Will/soll auch ne Pumpe haben...

  • Hey,


    also ich hab eigentlich schon ewig Typ I Diabetes und da meine Werte nicht so begeisternd sind und sich auch irgendwie vor allem nachts nicht konstant verhalten hat meine Diabetologin mir zu erst mit einer pumpe gedroht und mich dann dafür begeistert...


    Ich hab das Ding jetzt auch schon übers WE mit Kochsalzlösung Probe getragen und wäre eigentlich dabei. Allerdings weiß meine Krankenkasse (Barmer, aber da Student noch über Mama) noch nichts von der Sache. Soweit ich weiß reicht meine Diabetologin da ja einen ersten Antrag ein und mein Tagebuch wird eben genauer unter die Lupe genommen... Und wie genau ist das? ich messe regelmäßig und schreib meinen Zucker auch immer auf, aber wie viel ich esse bzw. spritze schafft es nicht immer ins Tagebuch. Ist das ein Problem?
    außerdem währe meine Einführung laut dem Arzt dann auch schon Anfang Mai, ist da überhaupt genug Zeit um so was durch die KK zu prügeln?


    Nun zu den Fröhlicheren Fragen...
    Welche Pumpe, ich hab zwar eine Accu Chek Probe getragen, fand aber bei der Veo das Menü wesentlich besser und hätte gerne so eine, aber welche Farbe... Hat da jemand Erfahrung? Wie durchsichtig sind die Dinger und ist das rosa schön pastell oder knallig pink? und warum gibt es eigentlich keine normalen Farben wie weiß, rot und grün...


    Danke schon mal jetzt für eventuelle Antworten
    Gruß Susi

  • Hallo Susi,


    erstmal willkommen im Forum.


    Zitat von susisabele;339258

    ich messe regelmäßig und schreib meinen Zucker auch immer auf, aber wie viel ich esse bzw. spritze schafft es nicht immer ins Tagebuch. Ist das ein Problem?

    Genau das ist mir zum Verhängnis geworden. Die Krankenkasse hat einen 3monatigen Probelauf genehmigt, danach aber die Kostenübernahme auf Anraten des MDK abgelehnt, weil meine Aufzeichnungen keine BE- und Insulinangaben enthielten (ich hatte nix aufgeschrieben, nur mein Messgerät ausgelesen).


    Das ist dann nach einigem Hin und Her bis vors Sozialgericht gegangen und momentan muss ich wieder für 3 Monate zur ICT zurück und alles genau notieren. Nach den 3 Monaten wird dann erneut über die Kostenübernahme entschieden.


    Ich würde Dir also raten, lieber ab sofort 3 Monate genau Tagebuch zu führen und anschließend erst den Pumpenantrag durch den Doc stellen zu lassen. Das kann einigen Frust ersparen...


    Ach ja, es kommt aber auch auf die Krankenkasse an. Mein Doc hat gestern gemeint, dass es wohl Krankenkassen gibt, die da nicht so kleinkariert sind. Ich selber bin bei der AOK Bayern.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • dumme Frage: Was bringt es einem Arzt oder einer KK, wenn du BEs und bolus/ basal nicht aufschreibst in Menge und Zeitpunkt - wie kann man dann die Einstellung einschätzen und objektiv z.B. die Nächte/ Nüchternwerte, und eben auch aktiv regulieren, bzw. entscheiden, ob Du auf CSII umsteigen sollst? Ich plädiere auch nicht unbedingt fürs lückenlose Tagebuch, man kann auch mal entspannen, aber wenn es um so eine wichtige Entscheidung geht, sollte das selbstverständlich sein, mal für 3 Monate genau zu dokumentieren und dein Doc sollte Dir da auch aufs Dach steigen, wenn nicht ... lg, h

  • Zitat von Hannah34;339261

    dumme Frage: Was bringt es einem Arzt oder einer KK, wenn du BEs und bolus/ basal nicht aufschreibst in Menge und Zeitpunkt - wie kann man dann die Einstellung einschätzen und objektiv z.B. die Nächte/ Nüchternwerte, und eben auch aktiv regulieren, bzw. entscheiden, ob Du auf CSII umsteigen sollst?


