Probetragen abgelehnt

  • Heute ist der traurigste Tag seit langem. Ich habe gerade von der KK die Nachricht bekommen, dass sie mir die Pumpe nicht mal zum probieren genehmigen. Ich hab mich wochenlang vorbereiter, Bücher gelesen, euch in den Ohren gelegen mit tausenden Fragen, mir die Bedienungsanleitung der Pumpe von vorne bis hinten durchgelesen, das Schulungsbuch mit der Pumpe mit nach Hause zum ausprobieren bekommen. UND JETZT DAS. Hab schon lange nicht mehr so geheult. Was soll ich jetzt denn bloß tun? Ich hab mir damals schon gedacht, als ich das Gutachten gelesen habe, dass ich mir da auch keine Pumpe genehmigen würde. Die haben da geschrieben ich hätte massive Unterzuckerungen nachts. Hab ich nie. Und der med. Dienst hat es mit der Aussage begründet, dass meine HbA1 werte so gut sind und die ICT ausreichend wäre.
    Mit einer Krankenhaus einweisung wegen Überzucker wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Da kriegt man dann ne Pumpe und Fertig. Ich hätte auch schon seit einer Ewigkeit Anspruch auf eine Reha. Ich wollte nie nach BAD MERKENTHEIM weil die da auf Pumpe einstellen. Vielleicht wäre das jetzt die Lösung???? Ich kann es gar nicht glauben!!!! Ich hab mich noch so geärgert weil ich eigentlich nächste Woche einen Schulungstermin bekommen hätte und extra Urlaub dafür genommen hatte. Die haben aber gesagt, sie müßten noch auf die Genehmigung warten und der nächste Termin ist der 08.03. NIX: iCH BIN SOOOOOOO ENTÄUSCHT UND TRAURIG

    ...und wenn Du am Boden liegst...steh wieder auf. Es lohnt sich!:6yes:

  • Hi süsse,

    boah das ist ja mal ne unverschämtheit:mad:
    Ich finde es echt zum heulen das irgendwelche Menschen die nicht mit DM leben müssen einfach so Beurteilen können wann man was braucht...
    Ich bin echt fassungslos und geschockt darüber..
    Wie sieht es mit einem Widerspruch aus??
    Ich hab zwar schon seit 2 jahren die Pumpe habe aber vor kurzem den Sensor CGM einmalig beantragt weil ich immer noch morgens sehr hohe ausreiser habe.Mein DíaDoc meinte damit könnten wir überprüfen ob ich nachts unterzuckere..Auch mir wurde der Antrag einfach so abgelehnt:mad:Ich würde das nicht brauchen tzzz dabei habe ich trotz Pumpe und grossen Bemühungen einen HbA1 von 8,0 %


    Liebe grüsse
    Eleni

  • Heftig heftig, ja die Krankenkassen können manchmal ganz schön grausam sein. Vorallem sitzen dort Leute die selbst nicht betroffen sind und garnichts mit zu tun haben und uns Diabetiker garnicht verstehen können...

    Als ich kann nur soviel dazu sagen, versuchs weiter, egal wie. Achja und Bad Mergentheim is garnicht schlecht... ich war da als mein Diabetes festgestellt wurde zur Einstellung, war ganz gut und ein Freund von mir, den ich in dieser Zeit kennenlernte wurde kurze Zeit später dort auf die Pumpe eingestellt. Er war auch hoch zufrieden.

    Daumen drück, dass alles gut wird.

    :trost:

  • Wenn die das zum Probetragen genehmigen ist das wie endgültig genehmigt. Bei mir war es so, dass man mir gesagt hat ich könne die innerhalb von 3 Monaten zurück geben, aber es wurde gar nicht mehr überprüft.


    Zum Probetragen kann die Kasse die Pumpe ja auch nur genehmigen, wenn die Voraussetzungen vorliegen, nach 3 Monaten kann sie dann schlecht sagen jetzt sind die Voraussetzungen "oh Wunder" wieder weggefallen.


