Problem: Steigenden BZ nach Sport

  • Hallo,


    habe ein kleines Problem mit BZ nach Sport seit kurzen.
    Zur Zeit fahre ich regelmässig Mountainbike und verbrenne dabei Unmengen an KH.
    Speziell gestern:


    16:06: BZ leicht erhöht gelassen Wert 190
    3 BE-> 1/2 Bolus 3 i.E. , BR Temporär auf 50 % für 1,5 Std gesetzt.
    16:30 ----- Radfahren Start, sehr intensiv (Insgesamt 30 km, 650 Höhenmeter)
    17:43 BZ=76 -> 3 BE
    19:41 ----- Radfahren Ende
    19:45 BZ=100 Aus letzten Sonntags Erfahrung 3 i.E.
    20:42 BZ=163 2 i.E.
    21:55 BZ=218 1 i.E.
    23:55 BZ=180
    06:33 BZ = 58 !!!!


    Die Situation hatte ich auch am letzten Sonntag. Da habe ich aber fast das Doppelte an
    Korrektur gebraucht, und es hat auch länger gedauert bis der BZ wieder im Normalbereich war.


    Habt Ihr eine Idee, warum der BZ nach Sport so stark ansteigt ?


    Gruß


    Neoman


    P.S. Bitte nur konstruktive Postings ;-)

  • Zitat von Neoman;248430


    Habt Ihr eine Idee, warum der BZ nach Sport so stark ansteigt ?


    Entweder eine zu starke Insulinreduktion im basalen Bereich zum Sport, mit der Folge einer gemäßigten Fettsäurenresisten oder erhöhter Laktatspiegel mit ähnlicher Folge, bis das Laktat verbrannt ist.


    Ersteres vermute ich allerdings weniger.


    Wenn Du mal weiter unten in den Boards schaust, gibt es dort die "Sport-Abteilung".
    Suche mal nach aerob/anaerob/Laktat und so.


    Gruß
    Joa

  • Nachtrag: Sofern, was mir in Deinem Fall wahrscheinlich scheint, erhöhte Laktatwerte ursächlich sind, hilft auch nach einer kleinen Erholungsphase noch gemächlich "auszulaufen". Also das Laktat durch gemäßigte, aerobe Belastung von den Muskeln verbrennen zu lassen.


    Gruß
    Joa

  • Joa, Du immer mit Deinem Laktat. Nach drei Stunden sollte das längst abgebaut sein. Und bei 30km, 650hm in drei Stunden würd ich jetzt auch erstmal keine Maximalpulstreibende Laktatshow vermuten.


    Was hast Du denn gegessen während des Sports? Könnte ja erst verspätet BZ-wirksam geworden sein (vor allem wenns Müsliriegel o.Ä. sind - zudem ist die Verdauung bei Belastung etwas träger). Und wann hast Du deine Basalrate wieder hochgedreht?


    Für mich sieht es zumindest so aus als ob es der Korrektur zuviel war (das ist wohl auch nicht schwer zu sehen). Alles andere kann man nur mutmassen ohne genauere Informationen.

  • 3 BE bestehend aus 1/2 Snickers und Traubenzucker.
    Was sehr eigenartig ist, dass der BZ so schnell nach Sport ansteigt.
    Was ich noch vergessen habe, Streching nach Sport und 1/2 Packung (ca. 100 Gramm) Quark.


    Nach dieser Tour war ich richtig Platt.
    vielleicht kamm es zu übesäuerung der Muskel ?


    Gruß


    Neomen

  • Zitat von breschdling;248483

    Joa, Du immer mit Deinem Laktat.

    Wenn Du mit einem hohen Laktatspiegel und niedriger aktueller Insulinwirkung aussteigst aus dem Sport, kann das wohl konzertant mit durchschlagen. :rolleyes:

    Zitat

    Nach drei Stunden sollte das längst abgebaut sein. Und bei 30km, 650hm in drei Stunden würd ich jetzt auch erstmal keine Maximalpulstreibende Laktatshow vermuten.


    Ich glaube, Laktat ist nicht nur bei Maximalpuls zu erwarten, sondern deutlicher auch schon im Bereich der anaeroben Schwelle?


