Schwimmunterricht

  • Hallo, was sagt ihr dazu? Meine Tochter( 16 Jahre, 11 Klasse,seit juni 2011 DM) soll jetzt in der Schule zum Schwimmunterricht.Sie hat immer noch große Angst, daß sie im Wasser eine Hypo bekommt und die Anzeichen nicht deuten kann. Auch kommt bei ihr dazu, daß sie erst eine Woche an der neuen Schule ist und noch keinem von ihrem Dm erzählt hat. Ich wollte mit der Sportlehrerin reden, aber das ist ja "peinlich" sagt sie. Was nun? Sie möchte gar nicht am schwimmunterricht teilnehmen...

  • Das Wichtigste wäre wohl, der Lehrerin vom Diabetes zu berichten, immerhin trägt diese eine enorme Verantwortung.
    Ich hab den Diabetes mit 7 bekommen und musste mit 10 Jahren auch am Schwimmunterricht teilnehmen. Deine Tochter vom Schwimmunterricht zu befreien wäre wohl das Verkehrteste überhaupt, ist im Grunde nichts anderes, als Sportunterricht auch und die Wenigsten können sich das aussuchen. Wie bewerkstelligt sie das denn, wenn sie im Sommer ins Schwimmbad/ Freibad geht? Oder geht sie allgemein nicht schwimmen? Vorher BZ messen, nachher und wenn's nötig ist, mittendrin halt auch.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von Fragile Soul78;366378

    Das Wichtigste wäre wohl, der Lehrerin vom Diabetes zu berichten, immerhin trägt diese eine enorme Verantwortung.
    Ich hab den Diabetes mit 7 bekommen und musste mit 10 Jahren auch am Schwimmunterricht teilnehmen. Deine Tochter vom Schwimmunterricht zu befreien wäre wohl das Verkehrteste überhaupt, ist im Grunde nichts anderes, als Sportunterricht auch und die Wenigsten können sich das aussuchen. Wie bewerkstelligt sie das denn, wenn sie im Sommer ins Schwimmbad/ Freibad geht? Oder geht sie allgemein nicht schwimmen? Vorher BZ messen, nachher und wenn's nötig ist, mittendrin halt auch.


    Hallo Fragile, bis jetzt hat sie einen Bogen um jedes Schwimmbad gemacht.
    Warum wäre es falsch sie vom Schwimmunterricht zu befreien?

  • Zitat von jaykay;366379

    Hallo Fragile, bis jetzt hat sie einen Bogen um jedes Schwimmbad gemacht.
    Warum wäre es falsch sie vom Schwimmunterricht zu befreien?


    Und wenn sie keine Lust auf Mathe/Physik hat machtse auch nen Bogen?


    Wenn die Lehrerin Bescheid weiss, sollte das kein Problem sein.


    Aber mit 16 haben die deerns im Badezeug vielleicht andere Probleme ?

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von Akina;366382



    Aber mit 16 haben die deerns im Badezeug vielleicht andere Probleme ?


    Ich denke du könntest recht haben, aber sie sagt, sie hat Angst vor einer Hypo, was soll man da machen....

  • in A.... treten und hinschicken.


    Im Schwimmbad ist noch niemand abgesoffen(es sei denn, er war besoffen)


    Da muss sie durch.


    Und sonnst hattse keine Angst vor ner Hypo (so inne Disco, beim Feiern)?

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Und wenn ihr in den nächsten Tagen einfach mal zusammen ins
    Schwimmbad fahrt. Dann kann sie sehen wie es ihr ergeht, und
    sie weiß das jemand da ist der ihr helfen kann. Das nimmt ihr die
    Angst und sie kann am Schwimmunterricht teilnehmen.

    Aber der Lehrerin würde ich auf jeden Fall Bescheid sagen und
    auch dem Schwimmlehrer, damit er weiß das er ein Auge auf sie
    haben muss.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Sie war bisher(seit DM) in keiner Disco und auch nicht alleine Feiern. Einmal war sie im Fitnesstudio und hatte nach 15min nur noch 3,5 mmol.Von daher...

    mistpfützenfrosch, das hab ich ihr vorgeschlagen, aber das bekommen wir bis Dienstag nicht mehr hin.