    Da bleibt Dir nur Akteneinsicht und Rechtsmittel einlegen.

  • Ich bin seit 12 Jahren Mitglied beim VdK. Die haben mir schon mal bei meinen Prozenten für den Schwebehindertenausweis super geholfen. Die haben wirklich 1 jahr daran gearbeitet um meine Prozente von 60% auf 90% zu bekommen. Ich hab schon gar nicht mehr damit gerechnet als plötzlich ein Schreiben kam mit dem neuen Ausweis drin. Spätschäden hab ich mehr als genug, ich hatte auch schon 2x einen Schlaganfall. Die 90% hab ich ja nicht im Lotto gewonnen. Aber wie gesagt, wer weiß wer diesen Antrag bearbeitet hat. Die sind schon so schlau keinen Namen geschweige denn eine Telefonnummer rauszurücken. Hab ich schon versucht. Bei meinem Dia Doc haben sie nur gesagt, naja, das passiert in letzter Zeit öfter und sie hätten gerade einen Aktuellen Fall in dem einer 18 Jährigen Patientin die Pumpe nach einem halben Jahr probetragen die Pumpe wieder weggenommen wurde weil der HbA1 nur um 0,2% besser geworden ist.
    Es pfeift also ein eiskalter Wind bei den KK
    Aber hauptsache ist ja, dass mein Beitrag schon wieder erhöht wurde.
    Süsse

    ...und wenn Du am Boden liegst...steh wieder auf. Es lohnt sich!:6yes:

  • Hallo Süsse,

    das ist echt eine Scheißantwort! Aber jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken!

    Jan hat es schon geschrieben: Akteneinsicht beantragen und dann alles weitere planen.

    Was ich bei Deinem ersten Posting nicht verstehe, wer hat das Gutachten erstellt? Was ging daraus genau hervor? Wenn Du nächtliche Hypos hast dann spricht dieser Grund eher für eine Pumpe. Hast Du neben dem Gutachten auch Deine Tagebücher vorgelegt? Wenn das Gutachten vom Arzt war, hat er es nicht im Vorfeld mit Dir besprochen?

    Kopf hoch!

    Der Tee

  • Hallo Süsse,

    wichtig ist, dass Du jetzt fristgerecht in den Widerspruch gehst. (geht auch ohne Begründung) Hauptsache fristgerecht!!! Ich habe nicht richtig verstanden, weshalb man das Probetragen abgelehnt hat??? Auch Du hast das Recht auf eine ausreichende medizinische Versorgung. Solltest Du aber unter der ICT schon einen Hba1C Wert von unter 6,5% haben, kann wird es natürlich schwer die medizinische Notwendigkeit darzustellen.

    LG Gera

  • Hallo süsse, :)

    also mein HBA1c war immer unter 6,5 % und das war nie ein Grund, mir die Pumpe zu verweigern. Ich habe ihn bis heute natürlich insgesamt nur ca. 5 mal in der Klinik überprüfen lassen, ansonsten: Selbstkontrolle... ;)

    Ich war damals (1996 und 2004) in einer kompetenten Diab.-Klinik für 1-2 Wochen und konnte dort die Pumpe gleich mitnehmen. Als Begründung hatte ich häufigere schwere Hypos angegeben. Folgeschäden hatte ich damals nicht und habe ich heute nicht. Wochen später trudelte dann die Genehmigung nach dem oberärztlichen Gutachten automatisch ein.

    Standardmäßig wird heute wohl bei neuen Pumpenaspiranten erstmal alles abgelehnt. Also: Dranbleiben! Widerspruch einlegen und ein kompetentes Gutachten besorgen. In einer guten Diab.-Klinik wissen die, wie sie sowas begründen müssen.

    Nachtrag: In der Tat könnte es schwierig werden, allein durch das Auftreten von Folgeschäden eine Pumpentherapie begründen zu wollen. In ihrem Fall könnte es daher möglicherweise einfach zu spät sein. Eine Indikation für die Pumpe wäre eher eine ausgeprägte Hypoglykämiewahrnehmungsstörung

    Trotzdem: Viel Erfolg!