    Im Grunde ist es erst mal auch egal vermute ich. Anscheinend war die erste Insulinkorrektur direkt nach dem Sport zu dünn. Deutlich mehr IE und noch was an KH mit ausreichendem SEA hätten die weitere Entwicklung wahrscheinlich besser aussehen lassen.


    Zitat

    Was hast Du denn gegessen während des Sports? Könnte ja erst verspätet BZ-wirksam geworden sein


    Ich gestehe, die mögliche längere KH-Resorption hier aussen vor gelassen zu haben. :o


    Zitat

    Für mich sieht es zumindest so aus als ob es der Korrektur zuviel war (das ist wohl auch nicht schwer zu sehen).

    Bei morgendlichen 65 mg% war es leicht untermaßig, aber nicht wirklich. Sofern im Nachtverlauf keine Hypo drin war, hat es ja noch gepasst.


    Das es niedrig, möglicherweise niedriger als sonst, ausfiel, würde ich dann eher dem Auffüllen von sportlich geleerten Glykogenspeichern zuschreiben.


    Zitat von Neoman;248512

    3 BE bestehend aus 1/2 Snickers und Traubenzucker.


    Den TZ täte ich nicht verdächtigen, von 1,3 BE Snickers hat da wohl schon noch ein Rest mit hineingespielt.

    Zitat


    Nach dieser Tour war ich richtig Platt. vielleicht kam es zu übesäuerung der Muskel ?


    Irgendwie hast Du Dich anscheinend etwas verausgabt? :6yes:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;248515

    Wenn Du mit einem hohen Laktatspiegel und niedriger aktueller Insulinwirkung aussteigst aus dem Sport, kann das wohl konzertant mit durchschlagen. :rolleyes:

    Ich glaube, Laktat ist nicht nur bei Maximalpuls zu erwarten, sondern deutlicher auch schon im Bereich der anaeroben Schwelle?


    Ich gebe breschdling absolut recht: 30 km (auch mit den Höhenmetern für einen Radfahrer eine sehr überschaubare Strecke) in 3 Stunden (eine für die Strecke eher lange Zeit), da ist keine anaerobe Schwelle nahe, noch nicht einmal mit Fernstecher in Sichweite und die Laktatproduktion absolut zu vernachlässigen. Es sei denn, Neoman trägt dabei einen 150 Kilo-Rucksack mit sich herum. :D


    By the way (ich hatte Dir das in irgendeinen Forum "vor Jahren" auch mal geschrieben): Kein Mensch radelt oder läuft drei Stunden lang an der aeroben / anaeroben Schwelle! Nach einer, maximal eineinhalb Stunden ist da für toptrainierte Sportler Schluss!


    Gruß, swissalpine

  • Zitat von swissalpine;248518


    By the way (ich hatte Dir das in irgendeinen Forum "vor Jahren" auch mal geschrieben): Kein Mensch radelt oder läuft drei Stunden lang an der aeroben / anaeroben Schwelle!


    Hab ich sowas Ähnliches gesagt?


    Im Verlauf war bei Neoman wohl alles recht paletti. Am Ende auch noch. Wo kam die Resistenz danach her?


    Haben wir ja soweit wohl durch? Und wenn Du eine Wirkungsbeeinträchtigung (auch) durch Laktat aus der ausgepowerten Schlussphase ausschließt, dann werde ich dem einfach mal nicht widersprechen. ;)


    Gruß
    Joa

  • Hoi,


    ich habe zwar das Glück, das mein BZ nach dem Sport im Lot bleibt, deshalb kann ich hier ebenfalls nur Vermutungen anstellen:


    Zitat

    Ich glaube, Laktat ist nicht nur bei Maximalpuls zu erwarten, sondern deutlicher auch schon im Bereich der anaeroben Schwelle?

    Laktat "fällt" immer an, egal in welcher an/aeroben Schwelle.
    Mal mehr, mal weniger.


    Laktatbildung ist trainierbar.
    Die an/aeroben Schwelle ist eine Indivduelle Grenze.


