sehr verändert. Man fühlt sich wie ein "normaler" Mensch. Schade nur das manche solche Typen von den Krankenkassen das nicht verstehen.


    Genau so habe ich das auch empfunden.
    Seitdem ich die Pumpe habe ist vieles einfacher.

    Mit freundlichen Grüßen

  • "Lebensqualität" ist für die Krankenkassen leider kein Argument. Zumindest weiss ich wohin jeden Monat meine immensen Krankenkassenbeiträge (immerhin an die EUR 600,-/Monat) hinfliessen...:7no::mad:

    Life's too short not to live it as a Texan...

  • Zitat

    "Lebensqualität" ist für die Krankenkassen leider kein Argument.


    Leider wahr.


    Ich kann jetzt auf jeden Fall nachvollziehen warum manche Diabetiker die Pumpe nicht automatisch als heilsbringendes Wunder sehen - obwohl ja die meisten, wenn sie sich dann doch dafür entscheiden ziemlich froh sind.



    Wer sein Leben so einrichtet,
    dass er niemals auf die Schnauze fällt,
    der kann nur auf dem Bauch kriechen.


  • Ich hatte 3 oder 4 Jahre lang eine Pumpe...auch schon ein paar Jahre her. Doch weil ich meines Erachtens zu jung war, habe ich das Leben mit der Pumpe zu sehr genossen. Ich habe mich wieder "gesund" gefühlt und gemacht und getan wie ich wollte. und der Schuss ging gewaltig nach Hinten los: habe zugenommen, schlecht Werte, schlechter HbA1c usw. Außerdem hat mich die Pumpe auch immer gestört, also als Fremdkörper. Hab mir nachts unbewusst den Katheter weggemacht und n die Matratze gesteckt, hatte zudem Kathederprobleme und wurde (wegen meiner Einstellung "mit Pumpe bin ich "gesund") immer fauler und habe die Kathter nur noch 1 mal die Woche gewechselt...wenns überhapt hoch kommt.


    Einestages hab ich dann beschlossen, dass es so nciht weitergehen kann und die Pumpe weg muss. Mit Pen muss man selbst ans Spritzen denken, kann es nicht auf die Pumpe schieben und hat meienr Ansicht nach allgemein mehr Verantwortung in der Diabetesführung.


    Als die Pumpe dann weg war hab ich mich wieder gefangen, aber mein Hba1C ist bis heute noch nicht optimal. Und weil ich dennoch die Vorteile einer Pumpe weiß - und dass man sich halt dann auch zusammenreißen muss - hab ich mittlerweile wieder eine Pumpentherapie beantragt....
    Denn mit 100 %igem Aufwand bei einer ICT bekommt man kein 100%iges Ergebnis. Aber mit einem 100%igem Aufwand bei einer Pumpenterapie bekommt man auch ein 100%iges Ergebnis, dank der kontinuierlichen Insulinabgabe. Pflicht ist nur, das Verständnis, der Wille und das Engagement!


    In diesem Sinne...liebe Grüße :)

  • Die Krankenkassen reagieren alle sehr unterschiedlich. Beim heutigen Pumpentermin sollten eigentlich drei Leute da sein, die eine Paradigm als Erstpumpe erhalten, letztlich waren wir zu zweit.


    Ich (Bahn-BKK) habe die Pumpe innerhalb von drei Wochen genehmigt bekommen, und zwar ohne Probezeit. Der andere Patient (ein 15jähriger, familienversichert über IKK direkt) hat etwa ein halbes Jahr gewartet und die Pumpe für einen Probezeitraum von vier Monaten erhalten.


    Der Dritte Patient war nicht da, denn er hat ebenfalls nur eine Probezeit genehmigt bekommen - und zwar für einen Zeitraum von vier Wochen, was weder für den Patienten, noch für den Doc einen Sinn ergibt. Daher wurde entschieden, dass er ersteinmal dagegen angeht, bevor er die Pumpe nimmt.

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  • @ smile: ich bin als eigentlich überzeugte FITlerin echt nicht faul und hatte schon ängste, dass gerade mit pumpe und sensor meine übliche durchaus lustvolle "listenschreiberei" völlig überhand nimmt und ich ständig auswerte, anpasse, feintune - und mich womöglich verrückt mache.


    denkste. der erste effekt war tatsächlich eine form der gemütlichkeit, die ich so nicht kannte und das hat mich überrascht. ich meine, für mich ist das ganz gut, es läuft auch wertemäßig recht optimal, ich kann auch nicht sagen, dass ich mehr esse oder so, habe auch eher ab- als zugenommen. und: ich finde, dass man immer genau so leben sollte, wie man es möchte - die therapie muss sich anpassen nicht der diabetiker.


    ich stimme Dir aber total zu: wer ICT/ FIT nicht beherrscht, sozusagen das handwerkszeug, dem bringt CSII auch nicht unbedingt etwas, und das kann, wie bei Dir auch nach hinten losgehen. letztlich ist der zeitaufwand mit CSII nicht geringer, konkrete probleme wie dawn werden super behoben, aber nicht einfach alles mit sozusagen einem knopfdruck. und ich kann mir schon vorstellen, dass u.U. eine art der verdrängung des DM begünstigt wird. mglw. auch ein gefühl für den DM, weil die therapie einfach "abstrakter" ist.


    lg k