  • Auf der anderen Seite kann ich deine Tocher voll verstehen.
    Sie hat jetzt 3 Monate den DM und kennt sich damit noch nicht aus.
    Und da sind ungewohnte Situationen nicht so einfach zu beurteilen.
    Und ihre Angst vor einer Hypo beim Schwimmen kann ich voll verstehen.
    Es ist ja eine ungewohnte Aktivität, und da braucht man nun mal ein
    wenig Erfahrung.

    Versucht so schnell wie möglich einen Schwimmbadbesuch zu machen,
    das nimmt ihr garantiert ein wenig die Angst. Vielleicht kannst du sie ja
    für die erste und nur für die erste Stunde entschuldigen.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Hallo,

    Zitat von jaykay;366376

    Hallo, was sagt ihr dazu? Meine Tochter( 16 Jahre, 11 Klasse,seit juni 2011 DM) soll jetzt in der Schule zum Schwimmunterricht.Sie hat immer noch große Angst, daß sie im Wasser eine Hypo bekommt und die Anzeichen nicht deuten kann.


    Da hat Deine Tochter auch durchaus Grund, dass sie sich erst mal noch zurück hält, finde ich nicht unvernünftig.


    Wie mpf schon schrieb, muss sie ja erst mal noch lernen, souverän mit den vielen neuen Faktoren umzugehen. Und tatsächlich. Beim Schwimmen steigt die Hypogefahr erheblich an, weil der der BZ in heftige Sturzflüge kommen kann.


    Am besten erst mal zusammen mit der Tochter mit Arzt, DiaberaterIn und natürlich auch mit der Lehrerin sprechen, und das Herangehen vorplanen.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von jaykay;366385

    Ich denke du könntest recht haben, aber sie sagt, sie hat Angst vor einer Hypo, was soll man da machen....

    Sie wird ja wohl nicht eine ganze Stunde durchschwimmen müssen. Sie kann sich ja ein paar Zückerchen paratlegen und zwischendurch einwerfen. Dem Lehrer wird sie bescheidsagen müssen, da kommt sie ohne hin nicht drum herum. Allein schon, wenn's wirklich passiert, wegen fachgerechter Hilfe. Es wäre auch besser wenn es jemand weiss, damit dieser ein Auge auf sie hat. Es spräche ja übrigens auch nichts dagegen, so eine Stunde vorher mal privat zu probieren, d.h. den zu erwartenden mal experimentell BZ-Abfall zu ermitteln.

  • Spürt sie denn die Hypo nicht??? Das Wichtigste ist eh erstmal, das Lehrpersonal zu informieren, denn die sollten schon wissen, dass es eine Diabetikerin in ihren Reihen gibt-gibt ja genug Infomaterial von diversen Firmen, was ihr denen geben könnt!
    Und vom Schwimmunterricht befreien , das finde ich nicht gut-weglaufen gilt nicht! Denn sie sollte ihr "neues"Leben schließlich genauso gut leben können wie ihr "altes"...Und in Watte packen, das nützt da leider rein gar nix!
    Redet mal mit der DiabetesberaterIn und dem DiaDoc, die haben bestimmt Lösungsansätze!
    Vielleicht wäre ein Hypotraining ganz angebracht?


    LG von Betty

  • Guten Morgen,

    warum will sie nicht, dass ihre Lehrer vom DM erfahren?
    Ist sie die einzige an ihrer Schule?
    Ihr müßt die Lehrer informieren. Wenn sie tatsächlich mal unterzuckert, können die doch entsprechend reagieren.
    O.k. im Wasser merkt man nicht so schnell, wenn man unterzuckert...ist zumindest bei mir so und da sie damit noch keine Erfahrung hat, kann ich die Angst gut verstehen. Aber darum ist es noch wichtiger, dass Lehrer/Badeaufsicht vom DM wissen. Wie ist es denn beim Sportunterricht?
    Wissen es denn ihre Freunde?