    Zitat

    Radfahren Start, sehr intensiv (Insgesamt 30 km, 650 Höhenmeter)

    wie von neoman beschrieben --> sehr intensiv.
    Kann sehr wohl in anaeroben Bereich liegen, oder täusche ich mich?


    Mit welchem Puls reitest Du durch den Wald?
    Kennst Du Deine Pulsbereiche?


    Wenn Du untrainiert bist, ist Deine persönliche anaerobe Schwelle natürlich niedriger als bei austrainierten Langdistanzler.



    Da ich mich per ICT therapiere, kommt für mich eine direkte Basalreduktion nicht in Frage.
    Was drin ist, bleibt drin.


    Bei GA-Training brauche ich bei 2-3h biken kaum zusätzliche BEs.
    Härtere Ausritte mit ca. 70km, 4h und 1300hm verballern schonmal 10 BEs.


    Bolus lasse ich mind. 2h vor Sportbeginn weg. Danach brauche ich nur in Einzelfällen etwas Bolus.
    Wie gesagt, Basal wird nicht reduziert.


    Der Nachbrenneffekt verschlingt bei mir mind. die Hälfte dessen, was ich während des bikens verbraucht habe, aber mind. 2 BEs.


    Die Nährung solltest Du überdenken.


    Wieviel trinkst Du während der Ausfahrt? Und was ?


    Snickers als Sportfutter ist wohl eher ungeeignet.
    Traubenzucker ebenfalls, und ist zu staubig :-)


    Mir helfen Energiegels, sind schnell drin, ist "halbflüssig".
    Knallen nicht direkt den BZ durch die Decke, wie Traubenzucker, und halten etwas länger durch.


    Alternativ gehen auch Bananen und Äpfel.
    Aber bei 10 BE Apfel, müsste ich 10 Apfel durch den Wald püngeln. :7no:


    gruß,
    Sascha

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hui,


    so viel Text und doch was vergessen:


    Machst Du Dir Stress beim radeln?
    Stichwort Gegenspieler / Antagonisten = Adrenalin oder ähnliches?


    Vielleicht hast Du auch zu viel gekürtzt ?


    Stichwort "Blutzucker Paradoxon"
    --> Cooles wort, hab ich irgendwo gelesen


    gruß,
    Sascha

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Ich denke schon, dass steigende BZ-Werte nach dem Sport etwas mit der anaeroben Schwelle zu tun haben können und dabei muss man nicht mal lange an der anaeroben Schwelle sein.
    Ich denke dabei an Studien, wo Diabetiker nach dem Frühstück aufs Rad gestiegen sind nach Injektion ihrer normalen Insulindosis. Der BZ war vor dem Radeln nicht höher als 200 mg/dl. Dann haben sie 20 Minuten ganz normal geradelt, leicht und einfach. Während des anaeroben Radelns fiel der BZ wohl, und zwar signifikant. Am Ende stand ein 10-Sekunden Sprint an, der bewirkt hat, dass der BZ nicht weiter gefallen ist für ca. 2 Stunden. Da spielen dann die Katecholamine, Wachstumshormone, und Kortisol mit rein, die Hormone waren messbar erhöht im Blut.


    Wenn Neoman also für eine etwas längere Zeit an der anaeroben Schwelle geradelt ist, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der BZ dann angestiegen ist und für einige Zeit hoch blieb.
    Auch wenn man als Sportler merkt, der BZ ist grade an einer Hypo-Schwelle, man hat momentan nichts zu essen zur Hand bzw. keine Möglichkeit zu essen, kann ein 10s - 30 s - Sprint bewirken, dass der BZ wieder schön ansteigt bzw. stagniert. Der Sprint muss nicht unbedingt mit dem Rad sein, das kann man auch laufender Weise bzw. sprintender Weise erreichen.


    Quelle über die Studien zum 10s-Sprint:
    Sheri Colberg: Diabetic Athlete's Handbook, Human Kinetics Publishing 2009, S. 39
    Bussau, Vanessa A.; Ferreira, Luis D.; Jones, Thimothy, W.; Fournier, Paul A.;: "The 10-s maximal sprint - a novel approach to counter an exercise-mediated fall in glycemia in individuals with type 1 diabetes" erschienen in Diabetes Care, volume 29 Number 3 2006 p. 601 - 606


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Letztlich denke ich, dass man sich selbstverständlich immer an die individuellen Verhältnisse herantasten muss. Welche dann auch noch Veränderungen und Schwankungen unterliegen.


