Adrenalinkicks

  • Das Sportthema hat bei mir wieder eine Frage auftauchen lassen, die mich schon lange beschäftigt.
    Ich hoffe ich kann es hier im Thema posten, da auch viel mit Extremsport zusammenhängen kann.


    Und zwar, wie wirkt sich Adrenalin auf den BZ aus?


    Hintergrund meiner Frage: Ich liebe Achterbahnfahren. Allerdings hat mein Ex-Schwiegervater (selbst DM durch Entfernung der BSD) mir damals schon dauernd gesagt, das es mit dem DM nun vorbei ist. Der BZ würd durch das Adrenalin zu schnell runter hauen.


    Meine Diabetologin sagt, ich solle es langsam mal versuchen, wie mein Körper drauf reagiert.


    Neulich las ich einen Bericht in einer grossen Zeitung (:rolleyes:), wo jemand in einer Achterbahn an Herzinfarkt gestorben ist. Ok, klar, mit Herzproblemen sollte man auch sowas nicht machen, aber es wurde da auch explizit erwähnt, das dieser Mann DMler war...


    Aber wie ist das bei euch Adrenalinjunkies? :D Hat es überhaupt Auswirkungen? Wenn ja, welche bei euch?
    Es wäre schade, wenn ich da wirklich drauf verzichten müsse.

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Soweit ich weiss führt Adrenalin eher zu einem Anstieg des BZ!
    Ich denke in Richtung Hypo muss man sich da eher keine Sorgen machen, wenn der BZ nicht schon vor der Fahrt viel zu niedrig ist, das Ganze dauert ja auch nicht gerade lang.

    Bei mir führen eher moderate Ausdauerbelastungen zu einem sinken des BZ. Sport mit höherer Intensität lässt ihn teilweise sogar steigen.

    Adrenalin ist ja sogar eines der Hormone, die der Körper bei einer Hypo ausschütten um den BZ wieder nach oben zu bringen. SInken kann er dadurch dann wohl eher nicht.

    Viele Grüße

    Tobias

  • Also, im Normalfall geht der BZ durch Adrenalin noch oben.

    Das runterbringen des BZ ist ungefähr so "schwierig", wie eine "gute" Gegenregulation in den Griff zu bekommen....:cool:

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Adrenalin ist der Gegenspieler des Insulins.
    Frage ist allerdings, ob bei so kurzen Kicks tatsächlich ein BZ Anstieg zu erwarten ist.
    Lässt sich wahrscheinlich nur wieder durch individuelles testen herausfinden.
    Ich bemerke bei mir bei z. B. bei Freizeitparkbesuchen bzw. Achterbahnfahrten keinen BZ Anstieg.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ich als regelmäßige Freizeitparkbesucherin und Achterbahnfahrerin :D habe nie irgendeine Auswirkung auf den BZ gemessen, die im direkten Zusammenhang mit Adrenalinkicks stand.

    Der Punkt ist entweder, dass der Anstieg zu minimal ausällt oder eben andere Faktoren noch mit reinspielen. Bei mir geht ein Freizeitparkbesuch auch oft einher mit leckerem ungesundem, süßem Essen (z.B. Waffeln oder Eis). ;) Und da ist schlecht festzustellen, ob ein Anstieg vom Adrenalin oder dem Essen kommt.

    Da Adrenalin ein Gegenspieler von Insulin ist - wie hier schon gesagt - kann der BZ nicht dadurch absinken. Absinken kann er bei Extremsport aber z.B, durch die höhere körperliche Belastung.


    Gruß
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Adrenalin meinen BLZ ansteigen lässt.


    Vermutlich ist die Höhe des Anstiegs individuell unterschiedlich und immer abhängig von der Menge des Adrenalins.


    Bei kurzen schnellen "Kicks" wie Achterbahn merke ich keine Auswirkungen. Bei mir muss die Belastung länger andauern bzw. die "Kicks" über einen längeren Zeitraum vorkommen wie z.B. beim Boxen und beim Einstecken von Treffern. Das führt bei mir zu einem BLZ-Anstieg. Aber auch hier ist es eine Trainingsfrage.


    Viele Grüße
    Der Tee

  • Zitat

    Bei kurzen schnellen "Kicks" wie Achterbahn merke ich keine Auswirkungen. Bei mir muss die Belastung länger andauern bzw. die "Kicks" über einen längeren Zeitraum vorkommen wie z.B. beim Boxen und beim Einstecken von Treffern. Das führt bei mir zu einem BLZ-Anstieg. Aber auch hier ist es eine Trainingsfrage.



    So ist das bei mir auch. Sport lässt ja normalerweise den BZ sinken, bei höherer Intensität steigt er bei mir auch manchmal, beim Klettern immer (um dann später erst abzusinken).
    Beim Klettern kann man die Adrenalinwirkung ganz gut beobachten.
    Bei kleinen, gut abgesicherten Felsen steigt der BZ nur minimal, in der Halle auch.
    Je schlechter abgesichert oder je komplizierter/gefährlicher die Route, desto stärker steigt der BZ, beim Eisklettern auch enorm.

    Adrenalin lässt den BZ also eindeutig steigen, beim Achterbahnfahren (bin ja auch so ein Adrenalinjunkie ;)) merke ich das allerdings auch nicht.
    Da musst du dir eigentlich keine Sorgen machen...:6yes:

  • Adrenalin wirkt eher weniger auf die Bereitstellung von Speicherglucose. Auffalendere Blutzuckeranstiege auf Adrenalinwirkung bemerken insbesondere Diabetiker mit Eigenproduktion, das Adrenalin die Insulinabgabe der Betazellen unterbricht..


    Hormonell bedingte Blutzuckeranstiege auf anstrengendere körperliche Anforderungen und markante Stressfaktoren sind dann eher durch die "echten" Stresshormone. Cortisol , Wachstumshormon, Endorphine und so was rückführbar.


    Der Adrenalinvorrat ist eh begrenzt und ziemlich schnell verpulvert.


    Gruß
    Joa

  • Vielen Dank für euere Antworten, ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich hier sitze :D:D:D:D:D:D:D:D:D


    Aber nach euren Erklärungen hab ich mir selbst erstmal vor den Kopf gefasst, da es ja mehr als logisch ist, das der BZ durch Adrenalin nicht runter knallt. Allein beim Beispiel Adrenalinausschüttung bei Hypo...


    Aber dann kann ich ja mit meinen Töchtern die Tage in den Parks in allen Zügen geniessen :6yes:

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:


  • Um Joas Antwort zu ergänzen: Adrenalin als Gegenspieler zum Insulin wirkt nur beim Gesunden oder Typ2 also denjenigen, die noch Insulinproduktion haben. Beim Typ1 ohne Restproduktion kann das Adrenalin die Freisetzung der subkutanen Insilindepots natürlich nicht behindern.