    An meiner Schule (ich bin Lehramtsanwärterin) sind 3 kleine Mädchen mit DM...die finden es total toll, dass sie nun auch eine Lehrerin mit DM haben.

    lg

    oettie

  • Hallo,

    unser Sohn ist jetzt 17, er hat DM mit 14 bekommen. Ich halte es für äußerst wichtig, das Lehrpersonal (Klassen-/Stufenleiter und vor allem (!) den Sportlehrer) zu infomieren.

    Unser Sohn hasst Schwimmunterricht, aber er ist immer hingegangen. DM zu verheimlichen ist im Schwimmbad so gut wie unmöglich, weil man ja seine Utensilien mitnehmen muss. Ein Messgerät und KH-haltige Lebensmittel sind das Minimum.

    Ich würde auch aufgrund der knappen Zeit die nächste Stunde entschuldigen, dann aber mit der Tochter "üben" bzw. mit der Diabetesberaterin besprechen, was am sinnvollsten ist. Z. B. könnte es besser sein, den letzten Bolus nur verkürzt zu geben, um den BZ etwas höher zu halten. Das ist aber individuell verschieden. Unser Sohn hat meistens nichts verändert und manchmal vor dem Schwimmunterricht eine KE extra gegessen.

    Schwimmen ist jedenfalls enorm Blutzucker senkend - zumindest war das bei unserem Sohn immer so. Allerdings nicht unbedingt im Unterricht, sondern er musste danach ziemlich gegen die Hypo anfuttern. Durchaus auch noch Stunden später.

    Generell würde ich auch mein Kind nicht vom Unterricht befreien lassen. Mit DM ist alles möglich, und unser Sohn wollte auch nie einen Sonderstatus haben.


    Das klappt schon, liebe Grüße
    Steffi

  • ich muß dazu sagen das ich in der 4 Klasse noch nichts von hypos wußte und trozdem zum Schwimmen mußte. Konnte ja noch nicht mal schwimmen^^
    Eine hypo hatte ich dann nicht, lag aber bestimmt auch an meinen geheimen Nasch aktivitäten vom Vortag. Damals wurde ja das Insulin nicht an den BZ angepaßt. Gab immer die gleiche menge zur gleichen Zeit.


    Wie meine Vorredner schon sagten so schnell wie möglich Lehrer und wer es noch wissen muß informieren. Und dann ran da, im Berufsleben kann man sich auch nicht befreien lassen. Traubenzucker oder Cola in Reichweite aufbewahren MUß möglich sein. Oder 1 Std. vorher mal 1-2 KH extra rein ohne Bolus.


    MfG

  • Zitat von jaykay;366376

    Hallo, was sagt ihr dazu? Meine Tochter( 16 Jahre, 11 Klasse,seit juni 2011 DM) soll jetzt in der Schule zum Schwimmunterricht.Sie hat immer noch große Angst, daß sie im Wasser eine Hypo bekommt und die Anzeichen nicht deuten kann. Auch kommt bei ihr dazu, daß sie erst eine Woche an der neuen Schule ist und noch keinem von ihrem Dm erzählt hat. Ich wollte mit der Sportlehrerin reden, aber das ist ja "peinlich" sagt sie. Was nun? Sie möchte gar nicht am schwimmunterricht teilnehmen...




    Hallo Jaykay,

    einerseits kann ich deine Tochter gut verstehen. An den DM muss sie sich erst gewöhnen und auch damit umgehen lernen.
    Im pubertären Alter sicherlich nicht leicht. Erschwerdend hinzu kommt, dass sie neu an der Schule ist.
    ABER
    gerade deshalb müssen die Lehrer informiert sein. Nicht nur die Sportlehrerin sondern vorallem die Klassenlehrer.
    Angenommen sie hat ne Hypo, kippt im Extremfall um.... und keiner weiß was mit dem Mädel los ist.
    Was glaubt sie, wie peinlich das ist???? Und was viel wichtiger ist, es vergeht unnötig lange Zeit bis jemand richtig handelt bzw. bis der RTW verständigt ist.