    Thomas

  • Hallo süsse,


    das tut mir wirklich leid für Dich! Aber....nicht aufgeben!! Als erstes fällt mir nur ein, dass die Idee, in eine pumpenspezialisierte Klinik zu gehen, jetzt wohl die einfachste ist, sofern die KK das bewilligt. Denn in der Klinik wird nicht lang gefackelt, ich habe damals ambulant im KH rein gar keine Wartezeit für die Pumpe gehabt (ist allerdings schon 10 Jahre her). Die machen das ständig und wie ich so mitbekommen habe, können die Patienten nach der Entlassung meistens gleich mit der Pumpe nach Hause gehen.
    Wenn sie Dir das KH nicht genehmigen, würde ich den VdK mal einschalten und befragen. Mit Folgeschäden und nächtlichen Hypos solltest Du alle Voraussetzungen haben.


    Nur Mut!


    Beste Grüße
    Regina

  • Es bleibt Dir nur der widerspruch... Fristgerecht natürlich.... wie Jan schon geschrieben hat.. Und setz DIch mit dem VdK in Verbindung... Nächtliche Hypo´s - vor allem die unbemerkten - sind EIN Grund für ne Pumpe... Dazu dann noch ein DAWN-Phänomen und die Pumpe müßte Dir genehmigt werden.... Am besten gehst Du dann in eine Klinik... Die schreiben Dir ein Gutachten, welches die KK schlecht bis gar nicht ablehnen kann...

    Kopf hoch und viel Kraft und Ausdauer

    Yvonne

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Hallo yvonne,

    hier liegt ein mißverständnis vor. Ich habe KEINE nächtlichenn Unterzuckerungen. Das einzige was ich bieten kann sind Polyneuropathie, Retinopathie ( linkes Auge blind) rechtes mehrfach glasert, operiert, grauer und grüner Star, Nephropathie und Gastroparese. Aber ich habe gerade die Ablehnung gelesen.
    Lügen haben kurze Beine kann ich da nur sagen. DER DIABETOLOGE schrieb; Nächtliche massive Hypoglykämien. und die schreiben: KEINE EINZIGE DAVON IN DEN BZ TAGEBÜCHERN ZU FINDEN: HABEN DIE DOCH RECHT ODER? Ich dachte eigentlich, dass Diabetologen wissen was zu schreiben ist. Ich finde ich kann doch wirklich genügend Gründe bieten.
    Was bedeutet Fristgerecht? Innerhalb von 14 Tagen nach erhalt oder nach Erstellung des Gutachtens? Kann mir da jemand weiterhelfen?

    Süsse

    ...und wenn Du am Boden liegst...steh wieder auf. Es lohnt sich!:6yes:

  • Auf jeden Fall Widerspruch einlegen.

    Mein Antrag wurde ja auch ersteinmal abgelehnt. Da ich wenig Unterstützung von ärztlicher Seite hatte, habe ich meinen Widerspruch bzw. dessen Begründung weshalb ich eine Pumpe haben möchte selbst formuliert. Jetzt habe ich sie zur Probe und hoffe natürlich, dass ich sie über März hinaus weiter behalten darf.

    Ich habe von unregelmäßigen Arbeitszeiten mit wechselnder Pause, bis hin zu psychischen Aspekten so ziemlich viel ausgepackt und es war erfolgreich.

    Nicht aufgeben und kontern. Genau lesen was sie argumentieren weshalb abgelehnt wurde und gegenbeweise finden.

    Du schaffst das schon.