    Neoman hat ja geschrieben, dass er von zuvor die Erfahrung von 6 IE als Korrektur nach dem Sport hatte. Möglicherweise hätten diese auch beim diskutierten Verlauf gereicht, Resistenzfaktor X/Y/Z in Schach zu halten, und zu einem glatten Verlauf geführt.


    Wir müssen hier auch dran denken, dass wir von ganz verschiedenen Voraussetzungen ausgehend diskutieren.


    Da gibt es Leute mit noch einer recht nennenswerten Restproduktion an Insulin. Andere haben keine, sind aber so austrainiert, dass sie fast schon in die nächste Olympiamannschaft gehören.


    Da sind dann die individuellen Verläufe nur bedingt vergleichbar. Ebenso wie kontrainsulinäre Hormonausschüttungen in verschiedenen ausgeprägten Belastungsstufen. Oder die verstoffwechselung von z.B. Laktat oder so. Was ja denn auch nicht nur mit Insulinwirkungen, sondern mit dem Trainingszustand zu tun hat.


    Pragmatisch würde ich, wie eingangs angerissen denken, das in der geschilderten Situation die Insulindosis nach dem Sport zu gering war, um einen glatten Verlauf zu sichern.


    Mein persönliches Verfahren war eigentlich immer, nach Belastungen, vor allem mit basaler Insulinreduktion, eine Resistenz (egal welche) durch eine kräftige Insulindosis möglichst rauszublasen, und dabei auch recht großzügig KH zu sponsern.


    Wenn das Insulin durchgreift, füllen die KH dann die Glykonspeicher der Muskulatur recht zügig auf.


    Ggf. entleerte Glykogenspeicher der Leber, vor allem bei vorgehenden basalen Unterversorgungen, sind da wohl schwerer zu kalkulieren. Weil die Leberzellen sich die Glucose zeitlich schlecht kalkulierbar und insulinunabhängig zurück holen.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,


    danke euch erstmal für die zahlreichen Anregungen.
    Hier kann ich nur dazu lernen.


    Vielleicht noch zu meiner Tour etwas.
    Geplannt waren 22 km, nach GPS (Etrex).
    Mitten in der Tour wurde es auch richtig stressig, denn an einer Kreuzung mit 5 verschiedenen Wegen war nicht klar zu erkennen wo es weiter geht :-) und das mitten im Wald.
    Langsam wurde es dunkler, gut dass ich Fahrradlampe immer im Rucksack habe.
    Von der Belastung her würde ich sagen, schwanken zwischen 70 und 130% meiner aktuellen Kondition.
    Auf jeden Fall nicht durchgehend im grünen Bereich.


    Noch was, die Probleme hatte ich in den letzten zwei Touren.
    In beiden Touren habe ich die Basalrate vor dem Sport auf 50% gesenkt.
    In den Touren davor (ohne BR Senkung) ist mir das Problem nicht aufgefallen.
    Vielleicht ist das Senken der Basalrate doch nicht immer empfehlenswert ?


    Wie sollte man in der Zukunft damit umgehen ?


    Keine BR Senkung, Riegel als Energieträger (nicht so staubig :-)), nach Sport KH+Bolus,...


    Grüße


    Neoman



    P.S.
    Hier die Strecke:
    http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gznrzcqohmejwlsg

  • Moin,


    Zitat

    Wie sollte man in der Zukunft damit umgehen ?


    Keine BR Senkung, Riegel als Energieträger (nicht so staubig :-)), nach Sport KH+Bolus,...


    So mache ich das.


    Durch das nicht reduzieren des Basals, verbrauche ich evtl. etwas mehr als nötig.
    Aber was solls, so klappts und gut ist.


    Und das Trinken nicht vergessen !


    gruß,
    Sascha

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Kleiner Tipp.....ich stelle meine Basalrate auch immer auf 70% vorm Sport und während des Sports (ca. 2 Std intensives Handballtraining mit 3 BE vorher). Wenn ich erst nach Beendigung des Sports die Basalrate auf 90% stelle (für die nächsten 8 Stunden) dann entdecke ich die gleichen steigenden Werte wie du.
    Wenn ich aber bereits 40 Minuten vor Trainingsende auf 80% und weitere 15 Minuten vor Trainingsende auf 90% erhöhe bleiben die Werte gleichmäßig, bzw. steigen nur minimal an.....

  • Auf dem DDG 2006 oder 2007 hat Dr. R. Renner in einem Vortrag nochmal sehr gut auf das Problem hingeweisen das in Situationen eines Insulinmangels der Blutzzucker bei Sport stark ansteigen kann. Bei einer Gruppe Diabetiker wurde das so nachgewiesen, das sie morgens vor dem Frühstück eine Stunde sich Bewegen sollten oder leichter Sport treiben sollte. Der dann gemassene Blutzucker war deutlich höher als vor der Bewegung.


    --> In den phasen des relativen Insulinmangels steigt der BZ bei Sport/Bewegung


    Somit ist eine Ausreichende Insulinversorgung vor dem Sport notwendig, was natürlich bei ICT leichter ist wie bei uns Pumpenträgern .

  • Zitat von DiabTeen;248790


    --> In den phasen des relativen Insulinmangels steigt der BZ bei Sport/Bewegung


    Was ist unter "relativem Insulinmangel" zu verstehen. Unterschreitung des basalen Bedarfes?


    Zitat

    Somit ist eine Ausreichende Insulinversorgung vor dem Sport notwendig, was natürlich bei ICT leichter ist wie bei uns Pumpenträgern .


    :confused:


    Gruß
    Joa

  • @ richard, das was joa da oben zitiert hat, verstehe ich auch nicht....kannst du das bitte mal erklären? :confused:

    Liebe Grüße von Dagmar


    Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können

  • Zitat von Xerxes;248870

    Richard: ... verstehe ich auch nicht....kannst du das bitte mal erklären? :confused:


    Hat mich auch noch etwas beschäftigt, was Dr. Renner da gemeint haben könnte.


    Ein relativer Insulinmangel ist immer ein Insulinmangel im Verhältnis zu irgendwas. Somit ist also jeder Insulinmangel immer auch ein relativer.


    In einer Phase des relativen (Bolus-)Insulinmangels zum KH Gehalt der letzen Mahlzeit, würde der Blutzucker auf Bewegung oder Sport hin aber nicht steigen, sondern verstärkt fallen.


    Somit können wir einen prandialen (=essensbezogenen) Insulinmangel also ausschließen.


    Es bleibt also nur noch ein basaler Insulinmangel. D.h. eine fehlende Insulinmenge für die Grundbedürfnisse des Stoffwechsels, einschließlich des Insulinbedarfes für diese oder jene Hormonausschüttung.


    Dass in der geschilderten Versuchsanordnung eine Unterversorgung mit basal wirksamen Insulin aufgedeckt wurde, verwundert nicht wirklich. Und dass in solcher Situation der BZ auch oder grade auf Bewegung ansteigt, ist keine Erkenntnis, diabetologisch Hocker reißt.


    Interessant fände ich da die Frage, welche hormonell bedingte Resistenz, bzw. welchen Insulinmangel die Versuchsanordnung aufgedeckt haben könnte.


    Zu wenig Insulin im Dawn, oder zu wenig Insulin für die Aufstehhormone?
    Könnte man weiter diskutieren, wenn die näheren Therapiebedingungen der Probanden bekannt wären.


    Aber das wäre dann ein völlig anderes Thema. Mit Sportanpassungen des Insulins hat die Versuchsanordnung m. E. kaum, oder fast nichts zu tun. :rolleyes:


    Hinsichtlich der Schlussfolgerung, dass ICT'ler in der Basalversorgung bessere Steuerungsmöglichkeiten hätten, als Pumpenbenutzer, muss Richard wohl mal kurzfristig etwas durcheinander geraten sein. :)


    Gruß
    Joa