    Durch die Schwimmbefreiung grenzt sie sich im Vorfeld gleich von den anderen ab, möglicherweise nicht ganz hilfreich neue Kontakte zu knüpfen, denn die Jugend fragt nach.

    Ich denke, ich würde mein Kind, wenn überhaupt nur mit Rücksprache des Diabetologen und dann auch nur kurzzeitig befreien lassen.
    Vom Sportunterricht will sie sich ja nicht befreien lassen, wenn ich es richtig gelesen habe oder?

    Je öfter sie - privat- schwimmen geht, desto schneller lernt sie die Anzeichen kennen.
    Unabhängig davon ist in der 11. Klasse (G8????) die Sportnote nicht ganz unwichtig, je nachdem wie ihre Zukunft aussehen soll.

    LG & viel Erfolg :6yes:

    PumpenKati

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Ich denke, Deine Tochter ist mit 16 Jahren alt genug, um selbst zu entscheiden, ob der Schwimmunterricht nun angebracht ist oder nicht. Sie wird nicht daran sterben, wenn sie an diesem Unterricht nicht teilnimmt.
    Lass ihr doch Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und denke fleissig daran: Deine Tochter ist 16 und findet es bestimmt nicht spannend, wenn Du im Forum ihre Probleme breit trittst.

  • Zitat von iffi27;366427


    Schwimmen ist jedenfalls enorm Blutzucker senkend - zumindest war das bei unserem Sohn immer so.


    Wie schon oben erwähnt...
    Ich vergess immer mal wieder den Zusammenhang, habe aber noch mal geforscht.


    Das geht - nach dem wiedergefundenen Erklärungsansatz - so:


    Bei längerem Aufenthalt im Wasser kühlt der Körper stark aus, was er duch einen höheren Energieumsatz, z.B. Verbrennung von Glucose, kompensiert, um Wärme zu erzeugen.
    Das sei dann sogar unabhängig von Insulin (ich vermute, dieser Glucoseanteil wird insbesondere über den insulinunabhängigen Glucosetransporter-2 in die Zellen geschleust?).
    Hypos hinterher könnten vlt. auf Glykogenverbrauch, sowohl in Leber, als auch in den Muskulaturzellen zurückführbar sein, wenn nachgehend die Speicher wieder aus dem BZ-Vorrat aufgefüllt werden. Eine ausreichende basale Insulinwirkung dazu vorausgesetzt.


    Jedenfalls ist mir der Sachverhalt besonderer Zusatz-BE für's Schwimmen sowohl von der früheren DK-Mergentheimer Schulung, als auch aus Althausen noch im Ohr.


    Gruß
    Joa

  • Oh, dann ist es wohl grundsätzlich lebensgefährlich als Diabetiker über Bord zu gehen?



    Wenn es mein Kind wäre würde ich die Möglichkeit prüfen, das sie die notwendigen Stunden /Prüfungen als Einzelstunde im 2. Halbjahr macht . Ansonsten würde ich noch die Lage der Schwimmstunden (vormittags /nachmittags im Bezug auf die Basallage/ Insulinempfindlichkeit prüfen.
    Ich hatte mit Schwimmen nach dem Mittagessen und reduziertem Mittagsbolus bis dato die wenigstens Probleme, während ich Schwimmen am Vormittag gern vermeide.


    Letztendlich hängt es von der Tochter und ihrer bereits gewonnen Sicherheit im Umgang mit dem Diabetes ab, ob sie es sich zutraut. Manchmal muß man seinen Kindern einfach vertrauen, das sie die richtigen Entscheidungen treffen - schließlich müssen sie damit dann auch leben.


    Wenn sie eine gute Remission mit wenig Insulinbedarf hat, ist Sport natürlich auch einfacher zu händeln.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg