Erhöhter Insulinbedarf nach Katheterwechsel

  • Hallo,

    in der letzten Zeit habe ich das Problem, dass nach
    dem Katheterwechsel ich einige "extra" Insulineinheiten brauche um
    den Blutzucker zu stabilisieren.
    Ein Tag später ist wieder alles normal.

    Inzwischen fülle ich bis die ersten Tropfen an der Katheternadel zu sehen sind.
    (Teflonkatheter).
    Dann gebe ich 4 extra Einheiten (i.E. Gesamt ca. 55/Tag).

    Habt ihr ähnliche Probleme ?
    Wo könnte die Ursache liegen ?

    Grüße

    Neoman

  • Welchen Katheter benutzt du?

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hast du mal längere als 6mm ausprobiert?

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Bin von 9 auf 6 mm runter.
    Die 9er waren schon zu lang.


    Wie wirkt es sich aus, wenn die Nadel zu kurz ist ?

  • Wenn die Nadel zu kurz ist, kann es sein, dass das Insulin nicht ins Unterhautfettgewebe gelangt,sondern darüber liegt.Und dann kann das Insulin nicht richtig wirken. Vielleicht hast du den 6mm Katheter in ein dickeres Gewebe gesetzt?
    Bist du denn sehr schlank?


    Grüße:)

    Don`t panic:rolleyes:

  • Also: Ich könnte mir vorstellen, dass durch den Druck beim Setzen des Katheters das Gewebe in irgendeiner Form anschwillt und vielleicht die Insulinzufuhr kurzzeitig unterbricht.


    Setzt Du die Katheter selbst oder benutzt Du den Quick-Serter?


    Das ist jetzt natürlich völlig zusammenkonstruiert, aber mir fällt nix Besseres ein.


    Als ich damals bei der Erstbenutzung meiner Pumpe Stahlkatheter benutzt habe, war ich ständig in Keto, weil meine Nickelallergie, die Wirkung des Insulins irgendwie neutralisiert hatte...:eek: Aber, das sollte ja bei Teflon eigentlich nicht passieren.


    Ich habe früher auch immer die 6mm benutzt und hatte ständig Katheterverstopfungen. Mit den 9mm habe ich überhaupt keine Probleme.



    Vielleicht solltest Du einfach mal testen ob das Phänomen auch bei anderen Kathetern auftritt?

  • Hallo,


    ich würde mich nicht als super schlank bezeichnen, aber die "gut" gepolsteten Stellen werden immer weniger :-)


    Ich habe noch einige 9 mm Teflon Katheter, die ich ausprobieren kann.
    Alternativ vielleicht die 6mm Katheter in etwas "dünnere" Stellen setzen.


    Mein Gefühl sagt mir, dass das der richtiger Ansatz ist.
    Das Insulin kann nicht direkt ins Fettgewebe, erst durch größere Insulinmenge
    gelangt es dorthin.
    Das würde auch erklären, warum die Wirkdauer manchmal länger als normal ist.


    Der nächster Wechsel ist übermorgen.
    Ich melde mich ob sich was gebessert hat.


    Danke euch für Hilfe


    Gruß


    Neoman

  • Ich weiss nicht, ob meine Denkart falsch ist, aber mir fiel da etwas ein.
    Wenn Du kurz vor voller Stunde den Ketheterwechsel durchfuehrst, stellst Du doch die Pumpe auf stop. Dann machst Du all das was Du machen musst und wenn Du fertig bist, ist
    dievolle Stunde vorbei und Dir fehlt die Dosis von der Basalrate.
    Koennte das moeglich sein oder ist das sehr abwegig?

  • Zitat von Neoman;300011


    Wo könnte die Ursache liegen ?


    Machst Du eine Sichtprüfung des Schlauches, ob da beim Füllen größere oder kleinere Luftblasen reingekommen sind?


    So eine Sichtprüfung ist eh immer mal sinnvoll, wenn die Pumpe nicht mit dem Adapter nach unten getragen wird.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Jutta-Z;300041

    Ich weiss nicht, ob meine Denkart falsch ist, aber mir fiel da etwas ein.
    Wenn Du kurz vor voller Stunde den Ketheterwechsel durchfuehrst, stellst Du doch die Pumpe auf stop. Dann machst Du all das was Du machen musst und wenn Du fertig bist, ist
    dievolle Stunde vorbei und Dir fehlt die Dosis von der Basalrate.
    Koennte das moeglich sein oder ist das sehr abwegig?