    Wennze weiß watte wills, musse machen datte hinkomms (Missfits)

  • Bevor wir nun alle blind auf den Krankenkassen herumhacken, sollten wir doch schon zugeben, dass man den Antrag wohl nicht dämlicher hätte stellen können. Es wird der Krankenkasse ein guter HbA1c, ein Gutachten mit schweren nächtlichen Hypos vorgelegt und zugleich Tagebücher, in denen diese Hypos nicht zu sehen sind. Mit welcher Begründung sollte denn der arme Sachbearbeiter die Pumpe genehmigen? Ich wüßte nun auch nicht, wie man den Widerspruch nun formulieren sollte. Der Diabetologe ist vermutlich nicht der Allerhellste was Pumpenanträge angeht, aber süsse, sei mir bitte nicht böse, es war von Dir auch nicht wirklich klug, diese widersprüchlichen Unterlagen wegzuschicken.
    Mach doch einen zweiten Anlauf, bei Deinem Folgeschädenstatus muss schon eine Pumpe drin sein. Aber wende Dich an erfahrene Leute. Geh nach Bad Mergentheim, egal ob Klinik oder Dorf.


  • 4 Wochen ab Zugang des Verwaltungsaktes, es müsste auch eine Rechtsbehelfsbelehrung dabei sein. Ist keine dabei hast Du 6 Monate Zeit.

  • Hallo süsse,

    ich habs gerade erst gelesen. Kopf hoch, weiterkämpfen!
    Alles andere ist schon gesagt: Widerspruch etc.
    Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass die Sache sich nicht unendlich hinzieht!

    GLG Ruth

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Guten morgen ihr,

    ich habe heute morgen beim med. Dienst angerufen und mit der Ärztin gesprochen. Ihre Aussage ist und bleibt, dass meine HbA1 werte so gut sind, dass sie es nicht als Notwendigkeit ansehe mir eine Insulinpumpe zu genehmigen. Auf meinen Hinweis, dass ich massive Spätschäden hätte, sagte Sie, dass ich ja gut eingestellt bin mit der ICT und einfach nur so weiter machen solle. Sie hätte in meinen Aufzeichnungen nur 20 erhöhte Werte über 260 gefunden und nur 2 über 300 die auf einen Spritz- Ess Fehler hindeuten. O,K 20 schlechte Werte in 10 Wochen, ca. 40 Jahre würde ich schon ganz gern noch leben ..... macht.... meiner Meinung nach zu viele.
    Sie ist der festen Meinung, dass eine Insulinpumpe die Spätschäden weder verhindert geschweige denn verbessern würde. Es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber.
    Kennt sich jemand damit aus? Ich würde das unter anderem gerne mit zum VDK nehmen wenn ich widerspruch einlege.
    Danke schon mal
    Süsse

    ...und wenn Du am Boden liegst...steh wieder auf. Es lohnt sich!:6yes:

  • Ich finde, die Argumente dieser Ärztin sind nicht von der Hand zu weisen.


    Warum willst Du denn so unbedingt eine Pumpe? Ist das nicht vielleicht der Irrglauben, mit aller Macht etwas gut machen zu können, was Du jahrelang versäumt hast?

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Hallo Edett,
    was man jahrelang versäumt hat, wie Du es nennst, muss man ja nicht beibehalten oder? Mir stinkt es gewaltig, dass man mir die Möglichkeit nimmt es JETZT besser zu machen, Ich bin schließlich erst 41 Jahre alt und hab noch ( hoffentlich) ein paar Jahre vor mir.

    ...und wenn Du am Boden liegst...steh wieder auf. Es lohnt sich!:6yes:

  • DER Vorteil einer insulinpumpe ist die variable Basalrate. Aber auch die unterschiedlichen Langzeitinsuline ermöglichen unterschiedliche Basalraten über den Tagesverlauf, insbesondere mit zwei Injektionen pro Tag.


    Welche Vorteile versprichst Du dir den von der Pumpe?


    Den oft genannten Problemen mit den Langzeitinsulinen wie ungleichmässige Wirkung stehen den Problemen der Pumpen, die hier im Forum auch oft genannt werden, entgegen. Z.b. verstopfte, geknickte Katheder, Schwankungen bei Temperatur, blutende Einstichstellen.


    Ich kenne einige Ärztevorträge, wo als der Entscheidende vielleich sogar einzige Vorteil der Pumpen genannt wird, daß man sie nicht vergessen kann. :)

    let the sun shine