    Hey,


    erstmal danke für die Schnelle Antwort, also ich schreibe BE und Insulin schon auf, nur eben nicht immer so genau wie wie der Zucker. Also es es gibt Tage da werden die BE einfach mal nicht aufgeschrieben aber es gibt eben auch Tage bei denen ist alles Haar klein dokumentiert. Meistens fang ich so 2 Wochen vorm Diabetologen an ausführlicher aufzuschreiben... wobei auch da mal ein Abendessen fehlen kann...
    Ich hab eben auch einen sehr unregelmäßigen Tagesablauf und leider auch echt zu oft Unterzucker bei denen ich dann auch nicht immer genau sagen kann wie viel ich jetzt eigentlich gegessen hab und ganz ehrlich manchmal ist man halt auch mal faul und spritzt bzw isst ohne groß zu denken...


    Gruß Susi

  • ja, ok, ist nachvollziehbar, aber an der Stelle hilft Dir auch keine Pumpe, also Hypo-Vermeidung, was CSII gerade bei insulinsensitiven DMs durchaus leisten kann. Und gerade bei sehr unregelmäßigen Lebensumständen muss man auch mal über einen längeren Zeitraum genau alles checken. Immerhin stimmt die KK einen Antrag zu, der eben langfristig 3-4mal so hohe Kosten mit sich zieht ... lg, h

  • Weil ich wußte, dass ich ne Pumpe wieder wollte, hatte ich ca. 4 Monate wirklich alles aufgeschrieben, Bemerkungen zu merkwürdigen Werten, oder wenn ich SPort gemacht hatte, alles, was mir irgendwie dazu in den Sinn kam. Und die Krankenkasse hatte meine Pumpe sofort bewilligt und es kamen keine Einwände. Ich führe sonst normal nie groß Tagebuch (Schande auf mein haupt), aber da hatte ich meine Zähne zusammengebissen und es hat sich ausgezahlt =)


    Durch die Pumpe bist du viel freier, aber du weißt denke ich, dass die dir das Spritzen und das Nachdenken über deinen Zucker und dein Essen auch nicht abnimmt ;) Du solltest also in der Hinsicht etwas disziplinierter werden, da es auch sehr gut sein kann, wenn die KK nach der Pumpe keine großen Unterschiede im Hba1c sieht, dir Folgeanträge mal eben nicht bewilligen wird. Die wollen schließlich sehen, dass sich das lohnt =D Auch deiner Gesundheit zuliebe. Wär doch doof, wenn du durch deine vielen Unterzucker durch unachtsames Spritzen nachm Essen irgendwann umkippst und deine Gefühl für Hypos komplett verschwindet =) Faul sein kann und darf jeder von uns, aber zumindest dein Gefühl fürs Essen und das Insulin sollte stimmen :6yes: Wenn das stimmt, kann man es sich auch leisten, die Dokumentation etwas schleifen zu lassen (wenn nicht gerade wieder ein Pumpenantrag ansteht :p)

  • Also meine Größten Zuckerschwankungen habe ich morgens bzw. Nachts wo irgendwie gar nichts klappt weshalb meine Diabetologin eben eine pumpe vorgeschlagen hat gerade in diesem Zeitraum schreib ich allerdings sehr genau auf wieviel ich esse uns spritze. Tagsüber schätze ich viel mehr und mein Zucker ist ganz okay, oder Ausrutscher lassen sich zumindest immer erklären.
    als Teenager ist das ganze bei mir halt ziemlich aus dem Ruder gelaufen mit nem HbA1c bei ca. 9. Inzwischen geb ich mir aber schon mehr mühe, aber irgendwie hat ihn noch keine Insulinart bzw. Therapie unter 7.5 gebracht woran vor allem die Werte Morgens liegen.


    Meistens ist es eben in der Nacht zu wenig und am Morgen zu viel ganz gleich ob ich nachts auf den Unterzucker reagiere oder nicht. Deswegen hat meine Diabetologin eben eine Pumpe (auch schon seit Jahren) vorgeschlagen, meint ihr die hilft da nicht?


    Gruß Susi

  • Hallo Susi ,
    ich gehöre auch zu den absoluten Pumpenfans - ich habe seit 33 Jahren Typ 1 und seit ca. 3,5 Jahren eine Pumpe . Mein Problem während der letzten Jahre unter ICT war eine versagende Hypo - Wahrnehmung - ich bin die letzten Jahre vor Einführung der Pumpentherapie 2-5 mal im Jahr mit einer schweren Hypo umgekippt - der Rettungshubschrauber war auch einige Male zu Besuch.......Dann kam der Pumpenvorschlag vom Diabetologen ( Diabetikerambulanz im Uniklinikum in Gö ) . Mein Pumpenantrag wurde auch gleich bewilligt ( nach 3 Mon. Probezeit ) , gute Dokumentationen meiner Werte habe ich aber immer gehabt . Mein Problem bei ICT waren wohl "subkutane Insulindepots" , d.h. die Werte gingen trotz sorgfältiger Spritz - und Essensrationen hoch und runter . Das ist bei fehlender Hypo - Wahrnehmung natürlich Sch....:mad: Seit Einführung der Pumpentherapie habe ich keine einzige Hypo mit Bewußtlosigkeit mehr gehabt , meine Hypowahrnehmung hat sich auch wieder zurückgemeldet :) .
    Du selbst solltest eine Pumpe wirklich wollen ( und nicht der Diabetologe ) , von den Vorteilen - gerade bei unregelmäßigem Tagesablauf - hat Tifie ja schon geschrieben .


    Grüsse
    Andreas

  • Gibt es hier im Forum eigentlich schon einen Thread mit den Voraussetzungen für eine Pumpe?


    Ich habe gerade mal geschaut und nichts gefunden.

  • gibt es gesichert ... voraussetzungen sind im allg., möglichst in kombination:
    schwangerschaft, schwere hypos mit bewusstlosigkeit, nächtliche hypos, insulinsensitivität, dawn-phänomen, schichtarbeit, und vor allem die empfehlung des arztes/ bestätigung des arztes, dass ohne CSII z.B. ein hoher Hba1c nicht abzusenken ist.

  • Ich sehe es genauso wie "Hannah34" :6yes:

    Wenn du etwas haben willst dann musst du auch etwas dafür tun. Im Endeffekt tust du dir damit selber nur einen Gefallen. Je mehr du von dir weißt desto besser kannst du dir auch nachher helfen.

    Zitat von susisabele;339269


    Meistens ist es eben in der Nacht zu wenig und am Morgen zu viel ganz gleich ob ich nachts auf den Unterzucker reagiere oder nicht. Deswegen hat meine Diabetologin eben eine Pumpe (auch schon seit Jahren) vorgeschlagen, meint ihr die hilft da nicht?


    Warum sollte die Pumpe da nicht helfen? Natürlich kann die Pumpe helfen, mit einer guten Schulung wird das bestimmt klappen.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo,


    ich habe mit der Barmer GEK bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, bin auch noch Studentin und über meine Eltern versichert... so wie es aussieht, hast du wohl ein Dawn Phänomen und da kann die Pumpe echt weiterhelfen, schließlich ist der Tag mit einem hohen Wert meistens schon gelaufen.


    Nichtsdestotrotz darf nicht vergessen werden, dass die Pumpe nur so gut ist, wie ihr Anwender. Außerdem musst du die ICt gut beherrschen, denn da du kein Basalinsulin als Depot mehr hast bildest du schneller Ketone, da du bei irgendeinem Probleme mit der Pumpe sofort einen Insulinmangel erleidest.


    Eine gründliche Schulung solltest du mit einplanen. Ich habe die Minimed paradigm 722 angefangen mit 512 und bin mit meinem Lila Modell voll zufrieden.


    Um Komplikationen zu vermeiden, solltest du der KK ein möglichst vollständiges Tagebuch abgeben. :) Gerade mit der Pumpe ist es auch sinnvoll ein Tagebuch zu führen, um Trends und Änderungen möglichst selbst zu sehen und zu ändern. Einfacher als beim Pen kannst du in der Pumpe über den Bolusexpert aber speichern welchen Wert und wie viel BE etc. du gegessen hast, um es am Ende des Tages einzutragen.




    Liebe Grüße
    Anja