    Da ich maximal 5 Minuten zum Wechseln von Ampulle und Katheter brauche, ist die "entgangene Basalrate" sehr gering. Meine Pumpe gibt jede 3 Minuten Insulin ab, mir würden also maximal 1/20 der stündlichen Basalrate verloren gehen. Dabei ist es egal, ob ich kurz vor oder nach der vollen Stunde wechsle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein geringer Verlust einen BZ Anstieg auslöst, der mit 4 Einheiten korrigiert werden muss.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Hallo,


    bei den letzten Wechseln habe ich immer die Nadel mit Schlauch genommen.
    Der Wechsel dauert nur ein paar Minuten, also an der fehlenden
    Basalrate dürfte es auch nicht liegen.


    Ich glaube der Ansatz mit der Nadellänge ist noch der Wahrscheinlichste...

  • Zitat von Neoman;300065

    Ich glaube der Ansatz mit der Nadellänge ist noch der Wahrscheinlichste...


    Zunächst war ich auch der Meinung, dass es an der Nadellänge liegen könnte, zumal ich der Meinung bin, dass die längeren Nadeln die empfehlenswerteren sind (Nadellänge mindestens so lang wie der größte Bolus!).


    Wenn es aber nur daran liegen würde, dürfte sich ja dann nach Deiner Korrektur die Insulinwirkung nicht wieder normalisieren und in gewohnt geordneten Bahnen verlaufen.


    Vielleicht ist es aber doch so, dass Du beim Katheterwechsel zur Überbrückung einen kleinen Zusatzbolus brauchst. Auch Joas Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen.


    VG Pierre

  • [QUOTE=pierre;300069]Zunächst war ich auch der Meinung, dass es an der Nadellänge liegen könnte, zumal ich der Meinung bin, dass die längeren Nadeln die empfehlenswerteren sind (Nadellänge mindestens so lang wie der größte Bolus!).


    Hey Pierre!
    Diese Regel hab ich noch nie gehört.Was hat denn die Menge des Bolus mit der Nadellänge zu tun?

    Don`t panic:rolleyes:

  • Idealtypischerweise sollte wegen der Rückflussgefahr pro 1 mm Katheterlänge maximal 1 IE pro Bolus abgegeben werden -> größere Boli, längere Nadel.


    Alternativ könnte man auch bei größeren Insulinmengen zeitlich oder örtlich (zusätzlich mit Pen) splitten.


    VG Pierre

  • Was aber für die zu kurzen Katheter spricht ist oft die verlängerte Wirkungsdauer des Insulins.
    Vielleicht bildet sich bei zu kurzen Katheter so eine Art Insulinblase unter der Haut, die das Insulin sammelt und verzögert weiter gibt...

  • Zitat von Neoman;300092


    Vielleicht bildet sich bei zu kurzen Katheter so eine Art Insulinblase unter der Haut, die das Insulin sammelt und verzögert weiter gibt...


    Yep, könnte man sich so erklären. Tröpfelt das Insulin zu dicht an der Hautwand in's Fettgewebe wird es von dieser Seite her weniger vom Zwischenzellwasser umspült und kann sich schlechter auflösen. Auch sind dort weniger abführenden Kapillaren für die Insulinmoleküle zu finden, da das Depot sich nicht so schnell nach allen Seiten verteilten kann.


    Gruß
    Joa

  • Nun heute neuen Katheter 9mm Teflon gesetzt.
    (Der alter war ganz leicht an der Spitze geknickt !!)


    KEINE Änderung.


    Ideen ?


    Ich werde morgen vormittag einen BR Test durchführen.
    Glaube aber nicht, dass meine BR am Vormittag so stark angestiegen ist.


    Gruß


    Neoman

  • Zitat von Neoman;300011

    Inzwischen fülle ich bis die ersten Tropfen an der Katheternadel zu sehen sind.
    (Teflonkatheter).




    Hallo ! Sorry, falls ich hier Mist schreibe :o

    Ich kenne den von Dir genutzten Katheter nicht, ich habe FlexLink .
    Nach Deiner obigen Aussage zu urteilen füllst Du Schlauch und Kanüle gleichzeizig und erst dann setzt Du Dir den Katheter !?
    Das könnte (nur im Vergleich!!!) beim FlexLink nicht funktionieren, da ich ja noch die Stahlnadel entfernen muß und somit in der Teflonkanüle kein oder nur ungenügend Insulin vorhanden ist ??

    Wie gesagt ! ich kann nur von meinem System sprechen und Deins kenne ich nicht !!!

  • Teflonnadeln müssen nach dem entfernen der Stahlnadel immer gefüllt werden, bei 9mm 0,5Einheiten

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